Ich sagte immer noch nichts zu dem Mädchen.
»Ich werde mich auch anstrengen, damit ich mich deiner Befriedigung würdig erweise«, flüsterte sie.
Ich kniete mich hinter sie und legte meine Hände auf ihre Taille. Sie erschauderte und presste sich gegen die Wand.
»Auf welche Art und Weise?«, fragte ich sie.
»Indem ich dir als wahre, intime, erbärmliche und totale Sklavin dienen werde«, erwiderte sie hastig.
Ich schwieg.
»Du wirst es nicht bereuen, Herr«, fuhr sie fort.
Ich befreite ihre Handgelenke und ihren Hals von dem Seil und ließ es neben den Ring fallen.
»Alison wird sich anstrengen, ihrem Herrn Vergnügen zu schenken«, flüsterte sie. Dann küsste sie mich sanft und flüsterte leise in mein Ohr: »Die Frauen von der Erde sind natürliche Sklavinnen.«
»Nein!«
»Urteile selbst.«
Ich legte sie auf die Felle und begann, ihren Körper zu küssen. »Nein«, sagte ich erneut. Schon bald fing sie an, in meinen Armen zu stöhnen und zu schluchzen, dann wand sie sich und schrie. Anschließend lag sie zitternd und bebend in meinen Armen.
»Bin ich nicht eine wahre Sklavin?«, wollte sie nun von mir wissen. »Ja, das bist du tatsächlich«, entgegnete ich.
Ihre Bewegungen und ihre Reflexe hatten daran keinen Zweifel gelassen. Es waren eindeutig die einer wahren Sklavin gewesen. Das beunruhigte mich.
Alison legte sich zurück auf die Felle. »Und ich bin eine Frau von der Erde«, fügte sie noch einmal hinzu.
»Du bist keine typische Frau von dort«, gab ich zurück.
»Ich bin absolut typisch«, widersprach sie mir. Ich sah zu ihr hinab. »Was denkst du?«, wollte sie wissen.
»Ich habe gedacht«, fing ich an und betrachtete sie dabei, »dass die Männer von der Erde, wenn sie dich jetzt so sehen könnten, bestimmt vor Freude schreien würden.«
»Wir warten die ganze Zeit auf unsere Herren«, erwiderte sie lächelnd.
Ich lauschte den Musikern und auch den Geräuschen in der Taverne. Wenn jemand eine Frau in einen Alkoven bringt, kann er sie dort so lange behalten, wie er will. Sie gehört einem, bis man sich entscheidet, die Vorhänge wieder zu öffnen. Nachdem die Taverne geschlossen hat, wird man von einem Angestellten herausbegleitet, und dieser nimmt sich des Mädchens dann an und sorgt dafür, dass es an einen Ring an der Sklavenwand angekettet oder in einen Käfig gebracht wird.
»Denkst du, dass es etwas Schlimmes ist, die Bedürfnisse einer Sklavin zu befriedigen?«, wollte sie wissen.
»Nein«, entgegnete ich.
»Und wenn jemand eine natürliche Sklavin ist, ist es doch bestimmt auch akzeptabel, dass sie sich verzweifelt nach Erfüllung ihrer tiefsten Bedürfnisse sehnt«, fuhr sie fort.
»Ja«, gab ich zu.
»Und bestimmt ist es dem Herrn auch gestattet, obwohl er nicht dazu verpflichtet ist, da sie ja nur eine einfache Sklavin ist, sich gnädig zu zeigen in seiner Güte und wenn es ihm gefällt, die Bedürfnisse der Sklavin zu befriedigen?«
»Das ist komplett ihm überlassen.«
»Ja, Herr«, stimmte sie zu. »Denn sie ist nur eine Sklavin.«
»Dass du eine natürliche Sklavin bist, Alison, beweist noch lange nicht, dass alle Frauen der Erde natürliche Sklavinnen sind«, sagte ich.
»Während des Trainings lernten alle Mädchen an der Kette, dass sie es sind.«
»Das beweist gar nichts.«
»Denkst du, dass wir alle so selten und verschieden waren?«, fragte sie.
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
»Das waren wir nicht«, erklärte sie.
»Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, erwiderte ich.
Alison lächelte.
»Seit wann weißt du denn, dass du eine wahre Sklavin bist?«, wollte ich wissen.
»Seit ich ein kleines Mädchen war«, erzählte sie mir. »Ich habe es zuerst nur in meinen Gedanken und Träumen erkannt und in meinen Gefühlen und Fantasien. Doch ich dachte, ich könnte niemals mehr sein als die geheime Sklavin eines geheimen Herrn. Aber dann wurde ich nach Gor gebracht. Hier kann ich meinen Halsreif frei tragen und vor meinen Herren knien, meinen wahren Herren, für die ganze Welt sichtbar.«
»Das ist wahr«, stimmte ich ihr zu.
»Widersprichst du mir, dass ich die Bedürfnisse einer Sklavin habe, Herr?«
»Ich widerspreche dir nicht, dass du persönlich die Bedürfnisse einer Sklavin hast«, gab ich ihr zur Antwort. »Ganz im Gegenteil. Ich genieße es, dass du die Bedürfnisse einer Sklavin hast, denn sie machen dich perfekt und zu einem genüsslichen Traum.«
»Aber du willst nicht, dass alle Frauen so sind wie ich?«, fragte sie verwirrt.
»Nein, das will ich nicht«, gab ich zu.
»Aber was, wenn sie es doch sind?«
Verärgert sah ich sie an.
»Oder ist es vielleicht nur eine bestimmte Frau, von der du willst, dass sie nicht so ist wie ich?«, fragte sie plötzlich.
»Nein!«, sagte ich laut.
»Aber was, wenn sie es doch ist?«, erkundigte sich das Mädchen.
Ich schloss meine Augen. Der Gedanke an Miss Henderson als eine Sklavin war schon fast überwältigend erotisch. Nur mit Mühe konnte ich mich noch kontrollieren. Ich schob den Gedanken hastig beiseite. Ich durfte es mir nicht erlauben, so etwas zu denken.
Ich öffnete meine Augen und sah sie an.
»Verweigere ihr nicht ihre wahre Natur!«, sagte das Mädchen.
»Knie dich hin für die Peitsche!«, schrie ich aufgebracht. Erschrocken kniete sich Alison hin und legte den Kopf auf die Felle. Ihre Handgelenke hatte sie darunter gekreuzt, als ob sie gefesselt wären. Sie zitterte.
Ich stand jetzt genau über ihr mit der Sklavenpeitsche in der Hand. Ich holte aus, warf sie dann aber wütend zur Seite. Ich kniete mich nieder und zog ihren Kopf an den Haaren nach oben.
»Ich bitte um die Erlaubnis, dich besänftigen zu dürfen«, flehte sie und streckte mir ihre Lippen und ihren Mund entgegen. Doch ich hielt sie an den Haaren fest, sodass sie, ein Stück entfernt, vor mir verharrte. Alison wimmerte aufgrund dieser Verwehrung leise. Nach einiger Zeit ließ ich ihre Haare los und gestattete ihr, dass sie mich berührte.
»Danke, Herr«, flüsterte sie.
Sie war eine wahre Sklavin, deshalb würde ich ihr gestatten, mich zu besänftigen auf eine der vielen Arten und Weisen einer Sklavin.
»Ich muss mich bald auf den Weg machen«, erklärte ich ihr nun.
»Sucht der Herr nach einer Sklavin?«, fragte sie daraufhin.
»Vielleicht.«
»Vergiss niemals, dass sie eine Sklavin ist.«
»Ich muss jetzt los.«
»Bitte, lass mich dir noch einmal Vergnügen schenken«, flehte sie.
Ich erlaubte es ihr und stand dann auf. Anschließend löste ich die ledernen Vorhänge. Die Taverne war jetzt leer und geschlossen. Ich drehte mich um und betrachtete Alison erneut. Sie hatte die Juwelenketten wieder angelegt und kniete vor mir in der Position einer Vergnügungssklavin.
»Es fällt mir immer noch schwer, dich als ein Mädchen von der Erde zu sehen«, sagte ich.
»Ich bin jetzt nur noch eine goreanische Sklavin«, erwiderte sie.
»Du hast wirklich gut getanzt«, lobte ich.
Ein Angestellter kam nun aus einer Seitentür auf mich zu. »Ich werde sie in ihren Käfig zurückbringen«, sagte er zu mir und schnippte mit den Fingern. »Komm, Mädchen!«, befahl er ihr.
»Ja, Herr«, antwortete sie, stand hastig auf und eilte leichtfüßig zu ihm. Er ergriff ihren Arm.
»Jene, nach der du suchst, ist auch eine Sklavin, nicht wahr?«, fragte sie mich nun.
»Sie ist eine gesetzliche Sklavin«, erwiderte ich. »Doch sie ist keine wahre Sklavin.«
Alison wurde jetzt zu der Seitentür gebracht, durch die der Angestellte erschienen war. Dahinter, so nahm ich an, befanden sich die Küche, die Büros, die Keller- und Lagerräume. Außerdem die Umkleideräume, die Disziplinarräume und auch die Käfige.
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