Dicht gedrängte Männer konnten gegen heranstürmende Tharlarions nichts ausrichten, das wusste ich … nicht ohne eine Verteidigung von Grabenanlagen oder angespitzten Pfählen.
»Aber dann«, erzählte der Mann weiter, »fiel die gegnerische Phalanx plötzlich über uns her. Die Schlacht schien schon verloren und es wurde zum Rückzug geblasen. Dieser war aufgrund der zerklüfteten Landschaft mit all den steilen Hängen und dem unebenen Gelände gut arrangiert gewesen. Unsere Generäle hatten das Schlachtfeld perfekt gewählt.«
Ich wusste auch, dass keine feste militärische Formation so eine Phalanx bekämpfen und überleben konnte. Speere mit unterschiedlichen Längen werden in den Reihen gehalten, die längeren Speere sind den hinteren Reihen vorbehalten. Sie greifen im vollen Lauf an. Es ist wie eine stählerne Lawine, donnernd, schreiend und schnaubend. Diese Gewalt ist einfach unglaublich. Sie kann sogar Mauern durchbrechen. Wenn zwei solche Formationen auf dem Schlachtfeld aufeinandertreffen, kann der Zusammenstoß über mehrere Pasangs entfernt gehört werden. Man sollte einer Phalanx nur mit einer zweiten begegnen. Man versucht stets, dies zu vermeiden und ihr aus dem Weg zu gehen.
»Unsere Truppen trieben die wütenden und schnaubenden Tharlarions, in die Phalanx zurück. Am Himmel drängten unsere Tarnreiter die Söldner des Artemidorus zur Seite. Dann ließen sie Pfeile auf die zerschlagene Phalanx hinabregnen. Während die Speerkämpfer ihre Schilde hoben, um sich vor dem Angriff von oben zu schützen, fielen unsere Truppen hügelabwärts über die Feinde her.«
Ich nickte und fuhr fort, die Frau vor mir zu betrachten. Es wurde behauptet, dass sie von der Erde stammte. Ich hob den Pagabecher von dem niedrigen Tisch, hinter dem ich mit gekreuzten Beinen saß, an meine Lippen.
Sie beobachtete mich, als sie mit all ihrer Schönheit vor mir tanzte.
»Das Feld war unser!«, schloss der Mann. »Vonda selbst ist nun unseren Truppen schutzlos ausgeliefert!«
Ich nickte und nahm meine Augen noch immer nicht von der Tänzerin. Ihr Blick war sinnlich und heiß, jener einer wahren Sklavin. Es war schwer für mich zu glauben, dass sie wirklich von der Erde kam.
»Die Frauen aus Vonda werden sich bald auf unseren Sklavenmärkten wiederfinden«, erklärte der Mann.
»Das wird die Preise senken«, warf ein anderer mürrisch ein.
»Ich habe gehört«, erwiderte noch jemand, »dass die Streitkräfte aus Port Olni für Vonda in den Krieg ziehen werden.«
»Unsere Männer werden sich in Richtung Nordosten wenden, um auf sie zu treffen«, sagte jemand.
»Bitte, Herr«, flüsterte das Mädchen mir nun zu und streckte mir, noch immer tanzend, ihre kleine Hand entgegen, als ob sie mich berühren wollte. An ihrem Handgelenk baumelte ein Glöckchenarmreif. Ich sah das kleine Schloss daran. Sie konnte den Reif nicht entfernen.
»Sie mag dich«, stellte der Mann neben mir grinsend fest und widmete der Tänzerin jetzt ebenfalls seine Aufmerksamkeit. Plötzlich hörte man den schallenden Knall einer Sklavenpeitsche und das Mädchen wich erschrocken von mir zurück. Busebius, der Betreiber der Taverne, stand nun am Rand der Sandfläche.
»Denkst du etwa, ich habe nur einen Gast?«, schrie er ihr wütend zu. »Nein, Herr!«, rief sie erschrocken. Es gab Gelächter, dann tanzte sie auch vor den anderen und bewegte sich zwischen den einzelnen Tischen hindurch. Ich beobachtete sie weiter. Sie war wirklich ein sinnlicher Traum. Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie von der Erde stammte.
»Es gab hier zuvor noch eine andere Tänzerin«, sagte der Mann neben mir. »Sie hieß Helen, eine Blondine von der Erde. Alison wurde gekauft, um sie zu ersetzen.«
»Was ist denn mit dem anderen Mädchen passiert?«, wollte ich wissen.
»Mit Helen?«, fragte er.
»Ja«, erwiderte ich.
»Man sah sie zuletzt bei Marlenus von Ar, der sie gekauft hat. Sie wurde in Ketten gelegt und als Geschenk irgendwohin gebracht.«
»Ich verstehe.«
»Noch mehr Paga, Herr?«, fragte ein dunkelhaariges Pagamädchen, gekleidet in einen Fetzen aus gelber Seide.
Ich scheuchte sie fort. Sie hatte kurze, liebreizende Beine und einen süßen vollen Busen. Die gelbe Seide war eng mit einigen gelben Fasersträngen um ihre Hüfte gebunden. Mehr als genug Material, um sie für Gefälligkeiten in einem Alkoven anzubinden.
Ich fuhr fort, die Tänzerin, die nun einige Yard entfernt unter der niedrigen Decke tanzte, zu betrachten.
Das Mädchen, welches mir Paga angeboten hatte, war nicht wirklich daran interessiert, mir Paga nachzuschenken, denn mein Becher war noch immer fast voll. Sie hatte mir insgeheim etwas anderes angeboten, eine andere Ware der Taverne.
Die Tänzerin kam jetzt wieder auf mich zu, während die Musik mehr und mehr anschwoll. Ich beobachtete ihre Fesseln und Schenkel, ihren süßen Bauch, ihre Brüste, ihre Schultern und ihren Hals, ihr liebreizendes Gesicht und ihre Augen, ihr wirbelndes blondes Haar, den schimmernden Schmuck an ihrem Körper, das Metall, das ihre Hand- und Fußgelenke umschloss, ihren Halsreif und die Perle auf ihrer Stirn.
»Herr«, sagte sie, nun vor mir tanzend.
Ich beobachtete sie durch meine halb geschlossenen Lider.
Sie sank auf ihre Knie, und lehnte sich dabei zurück und tanzte vor mir als eine kniende Sklavin.
Die Musik erreichte nun ihren Höhepunkt und als sie endete, streckte das Mädchen seinen Körper, legte sich kniend auf die rechte Hüfte und streckte mir den rechten Arm entgegen, unterwürfig berührte der Kopf den Boden.
Es folgte goreanischer Applaus, das Schlagen der rechten Handfläche auf die linke Schulter.
Ich stand auf und legte zwei Kupfertarsks auf den Tisch und ging zu dem Mädchen hinüber. Sanft stieß ich sie mit meinem Stiefel an.
Erschrocken sah sie zu mir auf. Ich erkannte in ihren Augen, dass sie ganz genau wusste, wie sich die Füße eines Herrn anfühlten. Doch plötzlich erschien ein anderer Ausdruck in ihren Augen. Schnell neigte sie den Kopf, nahm meinen Fuß und presste hingebungsvoll ihre Lippen darauf, dann sah sie mit leuchtenden Augen und leicht geöffneten Lippen zu mir auf.
»In den Alkoven!«, befahl ich ihr. »Jetzt, sofort!«
»Ja, Herr«, erwiderte sie, kam schnell auf die Beine und huschte mit klingelnden Glöckchen zu einem Alkoven, der von einem ledernen Vorhang verdeckt war.
Weiterer goreanischer Beifall begleitete mich, als ich ihr hinterherging. Als ich den Vorhang fest von innen verschnürt hatte, drehte ich mich zu dem Mädchen um.
Sie kniete jetzt im Licht einer kleinen Lampe im hinteren Teil des Alkovens auf einem roten Fell in der Position einer Vergnügungssklavin. Neugierig sah ich mich um. Es lagen einige Ketten im Alkoven, auch ein aufgerolltes Seil und eine Peitsche.
»Falls der Herr eine spezielle Ausrüstung wünscht, wird diese von Busebius bereitgestellt«, erklärte sie.
»Es gibt mehr als genug hier, um dich zu zähmen«, erwiderte ich.
»Ja, Herr«, sagte sie hastig.
»Du bist Alison, oder?«, fragte ich.
»Während der Herr mich benutzt, kann er jeden Namen verwenden, den er wünscht«, erwiderte sie.
»Du bist Alison?«, fragte ich erneut.
»Ja, Herr.«
»Das ist der Name eines Mädchens von der Erde.«
»Bitte sei deswegen nicht grausam zu mir«, bat sie.
»Bist du denn von der Erde?«, wollte ich daraufhin wissen.
»Ja.«
»Ist Alison dein richtiger Name?«
»Ja«, gab sie zur Antwort. »Doch jetzt haben goreanische Herren ihn mir auferlegt als einfachen Sklavennamen.«
»Wie bist du nach Gor gekommen?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Ich ging eines Nachts zu Bett und erwachte erst viel später nackt und angekettet in einem Kerker mit mehreren Mädchen.«
»Alles Sklavinnen?«
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