Paul Oskar Höcker - Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman

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Nach «Ein Liller Roman» ist dies der zweite Kriegsroman aus der im Ersten Weltkrieg von den Deutschen besetzten Stadt Lille, der «Stadt in Ketten». Helene Martin lebt Ende 1917 einsam und zurückgezogen in der nach den englischen Luftangriffen schwer mitgenommenen Stadt. Dort ist mit dem deutschen Oberleutnant Hans West ein Bekannter aus Kindertagen aufgetaucht. Für Helene wird immer deutlicher, dass sie sich in dieser Zeit des Sterbens für eine der beiden Seiten entscheiden muss.-

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Als sie am andern Morgen das Badezimmer verliess, lief ihr die stupsnasige Berthe in den Weg. Atemlos kam die vom Erdgeschoss heraufgestürmt und brachte die Botschaft: im Musikzimmer wartete der deutsche Offizier auf sie, vor dem Hause ratterte sein Kraftwagen, und er hatte den ganzen Arm voller Blumen, und Benjamin sagte, er wagte sich nicht hinaus, zur Schule, weil sie in der Nachbarschaft aus allen Fenstern heraussähen, die Tür beobachteten und ihn hernach fragten, was das Militär bei ihnen wollte.

Sie trat bei Geneviève ein, die noch an ihrem Putztisch sass; Berthe folgte, die Nachricht wiederholend.

Geneviève schob den Vorhang ein wenig zur Seite. Ja, richtig, überall standen sie wieder auf der Lauer. „Sie haben jetzt so gar keine Abwechslung, die armen Tierchen,“ sagte sie mitleidig, „da ist es für sie natürlich ein Ereignis und ein Gesprächsstoff, wenn irgendwo ein Auto vorfährt. Die Maschine des Herrn West macht aber auch wirklich einen unverhältnismässig starken Lärm.“

Berthe nickte strahlend. „Weil sie kein Benzin mehr haben, sagt Benjamin. Der weiss es von Antoine Bergerat.“

Helene horchte auf. „War Antoine hier?“ fragte sie Geneviève.

„Er hat sich seine Unterstützung geholt. Und ich hab’ ihn ein paar Schlösser nachsehen lassen, um ihm etwas zu verdienen zu geben.“

„Aber wenn er nun dabei einem Deutschen in die Arme liefe —!“

Lächelnd meinte Geneviève, indem sie ihren Kammkasten zuklappte: „Hier fühlt er sich sicher. Du bist ja unser Aushängeschild für die Deutschen. Nicht?“

Helene erwiderte nicht. Nein, diese ewigen Unaufrichtigkeiten waren nicht mehr zu ertragen. Ernstgestimmt verfügte sie sich ins Erdgeschoss.

„Nur Guten Morgen wollt’ ich Ihnen sagen,“ begrüsste sie der Pionier in dem feierlichen Empfangssalon, in dem die zahlreichen Polstersessel immer mit einem Leinwandbezug versehen waren und ebensowenig zum Verweilen einluden wie der niegeheizte Marmorkamin mit der unaufgezogenen Standuhr, den blumenleeren Vasen und den kerzenlosen Prunkleuchtern. Er hatte die Blumen von dem Marmortisch unter dem mächtigen venezianischen Spiegel wieder aufgenommen. „Ein paar Frühlingsboten aus Frelinghien. Ich war die Nacht draussen an der Front. Consentius hatte mich eingeladen. Denken Sie: zwischen den Batterien haben sie da Gemüse und Blumen gepflanzt. Die Osterglocken und Schneeglöckchen sind die erste Ernte. Ich wollte noch abends zurück, aber das Feuer war zu stark. Und eben, wie ich in mein Quartier komme, liegt ein Telegramm da: ich hab’ den zweiten Stern. Das musst’ ich Ihnen doch gleich melden, nicht?“

„Hauptmann sind Sie geworden?“ Sie streckte ihm beide Hände entgegen. „Ja, ist das nicht abenteuerlich früh? So jung an Jahren?“

Er lachte. „Es war für mich höchste Zeit, sonst wäre mir am Ende Theo, der Frechdachs, noch zuvorgekommen. Diese Flieger haben ja ein Geschwindtempo, dass man fast atemlos wird.“

Platz nehmen wollte er nicht, es lag noch zu viel Arbeit für den Vormittag vor ihm. Aber mit seiner frischen Art brachte er ihr in den paar Minuten doch wieder so viel Lebensmut ...

„Und ein Unterkommen hab’ ich für Sie auch schon aufgestöbert. Der Obergeneralarzt hat mich an die Bahnhofskommandantur gewiesen. Die deutschen Städte errichten überall im besetzten Gebiet Verpflegungsstätten. Voraussichtlich trifft in den nächsten Tagen eine kleine Abordnung aus Frankfurt hier ein: Zivilärzte mit Schwestern vom Vaterländischen Hilfsverein, Pflegerinnen und Wirtschaftspersonal. Dort finden Sie gewiss netten Anschluss. Es sind gebildete deutsche Frauen dabei. Sobald ich Näheres weiss, melde ich mich wieder. Vom Sieg in Russland haben Sie gehört?“

Sie atmete tief auf. „Die Nachricht ist wirklich wahr?“

„Amtlicher Bericht.“

Die wundervolle Sicherheit und Selbstverständlichkeit, mit der jeder Deutsche der amtlichen Darstellung Glauben schenkte, machte ihr doch immer wieder Eindruck. „Und wann wird das Morden enden?“ fragte sie. „Hat es denn einen Sinn, dass hochentwickelte Völker sich so zerfleischen?“

„Wir haben ja den Krieg nicht gewollt.“ Er nahm seine Mütze wieder auf. „Solange Sie noch hier bei den Franzosen sind, können Sie’s ihnen nicht oft und eindringlich genug predigen: Frankreich besorgt nur Englands Geschäfte.“ Lachend brach er ab. „Aber ich war nicht gekommen, um Politik zu machen — nur um Ihnen recht herzlich Guten Morgen zu sagen.“

Hin und her riss es sie; in ihrem Dienst bei der Kommandantur dieses sichere, gelassene Siegesbewusstsein, diese Ordnung, diese fast philiströse Genauigkeit, diese strenge Aufsicht über alle Heeresangehörigen, die hier denselben peinlich beobachteten Gesetzen und Regeln unterworfen waren wie in irgendeiner kleinen deutschen Garnison — und bei den Franzosen dieser in alter Heftigkeit weiterwuchernde, fast hysterische Hass. Helene wich schon jedem Gespräch mit Laroche über die allgemeine Lage ängstlich aus. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten entstanden dadurch oft Lücken in der Unterhaltung. Wenn nicht der Kern in Laroche so achtungswert gewesen wäre, hätte sie die Gastfreundschaft auch nicht einen Tag länger in Anspruch nehmen wollen. Ungeduldig wartete sie auf nähere Nachricht von Hans West über die neue Verpflegungsstätte auf dem Nordbahnhof.

In einen seltsamen Gewissenskampf geriet sie da einmal auf dem Amt, als sie Zeuge einer kurzen Verhandlung zwischen einem vorübergehend hier einquartierten höheren Kommandeur und dem Leiter der Quartierkommission ward. Sie war in dem kleinen Geschäftszimmer mit Übersetzungsarbeiten beschäftigt, als dem Hauptmann der Brigadier gemeldet wurde. Der General wollte nicht erst eintreten, war sehr beeilt, die kurze Unterredung spielte sich zwischen Tür und Angel ab. Helene hörte dabei aber die Nummer des Hauses am Boulevard Vauban nennen, das Manon Dedonker bewohnte. Unwillkürlich hob sie den Kopf von der Arbeit auf.

„... Bitte, bitte, keine Umstände, mein lieber Herr Hauptmann, ich weiss, Sie haben hier kein leichtes Arbeiten. Ich wollte auch keine Beschwerde anbringen. Nein, alles über Erwarten gut. Famoser Stall, luftig und sauber, meine Gäule tadellos untergekommen. Und der Unteroffizier und die Burschen wie in einem Schweizer Hotel.“

„Und Exzellenz selbst?“

„Vorzüglich. Badezimmer, elektrisches Licht, Schlemmerbett, alles da. Meine Herren können auch nicht klagen. Aber hören Sie mal, was ist das für eine Person, der da unser Palazzo gehört?“

Der Hauptmann hatte in die Kartothek gegriffen. „Das ist eine Frau Dedonker. Ihr Mann ist Belgier. Direktor einer Zuckerfabrik, jetzt kriegsgefangen in Deutschland. Sie ist die Tochter eines gewissen Herrn Ducat. Léon Ducat: Notar, masslos reicher Herr, Stütze der Stadt Er soll aber bei Beginn der Belagerung nach Paris und mit der französischen Regierung auch gleich noch weiter nach Bordeaux geflohen sein.“

„Also um das junge Frauchen handelt sich’s. Ich bin kein Moralfatzke, bewahr’ mich der Himmel. Aber es liegt hier doch der Kommandanturbefehl vor, dass die Bevölkerung mit Zapfenstreich die Strasse räumt, nicht wahr? Na, aber die junge Hausfrau sucht abends, wie ich höre, eine Bar auf und kommt erst morgens wieder heim. Hören Sie, das passt mir nicht. Hernach gibt’s womöglich noch Gequassel darüber. Anzapfungen. Ich will wegen der kurzen Zeit, die wir noch hier in Ruhe liegen, nicht das Quartier wechseln. So wichtig ist die ganze Geschichte ja überhaupt nicht. Aber lassen Sie der Dame doch mal einen leisen Wink geben, dass sie’s einem in ihrem Hause nicht unmöglich machen soll! Schon der Burschen halber.“

„Zu Befehl, Exzellenz.“

„Um Gottes willen, mein lieber Herr Hauptmann, das soll kein Befehl sein. Bloss nahelegen wollt’ ich Ihnen die Sache. Ich kam eben hier vorbei — sonst hätt’ ich mir’s überhaupt verkniffen. Denn wenn unsereiner, der über Sechzig ist, moralische Anwandlungen kriegt, dann ist’s besser, er macht sich damit nicht allzu mausig.“ Er lachte und ging.

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