Paul Oskar Höcker - Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman

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Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach «Ein Liller Roman» ist dies der zweite Kriegsroman aus der im Ersten Weltkrieg von den Deutschen besetzten Stadt Lille, der «Stadt in Ketten». Helene Martin lebt Ende 1917 einsam und zurückgezogen in der nach den englischen Luftangriffen schwer mitgenommenen Stadt. Dort ist mit dem deutschen Oberleutnant Hans West ein Bekannter aus Kindertagen aufgetaucht. Für Helene wird immer deutlicher, dass sie sich in dieser Zeit des Sterbens für eine der beiden Seiten entscheiden muss.-

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Das war für Helene immer das peinlich-unsichere Gefühl im Verkehr mit Laroche: dass er in seiner lebhaften Art sie über hundert Dinge ausfragte, die zu ihrem Dienst gehörten, und dass sie nie wusste, wie weit sie in ihren Antworten gehn durfte — und welchen Gebrauch er davon machen würde.

Die Begegnung mit der kleinen Frau Gal hatte sie schnell wieder vergessen, aber Dr. Broussart passte sie einmal, als sie vom Dienst kam, an der Sperre der kleinen Strasse ab, in der sich der Eingang der Kommandantur befand. Er begleitete sie auf ihrem Weg durch die mächtigen Torbogen der Mairie bis zum Republikplatz. Der grösste Teil dieses Viertels war im vorigen Herbst in Trümmer geschossen worden. In der einsinkenden Dämmerung sah sich das Bild der Ruinen mit den verkohlten Bäumen, die in den vernichteten Gärtchen standen, ganz gespenstisch an.

„Ist es Ihnen nicht ängstlich, abends hier allein zu gehen?“ fragte er die junge Frau.

„Man begegnet fast keiner Menschenseele. Ab und zu einem biederen Landsturmmann. Die tun mir nichts.“

„Und Sie fürchten auch nicht, dass Einwohner ein Attentat auf Sie ausüben könnten, weil Sie in deutsche Dienste getreten sind?“

Sie zuckte die Achsel. „Ich helfe ihnen doch — versuche zu erklären und zu vermitteln, um beiden Teilen gerecht zu werden.“

„Gerecht. Hm. Frau Gal fand, Sie hätten sich ihrer Angelegenheit ruhig etwas wärmer annehmen können. Der Kapitän hat den Antrag rundweg abgeschlagen?“

„Rundweg. Und hat stürmisch dabei gelacht. Wenn Frau Gal während des Krieges weder zum Malen noch zum Musizieren käme, so wäre das weiter nicht tragisch zu nehmen.“

Verstimmt ging er neben ihr weiter. „Sie haben eben doch keine Ahnung von Kultur, die Deutschen. Trinken, schlafen, Blechmusik machen, das füllt ihr Leben hier in der Etappe aus.“

„Ich habe es in anderem Lichte gesehen, Broussart. Ich habe hier Männer kennengelernt, die die höchste Achtung verdienen.“

„Hüten Sie sich, Frau Martin, sich von den Boches einfangen zu lassen.“

„Einfangen?“

„Ihr Mann ist französischer Soldat. Die Lillerinnen, die sich während des Krieges mit Deutschen einlassen, kommen auf die schwarze Liste. Sie ist — leider — schon sehr gross. Aber die Vernichtung all der gebrandmarkten Frauen — in gesellschaftlicher, moralischer und wirtschaftlicher Hinsicht — ist unabwendbar.“

Er sagte es in fast drohendem Ton. Sie blickte ihn ernst und würdig an. „Ich verwehre es Ihnen, Broussart, in mein Leben und mein Leiden Einblick zu nehmen. Das trage ich ganz allein. Und Rechenschaft lege ich niemand ab als nur mir selbst.“

Eine Weile blieb es wieder still zwischen ihnen. Dann begann er allerlei von den freiwilligen Helferinnen im Militärhospital zu erzählen und von neuem steigerte sich dabei seine Erregung. Am schlimmsten habe es Frau Manon Dedonker getrieben. Die stehe jetzt auf der schwarzen Liste obenan.

Helene blieb gelassen. „Es hat eine Zeit gegeben, wo mir Manon wirklich nahestand. Wir waren in Dinant die besten Freundinnen. Wir zwei und Geneviève. Aber Manons Wege sind in andere Richtung gegangen.“

„Ja, wahrhaftig, wählerisch war sie nicht. Seitdem ihr Mann in deutscher Kriegsgefangenschaft steckt, ist sie nun schon in dritter Hand.“

„Ach, Broussart, warum erzählen Sie mir das alles? Sie ahnen nicht, wie es mich quält.“

„Glauben Sie, mich begeistert es? Sie hätten unsere hübschen Liller Pflänzchen bei der Krankenpflege mit erleben sollen. Bei den armen Piou-Pious wollten sie nicht bleiben. Und das Getue und Gekichere immer. Auch Frau Manon ist ja nur deswegen zum Roten Kreuz gekommen, weil sie Bekanntschaften machen wollte. Da ist ein kleiner Erbprinz aus ... Weiss der Teufel, woher, man kann doch nicht all die Hunnenstaaten behalten ... Ja, und an den hat sie sich herangemacht, es war schamlos. Die anderen Schwestern, die eifersüchtig waren, haben es angezeigt, und die Folge ist nun, dass alle französischen Schwestern entlassen worden sind.“ Er lachte kurz und trocken auf. „Die Krankenpflege hat darunter ja nicht gelitten, aber es ist beschämend für die Liller Damenwelt. Wo bleibt die Treue, die unsere Kämpfer von ihren Frauen verlangen können!“

Nun konnte Helene doch nicht länger stumm zuhören. „Wie urteilt Frau Gal darüber?“

„Frau Gal?“ Er war stehngeblieben. Gross sah er sie an. „Frau Gal ist Patriotin. Sie würde sich doch nie mit einem Boche abgeben? Wo ihr Mann irgendwo im Elsass für das Vaterland kämpft.“

„Und — Sie selbst, Broussart, der Sie der glühendste Patriot sind, verehren Sie Frau Gal vielleicht nicht doch leidenschaftlicher, als es ihrem Mann dort irgendwo im Elsass lieb sein würde, wenn er’s wüsste?“

Er wich mit seinem Blick aus und ging weiter. „Es handelt sich darum, dass es in Lille leider so viele Damen bester Kreise gibt, die in ihrem Kriegs-Strohwitwentum vergessen, was sie Frankreich schuldig sind.“

„Und sich — ihrer Frauenwürde.“

Ihre Stimme klang herb und stolz. Er wusste zunächst nichts zu erwidern.

Als sie in der Rue Inkerman an Laroches Haus ankamen, sagte er achselzuckend: „Man ist Patriot. Natürlich. Aber doch kein Philister.“

An diesem Abend war es Helene fast unerträglich, Laroche mit anhören zu müssen. Er brachte wieder aus dem Café Boulevard allerlei aufregende Nachrichten. Die deutsche Soldatenzeitung, die jetzt im Hause des „Echo du Nord“ gedruckt wurde, hatte soeben Sonderblätter an allen Ecken der Stadt anschlagen lassen: von einem grossen deutschen Sieg über die Russen. Laroches Zuträger freilich waren genau darüber unterrichtet, dass diese Nachrichten erlogen seien und dass die Befreiung von Lille bestimmt zu Ostern zu erwarten sei. Der Geschützdonner, den man in den letzten Tagen wieder so nervenaufpeitschend scharf gehört habe, bedeute den Anfang eines neuen französischen und englischen Siegeslaufes: die Deutschen hätten ihre Linien hier in ganz Flandern bereits um zwei Kilometer zurückverlegen müssen. Ein Erfolg der weittragenden neuen Hundertzwanzig-Millimeter-Geschütze. Das Verhältnis bei den letzten Kämpfen im Stellungskrieg sei glänzend: ein toter Franzose auf zehn tote Deutsche.

„Wie ist die Stimmung der Leute in der Kommandantur?“ fragte er Helene. „Lassen sie sich die Enttäuschung anmerken, oder heucheln sie noch immer ihr altes Siegesbewusstsein?“

„Was soll ich darauf erwidern, lieber Freund?“ sagte Helene matt. „Gewiss, sie sehnen sich alle danach, heimzukommen. Aber zuvor — wollen sie siegen.“

Sie speisten nun immer zu dritt. Frau Laroche ass schon um sechs Uhr mit den Kindern und ging dann in ihr Schlafzimmer. Ihre Vorbereitungen zur Nacht, vor allem das Haarfärben, erforderten lange Zeit. Sie fühlte sich am behaglichsten in der Nachtjacke. Wenn die Erschütterungen des Kanonendonners zu stark wurden, stopfte sie sich dicke Wattepfropfen in die Ohren und legte sich frühzeitig ins Bett. Sie war zufrieden, wenn ihr Mann, bevor er schlafen ging, ihr väterlich Gutenacht sagte. Gern fühlte sie sich wegen ihrer Kränklichkeit und Schwächlichkeit als Kind behandelt und gehätschelt. Auf die älteste Tochter, die sie in allem vertrat, konnte sie sich ja blindlings verlassen. Die Anwesenheit von Helene beruhigte sie auch darüber, dass ihr Mann in geistiger Hinsicht irgend etwas entbehrte. Mit ihr konnte er politisieren — was ihr selber so furchtbar langweilig war — und die Schwärmerei für Helene war nun doch einmal sein Johannistrieb. Es war ihr so alles ganz bequem.

Hans West, der immer einmal auf ein paar Minuten sein Auto halten liess und bei Helene vorsprach — in der Inkermanstrasse oder in der Kommandantur — hielt es für geraten, dass sie die Beziehungen zu ihrem französischen Umgang abbrach. Vielleicht fände sie bei den deutschen Schwestern Anschluss. Er hatte ihr versprochen, mit dem Obergeneralarzt des Gouvernements oder einem der Delegierten Rücksprache zu nehmen. Heute empfand sie’s wieder einmal recht quälend, dass sie zwischen den Nationen stand. Von beiden Seiten ward ihr selbst das beschränkte Vertrauen nur wie ein Almosen.

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