Paul Oskar Höcker - Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman

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Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach «Ein Liller Roman» ist dies der zweite Kriegsroman aus der im Ersten Weltkrieg von den Deutschen besetzten Stadt Lille, der «Stadt in Ketten». Helene Martin lebt Ende 1917 einsam und zurückgezogen in der nach den englischen Luftangriffen schwer mitgenommenen Stadt. Dort ist mit dem deutschen Oberleutnant Hans West ein Bekannter aus Kindertagen aufgetaucht. Für Helene wird immer deutlicher, dass sie sich in dieser Zeit des Sterbens für eine der beiden Seiten entscheiden muss.-

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Geneviève hatte die Feder hingelegt und kam näher. Aus ihren hellgrauen, dunkelbewimperten Augen musterte sie die Freundin überrascht.

„Das wäre —!“

Und erwartungsvoll wandte sie sich an ihren Vater.

„Was sagst du dazu?“

Laroches Blicke folgten aufmerksam den Kugeln.

„O, ich meine: Die Aufgabe ist gut und würdig. Eine Stelle, von der aus viel getan werden kann. Härten vermindern, Verständigung herbeiführen ... Mit ihrem Takt, mit ihrem feinen Herzen würde Hélène das Amt in gutem Sinne verwalten.“

Helene atmete tief auf.

„Es ist mir ordentlich eine Erleichterung, dass Sie das auch so auffassen. So — wie ich es mir dachte. Frau Babin hat mir gleich die Freundschaft aufgekündigt, als ich ihr davon sagte. Nicht einmal mehr eintreten liess sie mich bei Yvonne. Und — ich hatte die Kleine doch so lieb.“

Laroche hielt ihr die Hand hin. „Nehmen Sie den Antrag an, Hélène! Sie können in dem Amt Gutes stiften. Und ziehen Sie hierher! Zu uns. Fleurette schläft jetzt bei meiner Frau. Benjamin hat das Bodenstübchen. Das Kinderzimmer im zweiten Stock steht leer. Sie schlafen Tür an Tür mit Geneviève. Und morgens bringen Sie uns den Sonnenschein zum Frühstück herunter. Die Kinder werden wieder fröhlich mit Ihnen. Und ich auch. Es ist oft schon sehr, sehr trübe hier gewesen. Überlegen Sie nicht lange. Sagen Sie zu. Dort — und hier.“

Auch Geneviève sprach auf sie ein. Sie hatte ja nie eine andere Meinung als ihr Vater.

Helene hatte es kaum erwartet gehabt, dass ihre guten Absichten so richtig und so rasch verstanden werden würden. Die Vorstellung, aus dem Armeleutegeruch endlich wieder in behaglich-bürgerliche Verhältnisse zu kommen, machte sie glücklich; sie hatte ja so schwer gelitten unter dem Aufenthalt in dem trostlosen Quartier.

„Ich — bin Ihnen sehr, sehr dankbar, lieber Freund,“ sagte sie. „Jetzt fühl’ ich’s, dass Sie’s gut mit mir meinen.“

„Daran haben Sie also doch einmal gezweifelt, Hélène?“ fragte er lächelnd.

Berthe, der stupsnasige Backfisch, kam hereingesaust.

„Ma ist schon so ungeduldig — Tante Hélène soll sofort kommen, sofort, sonst hat Ma gleich wieder ihre Migräne.“

„Das ist eine Drohung — aber auch ein Versprechen,“ meinte Laroche.

Und Geneviève erklärte: „Für Ma bist du interessanter als jedes neue Theaterstück, hat sie erst gestern gesagt. Und da die Musen nun schweigen, bist du deines Erfolges ganz sicher. — Ma war nämlich manchmal sehr, sehr eifersüchtig.“

„Ach, sprich doch nicht davon, Geneviève,“ wehrte Laroche ... „Ich alter Mann!“

Geneviève hatte den Schalk im Nacken. „O, nicht auf dich eifersüchtig, Papa. Auf Monsieur West.“

Nun lachten sie alle drei.

Die ersten paar Tage sass Helene in dem zugigen Vorraum des grossen Bankhauses, das jetzt für die deutsche Kommandantur eingerichtet war. An den Schaltern drängten sich die Feldgrauen und die Liller und Lillerinnen. Hier bekamen die Unteroffiziere und Mannschaften, die sich auf dem Durchmarsch befanden, ihre Quartierzettel, hier die Offiziere, dort war ein Schalter eingerichtet für Heeresangehörige mit längerem Kommando, da gab es eine Wechselstelle für Liller Stadtscheine, das Notgeld, eine Auskunftsstelle, Meldestellen, Prüfungsstellen für Beitreibungsscheine. Es war ein ewiges Hin und Her. Der Hauptmann, der vorübergehend das Einquartierungswesen in Gemeinschaft mit der Mairie zu verwalten hatte, musste dem grössten Sturm standhalten; an ihn gelangten tausend Wünsche, Bitten und Beschwerden. Der Fernsprecher schwieg nie. Immer wieder kam der Hauptmann aus seinem engen Geschäftszimmer in den noch engeren Glaskasten des Lichthofs, um mit dem Unteroffizier, dem Schreiber, der Ordonnanz zu verhandeln und der Dolmetscherin seine Entscheidung zu diktieren.

Schliesslich erschien es ihm bequemer, ihr einen Platz in seinem Arbeitszimmer anweisen zu lassen. Und nach abermals ein paar Tagen merkte er heraus, dass er es mit einer gebildeten Frau zu tun hatte. Im Drang der Geschäfte hatte er sich um die Lillerin, die da mit der Mairie vermitteln sollte, nicht weiter gekümmert. Einer der Adjutanten klärte ihn nun auf: soweit er selbst über sie von Oberleutnant West unterrichtet worden war, der sich für ihre Anstellung eingesetzt hatte.

Ihre Tätigkeit bestand hauptsächlich darin, Schriftstücke zu übersetzen und die Liller zu empfangen, die der Einquartierungskommission ihre Schmerzen mündlich vortragen wollten. Bei solchen Empfängen ging ihr rasch der krasse Gegensatz zwischen den Deutschen und den Franzosen auf. Mit unendlichem Wortschwall überschütteten die Einheimischen die Empfangsdame, verschwendeten Höflichkeitsworte in kleiner und kleinster Münze, begannen zunächst von allen möglichen Dingen zu reden, die mit der Sache gar nicht zusammenhingen, und kamen immer erst auf Umwegen auf den Zweck ihres Besuches zurück. Ganz anders der Hauptmann: klipp und klar, in wenig Worten, wollte er unterrichtet sein. Und seine Entscheidung fiel ebenso kurz und fest und unumstösslich. Höflichkeitsumschweife gab es bei ihm nicht. „Sie müssen sich noch mehr der militärisch kurzen Ausdrucksweise befleissigen, Frau Martin, wir haben hier keine Zeit, mit den Leuten ein grosses Theater aufzuführen.“ Unter den unzähligen Lillern und Lillerinnen, mit denen sie im Verlauf ihres Dienstes in Berührung kam, befanden sich nur wenige, die ihr persönlich bekannt waren. Einmal schickte die hübsche, kleine Frau Gal ihre Karte herein. Das war die junge Gattin eines Universitätslehrers, der im Felde stand. Sie hatte früher von einem Vetter Laroches, dem jungen Arzt Broussart, öfter von ihr gehört. Er schwärmte für ihr tizianblondes Haar. Seitdem sie Strohwitwe war, hatte sich die Freundschaft der beiden noch vertieft. Broussart, dessen ärztliche Tätigkeit nur gering war, sass fast den ganzen Tag bei ihr. Sie malte und musizierte, und Broussart galt für einen Schöngeist. Helene hatte die vielseitige kleine Frau vor dem Kriege nur selten gesehen, seit der Mobilmachung überhaupt nicht mehr. Aber nun kam sie mit ausgebreiteten Armen auf sie zu, umarmte sie, küsste sie links und rechts auf die Wange und war von einer bezaubernden Herzlichkeit. Mit inniger Teilnahme erkundigte sie sich nach dem Unfall, den Frau Martin bei der Beschiessung von Lille erlitten hatte; von Broussart wusste sie, dass sie damals unter den Trümmern des Hauses verschüttet worden war. In ihrer aufgeregten Art klang es, als ob ihr soeben selbst das grösste Unglück widerfahren sei. Der Hauptmann trat daher in die Tür und musterte sie mit einem kurzen Blick.

Endlich kam Frau Gal auf den Zweck ihres Besuchs zu sprechen. Man habe in ihrem Hause drei Offiziere mit ihren Burschen einquartiert, die Herren kämen abends um Elf oder Zwölf nach Hause, unterhielten sich dann noch, und schon um sechs Uhr früh stellten sich auf der Treppe die Burschen aus den Mansarden ein und wichsten die Stiefel ihrer Herren. Das ertrügen ihre Nerven nicht, die sowieso schon unter dem ewigen Geschiesse litten; sie könne weder malen noch singen noch Klavier spielen, wenn sie keine Nachtruhe mehr fände.

Der Hauptmann lachte dröhnend, als ihm Frau Martin den Inhalt des so dramatisch geführten Gespräches wiedergab. „Wenn es hier Nerven zu schonen gibt, dann sind mir die der deutschen Herren unbedingt die wichtigeren,“ sagte er. „Und mir schwant: die unglückliche Einquartierung leidet mehr unter der jungen Hausherrin. Heiliger Brahma, war das ein Wasserfall!“ Das Gesuch ward natürlich abgelehnt. „Und künftighin, Frau Martin, wenn die Leute mit gar zu dummen Anliegen kommen: kurzerhand rausschmeissen. Fertig.“

Helene musste anerkennen, dass der Hauptmann in vielen anderen Fällen eine gerechte Rücksicht walten liess. Wohnungen, in denen alte Leute, Kranke, kinderreiche Familien lebten, blieben von Einquartierung frei. Viele Häuser waren verschlossen, die Besitzer entflohen. Auch sie waren zunächst noch nicht belegt worden. Bis dem Hauptmann hinterbracht wurde — von Franzosen, die sich darüber ärgerten, dass es ihren Nachbarn besser gehn sollte als ihnen —, dass zahlreiche Besitzer ihre Häuser zugemacht hatten und zu Bekannten gezogen waren. Die Mairie wurde sofort benachrichtigt, im Umsehen meldeten sich darauf die Besitzer, käseweiss vor Angst, und der Hauptmann sorgte dafür, dass sie von nun an häufig in die Lage kamen, Gastfreundschaft üben zu müssen. Fortgesetzt wechselten jetzt die Truppen an der Front und in der Etappe. Nachdem man die paar Wintermonate hindurch von grösseren Kampfhandlungen hier in Flandern gar nichts mehr gehört hatte, schien mit dem Eintritt der besseren Jahreszeit da und dort ein grosser Schlag geplant zu sein. Der häufige Truppendurchzug liesse darauf schliessen, meinte Laroche.

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