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Sonia Simmenauer: Muss es sein?

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Sonia Simmenauer Muss es sein?

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Schon jetzt ein moderner Klassiker der Musikliteratur: Die Konzertagentin Sonia Simmenauer erzählt aus dem Alltag «ihrer» ­Streichquartette, darunter so berühmte Formationen wie das Alban Berg oder das Guarneri Quartett. Vier Menschen, die Musik machen, die miteinander leben, arbeiten, reisen, auftreten, sich streiten und sich lieben – ein idealer Kampfplatz für Neurosen, Beziehungsprobleme und die Auseinandersetzung mit anspruchsvollster Musik. Simmenauer gelingt eine berührende, höchst unterhaltsame Beschreibung dieser besonderen Lebensform.
"Ich glaube nicht, dass es ein solches Buch je gegeben hat, und wer weiß, ob irgendwann einmal ein ähnlich gutes Buch geschrieben wird." Günter Pichler, Alban Berg Quartett

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Sicher gehört ein ganzes Stück Übung und Gewöhnung und Disziplin zu einem Reiseleben. Diese paar Tage unterwegs mit dem Quartett wurden zu einer meiner wichtigsten Lektionen.

Streichquartettleben bedeutet auch ein Leben auf Reisen. Manchmal sind es nur einige Tage, andere Male viele Wochen, die sie in enger Gemeinschaft verbringen. Meistens reisen die Quartette zu viert, vor allem bei den großen Reisen, aus der Selbstverständlichkeit heraus, alles gemeinsam zu machen, aus rein praktischen und ökonomischen Gründen, aus der Unlust, alleine zu reisen, oder schlicht aus Gewohnheit. Das Reisen hat viele prosaische Seiten, und genau diese Komponenten sind es, die eine gewisse Intimität erzeugen. Es hat mit Warten zu tun, mit dem Aufeinanderwarten (immer ist einer – immer derselbe – fast zu spät, ein anderer – immer derselbe – lange vor der Zeit schon da), dem gemeinsamen Warten (auf einen Zug, einen Flug, ein Taxi, vor einem Konzert, nach einem Konzert). Es hat mit Gleichzeitigkeit zu tun: neue Länder, neue Orte, neue Säle, neue Menschen, denen sie zur selben Zeit begegnen. Es hat mit »gemeinsam fremd sein« und miteinander immer wieder fremd sein zu tun. Sie erfahren vieles zusammen, aber teilen nicht unbedingt die Erlebnisse miteinander. Es sind aber auch Momente, die sie aus einer Situation heraus notgedrungen miteinander teilen, obwohl gerade sie zu den besonderen Ereignissen gehören, die man nur mit einem sehr nahen Menschen teilen möchte. Auf Reisen, auf Tournee betrifft fast alles, was einem Einzelnen geschieht, alle vier: Ein individueller Kummer bleibt nicht verborgen, eine schlechte Nacht wird sichtbar, ein kranker Zahn ist die Sorge aller, ein verlorener Koffer kann die Noten für das nächste Konzert enthalten. Als ich mit dem Cellisten eines Quartetts telefonierte und mich nach dem widerspenstigen Finger seines Kollegen erkundigte, sagte er mir: Es ist in diesem Falle nicht einer seiner zehn Finger, sondern einer unserer vierzig Finger, also unser Finger.

Donald Weilerstein, Erster Geiger und Gründungsmitglied des Cleveland Quartet, vergaß zwar keine Note, aber sonst so ziemlich alles. Eines Morgens rief mich die Chefin des Hotels in Recklinghausen an, in dem das Quartett übernachtet hatte. Die Zimmerfrau hatte den Frack des Ersten Geigers im Schrank gefunden, die Lackschuhe standen auch noch unter dem Bett. Das Quartett war bereits im Zug, unterwegs zum nächsten Konzert in einer kleinen Stadt in Süddeutschland. Auch mit einem IC-Kurier, der sofort organisiert wird, ist es zu spät, der Frack kann nicht mehr vor dem Konzert geliefert werden. Auch die Idee mit einem Kostümverleih fruchtet nicht, in Süddeutschland ist heute Feiertag. Heutzutage tritt fast keiner mehr mit einem Frack auf, damals, 1985, war die Kleiderordnung noch sehr konservativ, auch das Quartett war darin sehr konformistisch und die Spannung unter den Vieren enorm groß: So kann keiner auf die Bühne! Die Veranstalterin hilft aus, sie hat den Frack ihres kürzlich verstorbenen Mannes im Schrank. Sie muss sich zwar erst überwinden, sieht aber letztlich darin einen Trost, den Frack zu verleihen. Er ist viel zu groß, auch die Hosenträger können es nicht wettmachen. Mit den Schuhen ist alles zu spät, er muss mit seinen Straßenschuhen auftreten. Der Geiger probt im Stehen, während die Dame ihm die viel zu breite Hose notdürftig am Körper etwas enger näht. Bei diesem Anblick brechen alle in Gelächter aus. Der Abend ist gerettet.

Man trifft sich unvermeidlich schon beim Frühstück, ungeschminkt, übermüdet, schutzlos. Man kennt die kleinen Geräusche eines jeden, die besondere Art, die jeder beim Denken, Schlafen oder Spielen hat, die verschiedenen Arten zu atmen, wie wer sich wann und wie oft schnäuzt, all die kleinen Rituale, die jeder Mensch entwickelt und über die man, je nach Stimmung, nur lachen oder schreien kann. Die stundenlangen Proben sind mit unausweichlicher Körpernähe verbunden. Man kennt den Geruch der anderen so gut, als lebte man unter einem Dach, so dass man ihn nach Jahren entweder nicht mehr wahrnimmt oder meint, ihn nicht mehr ertragen zu können. Das Spielen eines Instrumentes bringt verborgene Seiten eines Menschen hervor, die im normalen Umgang nicht sichtbar sind: eine körperliche Haltung, ein Schnaufen, ein Versunkensein in bestimmten Momenten.

Manchmal stolpert man über Eigenarten, die einem immer wieder peinlich sind: wie einer umständlich seine Restaurantrechnung nachrechnet und überlegt, wie viel Trinkgeld er geben will, wie er stets dem Taxifahrer den kürzeren, besseren Weg erklären will, wie er – sobald fremdes Publikum da ist – schlechte Witze erzählen muss, wodurch kein gescheites Gespräch mehr entstehen kann. Einer geht aggressiv mit Leuten um, wo man selbst nur freundlich sein möchte, man steht daneben und kann nichts machen, außer zu versuchen, mit einem erzwungenen schiefen Lächeln ein bisschen zu kompensieren. Endlos viele Situationen aus einem Alltag, der mit Musik nichts zu tun hat.

Bestimmte Reaktionen, bestimmte Sätze werden voraussagbar, gar imitierbar. Im Moment der Bestellung im Lokal nach einem Konzert fehlt ein Mitglied des Quartetts, er telefoniert draußen. Die anderen drei sagen wie aus einem Munde, den Ton des vierten dabei imitierend: ein Entrecôte, noch ein bisschen roh, mit viel Pommes Frites. Als er zurück an den Tisch kommt, sagt man ihm, man hätte für ihn bestellt. Er schaut in die Karte und sagt, er hofft aber sehr, dass man ein Entrecôte, noch ein bisschen roh, mit viel Pommes Frites bestellt hat. Riten, Gesten, eine eigene Sprache entstehen. Man weiß, wie der angefangene Satz enden wird, man wusste schon, was kommt, wenn es kommt, und horcht nur auf, wenn es nicht kommt. Einzelne Worte wirken wie Codes, verbergen ganze Geschichten, die sonst keiner versteht. Der gemeinsame Alltag bringt wiederholt Situationen, in denen eine eingespielte Gemeinschaft sich mit immer knapperen Mitteln verständigt, oft nur ein Blick, eine Handbewegung, für die Umwelt kaum wahrnehmbar.

Reibereien und Streitereien, die keine sind, werden gepflegt, und manche Freundlichkeit kann in Wahrheit ein gemeiner Seitenhieb sein. Man kennt sich blind, man erspürt den anderen. Das birgt natürlich auch die Gefahr, sich vor lauter Gewohnheit nicht mehr wirklich wahrzunehmen. Die Verständniswege sind so eingeübt, dass kleine Veränderungen nicht erkannt werden, dass das Vertraute vorausgesetzt wird und einengt. Das allein würde lediglich auf ein Team hindeuten, aber da ist die Musik, sind die Proben und Konzerte.

HINTER DER TÜR. INNENANSICHTEN

Lange Zeit wohnte ich den Proben des Brahms Quartetts im wahrsten Sinne des Wortes bei. In erster Ehe war ich mit Dieter Göltl, dem Cellisten des Quartetts, verheiratet. Mein erstes kleines Büro befand sich in unserer Wohnung und grenzte an den Raum, der zum Quartettproberaum wurde. Ich verfolgte notgedrungen und manchmal widerwillig das Ringen der vier Herren um das Sich-Zusammenfügen der vier Stimmen. Es konnte furchtbar quälend sein. Ein paar Takte, gefolgt von langen Diskussionen. Die Worte konnte ich nicht im Einzelnen verstehen, aber die Musik und das, was sie übertrug, drangen klar durch die Wand. Immer wieder die gleichen Takte, mal langsamer, mal schneller. Ein abruptes Unterbrechen, wobei der eine oder andere einige Takte allein weiterspielte. Das erahnte genervte Bitten, er möge doch aufhören, es gebe da doch etwas zu besprechen. Wenn man die Worte nicht versteht, die gesprochen werden, sondern nur die Stimmlage und Töne, entsteht eine eigentümliche Musik, eine andere Form des Quartettspielens: Erst sagt einer etwas, dann vermischen sich alle vier Stimmen, legen sich übereinander, eine Stimme wird lauter, einer redet schneller, um nicht unterbrochen zu werden, dazwischen blitzen kurze, bissige Töne. Es konnte passieren, dass sich dann einer nicht mehr an der Diskussion beteiligte und sein Schweigen lauter wurde als die Stimmen der anderen, das Gleiche, wenn inmitten des Spielens einer aufhörte. Es dauert einen Moment für den Außenstehenden, der weder zusieht noch die Partitur wirklich kennt, dieses Fehlen zu erkennen. Nur etwas klingt anders, wird bedrückend. Im Gesprochenen wie im Spielen konnte die latente oder offene Aggressivität eine schier unerträgliche Spannung übertragen. Auch beim Nichthinhören oder Nichthinhören-Wollen konnte sich die Zeit manchmal lang hinziehen, bis die vier Herren entweder mit dem vorläufigen Ergebnis sich für heute zufriedengaben oder sich mit anderen Passagen Sauerstoff oder neuen Zündstoff holten. Es gab auch andere (Hör-)Bilder, wenn sie anfingen zu spielen und einfach weiterspielten, sich an ihrem Spiel freuten, und ich die Vereinigung, das natürliche Miteinander-Atmen mitbekam. Ihre Freude, ihr erleichtertes Lachen übertrug sich auf mich. Ich konnte die leichte Verlegenheit spüren, die sie beschlich, weil sie sich erkannt hatten, wie frisch Verliebte.

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