Egon Erwin Kisch - Der rasende Reporter

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Eine Sammlung an Reportagen, unter deren Namen Kisch selbst berühmt wurde: Mit distanzierter Sachlichkeit und Objektivität, aber dabei keinesfalls teilnahmslos, berichtet Kisch von besonderen Ereignissen ebenso wie von den eher düsteren Themen des sogenannten Lumpenproletariats. Die Schauplätze seiner Reportagen sind über ganz Europa verteilt und zeugen von seiner Vorliebe für ungewöhnliche Orte. -

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Goethe

Mehr Licht!

Rothschild

Wie sie wünschen, Herr Geheimrat! (Zu Sternickel) Möchten Sie nicht die Freundlichkeit haben, Herr Sternickel, mir für e Augenblick die Blendlaterne zu borgen, damit ich den Schalter gleich finde.

Sternickel

Nee, oller Rothschild, een Juden jeb’ ick meene Instrumente nich in die la maing. Ick dreh’ mir meine Dinger lieber alleene. (Er knipst das elektrische Licht auf.)

Edward VII.

That’s terrible! Da werde ich jetzt ewig bei diesem schrecklichen Weibsbild stehen müssen, in ihrem Schlafzimmer.

Rothschild

Sein Se froh, daß Se nix zu Seife verarbeitet werden, wie mein Landsmann da, der Herr Geheimrat Goethe.

Goethe

Denn alles, was besteht,

Ist wert, daß es zugrunde geht.

Sternickel

Na, Sie hätten doch ooch vorjezogen, hier noch een paar Jährchen uff dem Sockelchen zu stehn. Bei mir is det was anderes: ick bin froh, det ick wechkomme. Hier wird man in eenem fort an die Schattenseiten von sein’ Beruf erinnert. Lauta Andenken an den Scharfrichter, lauta Fallbeile, Richtschwerter, Folterinstrumente — und det eenzige Frauenzimmer hier is de eiserne Jungfrau.

Rothschild

Ausgerechnet für Herrn Sternickel wird man e Prinzessin mit Reizwäsche hereinstellen.

Sternickel

Halt’ man die Schnauze, alter Itzig! Mit dir redet doch keener! Ick unterhalte mir mit Herrn Joethe. Sagense mal, es is doch janz schön hier ...

Goethe

Es möcht’ kein Hund so länger leben ...

Sternickel

Wieso denn nich? Freu’n Sie sich jar nich, wenn die Onkels mit die Kataloge komm’ und nachblättern, Nummer 165, der berühmte Dichterfürst Joethe.

Goethe

Oh, sprich mir nicht von jener bunten Menge,

Bei deren Anblick uns der Geist entflieht.

Rothschild

Gar so bunt war die Menge auch nix in die letzten Jahre. Während des ganzen Tages hab’ ich mir den Kopf zerbrochen und kalkuliert, wie sich das Unternehmen rentieren soll. In so e teuern Gegend! In der Friedrichstraße, bei die hohen Mieten! Das ist nix eso, wie bei uns in Frankfurt, was, Herr Geheimrat? „Ja, mein Frankfurt lob’ ich mir, es is e klein Paris und bildet unsere Leut’!“

Goethe

(entrüstet verbessernd)

Mein Leipzig lob’ ich mir.

Rothschild

Was heißt „mein Leipzig“? Sie sind doch aus Frankfurt, ich hab’ Sie doch noch gekannt, wie Sie noch e klaaner Rotzbub waren. Wenn Sie mich auch nix erwähnt haben in Ihrer „Wahrheit und Dichtung“. Ich war Ihnen zu wenig nobel! Sehnse, und morgen werden Sie doch zu Seife verarbeitet, und ich werd’ in mei Bankhaus aufgestellt, als Denkmal ...

Goethe

Es kann die Spur von meinen Erdentagen

Nicht in Äonen untergehn ...

Sternickel

Det is aber doch schade um Sie. Der einzige Mensch, mit dem man sich geistig unterhalten konnte.

Edward VII.

Aoch ich bin verry sorry, that Sie verarbeitet werden. Hoffentlich werden Sie eine Seife for really gentlemen.

Rothschild

Schad’, daß ich nix mehr am Leben bin, sonst hätt’ ich Sie angekauft für unsere Frankfurter Filiale ...

Goethe

Macht nicht so viel Federlesen!

Setzt auf meinen Seifenstein:

Dieser ist ein Mensch gewesen,

Und das heißt: ein Kämpfer sein.

Edward VII.

Excuse me, Mister Sternickel, sind Sie aoch in Frankfurt geboren?

Sternickel

Nee, Majestät, nur hinjericht’ worden bin ick in Frankfurt.

Goethe und Rothschild

(gleichzeitig)

Frankfurt an der Oder.

Sternickel

Geboren bin ick in Nieder-Mechanna, Kreis Rybnik, am ... am (er nimmt den Katalog vom Auktionstisch und blättert) aha, Nummer 310, geboren am 11. Mai 1866, gelernter Müller, hat im Januar 1903 zu Ortwig in der Mark an seinem Dienstherrn Kallies, an dessen Ehefrau und dessen Magd seinen ersten Raubmord ...

Edward VII.

Enough!

Sternickel

(weiterlesend)

Seine nächste Bluttat verübte Sternickel ...

Edward VII.

Enough! Enough!

Goethe

Ihr laßt den Armen schuldig werden,

Dann überlaßt Ihr ihn der Pein ...

Rothschild

Sehr gut gesagt, Herr Geheimrat, sehr gut! „Ihr laßt den Armen schuldig werden.“ Die Armen waren mir von jeher immer etwas schuldig.

Edward VII.

Bitte, keine Anspielungen, Mister Rohtscheild. Ich habe mir zwar von Ihrem Neffen, Sir James, Geld ausgeborgt, aber das ist doch hoffentlich ein Unterschied.

Rothschild

Ob das ein Unterschied ist! E Armer borgt sich aus, aus Not, e Reicher borgt sich aus, aus Übermut.

Edward VII.

Stellen Sie sich vielleicht auf den Standpunkt from the sozialen Ausgleich?

Rothschild

Wenn Se so fragen, is es schon e Unrecht, daß es gar e so große Unterschiede gibt zwischen arm und reich.

Sternickel

(zu Rothschild gehässig)

Vielleicht jar keen Unterschied, nich? Mit dein Gemauschel von de soziale Jerechtigkeit kannste mir bloß jiftig machen. Det muß Reiche und Arme jeben: Wo kommen wir sonst hin? Wo soll ma denn da einbrechen? Wen soll man denn da ausrauben, wenn se alle jleich haben ...

Rothschild

Man soll auch nicht!

Sternickel

Det möcht’ dir so passen, du vermanschte Wachsfigur!

Goethe

Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied!

Sternickel

(noch immer ärgerlich)

So’n Quatsch. „Soziale Jerechtigkeit.“ Wat soll’n dann werden!

Goethe

Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde,

Als unsre Schulweisheit sich träumen läßt.

Rothschild

Das is doch nix von Ihnen, Herr von Goethe!

Goethe

(erstaunt)

Nicht von mir?

Sternickel

Von mir ooch nich!

Goethe

Nicht von mir? Ich Ebenbild der Gottheit und nicht einmal von mir? Von wem denn?

Edward VII.

That’s from Shakespeare.

Sternickel

Aha — Shakespeeareh, sprich Schecksbier, Nummer 152, det is der, was neben die Schneewittchengruppe, Nummer 142, steht.

Goethe

(noch immer erstaunt)

Von Shakespeare?

Edward VII. Yes, from Shakespeare.

Goethe

Perfides Albion!

Sternickel

(hat zum Fenster hinausgesehen; pfeift)

Achtung, Lampen! Die Jäste komm’.

Goethe

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!... (Alle stellen sich eilig auf ihre Postamente, auch Sternickel, nachdem er das Licht ausgelöscht, den Katalog wieder auf den Tisch gelegt hat. Man hört lärmendes Kommen.)

Der Auktionator

(öffnet die Tür, legt Hut und Paletot ab, tritt zum Auktionstisch, klingelt)

Also, letzter Tag der Versteigerung. Zum Angebot steht: Katalog Nummer 310, der gefürchtete Massen- und Raubmörder August Sternickel. Mindestgebot 1500 Mark! Ich bitte um Angebot.

Stimme

Hier.

Der Auktionator

1500 Mark zum ersten ...

Andere Stimme

2000 ...

Der Auktionator

2000 Mark zum ersten ...

Stimmen

(der Auktionator jeweils wiederholend)

3000, 4000, 5000, 7000, 7500, 9000, 10 000.

Der Auktionator

10 000 zum ersten ...

Stimme

11 000 ...

Der Auktionator

11 000 Mark zum ersten, zum zweiten …

Andere Stimme

11 500 ...

Stimme

12 000 ...

Der Auktionator

12 000 Mark zum ersten, zum zweiten — ist denn sonst kein Angebot für den berühmten Sternickel? — und zum dritten. (Schlagend.) Verkauft! (Notierend.) Ihren Namen bitte ...

Stimme

Teschke, Jahrmarktsaussteller.

Der Auktionator

Zum Angebot steht: Katalog Nummer 34, King Edward VII. von Großbritannien, Mindestgebot 1500 Mark. Ich bitte um Angebot!

Die fesche Böhmin

Hier.

Der Auktionator

(sehr schnell)

Tausendfünfhundert Mark geboten, zum ersten, zum zweiten, zum dritten. (Zuschlagend.) Verkauft.

Männerstimme

Zweitausend.

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