Egon Erwin Kisch - Der rasende Reporter

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Eine Sammlung an Reportagen, unter deren Namen Kisch selbst berühmt wurde: Mit distanzierter Sachlichkeit und Objektivität, aber dabei keinesfalls teilnahmslos, berichtet Kisch von besonderen Ereignissen ebenso wie von den eher düsteren Themen des sogenannten Lumpenproletariats. Die Schauplätze seiner Reportagen sind über ganz Europa verteilt und zeugen von seiner Vorliebe für ungewöhnliche Orte. -

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Der Pilot gibt Vollgas. Eigentlich noch nicht ganz, bis an die äußerste Grenze des Möglichen schiebt er den Gashebel doch nicht vorwärts, der Motor wird noch für den Bedarfsfall gedrosselt. Wir fliegen mit eintausenddreihundertachtzig Touren per Minute, auf eintausendvierhundert kann man die Tourenzahl erhöhen. Die zwanzig Drehungen sollen uns herausreißen?

Vierzig Minuten lang steuern wir schon gegen Nordwest. Ein langes Eiland wird sichtbar und dahinter eine schöne, schöne Stadt.

Die schmale, waldumsäumte Insel ist der Lido, und auf dem Lido sind Forts. Wir sehen schiefe Stangen, und in der nächsten Minute sind aus ihnen kreisrunde Löcher geworden: senkrecht aufwärts gerichtete Kanonen, die Flugzeugabwehrgeschütze des Forts San Nicolò.

Zwanzig Reservetouren, unsere letzten, schalten wir ein.

Wir sind oberhalb der nördlichen Lidoeinfahrt, vor dem Wellenbrecher. Ein Kind hat Streichhölzchen nebeneinander auf das blaue Tischtuch gelegt. In Wahrheit sind es die Hafenbarrikaden, stattliche Klötze.

Fünfzig Schritte neben und sehr tief unter uns zerplatzt ein brauner Körper in viele, wie die Strahlen einer Fontäne sprühen sie nach allen Seiten. Ich beuge mich steuerbord aus dem Boot. Zehn solcher Springbrunnen wirbeln empor, und aus den kreisrunden Löchern von Nicolò zucken kurze Lichter auf.

Seltsam: kein Laut dringt zu uns. Unten donnern die Geschütze, die Morseapparate klappern das Aviso unserer Ankunft an alle Geschützstellungen, die Venetianer laufen durcheinander, manche verstecken sich vielleicht in bombensichere Unterstände, und Tausende, Tausende schauen zu uns herauf. Wir aber, wir sehen keinen Menschen und hören nichts als das Rattern unseres Motors.

Keine Betrachtungen! Zu solchen Dummheiten ist jetzt keine Zeit. Rechts das Arsenal, die Nordostspitze der Lagunenstadt. Selbst eine Stadt. Rings um das quadratische Bassin graue Särge, die Dächer der langgestreckten Werkstätten, im äußersten Winkel ein durchschnittener Seidenkokon mit der Puppe in der Mitte, ein Trockendock; die verpuppte Raupe ist ein Schlachtschiff, Typ Sardegna; im Becken vor den Scali da Construzioni vertäut: ein Kreuzer, drei Torpedoboote und ein Zerstörer, wahrscheinlich zur klinischen Behandlung nach der Begegnung mit dem „Balaton“. Vor den Volksgärten, den Giardini, ankern auch zwei Torpedoboote.

Das krieg, ich auf eine Platte. Ich neige die Kamera, ziele gegen Nordosten und exponiere, indem ich den revolverartigen Hahn knipse.

Und schon wendet der Flugzeugführer, der darauf gewartet hat, nach links. Es ist auch höchste Zeit! Vom Lido steigen Landflieger auf. Ein besorgter Blick nach unten: zwei Nieuports, sie sind noch weit und noch tief.

Abschiedsblick nach rechts. Winzige Borstenhärchen am Rande der Riva degli Schiavoni sind friedliche Gondeln, Bekannte aus vergangener Zeit. Vom Campanile sehe ich nur das Dach, aber er streckt mir mit Grandezza seinen Schatten weitausladend entgegen. Markuskirche, Dogenpalast, Zecca, Bibliothek, Procurazien! Euch sehe ich nicht, ihr glockenschlagenden Riesen auf der Torre d’Orologio; Zwerge seid ihr! Oder habt ihr euch verkrochen? ... Ein S schlingt sich durch die Stadt: der Kanal.

Seit meiner Aufnahme sind schon fast zwei Minuten vergangen. Nun blitzen aus Fort Santa Elisabetta, ganz nahe an den Stabilimento Bagni, und weiter südlich aus Fort Alberoni die Mündungsfeuer gegen den Himmel, die braunen Wölkchen aus platzenden Raketen fallen ganz nahe. (Zu Hause werden wir sehen, daß die linke Tragfläche ein Loch abbekommen hat.)

Bei der südlichen Hafeneinfahrt in die Lagune, bei Malamocco, photographiere ich zum zweiten Male: Kriegsschiffe, die zwischen dem Littorale di Malamocco und der toten Lagune liegen.

Auf dem Bahnhof, im Bassin für Marinetransporte ist nichts Besonderes festzuhalten. Ich hebe die linke Hand, und schon macht der Hydroplan eine kühne Kurve, wir flüchten noch tiefer ins Firmament, aber in anderer Richtung gegen Südosten, heimwärts. Ein dienstlich forschendes Auge schaut nach Chioggia, ein privat besorgtes nach den beiden Eindeckern. Ich schiebe die Mitrailleuse zurecht. Allein die Landflieger dürfen nicht zu weit über das Meer — — —

Nach zwei Stunden führt man das Pferd, dessen Nüstern noch ein wenig beben, in seinen Stall.

TOTENFEIER IN KOPENHAGEN

Gott gebe ihr den ewigen Frieden, der Witfrau Johanne Jörgensen! Er rechne es ihr nicht schlimm an, daß sie bereits um elf Uhr vormittags keifte, weil ich noch im Bett lag. Er verüble es ihr nicht, daß sie es nicht gern sah, wenn ich Besuche empfing. Sie hat es zu Lebzeiten schwer gehabt, — möge ihr der Himmel leichter werden. Ihr Mieter war beileibe kein solider Herr, mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn, die im Stadtteil Nörrefaelled ein großes Fleischgeschäft innehaben, war sie seit Jahren verfeindet. Übrigens schmerzt sie das kaum, ich habe sie einmal gefragt, ob es ihr leid tue, mit den Enkelchen nicht verkehren zu können, da zuckte sie nur geringschätzig mit den Mundwinkeln. Auch den lieben Gott hat sie nie besucht und, soviel ich weiß, nie zu ihm gebetet. Vorgestern abends, als der Geistliche kam, lag sie schon in Agonie, sonst hätte sie ihn gewiß beschimpft und hinausgeworfen. Schimpfen war überhaupt ihre ... aber man soll doch nichts Übles von einer Toten sagen, über der sich noch nicht der Grabhügel wölbt.

Sie wurde ja erst heute beerdigt. Die Tochter und der Schwiegersohn haben seit vorgestern abend die Wohnung von oben bis unten durchsucht, den Auktionator überall herumgeführt und wegen jedes Möbelstückes — sogar in meinem Zimmer und in meiner Gegenwart — mit ihm gehandelt und gefeilscht. Von Trauer, von Pietät war nicht viel zu spüren. Trotzdem haben sie ihr ein Begräbnis ausgestattet, erstklassig, das muß man sagen.

Ich habe lange genug bei Frau Johanne Jörgensen gewohnt und bin daher zur festgesetzten Stunde in der Kapelle des Assistens - Kirkegaard gewesen. Der Schwiegersohn, in umflortem Zylinder und Gehrock, erschüttert, aber gefaßt. Die Tochter, ganz in Schwarz, das Gesicht verhüllt, der Körper in den üblichen Zuckungen des Schmerzes erbebend. Die Enkelkinder neigten folgsam ihre Gesichter. Auch sonst waren Leute zugegen, alle sichtlich bewegt, eine Deputation der Fleischerinnung und zwanzig bis dreißig alte Frauen. Nie hätte ich gedacht, daß meine Zimmerwirtin so viele Freunde besessen hat! Kränze waren da, mit Schleifen. Sie lagen auf dem weißlackierten glatten Sarg, der in Dänemark viel getragen wird. Von der Galerie, die verhängt war, drang ein gemischter Choral:

Laer mig, o Skov, at visne glad

Som sent i Höst dit gule Blad

Et bedre Foraar kommer!

Ein langes Lied, es hat etwa acht sechszeilige Strophen, aber ich ließ es über mich ergehen, — ich habe lange genug bei der Witwe Johanne Jörgensen gewohnt, um ihr dieses Opfer bringen zu müssen. Spät, sehr spät verstummte der unsichtbare Chorus, und ich dachte, es würde zu Ende sein. Fehlgedacht! Es erschien ein Geistlicher in schwarzem Talar, weißer Halskrause und gelbem Spitzbart und begann zu reden. Zuerst altbekannte Tatsachen vom Glück des Familienlebens, von der Unabwendbarkeit des Todes und dergleichen, dann Neuigkeiten: von der hingebenden Liebe der Verblichenen, von ihrer Güte und Fürsorge, von ihrem unerschütterlichen Glauben an die Gerechtigkeit Gottes und von vielem anderen Schönen und Edlen, was ich nicht gewußt hatte. Aber schließlich muß er es besser wissen, sonst könnte er es doch nicht so öffentlich behaupten vor Gott und der Welt. Wirklich dringt oftmals ein tiefer Seufzer der Bestätigung aus dem schwarzen Schleier der tiefgebeugten Tochter, wenn die erhabenen Herzens- und Geisteseigenschaften der Dahingeschiedenen besonders hervorgehoben werden. Ich bin dem Sprecher nicht böse, nicht eine Sekunde denke ich daran, daß man ihn und seinesgleichen, die da leeres Stroh dreschen, vor eine Abteilung Soldaten stellen und diesen den Befehl zum Feuern geben sollte. Nicht im Traum fiele mir so etwas ein. Ich habe eine Abneigung gegen die Phrase, ich bin ein Fanatiker der Sachlichkeit, — doch auch der Mann auf der Kanzel ist ein Mensch, er will leben, er muß seines traurigen Amtes walten, er muß reden, und was soll er denn über meine Wirtin Johanne Jörgensen aussagen?! Wenn er sich nur etwas kürzer fassen wollte. Er spricht entschieden zu lang. Schade, daß man in einer Friedhofskapelle nicht rauchen darf.

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