Egon Erwin Kisch - Der rasende Reporter
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„Eh, mon vieux, c’est-y des godasses, qu’ tu veux? Prends-en un pair; j’te les laisse à six sous!“
„Laisse-les moi pour vingt centimes“, erwidert der Angerufene nicht unbillig, denn er hat sich inzwischen die Schuhe gründlich angesehen, das durchbrochene Oberleder, die schiefe Ebene der Absätze, die Reste der Sohlen, die aufgerissenen Ösen, die fehlenden Senkel. Aber der Schuhwarenhändler würdigt ihn keiner Antwort, und so sucht der Käufer dreißig Centimes aus seinen Taschen zusammen.
Nicht jeder Schuhhandel kommt so glatt zustande: ein struppiger Rotbart hat ein Paar Zugstiefel ausgewählt, denen der Zug vollständig und die Stiefel fast vollständig fehlen. Sechzig Centimes will der Verkäufer. „Was? Sechzig Centimes? Du bist wohl toll? Für das Geld kriege ich sie in der Rue de la Paix!“ Es ist ein Gedanke nicht ohne Phantasie: sich die zerfetzten Stiefeletten in einem Schaufenster der Rue de la Paix vorzustellen!
Eine reinliche Arbeiterfrau wird von ihrem vierjährigen Sprößling zu einer Schachtel gezerrt, in der rote und gelbe Bausteine durcheinandergeworfen sind, damit man nicht auf den ersten Blick sähe, wieviel davon fehlen. Sie fragt nach dem Preis: „Combien ça?“ — Die Verkäuferin (nachdrücklich): „Cette boîte de construction? Quartre sous.“ Die Arbeiterin entfernt sich, die Hände ihres Buben sind in ihren Rock gekrallt, sein Köpfchen ist nach hinten gewendet, seine Augen sind, gefeuchtet, noch in die roten und gelben Würfel und Prismen gebohrt. „Dis ton prix alors!“ ruft die Händlerin der Frau nach. — „Deux sous.“ — „Emporte la, va!“ Glückstrahlend greift ein Kind aus Saint-Ouen nach einem Baukasten, den ein Pariser Kind weggeworfen hat.
Ein anderes Weib kann seinem Kind nur eine Puppe kaufen, der die Schädeldecke fehlt; mit einem Sous ist sie überzahlt. Man stelle sich die Eleganz eines Damenhutes vor, der bereits „an Asch’n“ war und und jetzt für fünf Sous zu haben ist! Dort, der Rosenkranz kostet bloß zwei Sous und findet keinen Liebhaber. Das Portemonnaie daneben — es ist zerrissen, zerschlissen — vier Sous, denn es trägt eine Freiherrnkrone. Für „Riflards“, alte, total unbrauchbar gewordene Regenschirme, gibt es eigene Käufer; sie zahlen einen Franken für je drei solcher stangenloser, durchlöcherter Schirmkrüppel auf dem Lausmarkt oder dem Flohmarkt und stellen sie in ihren Werkstätten zu unschönen, schäbigen Schirmen zusammen, die sie für anderthalb Franken immerhin noch verkaufen können. Der Nachttopf ohne Henkel, fünfundzwanzig Centimes sein Preis, ist schnell losgeschlagen. Der Vogel Phönix hat hier Konkurrenz: alles erwacht — so wie er — aus der Asche zu neuem Leben.
Streitigkeiten brechen los, ein betrunkener Mann will von seiner Frau einen Franken, den freien Sonntagvormittag weiterzechen zu können, die Gattin aber, wütend über den Lumpen von Lumpensammler, der von der Morgenernte noch nicht nach Hause gekommen ist, während sie sich mit dem Verkauf der „Brocante“ abrackern muß, schreit: „Sale cochon ivre, va!“ Als er bedrohlich auf sie zutorkelt, hebt sie den Hirschfänger, den er gestern im Kehricht aufgelesen hat, gegen ihn. Sie sind ein wüstes Volk, die Pariser Chiffonniers, und auch der gestern in den Müllkasten geworfene Hirschfänger kann heute wieder eine gefährliche Waffe sein. Deshalb flüchtet der besoffene Ehemann, so schnell er kann.
Heinrich Heine, der diese Zunft mitsamt den Großkopfeten aller Staaten in den Kehricht verdammen wollte, liegt nun nicht weit von der Porte Clignancourt. Oft hat er sich die Frage nach dem Ort seines Grabes vorgelegt:
Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte sein?
Unter Palmen in dem Süden,
Unter Ulmen an dem Rhein?
Das aber hat er sich doch nicht gedacht, daß er sie ganz nahe von den Pariser Lumpensammlern finden werde, die er so beschimpft hat!
ERKUNDUNGSFLUG UBER VENEDIG
Das Pferd sprengt über die blaue, nasse Steppe, der Wind spritzt mir den Schaum des Pferdemaules ins Gesicht, kühl treffen mich Klumpen der Reitbahn, von den Hufen aufgewirbelt.
Plötzlich bäumt sich das Roß, die Luft erbebt von seinem Wiehern, einige Sprünge auf den Hinterfüßen, und dann, dann hebt sich der ganze Leib des Hippogryphen von der Erde, seine Flügel straffen sich, und er schwebt mit mir dem Olymp zu.
Um wieviel herrlicher ist es im Flugboot als im Aeroplan! Kein Motor vor mir, der mir seine Auspuffgase in Nase und Augen bläst, kein Propeller verstellt die Aussicht. Weit hinter mir sitzt der Pilot und über ihm rattert der Druckmotor, und wenn wir niedergehen wollen — wir hätten es nicht nötig, erst lange nach einem freien Feld zu suchen, unser Landungsplatz ist glatt und unendlich, und immer bereit. Wo wir auch auf dem Meere niedergingen, das Fahrzeug sprengte weiter mit motorischer Kraft.
Wir fliegen niedrig, nur vierzehnhundert Meter. Ein geripptes Sprungtuch ist unter uns gebreitet: die See. Azurfarben mit dunkleren Streifen durchwirkt. Über den Stoff jagt ein schwarzes Ungeziefer — unser Schatten. Am Rande liegt eine Landkarte, grell koloriert. Alles sieht beinahe wie wirkliches Land aus, nur vielhundertfach verkleinert, und die Kinderhände haben die nett ausgeschnittenen Kartons zu schräg aneinandergefügt, als daß die Illusion eine vollkommene sein könnte. Dargestellt ist eine Halbinsel von der Form eines gleichseitigen Dreiecks. Es erinnert ein wenig an Istrien; wirklich, so müßte die Karte von Istrien aussehen! Maßstab 1 : 1400. Die Ähnlichkeit ist so frappant, daß man auf die Projektion eines ins Meer vorgeschobenen elliptischen Städtchens hinuntersieht, ob nicht ein Kreis mit einem dicken Punkt darin und in Nadelschrift der Name „Rovigno“ daruntersteht. Dann müßte ja gleich die Mündung des Kanals Lerne kommen, und dann die große Stadt Parenzo, und dahinter, an der anderen Dreieckseite, der Tschitschenboden. Auf Ehre, da ist der Kanal, da liegt auch schon die große Stadt, und tief, tief unter uns sehe ich auch das Gebirge. Wahrhaftig, es ist Istrien!
Nur am dunklen Grün erkennt man, wo Zypressen sind, als Nuance bloß unterscheidet sich das Gelb des Kornackers vom Grün des Haferfeldes. Leuchtend durchschneidet die Helle der Landstraßen die Farben. Fischerkähne, an einem Landungsplatz vertäut, sind wie Korallen auf eine Schnur gereiht, das Torpedoboot in Fahrt schaut wie ein Perlhuhn aus mit einem Silberschweif, und nur ein kleiner Milchglassplitter scheint die Segeljolle. Das Schönste aber ist das smaragdene Band, das die Kontur der Küste bildet: es ist das untiefe Meer, das so glänzt. Wir sehen bis auf den Grund. Der ist pointilliert, die Pünktchen sind Steine und Felsblöcke.
Links und höher fliegen wir. Sagten es uns nicht der Höhenmesser und die Schleimhäute der Nase, so müßten wir es an den Schiffen unter uns erkennen, die so klein waren und nun immer kleiner und kleiner werden. Die Insel San Giovanni di Pelago, ein Felsenriff, auf dem nur ein Leuchtturmwärter mit seiner Familie Platz hat, lassen wir backbords.
Jetzt ist die blaugrüne Grenzenlosigkeit vor uns, Windstreifen durchziehen die Fläche. Sind das Wolken, dort an der Grenze der Sehkraft, oder sind es schon die Gipfel des Apennin?
Unter dem Wasser schwanken Polypen. Wir wissen, daß es Minen sind, doch kümmern sie uns nicht. Nach Minen, U-Bomben und gefahrdrohenden Annäherungen zu spähen, ist Sache der Nahaufklärung. Unsere Ziele sind heute weiter gesteckt, wir sind Fernaufklärer. Das Maschinengewehr ist drehbar vor mir und für dringende Verständigung der Radioapparat, dessen Antenne von Bord hinabhängt. Aber meine Hauptwaffe liegt zu meinen Füßen: die Kamera, dreizehn mal achtzehn. Wenn nur der Apparat klappt, ist meine Mission schon zur Zufriedenheit gelöst. Vorausgesetzt, daß ich zurückkomme. Oder wenigstens die belichteten Platten.
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