Wolf-Rüdiger Osburg - Hineingeworfen
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Ich traf alte Herren, die sich über die Nickeligkeiten des Alters ärgerten. Seit zwei Jahren könne er nicht mehr Tennis spielen, und – ich habe es tatsächlich erlebt – mit 99 Jahren sei die Fähigkeit verloren gegangen, einen Kopfstand zu machen (ich habe das nie gekonnt). Einige waren von großer Unruhe und erinnerten mich in ihrer Angst vor dem Sterben an junge Menschen. Paul Krüger schilderte mir andererseits als das Erlebnis des Tages die Begegnung mit einem Schmetterling, der sich nach langer Zeit wieder einmal auf dem Strauch vor dem Haus niedergelassen hat. Und Hans Seidelmann verabschiedete sich bei einem meiner letzten Besuche: »Lange wird es nicht mehr dauern.«
Ich habe es stets als einen Glücksfall empfunden, die Zeitzeugen dieser Geschichtsperiode gerade noch getroffen zu haben, bezeichnen wir doch schon die Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs als Veteranen. Die Hauptdarsteller dieses Buches sind deren Väter! Hinter meinem Projekt und dem Zeitpunkt seiner Realisierung stand kein Plan, keine gezielte Marketing-Idee, es war reiner Zufall. Hätte ich diesen Einfall einige Jahre später gehabt, hätte ich mit den Teilnehmern dieses Krieges nicht mehr sprechen können. Meine Gesprächspartner führten mich in das ausgehende Kaiserreich, eine Zeit, die uns nur noch in sehr wackeligen Bildern erhalten ist. Der Krieg, den sie beschreiben, ist nicht irgendein Stück Historie. Er ist das zentrale Ereignis am Anfang des 20. Jahrhunderts und seine Fernwirkungen haben vielleicht erst mit dem Abflauen des Kalten Krieges ihr Ende gefunden. Er markiert den Einstieg in das technische Jahrhundert am Ausgang des zweiten Jahrtausends und ist damit alles andere als eine Summe historischer Daten, die man einfach so abhaken kann.
Ich habe mich häufig gefragt, ob es nicht mindestens genauso ergiebig gewesen wäre, mit Tagebüchern oder Feldpostbriefen zu arbeiten. Doch gibt es für mich nichts Intensiveres und Unmittelbareres als ein Gespräch mit einem Zeitzeugen. Ein solcher Dialog eröffnet die Möglichkeit, Facetten des Erlebten auszuleuchten. Und man kann versuchen, Dingen auf die Spur zu kommen, die der Autor eines Briefes aus ganz bestimmten Gründen nicht ansprechen wollte. Ein Kriegsteilnehmer beschrieb das so: »Man konnte seinen Eltern schreiben, aber was nützte das. Was sollte man schreiben? Das Elend, das man sah?«
Oft habe ich mir bei den Gesprächen die Frage gestellt, wie es möglich ist, dass meine Gegenüber so viele Details in so glaubwürdiger Weise wiedergeben konnten. Wirklich überzeugt hat mich erst die Erklärung, sie seien damals wie trockene Schwämme gewesen. Aufgewachsen etwa in einem kleinen Dorf in Schlesien, gab es für sie in der Kindheit und Jugend keine Informationsflut, wie wir sie heute kennen. Eine Reihe kleiner Häuser längs der Dorfstraße, die Dorfschule, ein Einwohner, der sich eine Zeitung hielt – für Kinder natürlich unerreichbar –, vielleicht einmal im Jahr ein Besuch der Kreisstadt. Und dann der Krieg: Einrücken zu den Soldaten, Breslau, vielleicht sogar Berlin, der Kölner Dom und am nächsten Tag das Gebiet vor Verdun. Das prägte sich ein und ließ sie nie wieder los.
Das Leben liegt nun hinter ihnen. Der Erste Weltkrieg, die Nachkriegszeit mit dem Eintritt ins Berufsleben und der Gründung ihrer Familien, der Zweite Weltkrieg und die Pensionierung, die häufig Anfang der sechziger Jahre erfolgte. Da ging ich noch in den Kindergarten. Familienmitglieder, Ehefrauen, Freunde und sogar Kinder sterben. Alle Eitelkeiten und Ambitionen sind mit ihnen gegangen. Nun – noch unausweichlicher als damals im Krieg – spüren sie das Ende des Lebens. Mag der eine oder andere dazu neigen, die Vergangenheit zu verklären und einmal zurechtgelegte Versionen der eigenen Geschichte als wahr zu vermitteln, sie bleiben für mich die besten, ehrlichsten Zeitzeugen, die ich mir vorstellen kann.
Die einzelnen Buchkapitel gehören fast ausschließlich meinen Gesprächspartnern. Sie gestalten mit ihren Aussagen die einzelnen Abschnitte. Was sie nicht erinnern, existiert für mich nicht. Die Idee, ein Buch in erster Linie aus den Erzählungen der Zeitzeugen zu erstellen, hat mich von Anfang an fasziniert. Beim Lesen historischer Literatur ist es mir oft so gegangen, dass ich voller Neugierde von einer eingestreuten Zeitzeugen-Schilderung zur anderen geeilt bin, während mich weitschweifige Erklärungen des Autors nicht sonderlich interessiert haben.
Das Buch gibt die Interviews nicht zusammenhängend und im vollen Umfang wieder. Meine Gesprächspartner kommen stattdessen mehrmals zu Wort, indem ich aus ihren Berichten die interessantesten Passagen ausgewählt und sie Einzelkapiteln zugeordnet habe. Es gibt vor allem zwei Gründe dafür. Der eine ist eher zwangsläufig und ich mache dabei gleichzeitig aus einer Not eine Tugend. Es handelt sich um Berichte sehr alter Menschen von nicht durchgehend gleicher Qualität. Sie ähneln einem alten Film aus teils gut, teils nur unvollständig belichteten Passagen, die sich folglich nicht als durchgehende Erzählungen eignen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass ich so auch Zeitzeugen zu Wort kommen lassen kann, die nur eine Anekdote zu erzählen wussten, so geschehen beispielsweise bei Hans Wohlers, mit dem Geburtsjahr 1889 mein ältester Gesprächspartner. Stellt man die Interviewpassagen thematisch zusammen, werden zweitens Vergleiche zwischen den Sichtweisen und Erfahrungen verschiedener Zeitzeugen möglich. Ein vielschichtiger Überblick über das Erleben des Ersten Weltkrieges ist die Folge. Hierfür habe ich in Kauf genommen, dass die persönlichen Züge meiner Geprächspartner zurücktreten und nur ansatzweise durch die Fotos und die häufige Nennung einiger von ihnen gewahrt bleiben.
Meine Fragen, mit denen ich die Interviews gesteuert habe, drucke ich nicht im Kontext der einzelnen Interviewpassagen ab. Stattdessen verdeutliche ich sie in den Kapiteleinleitungen. Sie spannen den Bogen zwischen den einzelnen Kapiteln und sollen den Blick des Lesers auf das nachfolgende Thema richten. Im Vordergrund aber stehen die persönlichen Zeugnisse mit ihren so unterschiedlichen Perspektiven. Was so entsteht, ist ein Bilderbogen subjektiver Wirklichkeiten des Krieges. Ob sie uns, abhängig von unserer Haltung zum Krieg, gefallen oder auch nicht, ist unwichtig. Was mich fasziniert, ist die Vielfalt des Lebens, seine kleinen wie großen Geschichten. Die Originalsprache meiner Interviewpartner habe ich weitgehend beibehalten, habe aber beispielsweise häufige Wortwiederholungen weggelassen.
Was hat diese Generation in den Stand gesetzt, den Krieg und seine Strapazen durchzustehen? Das ist die generelle Frage des Epilogs. Je mehr ich erfahren habe, desto weniger lässt mich diese Frage los. Sie ist die logische Konsequenz meines Interesses an der Seelenlage der Soldaten.
Plötzlich ist der Erste Weltkrieg kein entlegenes Thema mehr im Dunkel der Geschichte. Die Soldaten auf den Fotos vom Ersten Weltkriegs verlieren ihre Anonymität. Es sind keine stereotypen Gesichter mehr. Mit einem Mal können wir uns auch in andere Kriege besser hineindenken. Wo liegen die Unterschiede zwischen Flandern 1917 und Vietnam 1968? Was wissen wir wirklich über die Menschen in Bosnien oder über die irakischen Infanteristen, die 1991 in der dortigen Wüste gestorben sind? Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen. Wo überhaupt kommt man dem Leben am besten auf die Spur als in der Nähe des Todes? Hier offenbart sich Sinnloses ebenso wie Bedeutungsvolles.
Meine Gesprächspartner sind mittlerweile ihren Lebensweg zu Ende gegangen. Die Letzten, zu denen ich bis in die Jahre 1997 und 1998 Kontakt gehabt habe, sind heute tot. In einigen Fällen bin ich von ihren Kindern darüber informiert worden. Ich werde die Interviews und meine Gesprächspartner nicht vergessen.
Bevor ich dieses Kapitel beende, möchte ich denjeningen danken, die das Buchprojekt in den verschiedenen Entstehungsphasen begleitet haben und ohne die es nie zum Abschluss gelangt wäre. Da ist zunächst Prof. Dr. Werner Boldt, Oldenburg i.O., dessen wissenschaftliche Rückendeckung mir den Zugang zu den Einwohnermeldeämtern erschloss. Dr. Frithjof Hager, Berlin, der mich in der zweiten Phase der Buchabfassung hartnäckig zu inhaltlichen Verbesserungen anhielt. Als es dann daran ging, mit dem Buch an die Öffentlichkeit zu treten, war es Joska Pintschovius, Otter/Nordheide, der mich in jeder Weise hierzu ermutigte. Die Vollendung des Buches schließlich geht einher mit der geradezu freundschaftlichen Unterstützung durch Bernd Henninger, Heidelberg. In diesem Zusammenhang gilt ein besonderer Dank Prof. Dr. Gerd Krumeich, Düsseldorf, für seine ermutigenden und mein Projekt befördernden Vorworte aus dem berufenen Mund des Wissenschaftlers. Schließlich danke ich meinem Lektor Dr. Ulrich Steinmetzger, Halle, der meinem Buch den nötigen Feinschliff verliehen hat. Es ist eine wunderbare Nebenerscheinung der Entstehung dieses Buches gewesen, derart bemerkenswerte Menschen kennengelernt zu haben.
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