Wilhelm König - Der Sonderling

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Nachdem Karl Simpel am Ende seines ersten Abenteuers in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen wurde, schreibt er dort einen Bericht über seine Zeit in der Anstalt und seine Flucht aus dieser. Diese Zeit von 1948 bis 1955 ist eine abenteuerliche und beinhaltet Aufenthalte auf Bauernhöfen, weitere Fluchten und Gefängnisaufenthalte. Und all das, obwohl er noch ein Teenager ist. Wie Karl all dies geschafft hat? Nun, das steht in seinem Bericht.Wie der Name schon verrät, ist die Hauptperson dieser Trilogie Karl Simpel. Als eine Art schwäbischer Till Eulenspiegel sieht er die Welt durch seine ganz eigenen Augen und muss daher immer wieder lernen mit den Situationen umzugehen, die sich ihm präsentieren. Insbesondere die politischen Phasen, wie den Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands, erlauben ihm immer wieder zu lernen und zu wachsen.

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»Mit einer 125er-NSU-Fox Richtung Frankreich. Mein Lieber – neunzig Sachen lief die!«

»Jetzt mal der Reihe nach, du Heißsporn. Da kommt ja niemand mit bei deinen verschiedenen Ausbrüchen und Einbrüchen –«

»– oh, da gibt es noch viel mehr!«

»Bei deinen verschiedenen Aufenthalten, Einkehren und Wanderungen – nicht durch die Mark Brandenburg allein: sondern quer durch die Bundesrepublik. Und durch dein Hirn!«

»Ja, durch mein Hirn – aber auch tatsächlich ...«

»Wo habt ihr eigentlich das Motorrad hergehabt?«

»Das Motorrad? Das Motorrad ... Ja, deswegen das eine Jahr Gefängnis und der Rest auf Bewährung!«

»Was hast du dir dabei nur gedacht?«

»Wohl nichts! Vielleicht hat sich Hans etwas dabei gedacht. Er war auch um einige Jahre älter, hatte einen Führerschein und konnte Motorrad fahren. Wir haben nie darüber gesprochen. Wir hatten auch nie Zeit dazu.«

»Tippelbrüder – und keine Zeit!«

»Wir hatten uns in eine verzweifelte Lage gebracht. Wir Dackel hatten am Abend unsere Höfe verlassen. Mit dem Zug kamen wir in Fulda an, trieben uns planlos und ziellos in der Stadt umher, hatten Hunger, waren müde – warum sind wir nicht am Tag, am Morgen losgegangen?«

»Ja, warum nicht?«

»Ja, warum nicht – so darf man fragen! Jetzt erinnere ich mich: Hans sprach von Bekannten, die er in Fulda hatte, und da könnten wir übernachten und für die nächsten Tage planen. Dann waren, wie du sicher schon erraten hast, diese Bekannten nicht da, und wir standen auf der Straße.«

»Das zu erraten war wohl nicht schwer!«

»Ich verließ mich ganz auf Hans – dann war ich verlassen! Mit zunehmender Helligkeit schöpften wir wieder Hoffnung, verschwand wenigstens die Müdigkeit. Nur der Hunger ließ sich nicht vertreiben. Schließlich genehmigten wir uns in der ersten Bäckerei, die aufmachte, pro Mann zwei Weckle und einen Kaffee. Natürlich hatte jeder etwas Geld. Doch wir wollten damit sparsam umgehen, um so weit wie möglich damit zu kommen – frag mich aber nicht, bis wohin. Auch die Frage wozu – warum ich wieder abgehauen bin, ist nicht zu beantworten. Ich könnte sagen: ich bin verführt worden; der Altere hat mich überredet: er wollte selber fort. Da war ja auch etwas dran! Hans war aus einem anderen Grund heimatlos und fühlte sich umhergetrieben: Er war geschieden, irgendwo wohnte die Frau mit einem Kind, und er wollte sich vor dem Unterhalt drücken. Ja, wohin? Zuerst in die Caritas, eine Baracke in der Nähe des Hauptbahnhofs; die kannte ich schon. Da bekam man einen Teller Suppe. Eine Suppe gab es auch im Kloster, und zwar für jeden — kostenlos –, der dahin kam und wollte.«

»Und das Motorrad?«

»Das Motorrad stand da am Straßenrand. Wir hatten noch eine Nacht in einem städtischen Obdachlosenasyl verbringen können. Aber dann wurde es Zeit.«

»Das Motorrad stand da am Straßenrand«, wiederholte Paul; er war wütend geworden.

»Und der Schlüssel steckte. Hans hatte es sofort erkannt. Er setzte sich drauf, und er hieß mich aufsteigen, und ich stieg auf den Sozius und klammerte mich an Hans, folgte ihm wie unter Hypnose. Dann gings auf die Autobahn, Richtung Frankfurt. Aufenthalt in Frankfurt. Abends weiter nach Stuttgart. Das war wieder eine Idee von Hans! Er sagte: Können wir nicht zu dir nach Hause, bevor wir nach Frankreich weiter fahren? Das können wir, sagte ich ...«

»Das wär doch die Gelegenheit gewesen, abzuspringen?«

»Oh, Paul – aus heutiger Sicht! Aus heutiger Sicht hätte ich auf dem Hof bleiben sollen. Auch Hans. Und wenn man noch weiter zurückgeht, dann hätte ich gar nicht aus Zwiefalten fortdürfen. Aber da ist das Problem. Wenn ich drandenke, merke ich, wie etwas in mir zerfließt. Ich lebe auf einer Eisdecke; die Eisdecke zerspringt. Ich treibe auf einer der kleinen Eisschollen. Aber das ist gar kein Wasser; das ist gar kein Eis. Und es ist auch nicht kalt. Im Gegenteil: Es ist heiß, und ich schwitze – schwitze vor Angst, daß es mir gehen könnte wie dem Eis: es schmilzt, und ich mit ihm. Und dann bin ich nichts mehr und niemand oder werde erst in den Händen anderer und im Umgang mit ihnen wieder jemand.« »Einen wirklich schlechten Umgang hattest du da«, bemerkte Paul, nun schon wieder etwas milder gestimmt.

»Wie gesagt, aus heutiger Sicht! Damals war es der mir scheints einzig zugängliche Umgang. Als wir dann in Stuttgart ankamen, war es spät, und ich sagte, jetzt können wir nicht mehr heimkommen, meine Mutter würde der Schlag treffen. Also morgen früh. Und die Nacht schlugen wir uns im Wartesaal des Hauptbahnhofs um die Ohren, eine Nacht, die ich nie vergesse. Es gab da einen Vorfall; ich habe jemand einfach den Koffer weggenommen und ihm den unseren gegeben ... Es war Blödsinn. Denn in dem anderen wären nur Schuhbändel, der unsere enthielt dagegen unsere ganzen Habseligkeiten. Nein, in einer solchen Verfassung konnte ich nirgends bleiben. Ich mußte fort, um mir die Hörner abzustoßen; um Haut zu verlieren. Und das ging nur in Reibereien, in Zusammenstößen. Ein bißchen ging es mir da wie dem Germanengott Wotan in der Sage: der hat doch auch ein Auge geopfert für ein Stück Weisheit.«

Jetzt aber lachte mein Tischnachbar laut: »Wo hast du denn das her?«

»Irgendwo zwischen Zwiefalten und Burg aufgelesen; vielleicht hat es mir auch der Lehrer Hofer schon als Kind erzählt.«

»Hofer? Lehrer? Das muß auch so einer gewesen sein.«

»Sage nichts gegen Herrn Hofer – das war auch so ein Opfer!« –

Nochmal vom Hof und vom Dreschen

Die Ernte habe ich ja auf dem Hof noch erlebt. Sie kam sehr schnell, und ich hatte nur zu fahren und zu fahren: Garben auf dem Acker aufladen und im Hof wieder abladen lassen – und wieder hinaus auf den Acker und eine neue Fuhre geholt. So waren auch die beiden anderen, älteren Gespannführer beschäftigt.

Im Hof stand schon die Dreschmaschine. Nachdem alles Korn, aller Weizen von den Feldern hereingefahren war, mußten auch die Gespannführer beim Dreschen helfen. Auf das Dreschen freuten sich schon viele Knechte und Mägde, und ich bald auch, als ich hörte, welches bessere und reichere Essen es danach gebe. So kam es dann auch. Aber nach so einer harten Arbeit, da schmeckte jedes Essen.

Ich sollte auch Säcke auf die Bühne tragen, so wie die erwachsenen Männer. Ich wollte es auch sofort freiwillig tun, denn es bereitete mir Freude, zeigen zu können, wie ich die Zweizentnerlasten am Boden ergriff, mir auf die Schultern warf und damit scheinbar leicht die vielen Stiegen bis unter das Dach hinaufstieg. Wenn ich die Säcke auch nicht als hopfenleicht empfand, so hielt ich doch genau so durch wie die übrigen Männer. Und jetzt stellte sich auch meine Mutter nicht mehr dazwischen, so wie damals, als ich meinem Vater die Obstsäcke von dem Räuberkarren daheim in der Scheune abladen wollte: »Das Kind hebt sich einen Bruch; das kannst du nicht zulassen, Wilhelm«, fuhr meine Mutter meinen Vater an.

Der antwortete: »Ich will es ja nicht, der will es.«

»Aber du solltest doch noch vernünftiger sein«, beharrte meine Mutter.

»Der hebt sich schon keinen Bruch; um sein Alter habe ich so Gewichter auch getragen.«

»Aber ich dulde es nicht.«

»Gut, dann duldest du es nicht«, schloß mein Vater. »Gang weg, Bua«, sagte er und stieß mich zur Seite. Wie leer flog Sack um Sack auf seine Achsel, und ihn stellte ich mir jetzt vor: Ja, das konnte ich heut auch; ich war so stark wie mein Vater – nur nicht so böse! Ich werde meine Kraft nie gegen andere richten, vor allem nicht gegen Schwache, die sich nicht wehren können.

Fräulein oder Frau Holzapfel, die Praktikantin, war immer noch da, und zum Essen und Vesper saßen wir nachher alle miteinander in der großen Stube beisammen: Herren und Knechte, Frauen und Mägde, aßen und tanken nicht aus den gleichen Tellern und Gläsern – aßen und tranken aber das gleiche. Und das war wirklich mehr als sonst; das schmeckte herzhafter als vor und nach der Ernte.

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