Manuel Ortega - Der Ring des Kardinals
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Kein Wunder, dass Micaëlas Schönheit in Sevilla nicht unbekannt blieb und dass es so manche Männer gab, die anfingen, sich dem Mädchen mit mehr oder weniger ehrenhaften Absichten zu nähern. Es erhielt von unbekannter Hand öfter Blumen und Früchte gesandt und man machte ihr Fensterpromenaden. Das war jedoch völlig zwecklos, denn Henochs dreistöckiges Haus war wie die meisten jüdischen Häuser der Stadt so angelegt, dass es nach der Strassenseite zu nur wenige vergitterte Fenster hatte, dafür aber in die Tiefe ging, so dass die eigentlichen Wohnräume nach rückwärts lagen. Vorn nach der Strasse zu im Erdgeschoss befand sich der schmale, sich wie ein Darm in die Länge ziehende Laden, der buchstäblich bis zur Decke mit Büchern und Kunstgegenständen sowie mit allen möglichen Raritäten vollgestopft war. Da sah man Gemälde, alte Stühle, Truhen, Bronzen, Statuen, die verschiedensten alten Waffen, Teppiche usw. in buntem Gemisch vereint hängen und liegen. Im ersten Stockwerk nach vorn zu befand sich die eigentliche Geschäftsstube, in der meistens Henoch die kaufmännischen Arbeiten seines verzweigten Geschäftes, das auch eine ausgedehnte Provinzkundschaft hatte, erledigte. In einem zweiten Raum wurden Sendungen verpackt und postfertig gemacht. Der Kreis von Henochs Kunden war nicht klein. Zu ihm hatte auch der verstorbene Kardinal Medina Sidonia gehört, für den immer sein Hausbibliothekar und Privatsekretär Monsignore Guzman alle Einkäufe besorgen musste. Auch Dr. Velasco kaufte oft etwas in Henochs Laden und liess sich öfters eingegangene Neuheiten dort vorlegen. Der alte Henoch besorgte sein Geschäft mit zwei Gehilfen und einem Lehrling. Er lebte und webte beinahe nur noch für dieses und steckte fast den ganzen Tag über entweder unten im Laden oder oben im Kontor oder im Packraum. Er tat dies auch aus dem Grunde, weil er als misstrauisch und ängstlich veranlagter Mensch bemerkt zu haben glaubte, dass gerade in letzter Zeit öfters jüngere wohlgekleidete Herren in den Laden kamen, um sich dort Kupferstiche oder Bücher zeigen zu lassen und dann meistens nur eine Kleinigkeit zu kaufen. Dabei sahen sich die betreffenden Käufer immer wie neugierig und fragend im Laden um, gleichsam, als ob sie dort noch jemanden andern als den Geschäftsinhaber suchten.
Zu dieser Art von Vater Henochs Kunden gehörte auch der schöne Stierfechter Escamillo XII. Der Zufall hatte es nämlich gefügt, dass dieser die schöne Micaëla und ihre Tante Sarah vor einigen Wochen im Strassenbahnwagen gesehen hatte. Heimlich war er den beiden nachgegangen, und völlig bezaubert von der engelhaften Schönheit des Mädchens beschloss dieser Don Iuan Sevillas, Micaëla auf Tod und Leben in seiner Art den Hof zu machen.
Gerade in diesen Tagen war Escamillo wieder öfters an Henochs Haus absichtlich vor-übergegangen. Niemand hatte dies bemerkt, denn eine grosse Anzahl Neugieriger stand in den Tagen, die dem Tode des Kardinals folgten, vom frühen Morgen bis in die späte Abendstunde in ehrfürchtiger Scheu vor dem Hause herum, um irgend etwas zu sehen. Mehrere Gendarmen zu Fuss und zu Pferde hatten Mühe, die grosse Anzahl der müssigen Gaffer in Ordnung zu halten.
Nach etwa vier Tagen wurde die einbalsamierte Leiche des Kardinals mit grossem Pomp in die Kathedrale überführt und dort feierlich aufgebahrt. Nun strömten täglich viele Tausende von Menschen durch die mächtigen Türen in den Dom, um dort noch einmal das welke Antlitz des Kirchenfürsten von Angesicht zu Angesicht zu sehen, ehe die sterblichen Reste des Kardinals in die unterirdischen Grüfte der Kathedrale versenkt wurden.
Henoch hatte seiner Ansicht nach wirklich Grund genug, es Micaëla zu verbieten, dass diese in den Dom ging, um sich dort auch die aufgebahrte Leiche Medina Sidonias anzusehen.
Micaëla freilich hatte noch einen ganz besonderen Grund, in die Kathedrale zu gehen, den ihr Pflegevater vielleicht ahnte.
Waren es doch die Bande einer reinen und starken Liebe, die das schöne Mädchen an einen Verwandten des Kardinals fesselten, und zwar an einen Neffen Medina Sidonias, an den Dragonerleutnant Alvaro, dessen Bekanntschaft vor etwa anderthalb Jahren das Mädchen durch Zufall in Sevilla gemacht hatte.
Gerade hatte wieder die blonde Micaëla, als sie jetzt in ihrem Stübchen sass und durch dessen vergitterte Fenster hinunter auf den Hof blickte, an ihren Alvaro denken müssen, dessen Onkel vor einigen Tagen hochbetagt gestorben war. Sie sann und sann ...
Vor einundeinhalb Jahren bei der grossen Fronleichnamsprozession war es gewesen. Micaëla und ihre Pflegemutter waren durch einen unglücklichen Zufall mitten in das dichteste Menschengewühl geraten und liefen Gefahr, zu Boden gerissen zu werden. Da drängte sich plötzlich ein junger, eleganter Offizier in der Uniform der Numancia-Dragoner durch die Menge und bot den beiden Frauen seinen Schutz und seine Hilfe an. Geschickt geleitete er Micaëla und ihre Pflegemutter mitten aus dem Menschengewirre heraus und brachte sie nach Hause zurück.
Der hübsche, flotte Dragonerleutnant in seiner graugrünen Uniform mit den silbernen Fangschnüren hatte durch sein artiges Benehmen und sein ritterliches Wesen das junge Herz Micaëlas in helle Flammen zu versetzen gewusst, und als sie damals an jenem Abend mit klopfendem Herzen und wogendem Busen in ihrem Zimmer stand, da fühlte sie, dass sie den Offizier mit der ganzen Glut ihrer fünfzehn Jahre liebte. Ein holdes, harmloses Liebesspiel, wie es das Volk Don Juans kennt und übt, begann. Auf Spaziergängen, natürlich in Begleitung von Tante Sarah, traf man sich; durch Blicke und durch die meisterhaft beherrschte Zeichensprache des Fächers, durch farbige Bänder im Haar und durch Blumen im Gürtel verständigte man sich und deutete den Grad der gegenseitigen Zuneigung an.
Leutnant Alvaro freilich begnügte sich nicht nur mit diesen harmlosen Liebeszeichen, sondern er sandte seiner Angebeteten auch deutlichere Beweise seiner Liebe, indem er den einen buckligen Gehilfen Henochs, Chulpo, bestach, so dass dieser für Geld und gute Worte Micaëla Blumen und kleine Geschenke im Auftrage Alvaros heimlich überbrachte. Das ging so eine ganze Weile fort, bis eines Tages Micaëlas Pflegevater durch einen unglücklichen Zufall hinter die ganze Geschichte kam und ihr ein jähes Ende bereitete.
Henochs scharfe Augen hatten seit einiger Zeit wohl bemerkt, dass seine Micaëla längst nicht mehr die alte war, dass sie zerstreut und oft verträumt war, dass sie blass aussah und meist ganz verkehrte Antworten auf seine Fragen gab. Er schöpfte Verdacht und legte sich auf die Lauer. So hatte er denn bald herausbekommen, dass ein schöner Offizier von einem stolzen Madrider Reiterregiment seiner Pflegetochter nachstellte und dass dieser Mann ganz in seiner Nähe wohnte, nämlich im Palast des Kardinals, und dass es der flotte Alvaro, ein Neffe Medina Sidonias, war. Mit doppelter Aufmerksamkeit überwachte Henoch fortan jeden Schritt seines Pflegekindes. Durch einen ihm ergebenen Freund hatte er in seiner geschickten Art in Erfahrung gebracht, bass der Dragonerleutnant Alvaro, der als Palastoffizier des Königs in Madrid stand, ein grosser Lebemann war, der das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauswarf, sich teure Rennpferde hielt und überhaupt ein Verschwender im vollsten Sinne des Wortes war. Auch am Spieltisch pflegte Alvaro ganze Nächte zuzubringen, und wenn seine Finanzen recht schlecht geworden waren, dann verdoppelte er nach Art hartnäckiger Spieler den Einsatz, um die Dame Fortuna mit Gewalt an sich zu fesseln. Doch der Erfolg war dabei meist, dass sein Pech nur noch grösser wurde und die verlorenen Summen immer höher. Bedrängte ihn dann die Schar seiner Gläubiger zu sehr, so setzte sich Alvaro einfach in den D-Zug Madrid-Sevilla und nahm bei seinem greisen Onkel, dem Kardinal, ein grösseres Darlehn auf, zu welchem Zweck er sich dann stets mit einem kürzeren oder längeren Urlaub in Sevilla aufhielt.
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