Michael Knodt
Konzentrate, Extrakte und Haschisch-Herstellung
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IMPRESSUM
Michael Knodt
Cannabis-Extraktion
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CH-4500 Solothurn
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© 2020 Nachtschatten Verlag AG
© 2020 Michael Knodt
© 2020 Markus Berger (Einleitung, Kapitel 14
und Glossar)
Fachlektorat: Markus Berger
Korrektorat: Jutta Berger
Layout und Bildredaktion: Nina Seiler
Umschlaggestaltung: Sven Sannwald
ISBN: 978-3-03788-588-8
eISBN: 978-3-03788-612-0
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Vorwort VORWORT Die Mission Als ich vor 35 Jahren das erste Mal ein Cannabis-Extrakt in den Händen hielt, wusste ich sehr wenig über dessen Herkunft. Ich hatte damals in den USA angefangen, ab und zu Cannabis in Blütenform zu rauchen. So war ich bei der Rückkehr nach Deutschland umso überraschter, dass es auf dem europäischen Schwarzmarkt zu dieser Zeit fast ausschließlich Cannabis-Extrakte in Form verschiedener Haschisch-Sorten zu kaufen gab. Mit ein wenig Glück gab es damals auch manchmal Haschisch-Öl aus Marokko oder dem Libanon zu erwerben. Die Qualität des Haschischs und des Hasch-Öls waren reine Glückssache. Haschisch kam meist aus Marokko und war oft von so minderer Qualität, wie man sie heutzutage kaum noch findet. Der THC-Gehalt der damals berühmten »Europlatte«-oder »Standardplatte» überstieg selten zehn Prozent, oft lag er sogar darunter. Doch auch zu Zeiten der Dominanz von »Standardplatte« und »Border-Paki« (schlechtes schwarzes Haschisch) gab es bei guten Fachverkäufern regelmäßig cannabinoide Leckereien. Denn anders als heute war Cannabis damals noch weltweit geächtet. So fand die Produktion ausschließlich in den klassischen Anbauländern wie Marokko, Afghanistan und Pakistan statt. Moderne Errungenschaften, die heute ein selbstverständlicher Teil der oft legalen Cannabis-Extraktion sind, waren den ersten Hanf-Veredlern im Rif, in der Bekaa-Ebene oder im Hindukush fremd. In den Coffeeshops der Niederlande gab es zwar Haschisch aus allen Teilen der Welt. Doch alle anderen Extrakte, die man im Volksmund Hasch- oder Cannabisöl nennt, gelten in den Niederlanden als »harte Drogen« und sind dort noch heute genauso verboten wie Heroin oder Kokain. Deshalb hat das liberale Land im Norden Europas zwar viel zur weltweiten Verbreitung von Cannabiskultur und Cannabisanbau beigetragen. Doch in Sachen Extraktionstechniken ist man in den Niederlanden nicht besonders weit. Nicht einmal Bedrocan, Europas einziger und größter Hersteller von medizinischem Cannabis, darf Cannabisöl produzieren. Das Cannabisöl in deutschen Apotheken stammt deshalb auch immer von Produzenten außerhalb der Niederlande.
Einführung in die Welt der Extrakte Einführung in die Welt der Extrakte Markus Berger und Michael Knodt L ösungsmittel, komplizierte Extraktionsverfahren, Hightech-Auszüge: Häufig assoziieren Hanffreunde mit Extrakten ihres Lieblingsgewächses ein aufwendiges chemisches Verfahren, das wissenschaftlich Gebildeten vorbehalten ist und nur unter Laborbedingungen durchgeführt werden kann. Dies ist allerdings ein Irrglaube. Mit einer kurzen Einführung in die Welt der Extrakte aus Pflanzen und Pflanzenteilen sind solche Auszüge in der Regel weder schwierig herzustellen, noch bleibt deren Produktion Chemikern und Fachleuten vorbehalten. Wir müssen wissen: Extrakte aus der Hanfpflanze oder auch aus den diversen Cannabis-Produkten sind in vielen unterschiedlichen Ausformungen möglich – auch in solchen, die für den Laien ganz einfach nachvollziehbar und gefahrlos in Eigenregie herzustellen sind. Es sind keine technischen Finessen notwendig, um einen wirksamen Cannabis-Extrakt herzustellen, wenn man bereit ist, sich vorher das notwendige Wissen anzueignen sowie die dazugehörige Hardware zu beschaffen. Letztere ist mittlerweile selbst für aufwändigere Verfahren wie Butane Honey Oil (BHO) im Hobbybereich sicher und erschwinglich. Bevor wir uns den verschiedenen Extraktionsverfahren widmen, gilt es zu klären, was unter dem Begriff Extrakt subsumiert wird und wie die einzelnen Extraktionsformen funktionieren. Beginnen wir zunächst mit der Definition der Begriffe Extrakt und Extraktion. Das Wort extractum (»das Herausgezogene«) ist abgeleite vom lateinischen Verb extrahere (»herausziehen, ans Licht bringen, emporbringen«). Im chemischen Sinne geht es darum, bestimmte Wirkstoffzusammensetzungen, einzelne Moleküle oder auch Naturprodukte, wie zum Beispiel Harze oder (ätherische) Öle, aus einem Trägermaterial herauszulösen. Meist sind es pflanzliche, tierische oder mineralische Produkte, deren Inhaltsstoffe extrahiert werden. Hier interessiert uns natürlich vor allem die psychoaktive Hanfpflanze, die sehr häufig das Objekt diverser Extraktionen ist. Denn grundsätzlich stellt ausschließlich das Verwenden von getrockneten Cannabisblüten die einzige Methode dar, Cannabis in nicht extrahierter Form aufzunehmen; bei allen anderen psychoaktiven Hanfprodukten steht vor dem Gebrauch die Extraktion.
KAPITEL 1Basiswissen KAPITEL 1 Basiswissen B ei der Extraktion geht es darum, die wirksamen Inhaltsstoffe der Cannabispflanze in möglichst reiner Form aus der Pflanze zu gewinnen. Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Harzdrüsen der Pflanze. Diese Harzspeicher heißen Trichome und sind das Objekt der Begierde all jener, die Cannabis auf diese Weise veredeln wollen. In ihnen findet sich ein klebriges Gemisch, das neben dem Hauptwirkstoff THC in Säureform (THC-A) auch zahlreiche andere Cannabinoide in Säureform sowie Terpene und eine geringe Menge medizinisch nicht wirksamer pflanzliche Lipide und Wachse enthält. Alle anderen Teile der Pflanze sollen bei diesem Prozess von diesen wertvollen Harzspeichern getrennt werden. Doch die reifen Trichome sind aufgrund des austretenden Harzes extrem klebrig. Deshalb haften vor, während und nach der Extraktion oft kleine Pflanzenteile sowie andere Fremdpartikel aus der Luft daran und verunreinigen so das Endprodukt. Daher geht es bei der Extraktion neben der Jagd auf die Trichome vor allen Dingen darum, ein Vermischen von Pflanzenteilen mit den Trichomköpfen zu verhindern. Der Reinheitsgrad eines Extraktes hängt in der Regel nicht so sehr von der Produktionsmethode, sondern vielmehr vom Wirkstoffgehalt der verwendeten Pflanzen und der Sorgfalt sowie der Professionalität des Produktionsvorgangs ab. Potente Pflanzen werden heute mithilfe aller in diesem Buch erwähnten Verfahren in industriellen Anlagen zu hochwertigen Extrakten verarbeitet, die nicht selten einen Reinheitsgrad von 80 bis 99,9 Prozent aufweisen. Doch auch für den Hausgebrauch lassen sich mit einfachen Mitteln beachtliche Qualitäten herstellen, auch wenn diese im Normalfall nicht ganz an den Reinheitsgrad industriell hergestellter Extrakte heranreichen.
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