Lena Knodt - Blackwood

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Eine rätselhafte Vergangenheit.
Ein finsteres Herrenhaus im Wald.
Und ein Geheimnis, das Jack und Lively an die Grenzen ihres Verstandes stoßen lässt.
England, 1905:
Nach der Schließung ihres ehemaligen Kinderheims erhalten die Zwillinge Jack und Lively beunruhigende Hinweise über ihren Vater, die sie in das kleine Dorf Westingate und auf die Spur seiner mysteriösen Vergangenheit führen.
Die Antworten auf ihre Fragen scheinen in der dunklen Villa Whitefir Mansion zu liegen, doch bei den Bewohnern stoßen sie auf nichts anderes als Schweigen. Woher kannte der Hausherr ihren Vater? Und was hat es mit den quälenden Schreien aus dem Keller auf sich?
Je näher die beiden der Wahrheit kommen, desto weiter entfernen sie sich voneinander – und mit dem beklemmenden Misstrauen erwacht der Zweifel an ihnen selbst.

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Blackwood

Den Wahnsinn im Blut

von Lena Knodt

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www.talawah-verlag.de

www.facebook.com/talawahverlag

erschienen im Talawah Verlag 2 Auflage 2021 Talawah Verlag Text Lena Knodt - фото 1

erschienen im Talawah Verlag

2. Auflage 2021

© Talawah Verlag

Text: Lena Knodt

Umschlaggestaltung: Jaqueline Kropmanns,

www.jaqueline-kropmanns.de

Lektorat: Sascha Eichelberg

Satz: Julia Antonia Reimann

Julia Antonia Reimann - Buchsatz | Facebook

unter Verwendung von: © Pixabay

Illustration der Kapitel: Nemesis Forsa

Korrektorat: Anette Brauer

ISBN: 978 394 7550 593

Blackwood

Den Wahnsinn im Blut

Von Lena Knodt

Vorwort

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Vorwort

Liebe Leser_innen, stolz und aufgeregt präsentiere ich euch meinen sechsten Roman Blackwood – Den Wahnsinn im Blut. Bevor ich ein paar inhaltlich einleitende Worte verliere, möchte ich zunächst meinen Dank aussprechen an all die Menschen, die an diesem Buch mitgewirkt haben: Meine Testleser_innen, meinem Lektor Sascha Eichelberg, der Coverdesignerin Jaqueline Kropmanns und Annette Brauer und Julia Reimann, die sich um Korrektorat und Buchsatz gekümmert haben. Das mir größte Anliegen war und ist es immer, mich bei denen zu bedanken, die mir im privaten Bereich kompromisslos zur Seite stehen und die mich jeden Tag zum Durchhalten und Weitermachen motivieren – eine Tatsache, die ich niemals als selbstverständlich annehmen kann und will: Ich danke meiner wunderbaren Familie. Dieses Buch habe ich für euch geschrieben! Aber was erwartet euch Leser_innen auf den nächsten 300 Seiten? Blackwood ist düsterer als meine bisherigen Bücher, aber auch nachdenklicher, vielleicht ein wenig bildhafter. Die Idee zu Blackwood kam mir durch ein Lied und durch die Beschäftigung mit Schauerliteratur wie Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde, was sich immer noch in den zentralen Motiven des Romans widerspiegelt.

Der Schreib- und Überarbeitungsprozess war dabei ziemlich aufwendig, da ich immer genau so viele Informationen preisgeben wollte, dass es spannend blieb, aber nicht zu unübersichtlich wurde. Innerhalb des Buches gibt es einige genretypisch etwas düsterere Szenen, die Themen behandeln, die für manche Menschen belastend sein könnten. Eine Aufzählung dieser Themen findet ihr am Ende des Vorworts. Jetzt bleibt mir nichts anderes, als euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen, bei eurer Suche nach dem Geheimnis der Blackwood-Familie und eurer Reise ins kleine aber gar nicht so verschlafene Westingate.

Ich bin wahnsinnig gespannt, wie es euch gefallen wird – danke, dass ich euch mit auf diese Reise nehmen darf. Für Anregungen, Rezensionen, Meinungen und Fragen kontaktiert mich gerne!

Lena Knodt

www.lena-knodt.de

Inhalts-Hinweise: Mord, Alkoholsucht, Verlust, Gewalt im Kindesalter

Prolog

Nebelschwaden ruhten auf dem Wald wie eine weißgraue Decke. Verklebt in den Spitzen der Bäume, vor dem Morgen nicht zu weichen bereit.

Ezra schaute aus dem schmalen Turmfenster hinab auf das trostlose Bild, das sich ihm bot. Seine zitternden Finger kratzten über das Fensterbrett und er zog sie in eine Faust, in der Hoffnung, sie ruhig zu stellen.

Auch er selbst fühlte sich trostlos. Rastlos zwar, merkwürdig aufgeregt, aber trostlos. Schon den ganzen Tag hatte er das Gefühl gehabt, sein Herz schlüge schneller als sonst. Das Gefühl, als hätte ihn jemand gepackt und aus dem Rahmen gerissen, in den er eigentlich gehörte.

Ezra drehte sich um, humpelte, ignorierte den stechenden Schmerz in seinem Bein, in dem vor wenigen Stunden noch bis zum Anschlag ein Messer gesteckt hatte. Der Verband war bereits von rotem Blut durchtränkt und mit jedem weiteren Tropfen floss auch ein bisschen Wärme aus seinem Körper. Ein Stück Wille, ein Stück der Barriere, die er so hartnäckig aufrechterhielt. Die er aufrechterhalten musste, um jeden Preis.

Nicht mehr lange.

Nur noch ein paar Minuten.

Schmerz zog sich in seiner Bauchhöhle zusammen, ätzte in sein Fleisch. Die Gefühle, die er die letzten Wochen, ja Monate hatte verdrängen müssen, suchten sich nun einen Weg nach draußen. Angst und Schuld. Trauer und Panik. Doch schnell schob er sie an den Rand seines Bewusstseins, bevor sie seinen Geist schwächten. Jeder kleinste Riss in seiner Selbstbeherrschung konnte tödlich sein.

Er drehte sich um und schritt in die Mitte des Raumes bis an den Teppich, auf dem ihr kalter Leichnam lag.

Reine Schönheit. Die Konturen, ihre weiche Haut. Perfektion, nur zerstört von ihrem starren Blick, den panisch aufgerissenen Augen. Von dem Blut in ihrem Haar. Und von der zerfetzten Kehle.

»Und so geht es zu Ende, Röschen«, flüsterte Ezra. Jedes Wort kratze in seinem Hals. Die Erinnerung drohte, ihn jeden Moment zu überwältigen. Aber er war standhaft. Und er hatte sich daran gewöhnt.

Ein Blick auf seine Taschenuhr verriet ihm, dass es kurz vor Mitternacht war. Schnell warf er seinen Mantel über und wollte nach dem Zylinder greifen, bevor er verharrte. Es war ihm, als spürte er ihren Blick im Nacken. Brennend, vorwurfsvoll. Er wusste nicht, was ihn dazu verleitete, aber am Ende stieg er ohne Kopfbedeckung hinab und verließ das Haus.

Der Garten war im grausigen Licht des Mondes nichts als ein Meer aus Schatten. Bedächtig ging er weiter. Seine Schritte das einzige Geräusch in der stillen Nacht.

Er sah seinen Freund schon von weitem. Er stand auf dem gepflasterten Platz vor dem Brunnen und hatte ihm den Rücken zugewandt. Als Ezra einige Meter von ihm entfernt stehen blieb, drehte er sich um. Auf seinen Lippen ein Lächeln, das seiner sonstigen Erscheinung nicht entsprechen wollte. Sein Mantel war leicht geöffnet und ein weißes, zerknittertes Hemd schaute daraus hervor. Er war unrasiert, seine Tränensäcke angeschwollen. Eine Hand hatte er halb hinter dem Rücken versteckt und ... Ezra erstarrte.

»Du bist gekommen«, sagte sein Freund. Langsam hob er die Hand und richtete den Lauf der Pistole zitternd auf das Gesicht seines Gegenübers. »Wo ist sie?«

»Was soll das?«, fragte Ezra. Die Mündung der Pistole übte eine seltsame Faszination auf ihn aus. Er musste sich zwingen, seinem Freund ins Gesicht zu sehen und nicht auf das verheißungsvolle schwarze Rohr der Waffe.

»Du weißt, dass es besser so ist.«

Ezra sah, dass die Stirn seines Freundes nass von Schweiß war.

Wut stieg in ihm auf, Wut über diese Dummheit. Sein Freund wusste genau, dass eine Kugel ihn nicht besiegen konnte.

Unter seinen Fingerkuppen begann es zu kribbeln. Langsam breitete es sich aus, über die einzelnen Glieder bis in die Handflächen. Er wollte es unterdrücken, aber gleich darauf gab er auf. Nicht heute. Heute hatte er keine Kraft dafür.

Ein unangenehm drückendes Gefühl breitete sich in Ezras Kopf aus, doch er hielt seine Miene unbewegt. Es durfte nur nicht die Maske durchbrechen, die er nach außen hin aufrechterhielt.

Dann Ruhe.

Verharren.

Ein Moment der Verheißung, der Hoffnung. Ein Moment des letzten Atemzugs.

Dann explodierte es in seinem Kopf.

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