Alfred Schlicht - Das Horn von Afrika

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Die Staaten Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Somalia bilden zusammen das sogenannte Horn von Afrika an der Ostspitze des afrikanischen Kontinents. Kulturelle Vielfalt prägt diese Region, christliche und muslimische Einflüsse treffen aufeinander und zu Europa bestehen bereits seit der Antike enge Verbindungen. Um die Wende zum 21. Jahrhundert entwickelte sich das Horn von Afrika zu einem internationalen Krisenherd, bspw. durch den Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien und den Zerfall des vom islamischen Terror heimgesuchten Somalia.
Alfred Schlicht spannt den Bogen von den frühen Menschenfunden über die Großmächterivalitäten, den Kolonialismus bis hin zu den Versöhnungsambitionen in den letzten Jahren. Fundiert und gut lesbar werden auf diese Weise brandaktuelle Ereignisse historisch und geographisch in einen erweiterten Kontext eingeordnet.

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Die Nadschahiden – eine abessinische Sklavendynastie in der jemenitischen Küstenebene

In der jemenitischen Küstenebene Tihama kam es im 11. Jahrhundert – also zur Zeit des Untergangs von Aksum oder kurz danach – zur Gründung eines Staates durch Sklaven vom Horn von Afrika. Sklaven wurden im Jemen wie in anderen islamischen (und nichtislamischen) Ländern nicht ausschließlich für ›niedere Dienste‹ eingesetzt, sondern oft auch als Soldaten oder in Regierungsämtern, wobei sie oft beachtliche Machtpositionen erlangen konnten – bekanntestes Beispiel hierfür ist wohl das Mamlukenreich, das 1250–1517 in Ägypten florierte.

Sklaven 50waren seit der Antike ein wichtiges ›Handelsgut‹ in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Horn von Afrika und seinen Handelspartnern. Besonders ›abessinische‹ Sklaven waren auf der arabischen Halbinsel seit langem präsent und beliebt. Die Hafentadt Zabid entwickelte sich in den ersten Jahrhunderten des Islam von einem Regionalzentrum der jemenitischen Küstenebene zu einer glänzenden Metropole, die eine führende Rolle hatte im Handelsnetz Mittelmeer/‌Nordostafrika/‌Indien/‌Südarabien. Es wurde zur wichtigen Zwischenstation für Mekka-Pilger, die aus Aden und vom Horn von Afrika zum geistlichen Zentrum des Islam, nach Mekka, unterwegs waren. Zabid war auch ein bedeutender Sammelplatz für Sklaven, die von Massawa 51über die Dahlak-Inseln von der afrikanischen Küste des Roten Meeres nach Arabien kamen. Einem von ihnen, einem freigelassenen Sklaven namens Nadschah, gelang es 1021, die Macht in Zabid zu ergreifen, dort einen regelrechten Staat 52und eine veritable Dynastie zu gründen, die weit über ein Jahrhundert Bestand hatte. Die ständigen internen Konflikte der im Jemen dominierenden Sulaihiden-Dynastie erlaubten es den (nach ihrem Stammvater benannten) Nadschahiden, ihre Selbständigkeit zu wahren und sich immer wieder zu behaupten. Wurde ihre Lage prekär, zogen sie sich kurzerhand vorübergehend auf die eritreischen Dahlak-Inseln zurück, die in sicherer Entfernung von der jemenitischen Küste lagen. Die christliche Herrschaft über zumindest einige der mehr als 120 Dahlak-Inseln war damals wohl längst vorüber, der islamische Einfluss hatte stark zugenommen und die Inseln spielten eine Rolle im Handel zwischen afrikanischer und arabischer Rotmeerküste, aber auch im Fernhandel; dabei gerieten sie wiederholt ins Visier jemenitischer Machthaber. Grabsteine auf den Dahlak-Inseln belegen, wie bunt gemischt die Bevölkerung dieser Inselgruppe im Mittelalter war. 53Die Nadschahiden vergaßen ihre Herkunft nicht – immer wieder rekrutierten sie am Horn von Afrika Söldner, die entscheidend waren bei der Aufrechterhaltung ihrer Kontrolle über das aufstrebende Wirtschafts- und Verkehrszentrum Zabid. Erst 1159 fand ihre Herrschaft dort ein Ende.

2 Lalibela – die Zagwe-Dynastie

Die wichtigste Entwicklung am Horn von Afrika jedoch nach dem Untergang des Reiches von Aksum stellte der Aufstieg der Agau, einer Ethnie aus der Region Lasta, am Tekkeze-Fluss 1südlich des aksumitischen Stammlandes dar, die bereits in aksumitischen Quellen genannt wurde. Die Agau werden als eine der ältesten Ethnien in dem Raum betrachtet, in dem dann semitische Einflüsse als katalysatorisch bei der Entstehung von Städten und Staaten wirkten. Die Agau selbst waren kulturell-sprachlich jedoch kuschitisch geprägt. Die Sprache der Agau bildet das Substrat der südsemitischen Sprachen Tigrinya und Amharisch. In spätaksumitischer Zeit wanderten Agau-Gruppen aus dem Süden ins Gebiet von Tigray und Eritrea. Bugna, eine Region in Lasta im Nordwesten von Wello, ihre Urheimat, bildete das Kernland des Widerstandes gegen das späte Aksum. Aus der Agau-Bevölkerung geht die Zagwe-Dynastie hervor, welche die staatlich-christliche Tradition von Aksum aufnimmt und über ein Jahrhundert lang fortführt.

Sie bildet die Brücke zwischen der aksumitischen ›antiken‹ Epoche und dem langen salomonischen Zeitalter, das vom Hochmittelalter (unserer europäischen Periodisierung) bis fast in die Gegenwart reicht.

Das Aufkommen der Zagwe-Dynastie um das Jahr 1140 beendet die ›dunkle‹ Periode seit der aksumitischen Endzeit, die vor dem Jahr 1000 einsetzte. Wir wissen wenig über diese ›Zwischenzeit‹; die Überlieferungen über einen aksumitischen General, der eine Königstochter heiratete, dann seinen Schwiegervater liquidierte und als Usurpator den Thron einnahm, gehören ins Reich der Legende und beabsichtigen wohl vor allem, eine nicht wirklich nachweisbare Kontinuität herzustellen. Erster Zagwe-Herrscher soll Tekle Haymanot gewesen sein – nicht zu verwechseln mit dem hochverehrten gleichnamigen Heiligen dieses Namens aus dem 13. Jahrhundert. Die Zagwe bilden weniger eine echte Dynastie mit strenger patrilinearer Erbfolge, sondern eher einen Familienclan, aus dem der Herrscher jeweils kam. Das Reich der Zagwe erstreckte sich von Akkele Guzay (heutiges Eritrea, an der Grenze zu Tigray) im Norden bis südlich des Beselo, eines Nebenflusses des ›blauen Nils‹ (Abbay) in Wello, im Süden. Relativ gering war im Vergleich die Ost-West-Ausdehnung des Reiches. Im Westen gehörten beispielsweise die Region Begemdir und der Tana-See schon nicht mehr zum Zagwe-Staat; der Tekkeze-Fluss bildete die Westgrenze. Im Osten reichte der Staat kaum bis an den Awash-Fluss; dort hatten sich islamische Staaten gebildet. So stellt sich das von den Zagwe beherrschte Reich als ein relativ schmales Nord-Süd-Band dar, das nur einen kleinen Teil der heutigen Staaten Äthiopien und Eritrea umfasste und dessen südlichster Punkt weit nördlich der heutigen äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba lag.

Die Region Lasta wird zum neuen Reichsmittelpunkt. Adefa (nördlich von Lalibela) übernahm zunächst die Funktion einer ›Hauptstadt‹. Aber der berühmteste Kaiser der Zagwe, Lalibela (1185 bis 1224/25), 2schuf sich ein besonderes Denkmal, das noch heute das herausragende Monument dieser Epoche und des gesamten ›orbis aethiopicus‹ darstellt. Der ihm zugeschriebene, aus dem Felsen gehauene Kirchenkomplex von Roha (über 300 km nördlich von Addis Abeba) wurde, wie der Ort selbst, nach ihm benannt und entwickelte sich zum Zentrum des Zagwe-Reiches. Lalibela ist vielleicht nicht das älteste Beispiel von aus dem Fels herausgearbeiteten Kirchen, aber bei weitem das Eindrucksvollste. 3Weitere Felskirchen gibt es im Norden im Hochland, von denen einige älter sein mögen. 4Kommt also den Zagwe wohl nicht die schöpferische Originalität zu, diesen Typ von außergewöhnlichem Gotteshaus erstmals geschaffen zu haben, so haben sie doch diese Kunstform in besonderer Weise ausgeprägt und sie in dieser Form zu der Vollendung gebracht, die heute weltweit die bekannteste ist.

Während im Volksglauben Kaiser Lalibela selbst eigenhändig Kirchenkomplex und Stadt geschaffen hat, muss dies faktisch einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen haben, ist die Anlage doch mit erheblichem Aufwand gestaltet – so sind z. B. auch die Altäre im Kircheninneren aus dem Stein gehauen. Kaiser Lalibela gilt inzwischen als Heiliger und ist in zahlreichen teilweise phantasievollen hagiographischen und künstlerischen Darstellungen, die bis in die Gegenwart angefertigt werden, Teil der religiösen Identität und lebendigen christlichen Tradition am Horn von Afrika geworden.

Wenn auch der Zagwe-Staat als inlandzentriert und vom Meer abgewandt geschildert wird und als Beispiel für zunehmende Isolierung gilt, hatte das Reich doch Außenbeziehungen – etwa zu Ägypten, dessen koptische Kirche jeweils den Metropoliten ernennen und entsenden musste, oder nach Jerusalem, das im Weltbild der abessinischen Christen eine wichtige Rolle spielte und wo ihre Kirche seit den Tagen des Reiches von Aksum immer vertreten war. Mit den muslimischen Staaten, die sich im Osten gebildet hatten, kam es immer wieder zu Konflikten.

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