Alfred Schlicht - Das Horn von Afrika

Здесь есть возможность читать онлайн «Alfred Schlicht - Das Horn von Afrika» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Horn von Afrika: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Horn von Afrika»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Staaten Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Somalia bilden zusammen das sogenannte Horn von Afrika an der Ostspitze des afrikanischen Kontinents. Kulturelle Vielfalt prägt diese Region, christliche und muslimische Einflüsse treffen aufeinander und zu Europa bestehen bereits seit der Antike enge Verbindungen. Um die Wende zum 21. Jahrhundert entwickelte sich das Horn von Afrika zu einem internationalen Krisenherd, bspw. durch den Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien und den Zerfall des vom islamischen Terror heimgesuchten Somalia.
Alfred Schlicht spannt den Bogen von den frühen Menschenfunden über die Großmächterivalitäten, den Kolonialismus bis hin zu den Versöhnungsambitionen in den letzten Jahren. Fundiert und gut lesbar werden auf diese Weise brandaktuelle Ereignisse historisch und geographisch in einen erweiterten Kontext eingeordnet.

Das Horn von Afrika — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Horn von Afrika», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Zayla – an der Somaliküste unweit der heutigen dschibutischen Grenze – war der Hafen, über den weit gespannte Handelsbeziehungen des Zagwe-Reiches liefen, die damals allerdings weniger intensiv waren als noch in der aksumitischen Epoche. Der arabische Geograph al-Idrisi erwähnt unter anderem Gold- und Sklavenhandel (12. Jahrhundert). Zayla ist in dieser Zeit bereits vom Islam geprägt, befindet sich jedoch in einem Abhängigkeitsverhätnis vom christlichen Zagwe-Staat. In dessen Blickfeld ist auch die (eritreische) Region am Roten Meer, damals »Mitte der Küste« genannt. Möglicherweise waren die Ansätze, Agau jenseits des Mereb (ins heutige Eritrea) umzusiedeln, Teil eines Versuches, nach Norden zu expandieren und die Küstenregion stärker ans Reich zu binden.

Mit Yetbarak, 5einem Sohn Lalibelas (aber nicht sein direkter Nachfolger), der um 1240 auf den Thron gelangte, fand die Zagwe-Dynastie ihr Ende. Yekunno Amlak, ein amharischer Adeliger, soll eine Revolte von Schewa aus initiiert haben. Er konnte die Macht im Reich an sich reißen, nachdem er den letzten Herrscher der Zagwe-Dynastie 1268 getötet hatte und der letzte Widerstand der Zagwe 1270 endgültig gebrochen war.

Die Zagwe-Epoche ist mit ca. 130 Jahren weit kürzer als die vorhergehende knapp tausendjährige aksumitische oder die salomonische, die damals beginnt und einen Zeitraum von sieben Jahrhunderten ausfüllen wird. Lange galten die Zagwe im offiziellen Geschichtsbild als Usurpatoren, welche die (angeblich) rechtmäßige, auf alttestamentarische Zeiten zurückreichende salomonische Dynastie vorübergehend verdrängt hatten. Dieser historische Mythos soll die gewaltsame Machtergreifung durch Yekunno Amlak, der in Anspruch nahm, die Legitimität wieder hergestellt zu haben, begründen und rechtmäßig erscheinen lassen. Erst im Laufe der Jahrhunderte wurden die Zagwe rehabilitiert und fanden ihren positiven Platz im Geschichtsbild des abessinischen Reiches, wurden Zagwe-Herrscher als Heilige 6verehrt. Ihre Kirchenbauten bleiben bis heute eindrucksvolle Monumente des sakralen Charakters politischer Macht und bezeugen ihre Verwurzelung im christlichen Kontext des Horns von Afrika.

3 Sieben Jahrhunderte salomonische Dynastie – zwischen christlichem Nationalmythos und imperialer Kontinuität

Ein Staat und seine Legende

Yekunno Amlak wurde Erbe des Zagwe-Reichs, dessen gewaltsames Ende er herbeiführte (1270). Er ist der der Gründer der salomonischen Dynastie 1bzw. nach dem historischen Mythos derjenige, der die salomonische Dynastie ›wiedereinsetzte‹: Denn er ist es auch, der seine Herkunft – und damit die Legitimität der von ihm begründeten Dynastie – auf König Salomon und die Königin von Saba sowie deren Sohn Menilek I. zurückführt. Diese Abstammungstheorie, obwohl völlig fiktiv, hat sich bis ins 20. Jahrhundert gehalten als akzeptierte offizielle Staatslehre und Grundlage des religiös-politischen Geschichtsbewusstseins. 2

Yekunno Amlak ist auf Kirchenfresken aus dem 13. Jahrhundert, die noch erhalten sind, dargestellt und gilt als Erbauer und Stifter vieler Gotteshäuser. Zahlreiche Rituale, darunter archaische aus aksumitischer Zeit, verleihen den salomonischen (wie bereits zuvor den Zagwe-) Herrschern einen quasi-religiösen Nimbus und tragen zu einer Verflechtung der politischen und religiösen Sphäre bei. Sie sollen eine Kontinuität zum Reich von Aksum konstruieren, die ebenso fiktiv ist wie der mythische Anspruch einer Abstammung vom jüdischen König Salomon und einer Königin von Saba.

Ausformuliert findet sich diese Staatsideologie und Legitimationsdoktrin für die salomonische Dynastie in einem ausführlichen Text, der unter dem Titel »Kebre Negest«, ›Ruhm der Könige‹, bekannt geworden ist. 3Das anonyme Buch, das ursprünglich keinen Titel trug, ist als ›historischer Roman‹ bezeichnet worden und als ›ideologisches Instrument‹ zur Legitimierung der salomonischen Dynastie (zunächst gegenüber der Zagwe-Dynastie). 4Es ist im frühen 14. Jahrhundert entstanden und stellt bis heute ein hoch angesehenes und weitgehend unbestrittenes christliches ›Nationalnarrativ‹ dar, welches das Horn von Afrika bzw. das abessinische Reich in der christlich-jüdischen Tradition verwurzelt. ›Kebre Negest‹ 5stellt zwar keine Quelle für reale historische Abläufe dar, ist aber ein primäres Zeugnis für Mentalität, Selbstverständnis und historisches Bewusstsein des christlichen Abessinien.

Kernstück des vielfältigen Textes, der aus einem breiten Spektrum von Quellen schöpft, ist die alttestamentarische Erzählung von der Reise der Königin von Saba, Makedda, 6im 10. Jahrhundert v. Chr. vom Horn von Afrika nach Jerusalem zu König Salomon, um von dessen sagenhafter Weisheit zu profitieren. Dort wendet sie sich vom traditionellen südsemitischen Sternenkult ab und dem Judentum zu. Salomon und Makedda 7zeugen einen Sohn (deshalb ›salomonische‹ Dynastie), Menilek, der bei seiner Mutter am Horn von Afrika aufwächst. Im Alter von 22 Jahren reist er zum Vater nach Jerusalem, besteht aber darauf, mit dem Segen des Vaters zur Mutter zurückzukehren, um dort die Herrschaft zu übernehmen. Begleitet wird er auf der Heimreise von Söhnen der führenden Persönlichkeiten des jüdischen Staates, welche die Bundeslade aus dem Tempel Salomons mitnehmen, die in der weiteren Geschichte des christlichen Abessinien eine wichtige symbolische Rolle spielt. Als ›Löwe von Juda‹ wird König Menilek I. als Erbe und Träger der Würde und Legitimität des wahren, alten Israel dargestellt. Schon früh erkennt die Führungsschicht des Reiches später in Jesus den Messias – im Gegensatz zu den Israeliten im Heiligen Land – und wird nicht erst durch spätere Missionierung christlich. Deshalb ist es wichtig für das Selbstverständnis des salomonischen Reiches, in den Traditionsmythos auch das Reich von Aksum einzubeziehen. Priester und hohe Beamte im Reich sind Abkommen der Begleiter Menileks I., die dieser aus Israel mitgebracht hatte.

Dieser Traditionsmythos, der Staat und Kirche eng verbunden sieht, 8hat sich sieben Jahrhunderte hindurch praktisch bis zum Ende (1974) der äthiopischen Monarchie gehalten: Noch in der Verfassung von 1955 wird er beschworen und bekräftigt.

Unter der salomonischen Dynastie festigt sich auch die Dominanz des semitischen Kultur- und Spracheinflusses, der sich, in Verbindung mit dem Christentum, schon weiter nach Süden ausgebreitet hat. Im Kontext dieses Verschmelzungsprozesses (beispielsweise mit starker Agau-Komponente) war erst im Mittelalter das Amharische aus verschiedenen äthio-semitischen Sprachvarianten entstanden, benannt nach der Region Amhara, südlich von Lasta, wo es vor allem Verbreitung fand. Schewa, als amharisches Kernland, bislang am südlichen Rand des Reiches gelegen und zeitweise gar nicht dessen Bestandteil, sondern Sitz eines muslimischen Sultanats, wird zeitweise zur Kernregion des salomonischen Staates. Dieser Staat muss sich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts konsolidieren. Ein amharisch beeinflusstes Ge’ez wird zur typischen Sprache historischer Texte (Königschroniken), die jetzt entstehen und ein besseres Verständnis der Geschichte ermöglichen.

Aufstieg und Ausbreitung eines Imperiums

Amda Seyon I. (1314–1344) war der Herrscher, der die neue Dynastie stabilisierte und ihren Machtbereich ausdehnte. Seine Stoßsrichtung ist einerseits der Süden, wo zahlreiche Gebiete (Godscham, Damot, das muslimische Hadiyya 9) tributpflichtig wurden. Der Abbay (blaue Nil) 10und sein Becken wurden damals ins Reich eingefügt. Andererseits mußte er aber auch den Widerstand im Norden, wo in Tigray (dem alten Reichszentrum, in dem auch Aksum liegt) gegen die amharische Herrschaft revoltiert wurde, ausschalten (1320).

Sein Vorstoß ans Rote Meer zeigte das Interesse an Handel und weiterreichenden Verbindungen sowie die Notwendigkeit, sich gegen den hier stärker werdenden Islam zu positionieren. Ein Fokus der Reichspolitik lag damals auf der Auseinandersetzung mit den islamischen Staaten, die sich bereits am Horn von Afrika gebildet hatten. Es kommt zu wiederholten Konflikten mit diesen – z. B. im Osten mit den Sultanaten Ifat am Awash-Fluss und Adal, 11aber etwa auch mit dem früh vom christlichen Reich absorbierten muslimischen (Süd-)‌Schewa. In diesen Kriegen kann sich der salomonische Staat behaupten, nachdem es zu muslimischen Einfällen gekommen war, bei denen auch christliche Kirchen zerstört worden waren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Horn von Afrika»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Horn von Afrika» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Horn von Afrika»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Horn von Afrika» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x