Alfred Schlicht - Das Horn von Afrika

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Die Staaten Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Somalia bilden zusammen das sogenannte Horn von Afrika an der Ostspitze des afrikanischen Kontinents. Kulturelle Vielfalt prägt diese Region, christliche und muslimische Einflüsse treffen aufeinander und zu Europa bestehen bereits seit der Antike enge Verbindungen. Um die Wende zum 21. Jahrhundert entwickelte sich das Horn von Afrika zu einem internationalen Krisenherd, bspw. durch den Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien und den Zerfall des vom islamischen Terror heimgesuchten Somalia.
Alfred Schlicht spannt den Bogen von den frühen Menschenfunden über die Großmächterivalitäten, den Kolonialismus bis hin zu den Versöhnungsambitionen in den letzten Jahren. Fundiert und gut lesbar werden auf diese Weise brandaktuelle Ereignisse historisch und geographisch in einen erweiterten Kontext eingeordnet.

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An der Somaliküste kann sich der Islam zuerst durchsetzen und das wohlhabende Mogadischu wird in unterschiedlichen Quellen früh lebendig als blühende Handelsstadt am Indischen Ozean mit islamisch geprägter Architektur, die berühmt war für ihre Textilproduktion und -exporte.

Muslime übernahmen mehr und mehr am gesamten Horn von Afrika die Hauptrolle im Fernhandel, wenn diese Rolle auch nicht unangefochten blieb. Als Händler verbreiten sie den Islam zwar zuerst an der Küste, später aber auch, als sie weiter nach Süden kamen, mehr und mehr im Landesinneren, wo sich (süd-)‌östlich des salomonischen Reiches muslimische Staaten konsolidierten.

Christliche ›Fundamentalisten‹

Das Christentum im salomonischen Reich des 14. Jahrhunderts war geprägt von einer Reformbewegung. Mönchstum 12und Klöster hatten einen eindrucksvollen Aufschwung genommen und auch zur Festigung des Reiches durch Verbreitung des christlichen Glaubens beigetragen, gerade im Zuge der Südexpansion.

Der Mönch Ewostatewos (1273–1352) sah die Notwendigkeit, die Kirche zu reformieren: Einerseits wollte er die korrumpierenden Einflüsse der Politik und andere weltliche Faktoren fernhalten und die Kirche ganz auf ihre eigentliche Aufgabe konzentriert sehen. Andererseits strebte er eine Besinnung auf die Wurzeln an und damit eine strengere Orientierung an den alttestamentarischen Ursprüngen, die die abessinische Kirche für sich beanspruchte. Dazu gehört z. B. die Feier des Sabbath. Der Widerstand von Kirche und Staat gegen eine so puristische und archaisierende Bewegung war beträchtlich; aber die Ausstrahlung und Wirkung von Ewostatewos erwies sich als stark und nachhaltig. 13Zwar wurde er selbst zur Emigration gezwungen und starb im armenischen Exil, aber die Bewegung als solche überlebte. In einigen Gegenden nahm sie solch alttestamentarisch-konservative Formen an, dass sie geradezu als ›jüdisch‹ erscheint und den Namen ›Beta Israel‹ trägt. Als Repression letztlich nicht zum Erfolg führte, wurde schließlich Mitte des 15. Jahrhunderts ein Kompromiss innerhalb der Reichskirche geschlossen und die Feier des Sabbath zugelassen, während die Beta Israel sich weiter abseits hielten und ihre eigene Entwicklung nahmen. Aber die Bewegung des Ewostatewos war nicht die einzige ihrer Art unter den Mönchen am Horn von Afrika – im 15. Jahrhundert forderten die ›Stefaniten‹, 14benannt nach ihrem Gründer Estifanos, die Rückkehr zum ›wahren Asketentum‹.

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Abb. 5: Kloster Debre Bizen/Eritrea 1373/74, Zentrum der Bewegung des Ewostatewos.

Sie kritisierten den Sittenverfall im Mönchstum, forderten und lebten Armut, Genügsamkeit und Gleicheit sowie Distanz zu weltlicher Macht. Abgelehnt wurden besonders Marien- und Kreuzeskult sowie übertriebene quasireligiöse Verehrung des Herrschers, der letztlich nur weltlicher Machthaber sei. Vielleicht gerade wegen dieser Skepsis gegenüber der politischen Führung wurde der ›Orden‹ auch nach dem Tod seines Gründers 1444 weiter verfolgt und noch lange mit Misstrauen betrachtet.

Zar’a Ya’kob – Religion, Kultur und Weltpolitik

In der Mitte des 15. Jahrhunderts trat mit Zar’a Ya’kob (1399–1468) eine der profiliertesten Herrschergestalten des christlichen Imperiums ins Licht der Geschichte.

Nicht nur durch seine Persönlichkeit und die Ereignisse der Epoche, die er mitgeprägt hat, bildete er einen Mittelpunkt des Interesses. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es auch zunehmend schriftliche Quellen, die sogenannten Königschroniken, die uns ein farbiges und plastisches Bild historischer Zusammenhänge und Ereignisse vermitteln und die gut erschlossen und sorgfältig ediert sind. 15Zunächst war seine Regierungszeit – er wurde 1439 in Aksum wie die meisten abessinischen Kaiser gekrönt (nach Niederschlagung einer Rebellion) – durch äußere Bedrohungen belastet. Muslimische Invasionen unter Ahmad Badlay aus Ifat, die 1443 u. a. Schewa betrafen und vorübergehend erfolgreich waren, mussten zurückgeschlagen werden. Nach dem endgültigen Sieg Zar’a Ya’kobs 1445 kamen weitere Regionen im Süden, 16wie etwa das zwischen den Flüssen Awash und Wabi Schebelle (heutiges Somalia) gelegene Dewaro, unter direkte Kontrolle des christlichen Reiches. In Soldatenliedern und Wundererzählungen, wo der Sieg des Kaisers der Jungfrau Maria zugeschrieben wird, 17wird der christliche Erfolg in besonderer Weise zelebriert.

Aber auch im Inneren stellten sich Zar’a Ya’kob Herausforderungen:

Widerstand kam vor allem aus der schon früher unruhigen Nordprovinz Tigray, den der noch nicht gekrönte Kaiser überwinden mußte, damit die Zeremonie in der alten Metropole Aksum stattfinden konnte.

Die Küste war ein weiteres Ziel der Arrondierungspolitik von Zar’a Ya’kob; hier sind nicht nur die Dahlak-Inseln, sondern auch Massawa, das die Rolle von Adulis als Haupthandelshafen längst übernommen hatte, unter islamische Kontrolle geraten; auf der Halbinsel Gerar in nächster Nähe der Stadt errichtete der Kaiser Befestigungen. Eventuell kam es sogar zur gewaltsamen Einnahme von Massawa. Sein Sohn und Nachfolger, Ba’eda Mariam, baute die Rotmeerpolitik aus und führte die Funktion des ›Baher Negasch‹ (einer Art autonomer Gouverneur) für die Nordprovinz an der Küste (heutiges Eritrea) ein.

Zar’a Ya’kob hat auch kulturgeschichtliche Akzente gesetzt: Literatur und Kunst erhielten durch ihn neue Impulse. An seinem Hof richtete er ein ›Scriptorium‹, eine Art Literaturwerkstatt ein, wo historische, panegyrische und religiöse Werke entstanden; manche trugen gar den Verfassernamen des Herrschers. Marien- und Kreuzeskult erfuhren gezielte Förderung und damit einen Aufschwung. Ikonen gewannen dadurch mehr Bedeutung: Der Mönch Fere Seyon (1440–1470) machte sich als Maler einen Namen, der Mariendarstellungen für den Kaiser schuf. 18Es gab Bestrebungen, in seine Werke europäische Einflüsse hineinzuinterpretieren; möglich ist, dass der Künstler europäische Mariendarstellungen in der Sammlung des Kaisers gesehen hat und sich daraus Anregungen holte.

Auch Kreuze wurden unter Zar’a Ya’kob nun überall angebracht: Auf Gebäuden, Gebrauchsgegenständen, an Kleidern und auf Waffen, sogar auf Händen und Gesichtern (bis heute nicht ungewöhnlich am Horn von Afrika). Der Kaiser war bemüht, Zauberpraktiken und heidnische Bräuche, die sich überall gehalten hatten und neben christlichen Ritualen oder in christlichem Gewand fortbestanden, abzuschaffen. Dies alles hatte nicht ausschließlich religiöse Bedeutung, sondern diente einer Vereinheitlichung und Reinigung von Kirche, Brauchtum und Ritual im Sinne einer politischen Konformität. Kirche, Glauben und Loyalität zum Staat, zum Kaiser sollten eine Einheit, unzertrennbar verflochten sein – nicht beliebig, sondern streng eindeutig geregelt. So gaben Kirche und Religion dem Kaiser und seinem Reich eine sakrale Dimension, die ihnen ja aufgrund des Ursprungsmythos und der Nationallegende zukommt. Auch höfische Regularien und kaiserliches Protokoll spielen jetzt, aus vergleichbaren Gründen, eine wichtige Rolle. Sie wurden ausgearbeitet, im Detail festgelegt und genau definiert – so trugen sie dazu bei, die Signifikanz dieser fast rituellen Vorschriften und Verfahren festzuschreiben und zu betonen, sie in eine höhere Sphäre zu erheben, ihnen Bedeutung zu verleihen. Sie erlangten dadurch eine herrschaftsstabilisierende Funktion.

Der Kaiser führte auch eine aktive Religionspolitik. 1450 berief er ein Konzil in das von ihm gegründete Kloster Debre Metmak ein, nördlich der von ihm gegründeten Hauptstadt Debre Berhan. Dabei wurde der lange schwelende Streit mit der Bewegung des Ewostatewos (der selbst aber längst im Exil war) beigelegt. Die Feier des Sabbath wurde als orthodox anerkannt. So ging dieser weit über ein Jahrhundert währende Konflikt mit einem Kompromiss zuende. Weniger flexibel und tolerant zeigte sich der Kaiser gegenüber den Stefaniten, die er verfolgte und deren Gründer Estifanos im Gefängnis starb. Sie hatten die Verehrung religiöser Symbole, die nun auch Staatsinsignien waren, sowie die Niederwerfung vor dem Herrscher abgelehnt und wurden deshalb wohl als politisch gefährlich oder zumindest unzuverlässig betrachtet.

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