Alfred Schlicht - Das Horn von Afrika

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Die Staaten Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Somalia bilden zusammen das sogenannte Horn von Afrika an der Ostspitze des afrikanischen Kontinents. Kulturelle Vielfalt prägt diese Region, christliche und muslimische Einflüsse treffen aufeinander und zu Europa bestehen bereits seit der Antike enge Verbindungen. Um die Wende zum 21. Jahrhundert entwickelte sich das Horn von Afrika zu einem internationalen Krisenherd, bspw. durch den Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien und den Zerfall des vom islamischen Terror heimgesuchten Somalia.
Alfred Schlicht spannt den Bogen von den frühen Menschenfunden über die Großmächterivalitäten, den Kolonialismus bis hin zu den Versöhnungsambitionen in den letzten Jahren. Fundiert und gut lesbar werden auf diese Weise brandaktuelle Ereignisse historisch und geographisch in einen erweiterten Kontext eingeordnet.

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Zemene Mesafent – Zerfall des Reiches

Diese Wirren beendeten die Blüte der Gonder-Periode und leiteten bereits über zur ›Zemene Mesafent‹, 56einer Epoche, die durch Chaos, Anarchie und Schwäche des Kaiserreichs gekennzeichnet war. Ihr Beginn wird oft auf das Jahr der Absetzung von Kaiser Iyo’as 1769 angesetzt. Nur Schewa bewahrte in dieser chaotischen Epoche eine gewisse Prosperität und Stabilität.

Schon in der Gonder-Zeit war das Reich territorial geschrumpft, die faktische Macht der salomonischen Kaiser zurückgegangen, hatten regionale Fürsten mehr Autonomie erlangt. Diese Tendenz nahm in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts bedrohliche Formen an. Durch die zunehmende Regionalisierung war das Reich nur noch ein Schatten seiner selbst, die Kaiser nur noch Puppen an den Fäden wirklicher Machthaber, beispielsweise der Regionalfürsten. Nie wurde jedoch Hand an die Dynastie als solche gelegt – der quasisakrale Charakter des salomonischen Hauses, so fragwürdig seine Historizität auch sein mag, verhinderte den Sturz der Dynastie und sicherte ihr Überleben. Auch wenn Kaiser ermordet oder rücksichtslos abgesetzt und ausgetauscht wurden – so wurden sie doch durch Repräsentanten der Familie im weitesten Sinn ersetzt. Alle Kriegsherren und Provinzherrscher achteten zu einem Mindestmaß die salomonische Tradition und Legitimität.

Es fällt schwer, Entwicklungslinien nachzuzeichnen, die typisch und prägend waren für die chaotisch-anarchische Periode der ›Zemene Mesafent‹, 57die von permanentem Bürgerkrieg und schwacher Zentralgewalt bestimmt war. Eine Kontinuität besteht im Aufstieg von Tigray im Verlauf der Wirren von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein zweites Phänomen, das uns durch die ›Zemene Mesafent‹ begleitet, war die Konsolidierung der Yedschu-Dynastie als zeitweise wichtigste Macht hinter dem Kaiserthron und in Gonder. Kaiser Tekle Giyorgis († 1800) war wohl der letzte aus der salomonischen Dynastie, der noch als eigenständiger Herrscher gelten kann, doch schon seine fragmentierte Regierungszeit – er hatte insgesamt sechs zeitlich voneinander getrennte Regentschaftsperioden – zeigt, dass eine vom Machtverfall des Kaiserhauses gekennzeichnete akute Krise ausgebrochen war. Tekle Giyorgis versuchte, sich mit den beiden wichtigsten Machthabern, Ali I. Gwangul († 1788) aus der Yedschu-Familie Werresek und Welde Selassie (1733–1815) von Tigray zu arrangieren, mit ihnen – falls nötig – zu kooperieren und vielleicht auch sie gegeneinander auszuspielen. Die von Ali, der auch ›der Große‹ genannt wurde, begründete Dynastie aus Yedschu, südlich von Lasta gelegen, war eine Mischung aus Oromo- und Amhara-Elementen, hatte sowohl christliche als auch muslimische Linien und orientierte sich zunehmend in Richtung Begemdir und zur ›Hauptstadt‹ Gonder, wo Ali für kommende Jahrzehnte seine Dynastie verwurzelte. Während der ›südliche‹ in Yedschu verbliebene Zweig eher traditionell muslimisch blieb, konvertierten die ehrgeizigen Machtpolitiker des Zweiges in Begemdir zum Christentum im Zuge eines Assimilierungsprozesses.

Der Enkel des Gründers der Yedschu-Dynastie in Gonder, Gugsa Mursa († 1825), 58wurde der mächtigste Herrscher aus der Yedschu-Linie und gefährlichste Gegner von Welde Selassie, der den Norden des Reiches kontrollierte und versuchte, sich mit Gugsa darauf zu einigen, sich auf den jeweiligen Machtbereich zu beschränken. Gugsa Mursa – auch ihm hat man das Epithet ›der Große‹ verliehen – herrschte nicht nur über Begemdir, sondern auch über Wello und Godscham, konnte seinen Machtbereich zeitweise bis Tigray ausdehnen. Obwohl oder gerade weil er vom Islam zum Christentum konvertiert war, ging er mit der Kirche skrupellos um – beispielsweise plünderte er den Sitz von Abuna Yosab nach dessen Tod und schickte ein anderes Kirchenoberhaupt, Abuna Qerellos, ins Exil. Erst nach seinem Tod konnte der Norden wieder Terrain gewinnen, als Webe Hayle Mariam (1799–1867), 59ein Sohn des Regenten von Semen (Region südich und westlich des Tekkeze-Flusses) in Tigray die Macht ergriff. Er konnte das Territorium von Tigray durch Erfolge gegen die Yedschu-Machthaber arrondieren, mußte aber einen Mehrfrontenkrieg führen, als Ägypten im Zuge seiner umfassenden Großmachtbestrebungen nach Eritrea vordringt, was er als Bedrohung für seine Interessen empfand, zumal die Ägypter auch ins Landesinnere vorstießen. Webe bemühte sich angesichts der ägyptischen Bedrohung um Kontakte zu und Zusammenarbeit mit Europa, fühlte sich aber gekränkt durch die geringe Resonanz, die seine Vorschläge in den europäischen Hauptstädten fanden. Webe konnte die Ägypter zurückschlagen und dabei sogar nach Bogos (im heutigen Eritrea) und Kassala (im heutigen Sudan) vorstoßen, aber auch Richtung Süden seinen Machtbereich ausweiten. Selbst die Hauptstadt der Yedschu, Debre Tabor, griff er 1841 an, doch behielt der letzte Regent aus der Yedschu-Dynastie, Ali Alula, die Oberhand. Webes Stern war danach endgültig im Sinken. Er wurde von Kasa Haylu, dem späteren Kaiser Tewodros, 1855 geschlagen und blieb bis zu seinem Tod in dessen Gewahrsam in der Bergfestung Mekdela in Wello. Die ›Zemene Mesafent‹ ging damals ihrem Ende zu. Es war eine Epoche, die die Bedeutung der Oromo innerhalb des salomonischen Staates deutlich werden ließ. Ihnen gelang es nicht nur, ins Kaiserhaus einzuheiraten, es ist geradezu ein Leitmotiv der ›Zemene Mesafent‹, dass eine Oromo-Sippe das Kernland der Monarchie kontrollierte und eine Art ›Vormundschaft‹ über die schwachen Kaiser ausübte. Die Aktionen der Regenten von Tigray als Gegengewicht blieben von begrenzter Wirkung.

Dies ist der konsequente Höhepunkt einer zunehmenden Integration der Oromo ins abessinische ›System‹, die schon lange begonnen hatte und auch in der Konversion vieler Oromos zum Christentum zum Ausdruck kam. Ganz im Süden bildeten sich damals Oromo-Staaten am Gibe (Omo) Fluss, der in den Turkana-See mündet an der Südgrenze des heutigen Äthiopien zu Kenya. Wichtigster war Dschimma, 60das als regelrechter Staat seit dem Ende des 18. Jahrhunderts entstand und bis 1932 existierte, als Hayle Selassie überall die direkte Herrschaft seines Kaiserreiches durchsetzte. Gomma, Gumma, Gera und andere kleinere Staaten entstanden in der gleichen Epoche aus den ständigen Rivalitäten der Oromo-Clans. Landwirtschaft und Handel mit Kaffee und Sklaven waren Existenzgrundlage dieser staatlichen Gebilde und führten zu wirtschaftlicher Blüte.

In diese Periode fällt ein besonderes wirtschaftshistorisches Phänomen.

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts gelangt der Maria-Theresia-Taler 61ins Rote Meer und dann ans Horn von Afrika. Bereits der deutsch-dänische Forschungsreisende Carsten Niebuhr (1733–1815) findet ihn 1762 in den Häfen als Zahlungsmittel. Der Maria-Theresia-Taler wurde wegen seines verlässlichen Gewichts und Silbergehalts im Laufe der Jahrzehnte das wichtigste Münzgeld in der Region. Er trug ein Portrait der habsburgischen ›Kaiserin‹ Maria-Theresia (1717–1780; eigentlich war sie Erzherzogin und Gattin des Kaisers, wurde aber als ›Kaiserin‹ tituliert und führte auch de facto die Regierungsgeschäfte) und den habsburgischen Doppeladler. Nach dem Tod von Maria Theresia wurde die Münze weiter geprägt, ausschließlich zum Export in den nahöstlich-ostafrkanischen Raum. Am Horn von Afrika waren seit den Tagen des Reiches von Aksum keine wirklichen Münzen geprägt worden, später kamen arabische Münzen, Dinare (von lat. Denarius) oder venezianische Dukaten ins Land. Salzbarren (Amole) dienten als lokaler Geldersatz. Im 19. Jahrhundert wurde der Maria-Theresia-Taler praktisch zur Nationalwährung des Kaiserreichs, die allen Versuchen der Kaiser oder später der italienischen Kolonialmacht, sie zu ersetzen, widerstand und erst nach 1945 als Zahlungsmittel verschwand.

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