Will Berthold - Ein Kerl wie Samt und Seide

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Fünf Monate nach Kriegsende 1945 spürt ein Mann die «Operation Baldung» auf, die ehemaligen Nazi-Verbrechern ein unbehelligtes Leben in Südamerika ermöglichen soll. Er selbst, Machoff, verantwortlich für das Leiden und den Tod unzähliger Menschen, verfolgt seine dunklen Geschäfte im zerstörten Deutschland weiterhin unter falschem Namen. Doch jemand ist ihm dicht auf den Fersen, und er will Rache: Peter Maletta, jüngster und todesmutiger Stalingrad-Flieger, jetzt Pilot bei der Lufthansa. Auf seiner Suche nach Machoff, der auch sein Leben ruiniert hat, stößt er auf die Spuren der Organisation. Und für die skrupellosen Drahtzieher stellt Maletta ein Risiko dar, das es zu beseitigen gilt. Es beginnt ein gnadenloser Kampf um Leben und Tod.-

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»We are the wrong address«, erwiderte Williams, alias Stubby. »Sie müssen sich an den Chef des Interniertenlagers Moosburg wenden. Wir haben uns diese Burschen von dort nur ausgeliehen.« Er zündete sich eine Zigarette an, ließ dabei den Bittsteller nicht aus den Augen. »Was hat eigentlich der Theater-Offizier der Militär-Regierung mit diesem dirty Nazi zu tun?« fragte er, nicht unlogisch.

»Das Permit ist von Colonel Rigby persönlich unterschrieben«, wich ihm Maletta aus.

»Colonel Rigby vom CIC?« entgegnete Williams, er riß dem Deutschen die Papiere aus der Hand, prüfte die Unterschrift. »Well«, sagte er dann. »Five minutes! Not one more! Lassen Sie den Mann von der MP begleiten«, wandte er sich an den Dolmetscher. »Und achten Sie darauf, daß er die Frist einhält.«

Zum Arsenal 9 bis 12 waren es nur ein paar hundert Meter, aber der baumlange Militär-Polizist mit dem martialischen Gesicht wäre kein Amerikaner gewesen, hätte er sie zu Fuß zurückgelegt. Er gab Maletta einen Wink, in den Jeep einzusteigen.

»Where are you coming from?« fragte Maletta, er wußte, daß die Besatzungssoldaten viel zugänglicher waren, wenn man in ihrer Sprache redete.

»New York City«, erwiderte der Hüne, »Manhattan-South. Do you know New York?«

»Oh yes«, erwiderte Maletta und setzte hinzu, daß er schon vor dem Krieg die aufregendste Stadt der Welt‹ mehrmals besucht hatte.

Innerhalb der Einzäunung gab es 70 Waren-Stapel, für jeden war ein deutscher Vorarbeiter verantwortlich, der im ›Office für Arbeitsverteilung‹ Internierte oder auch Zivilisten anfordern konnte. Die automatisch Arretierten wurden erst seit ein paar Tagen versuchsweise eingesetzt. Sie hatten sich freiwillig gemeldet, sowohl um der Lager-Monotonie hinter Stacheldraht zu entgehen als auch in der Hoffnung, das Schlaraffenland könnte ein paar Brosamen für sie abwerfen. Außerdem durchlöcherte es die Lager-Isolation; es war unvermeidlich, daß die Internierten an ihrem neuen Arbeitsplatz mit deutschen Zivilarbeitern, polnischen und amerikanischen Bewachern zusammenkämen. So sahen sie eine Chance, über kurz oder lang an ihre Angehörigen Kassiber herauszuschmuggeln und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Der Kommunikation waren kaum Grenzen gesetzt, auch dann nicht, wenn sie sich statt an die lieben Verwandten an die Alten Kameraden wenden würden, die – untergetaucht – in Freiheit lebten.

Der MP trat die Bremse durch und schob sich den Helm nach hinten, um, im Wagen sitzenbleibend, ein Sonnenbad zu nehmen: »Look around«, forderte er Maletta auf. »Search for your damned Nazi.«

Maletta wandte sich an den deutschen Vorarbeiter.

»Schuppen zwölf«, erwiderte der Mann. »Hier, gleich nebenan.«

Horst Schöller stapelte mit zwei anderen Moosburgern Kartons mit Eipulver, einen über den anderen, bis unter das Dach. Mitunter war eine der Pappschachteln beschädigt und sie bauten sie, um bei Gelegenheit an den Inhalt heranzukommen, so ein, daß sie den Karton auf Anhieb wiederfinden konnten. Da viele Schachteln trotz ihrer wasserdichten Verpackung lädiert waren, würden sie am Abend mit von Eggpowder geblähten Bäuchen in das Camp zurückfahren.

»Laßt den Herrn mal mit Schöller allein«, dirigierte der Vorarbeiter zwei Internierte in den Nachbarschuppen.

Maletta betrachtete den kleinen, farblosen Mann mit den unangenehmen Augen, die unstet wieselten. Horst Schöller hatte seine Arbeit unterbrochen und sich umgedreht; er sah, daß er einem Deutschen gegenüberstand und das unterwürfige Lächeln in seinem Gesicht blendete sich langsam aus.

»Sie sind Horst Schöller«, fragte der Besucher.

»Der bin ich«, erwiderte der frühere Vize-Stabschef der Gauleitung München-Oberbayern.

Er war genau so, wie ihn Lisa, die einst seinetwegen zu Maletta geflüchtet war, beschrieben hatte: Der typische Schrumpfgermane, der nach unten tritt und nach oben buckelt, ein Radfahrer, der, rechtzeitig in den Parteiwagen aufspringend, zwölf Zylinder gefahren war, mit Vollgas. Ein Hoheitsträger mit einem Minderwertigkeitskomplex, der zuletzt in der Partei-Hierarchie so hoch gestanden hatte, daß er in Funktionärskreisen ›der kleine Bormann‹ genannt worden war.

»Ich brauche eine Auskunft von Ihnen«, sagte Maletta, den Mann fixierend.

Schöller hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der feinen, kühl distanzierten Lisa; entweder lag ein Erbsprung vor oder sie war ausschließlich ihrer Mutter nachgeraten. Maletta hatte sie in ordinären Situationen erlebt, doch nie war Dreck oder Ungeziefer an Lisa herangekommen. In ihrer Gegenwart hatten selbst verwilderte Frontsoldaten, denen jede Frau recht gewesen wäre, ihre Zoten vergessen, in ihrer Phantasie oder auch im Wehrmachtspuff im verkommensten Winkel der Sowjetunion – aber zu Lisa hatten sie aufgesehen.

»Wer sind Sie?« fragte der Internierte; er war auf der Hut. Wenn einer bis zu ihm durchkam, war er vermutlich ein Schweinehund, der für die Militär-Regierung arbeitete. »Warum wollen Sie mit mir sprechen, Herr – Herr –«

»Wegen Ihrer Tochter«, entgegnete Maletta, der noch immer seinen Namen nicht genannt hatte. »Wegen Lisa.«

»Wer sind Sie?« fragte das vorübergehend auf Abstinenz gesetzte Biergesicht zum zweiten Mal.

»Maletta«, nannte der Besucher seinen Namen: »Peter Maletta.«

Der kleine Bormann versuchte vergeblich, sein Erschrecken zu verbergen: Das hätte nicht einmal ein Schauspieler vermocht, wenn er plötzlich einem Toten gegenüberstände, der ins Leben zurückgekehrt war.

»Schon mal gehört, meinen Namen?« fragte Maletta spöttisch.

»Kann schon sein«, entgegnete Schöller.

Seine Wieselaugen gingen wieder auf die Flucht: »Aber ich erinnere mich nicht daran.«

»Sie sind ein Lügner, Schöller.«

Der Internierte schwieg. Er zeigte Verachtung. Er war verstockt, borniert, ein Mann, der sich nie ändern würde: Seine Zukunft war offensichtlich seine Vergangenheit.

»Ich hab’ vielleicht mal eine Tochter gehabt«, sagte Schöller dann. »Aber ich kenne sie nicht mehr. Sie ist für mich nicht mehr vorhanden – eine –«

»Eine was?« fragte der Besucher.

»Eine Amizone.«

»Was ist das, eine Amizone?«

»Ein Amiflittchen, wenn Sie es genau wissen wollen.«

Der Besucher beherrschte sich nur mühsam. Er spürte, wie ihm der Magensaft über die Speiseröhre hochschoß; mühsam drängte Maletta den Impuls zurück, Schöller anzukotzen.

Im Vorfrühling war Maletta körperlich am Ende gewesen, unfähig zu begreifen, daß er im letzten Moment dem Tod von der Schippe gesprungen war. Er hatte Untergewicht, einen nervösen Schrumpfmagen, Hungerödeme, er litt an Kreislaufstörungen, an einem gefährlichen Erschöpfungszustand. Er war im Lazarett, sorgfältig betreut und fachmännisch behandelt, genesen, und hatte dabei wieder zehn Kilo zugenommen. Alle Medikamente, die man Maletta gab, sprachen an, aber als stärkste Droge erwies sich der Haß; der Haß hatte ihn an der Hand genommen und ins Leben zurückgeleitet.

»Ich möchte wissen, wo sich Ihre Tochter Lisa zur Zeit aufhält oder aufhalten könnte, Schöller«, sagte Maletta mit harter Stimme.

Der Internierte schwieg verbissen.

»Sie sind ein Denunziant, Schöller. Ein Nutznießer. Vermutlich noch etwas viel Schlimmeres. Sie haben einen Freund Ihrer Tochter wegen eines harmlosen Witzes ins Strafbataillon 999 gebracht, wo er gefallen ist. Sie haben den eigenen Schwager nach Dachau schaffen lassen.« Maletta machte eine kurze Pause. »Lebt Ihr Schwager eigentlich noch?« fragte er dann.

Horst Schöller preßte die Lippen aufeinander, bis sie weiß wurden.

»Ich bin nicht zuständig für Sie und Ihre Vergangenheit. Das sind andere, aber«, fuhr der Besucher fort, »ich warne Sie. Machen Sie mich nicht zum Polizisten.«

»Von mir erfahren Sie kein Wort über diese Amihure«, entgegnete sein Gegenüber. »Sie ist tot, für mich gestorben.«

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