Marcel Schwob - Der Roman der zweiundzwanzig Lebensläufe

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Marcel Schwobs berühmten imaginären Lebensläufe: Das Genre der Biographie damit bis zu seinem Äußersten überdehnend, suchte Schwob sich ihm interessant erscheinende Figuren, wie Lukrez oder Empedokles, und schrieb ihnen neue Lebensläufe. Entstanden ist dabei ein eigenwillig-faszinierendes Werk des französischen Autors.-

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In solchen Fällen übertrifft Diogenes Laërtius den unnachahmlichen Boswell um ein beträchtliches. Doch dergleichen Ergötzlichkeiten finden sich da nur selten, bei Aubrey hingegen in jeder Zeile. Milton, so berichtet er uns, „konnte das R nicht gut aussprechen“. Spenser „war ein kleiner Mann mit kurzgeschornen Haaren, einem schmalen Halskragen und kleinen Handkrausen.“ Barcley „lebte in England irgendwann ,tempore R. Jacobi‘! Er war dazumal schon ein Mann in vorgerücktem Alter, mit einem weißen Bart, und er trug einen Federhut, woran etliche Standespersonen Anstoß nahmen.“ Erasmus „aß nicht gern Fische, obzwar er aus einer Stadt des Fischhandels stammte“. Was den Bacon betrifft, so „wagte keiner der Diener, vor ihm in Stiefeln aus anderm als spanischem Leder zu erscheinen, denn er war sehr empfindlich gegen den Geruch von Kalbleder, das er nicht leiden konnte“. Der Doktor Fuller „hatte den Kopf immer so voll von Gedanken, daß er auf seinem Spazier- und Grübelgang vor dem Mittagessen ein großes Zweigroschenbrot verzehrte, ohne es auch nur zu merken“. Über Sir William Davenant äußert er sich folgendermaßen: „Ich war bei seinem Leichenbegängnis; er hatte einen Sarg aus Nußbaumholz. Sir John Denham versicherte, er habe niemals einen gleich schönen Sarg gesehn.“ Er schreibt über Ben Johnson: „Ich habe von Mister Lang, dem Schauspieler, vernommen, daß Johnson eine Art von seitlich geschlitztem Kutschermantel zu tragen pflegte.“ Das Folgende fällt ihm bei William Prynne auf: „Seine Art zu arbeiten war diese: er setzte sich eine lange spitze Mütze auf, die ihm mindestens drei oder vier Zoll über die Augen fiel und die er als Lichtschirm gebrauchte, um seine Augen gegen das Tageslicht zu schützen, und ungefähr alle drei Stunden mußte ihm sein Diener ein Brot und einen Topf Bier bringen und so seines Herrn Lebensgeister stets aufs neue stärken; derart, daß er arbeitete, trank und sein Brot kaute, und das hielt ihn aufrecht bis in die Nacht hinein, dann erst aß er ein reichliches Mahl.“ Hobbes „bekam in seinem Alter eine große Glatze; trotzdem saß er zu Hause über seinen Büchern immer barhäuptig, und er behauptete, er erkälte sich dabei niemals, bloß eines fiele ihm beschwerlich: von seiner Glatze die Fliegen fernzuhalten“.

Aubrey schweigt uns über die „Oceana“ des John Harrington, er erzählt uns aber, daß der Verfasser anno Domini 1660 als Gefangener in den Tower gebracht wurde, wo man ihn bewachte, und von dort weiterhin nach Portsey Castle. Seine Haft in diesen Verliesen (da er ein hochgemuter Herr und ein Heißsporn war) sei die Gelegenheitsursache seiner Tollheit gewesen oder besser seiner Narrheit, die ja nicht tobend war, denn er plauderte ziemlich vernünftig und war von durchaus angenehmem Umgang; nur kam ihm die Einbildung, daß aus seinem Schweiß Fliegen entstünden und bisweilen Bienen, ,ad cetera sobrius‘; er ließ in Mister Harts Garten (gegenüber von St. James Park) ein bewegliches Gartenhäuschen aus Balken zimmern, um damit seine Versuche anzustellen. Er schob das Häuschen in die Sonne und setzte sich nach vorn; dann ließ er seine Fuchsschwänze holen, um damit alle Fliegen und Bienen, die darin zu entdecken wären, zu verjagen und totzuschlagen; alsdann schloß er die Fenster. Da er nun aber den Versuch nie anders als in der Sonnenglut unternahm, waren dabei natürlich immer etliche Fliegen in den Ritzen und den Falten der Vorhänge verborgen. Nach etwa einer Viertelstunde kamen, von der Hitze getrieben, ein bis zwei Fliegen aus ihrem Versteck hervor, oder gar mehrere. Sogleich rief er seine Leute: „Da seht ihr doch, daß sie von mir stammen!“

Hier, w as wir über Meriton erfahren: „Sein wahrer Name war Head. Mister Bovey kannte ihn gut. Geboren zu ... War Buchhändler in Little Britain. Er hatte bei den Zigeunern gelebt. Mit seinen unersättlichen Augen saher wie ein Spitzbube aus. Er konnte in jeder beliebigen Gestalt auftreten. Zwei- oder dreimal machte er Bankrott. Wurde endlich Buchhändler, oder wurde es gegen sein Ende. Er verdiente sich seinen Unterhalt mit seinen Kritzeleien. Man bezahlte ihm zwanzig Schilling für die Seite. So verfaßte er mehrere Bücher: , The Englisch Rogue‘, , The Art of Wheadling‘ und so weiter. Er ertrank um 1676 auf der Rückfahrt nach Plymouth , auf hoher See, im Alter von ungefähr fünfzig Jahren.“

Zum Schluß sei Auhreys Lebensbeschreibung des Descartes mitgeteilt: „Nobilis Gallus, Perroni Dominus, summus Mathematicus et Philosophus, natus Turonum, pridie Calendas Apriles 1596. Denatus Holmiae, Calendis Februarii, 1650. (Ich finde diese Inschrift unter seinem Bildnis von C. V. Dalen). Wie er seine Jugendzeit verbrachte und auf welche Art er so gelehrt ward, dieses berichtet er selbst aller Welt in seiner Abhandlung mit dem Titel: ,Vom richtigen Vernunftgebrauch.‘ Die Gesellschaft Jesu schreibt sich die Ehre seiner Erziehung zu. Er verlebte etliche Jahre zu Egmont (nächst dem Haag), von dort aus datierte er mehrere seiner Bücher. Er war ein zu weiser Mann, um sich jemals mit einem Weibe zu beschweren; doch da er immerhin ein Mann war, waren ihm auch die Triebe und Begierden des Mannes nicht fremd; darum liebte er und hielt er sich ein schönes Weib aus gutem Stande, vondem er einige Kinder hatte (ich glaube, es waren zwei oder drei). Es wäre zu erstaunlich gewesen, wenn sie, den Lenden eines solchen Vaters entsprossen, nicht eine ausgezeichnete Erziehung genossen hätten. Er war ein so hervorragender Gelehrter, daß alle andem Gelehrten ihn aufsuchten, und viele baten ihn, sie doch mit seinen ... Apparaten bekannt zu machen (zu jener Zeit war die Wissenschaft der Mechanik noch eng verbunden mit dem Verständnis der Apparate und, wie es Sir H. S. ausgedrückt hat, mit Taschenspielerkniffen). Dann pflegte Descartes ein kleines Fach an seinem Tische herauszuziehn und den Fragern eine Magnetnadel vorzuzeigen, an der eine Hälfte des Zeigers abgebrochen war; als Lineal verwendete er übrigens ein gefaltetes Blatt Papier.“ Man sieht, wie Aubrey seinen Gegenstand beherrschte. Man denke nicht, daß er die Bedeutung von Descartes oder von Hobbes geisteswissenschaftlichen Werken verkannt hätte. Doch das lockte ihn gar nicht. Er sagt ganz richtig, daß Descartes seine Lehre schon selbst allerWelt klargelegt hat. Aubrey weiß auch, daß Harvey der Entdecker des Blutkreislaufes ist; er bucht aber lieber, wie dieser große Mann in seinen schlaflosen Nächten im bloßen Hemd in der Stube auf und ab lief, wie schlecht seine Handschrift war und daß die berühmtesten Londoner Ärzte keine sechs Groschen für seine Rezepte gegeben hätten.

Er ist überzeugt, uns über Francis Bacon genügend zu unterrichten, wenn er uns angibt, Bacon habe köstlich lebhafte, haselnußbraune Augen gehabt, aus denen er wie eine Schlange blickte. Aber Aubrey war kein großer Künstler wie etwa Holbein. Es gelingt ihm nicht, einen Menschen mit seinen besonderen Zügen zu einem Gleichnis seines Ur- und Vorbildes zu verewigen. Auge, Nase, Mund, auch das Bein seiner Personen versteht erzu beleben: die ganzeGestalt zu verlebendigen, ist ihm nicht gewährt. Der alte Hokusai sah ein, daß man so weit kommen müsse, auch das Allgemeinste persönlich darzustellen. Aubrey ist nicht entfernt so weit. Bos wells Buch wäre das geforderte Meisterwerk, wenn es höchstens zehn Seiten Umfang hätte. Zugegeben: der gesunde Menschenverstand Doktor Johnsons setzt sich aus den unmöglichsten Gemeinplätzen zusammen; in der phantastisch leidenschaftlichen Ausdrucksweise des Herausgebers Boswell wird er doch zu etwas ganz Einzigartigem. Nur leider aber gleicht der ganze schwere Wälzer allzusehr den Wörterbüchern, wie sie der Doktor selbst verfaßt hat; man müßte ihn zu einer „Scientia Johnsoniana“ verkürzen, mit angefügtem Sachund Namenverzeichnis. Boswell verfügte eben nicht über den schönen Mut zur Auswahl.

Die Kunst des Bildners besteht nun aber gerade in dieser Auswahl. Er hat sich nicht zu bemühen, wahr zu sein; er sei Schöpfer inmitten eines Wirrwarrs menschlicher Züge. Leibniz sagte, Gott habe, als er die Welt schuf, die beste unter allen möglichen gewählt. Der Biograph ist eine Art untergeordnete Gottheit: er wählt aus dem menschlich Möglichen das Einmalige aus. Er täusche sich so wenig über das, was Kunst ist, wie sich Gott nicht getäuscht hat über das, was gut ist. Beider Gefühl hat unfehlbar zu sein. Geldige Untergötter haben für den Bildner eine Menge Ansichten, Gebärden, Gesichtszüge und Ereignisse angesammelt. Ihre Arbeit liegt in den Zeitberichten vol, den Denkwürdigkeiten, den Briefen und den Anmerkungen. Aus diesem ungefügen Haufen nimmt er den Stoff zu einer Gestalt, die keiner andern gleicht. Sie braucht durchaus nicht das Ebenbild der von einer höhem Gottheit geschaffnen zu sein, aber einmalig muß sie sein, wie alles wirklich Geschaffene.

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