Utta Keppler - Peregrina

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Peregrina, so nennt Eduard Mörike die junge Frau, die er 1823 in Ludwigsburg trifft und in seinen Gedichten verewigt. Das junge Mädchen, welches bereits mit 15 Jahren beginnt durch die Welt zu reisen, ist insbesondere für seine Schönheit bekannt. Die faszinierende junge Frau lässt den Dichter sein ganzes Leben lang nicht los. Doch was ist es, das die Peregrina so besonders macht?Utta Keppler (1905-2004) wurde als Tochter eines Pfarrers in Stuttgart geboren und wuchs dort auf. Sie besuchte die Stuttgarter Kunstakademie bis Sie die Meisterreife erreichte. 1929 heiratete sie und hat vier Söhne. Sie arbeitete frei bei Zeitungen und Zeitschriften und schrieb mehrere biographische Romane, meist über weibliche historische Persönlichkeiten, für welche sie ein intensives Quellenstudium betrieb.-

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Weinsberg ist ein Hügel mit einer halbverfallenen Burg mitten in den fruchtbaren Rebenhügeln im milden Heilbronner Land, wo nicht weit davon auch Hölderlin geboren ist, in Lauffen am Neckar.

Es gibt da alte Sagen und Geschichten, von denen man den Namen der Burg und des Fleckens abgeleitet hat, und die von der Weibertreu ist die schönste davon.

Im zwölften Jahrhundert, sagt sie, ist ein König Cunrad gegen den Grafen von Weinsberg angetreten, hat seine Burg belagert und nach viel Steineschleudern, Pechschütten und Leiteransetzen auch glücklich eingenommen. Da haben, heißt es weiter, die Weiber und Kinder geheult und gebeten, ihnen freien Abzug zu gewähren, da sie so sehr hilflos und auch stark ausgehungert und abgemagert wären.

Der König Cunrad habe dann den Frauen mit Kind und Kegel Abzug gewährt und um ihrer Armut willen zugesagt, daß sie das Wertvollste, das sie eben tragen könnten, aus dem Burgtor schleppten.

Da sei es eine Weile still gewesen, man habe aber doch allerlei Geraune, auch Jammern und Schimpfen undeutlich aus den Mauertoren gehört, und endlich sei der König mit seinem Streitroß nah an die Pforte geritten, um zu sehen, was denn die Weiber wohl so daherschleiften. Da kam die erste, ein junges hübsches Weib und nicht allzu geschwächt vom langen Hunger, und trug auf dem Rücken, hangend und angeklammert mit kräftigen Beinen, einen Mann, einen wildhaarigen Gesellen mit rußschwarzem Gesicht, der lachte den König an.

Gleich dahinter die zweite, nicht mehr jung, mager, mit einem rissigen Rock, und darüber, keuchend, als trage er selber schwer, festgebunden den Mann, der zum Glück ein Schneider und leibarmer Gestalt war.

Danach kamen mehr, alte und junge, resche und dürre, und alle, jede einzelne, schleppte und zerrte ein Mannsbild mit sich, und wo die Weiber vor Atemnot und Anstrengung nicht eben lachten, grinsten dafür die Kerle umso unverschämter, bis die Reiter um den König ihre Gäule wendeten und zum König hinsprengten: »Königlicher Herr, Gottgesalbter …« und dergleichen schrien sie empört, »da schleifen die Weiber ihre Ehemänner oder gar noch die nicht ehelichen Burschen den Berg hinunter, meinend, die seien ihnen am wertvollsten.«

Der König sah sich den langen Zug an und lachte, unbegreiflicherweise.

»Frag einer die Weiber, ob sie sich davon weniger Mannsprügel versprächen zum Dank für ihre Schinderei!«

Die Frauen zeterten, und es kam heraus, daß die Mannsleute sie dazu vermocht hatten – nicht alle taten es, um die Männer zu behalten und behüten, die meisten aus Angst vor ihnen und ihren Prügeln, die freilich ja nicht arg ausgefallen wären, hätten die Weiber sie dem Feind überlassen … aber so schnell dachten die nicht …

Ob’s denn also den Frauen in späterer Zeit nicht doch leidgeworden, daß sie die Eheherren gerettet und sich mitunter einen Bruch an ihnen gehoben, weiß keiner. Dem König und seinem Ansehen tat es gut, zu sagen: »Ein Königswort bricht man nicht!« Das tönte edel.

So weit ging die Sage, die Justinus Kerner, da er ja am Weinsberg sein Anwesen hatte, aufgezeichnet hat; ihm selber ging es wohlig neben seiner selbstlosen, gutherzigen, grundgescheiten Friederike, die ihn »ertrug«, und das sei, schrieb er auf, mehr als das Tragen allein.

Dort, nahe Weinsberg, unter den Rebhügeln, so erzählte also Justinus Kerner, logierte im Jahr 1815 der Zar Alexander, den man einen wunderschönen Mann nannte, da er ein weiches hübsches, fast weibliches Gesicht hatte, blonde Löckchen und eine gute Statur. Jedenfalls hatte er nichts von seinem seltsamen Vater, nicht einmal dessen verbeulte Stumpfnase.

Seine Mutter war die Schwester des dicken Friedrich, der Württembergs erster König war und sein Land dank einem geschickten Frontwechsel verdoppelt hatte.

Alexander litt unter der schlimmen Lage seines Landes, unter dem Mord an seinem Vater, unter der Ungewißheit seiner Abstammung. Er war fromm auf eine typisch russische Art, stark fühlend, mystisch gestimmt, den Zeichen und Symbolen, Wundern und Geschichten aufgeschlossen, die seiner Logik und sezierend-nüchternen Betrachtung zuwiderliefen; und beides warf ihn hin und her.

Er hatte viel gelesen, hatte mit seinem Jugendlehrer La Harpe die Klassiker, oder was der so nannte, studiert, kannte deutsche und russische Literaten und Philosophen, aber eben hier, in Schwaben, war ihm der Dichter Hölderlin nahegekommen, da er durch Lauffen im Wagen gereist war und auf der Insel im Strom eine Weile gestanden hatte.

Er ließ sich, so eilig er war, einen Band von Hölderlins Versen kommen, den ihm der Hausherr in Heilbronn vom Schulmeister besorgte, nicht ohne zu vermerken, daß selbiger Dichter in einer Art »holden Wahnsinns«, wie der Schulmann es nannte, in Tübingen vegetiere und manches hinterlassen habe, was verwirren könnte; trotzdem las Alexander (dem das Deutsche auch in seinen Nuancen vertraut war) die seherischen Sätze, empfand, von seiner schwäbischen Mutter geschult, den Klang, der mehr eingab als logischen Sinn und doch verständlich blieb für den, der sich ihm offen hielt.

In einer Nacht, als er in seinem Quartier nicht schlafen konnte, nahm er so ein Bändchen vom Tisch unter der Lampe und las, und stieß erschrocken auf den Satz: „ … das meiste aber bewirkt die Geburt!“ »Das ist für mich, oh, das ist meins!« murmelte der Zar, und diesmal sprach er deutsch, wie er manchmal, im tieferen Nachdenken, deutsch philosophierte, russisch betete, französische Liebesbriefe schrieb.

Er las das und empfand, daß es Fügung sein müsse, gerade ihm zugedacht, daß er in dem von Rauchschen Hause am Heilbronner Marktplatz wohnte, um hier zu finden, was ihn doch quälte.

»Die Geburt …, weiß einer, woher er kommt, und ist doch für keinen so wichtig und entscheidend wie für einen Herrscher? Und kaum einem so unklar wie mir.« Der Vater, grübelte er, von dem ihm auch die mächtige Großmutter Katharina nie gesagt hatte, daß der vom Zaren Peter dem Dritten stamme, und keiner, ob vom Höfling Saltykow oder sonst einem der Großen am Hof! Nur von der Mutter kam königliches Blut, aber auch das war ja bloß ein neuerworbenes Königtum, das ihrem kurfürstlichen Bruder verliehen vom Eroberer Napoleon, seinem, Alexanders Feind, und von jenem erkauft durch List und Schacher mit der Preisgabe der Tochter; er wußte genug vom Heiratshandel zwischen dem Württemberger und Napoleons windigem Bruder Jérôme.

»Aber die Mutter ist edel, ein Adel des Wesens, der Haltung – und aus dem alten herrschgewohnten Haus …«, sagte er sich, »und mir bleibt die Entscheidung unter ihren Augen, unter Rußlands erwartungsvollen Augen, unter Gottes Augen – Entscheidung über das heilige Moskau, über das Volk, für das ich Verantwortung trage …« Er kniete vor dem Bett auf den Boden, warf den Kopf in die Hände und spürte, daß er weinte. »Zuviel für einen Menschen, zuviel!«

Zugleich beobachtete er sich selber und wußte, daß ihn seine Mutter und mehr noch die Großmutter, die starke Katharina, verachtet hätte und daß ihn auch der Hausherr so nicht hätte sehen dürfen.

Es war der Kammerkosak, der im Vorzimmer gesessen, der den Kaiser aufstörte. Man habe unter ihm, im großen Saal, wo die Gendarmen noch immer wachten, um den hohen Gast zu beschützen, ein seltsames Wimmern gehört und gefürchtet, der Zar fühle sich nicht wohl, sagte der Adjudant, der hinter dem Leibdiener hereinsah. Alexander sprang auf.

»Ich bin vollkommen gesund!« rief er laut.

»Geh und schlafe!«

Indem kam jemand die Treppe herauf. Der Kaiser, ärgerlich im Gedanken, daß man ihm seine Weichheit anmerken könnte, schlug die Tür hinter dem Kosaken zu und schloß ab, als schon zweifach trappelnde Schritte laut waren: Einer der Leibwächter und ein anderer, ein Hausdiener, die dann beide klopften, und – da nicht gleich geöffnet wurde – abwechselnd weiterpochten, leise und lauter. Alexander fragte unmutig, wer da sei. Als er’s gehört hatte, öffnete er und machte, mißtrauisch geworden, ein paar Schritte zurück ins Zimmer. Der Hausdiener, hinter dem auch noch der Hausherr stand, schob den Kosaken beiseite und meldete, eine sonderbare Dame wünsche den Herrscher aller Reußen zu sprechen, sie handle im Auftrag Gottes und lasse sich nicht abweisen … Sie komme vom Rappenhof, eine halbe Stunde von Weinsberg entfernt, und sie bäte dringend um Gehör … Der Herr Adjudant versuche sie aufzuhalten.

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