Utta Keppler - Peregrina

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Peregrina, so nennt Eduard Mörike die junge Frau, die er 1823 in Ludwigsburg trifft und in seinen Gedichten verewigt. Das junge Mädchen, welches bereits mit 15 Jahren beginnt durch die Welt zu reisen, ist insbesondere für seine Schönheit bekannt. Die faszinierende junge Frau lässt den Dichter sein ganzes Leben lang nicht los. Doch was ist es, das die Peregrina so besonders macht?Utta Keppler (1905-2004) wurde als Tochter eines Pfarrers in Stuttgart geboren und wuchs dort auf. Sie besuchte die Stuttgarter Kunstakademie bis Sie die Meisterreife erreichte. 1929 heiratete sie und hat vier Söhne. Sie arbeitete frei bei Zeitungen und Zeitschriften und schrieb mehrere biographische Romane, meist über weibliche historische Persönlichkeiten, für welche sie ein intensives Quellenstudium betrieb.-

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Als er die dunkle Zauberin fragte, wie sie heiße, schien ihm der Name banal; er fragte wieder und wollt’s nicht glauben, er suchte nach einem Wesentlichen und Umfassenden, das sie festhielte und ganz umgriffe, aber sie entglitt ihm; sie war jede Stunde anders, fremd und tief vertraut, da sie ein Element schien, ein Hauch aus dem Baum, unter dem sie lagen, ein anschwellender Fluß und das verblassende Abendrot, Windwehen und Ästewiegen und eine schwere Wolke über dem Berg.

Sie sprachen nicht viel von Politik, obwohl sie von der manches erkannt hatte, selbständiger als er, dem das alles noch neu war, denn er kam aus der gesicherten, gepanzerten, ummauerten Burg des Elternhauses und wollte im Grunde nicht einmal gern da heraus.

Sie nannte ihn einmal eine Schnecke im Gehäus, ein anderes Mal eine Muschel, und ahnte nicht, wie das Bild traf.

Er sagte: »Die Muschelschale meinst du, aber innen ist alles weich, Maria, und wenn ein Sandkorn da hineinbohrt und – drängt, das tut weh.«

Sie fragte lachend – ein tief ansetzendes, gesanghaftes Lachen aus der Kehle –, ob sie so hart sei, so ein Sandkorn, und er sagte erschrocken, wenn sie es wäre, die Muschel könne das umkleiden und einhüllen, was sie verletze, und ganz in sich einnehmen, daß es ein Eigenes werden müsse.

»Einbetten …«, sagte sie und drückte sich an ihn. Mörike strich behutsam und ängstlich über das knisternde Haar, das er in der Dunkelheit Funken sprühen sah, und sagte plötzlich aufgestört:

»Einnehmen, einhüllen – aber da wachsen ja Perlen in der Muschel?«

Maria Meyer verstand nicht gleich und schon gar nicht, daß er bei einem solchen Gedanken erschrak. Sie sagte laut: »Perlen sind doch schön, ich hätte gern so eine Kette …«

Der Herr von Münch habe ihr eine versprochen gehabt, sagte sie dann, aber den habe sie jetzt aus den Augen verloren. Der hätte auch den Hofrat Fries und den Professor Oken gekannt und mit dem geheimen Studentenorden zu tun gehabt, und sie wisse auch davon, daß man dem Professor Fichte einmal die Fenster eingeworfen habe, weshalb der ein paar Monate seine Vorlesungen eingestellt.

Das alles war ein verworrenes Geflüster, untergehend in jäh aufwachenden Zärtlichkeiten, und der junge Mann hatte den Verdacht, daß das Mädchen nur flüchtig und wie huschende Bilder solche Namen und Kenntnisse aufgefaßt habe; aber er nahm sich doch vor – beinah’ mit schlechtem Gewissen –, mehr darüber zu erfahren. Für jetzt, im nächtigen Augenblick, unter den streifenden Zweigen der Fichte, im tiefverhängten Dunkeln, undurchsichtiger noch, da ihm Marias Haar das Gesicht deckte, war er nicht zum Nachdenken gestimmt. Denn solche Verszeilen, wie sie ihm da durch den Kopf gingen, aufzuckende Funken, keine logische Kette – die hießen vielleicht „Purpurschwärze webt … mir vor dem Auge dicht“.

Maria ließ sich das vorsagen, manchmal vorsingen – sie summte mit und wiegte sich darin …

Einmal ging so ein Träumen und Weggenommensein für sie ins Halbbewußte über, und sie lag mit geschlossenen Augen und zuckte wie in Trance. Mörike wurde sie dann unheimlich, befremdlich, er versuchte sie zu wekken, zu necken und mit ein bißchen schwäbischer Derbheit aus dem Pathetisch-Visionären herauszukommen und sie mitzunehmen an ein festes gefestigtes Ufer.

Er spürte wohl, daß sie halb in einem Zwang gefesselt sei und halb das Überschwengliche wollte: Taumel, Maßlosigkeit, Exaltation …

Ihm half da ein lächelnder Geist, ein heiterer Ariel, und – die Angst vor dem gleichen Abgrund.

Sie sagte unvermittelt:

»Keine Angst, der Sand war ein Lamm.«

Sie redeten so fort und spielten schöpferisch mit Worten und lachten.

»Sand …«, sagte er, dabei müsse er wieder an das eckige Sandkorn denken, das, in die Muschel eingegraben, sie verletze und um das sich die Perle bilde. Aber diesen »Sand« solle sie doch jetzt nicht heraufrufen.

Er erzählte dann, als er in ihren Augen ein funkelndes Glimmen aufsteigen sah, ablenkend, von einem Gespräch mit Freunden: Sie hatten sich über die Herkünfte ihrer Namen Gedanken gemacht; Waiblinger hatte von den Ghibellinen, den Waiblingern, geredet, den Hölderlin, von dem sie ehrfürchtig gelesen hatten, sahen sie als den Holden, den Engelhaften, Lohbauer hieß sich einen Bauern am Wald und – Mörike fragte, was denn mit seinem Namen sei.

Das berichtete er ihr.

»Der paßt doch nicht ins Schwäbische«, sagte sie, wandte den Kopf weg und legte die Hand ins Gras, damit er das Zittern nicht spürte, wie es in ihr aufstieg.

Des Vaters Ahnen seien aus Brandenburg, aus dem Havelland gekommen, erzählte er, und die der Mutter vielleicht aus Bayern, da sie eine »Beyer« gewesen sei, eine Pfarrerstochter. Im Schwäbischen sei keine »ke« – Nachsilbe zu Haus, da müßte er schon »gelbs Rüble« geheißen haben, sein Ahnherr. Er freute sich, daß sie lachte, und spann die Sache aus:

»Möhrke, kleine Möhre, kleine gelbe Rübe.«

Immerhin habe er zwei Mohren im Wappen und vielleicht sei er auch ein halber – so eine Mixtur sei gar nicht übel –, in Frankreich gebe es einen jungen Romanschreiber, zwei Jahre älter als er, Alexandre Dumas, der ein halber Mulatte sei. Er sah sie fragend an. Sie lachte wieder, diesmal gepreßt und unterdrückt: »Ich bin ja auch so ein Halbes, weiß nicht, woher und wohin – und von meinem Vater nur den Namen und Dresden – Jakob Fried … ist dir das nicht recht geheuer?«

Er schwieg und nahm ihre Hand in seine, um sie in seine heitere Stille zu führen, die doch von dem ersten Bienengesumm tönte und über das Gras hin mit leis gurgelnden Akkorden das Gespräch des Wassers herantrug. »Vielleicht hieß er auch anders und war vom hohen Adel.«

Es ist Mai, ein kühler schwebender Tag, unruhig zittert die durchschienene Luft, ein ganz behutsamer Wind haucht über das Gras, Bläue ist in allen Farben; nicht im Grün, das ist zart gelblich, noch nicht sonnengefärbt und luftgegerbt, fast noch wie ein bleicher Wurzelkeim aus dem Dunkeln der Erde, aber Blau schwingt in der Luft, am ganz hellen Himmel, zwischen den Zirruswolken, im schnellen, schnellenden Bach, gespiegelt da, wo er stiller hinzieht; zerrissen, gestückelt, rund kreisend, wenn er Steinen und Laubhügelchen ausweicht, zwischen dem roten Astwerk am Ufer, zwischen Schatten, die noch leicht und licht sind.

Unter den Wurzeln, zwischen den vorjährigen bräunlichen Blättern, schimmert das Blau ins Lila im Geniste der Veilchen und weißlich-rosa mit Schatten aus Aquamarin in den glockigen, zackigen zitternden Anemonenblüten. Es riecht nach feuchter Frische, den Veilchengeruch glaubt man zu spüren, als wäre er überall. Summen, melodisches Schwingen zieht sich über die Wiese, am Waldsaum entlang, obwohl kein Vogel singt und noch kaum eine Biene in der Morgenkühle schwirrt; alles ist im Anfang, in der Ahnung …

„Frühling läßt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte,

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.

Horch! Von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja, du bist’s, dich hab ich vernommen!“

Später, gegen den Sommer zu, saßen sie wieder beisammen. Irgendeine verwünschte Unruhe bohrte in Mörikes Kopf und Herzen und ließ ihn nicht schweigend zusehen, wie das Mädchen neben ihm ihre Haare flocht, daß die glänzenden schwarzblauen Strähnen über den hellen Stoff der Ärmel glitten wie Schlangen.

Sie legte endlich den Kopf in die Arme und weinte, unbewußt und ohne Zusammenhang, und er saß verstört und wehrlos neben ihr und versuchte zu verstehen, was sie meinte, nicht nur die Worte, sondern den Grund ihres Leidens, das jetzt, in der Benommenheit, endlich einen Ausdruck fand.

Er hatte, als triebe ihn ein unfreundlicher Dämon, von Karl Ludwig Sand gesprochen.

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