Utta Keppler - Peregrina

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Peregrina, so nennt Eduard Mörike die junge Frau, die er 1823 in Ludwigsburg trifft und in seinen Gedichten verewigt. Das junge Mädchen, welches bereits mit 15 Jahren beginnt durch die Welt zu reisen, ist insbesondere für seine Schönheit bekannt. Die faszinierende junge Frau lässt den Dichter sein ganzes Leben lang nicht los. Doch was ist es, das die Peregrina so besonders macht?Utta Keppler (1905-2004) wurde als Tochter eines Pfarrers in Stuttgart geboren und wuchs dort auf. Sie besuchte die Stuttgarter Kunstakademie bis Sie die Meisterreife erreichte. 1929 heiratete sie und hat vier Söhne. Sie arbeitete frei bei Zeitungen und Zeitschriften und schrieb mehrere biographische Romane, meist über weibliche historische Persönlichkeiten, für welche sie ein intensives Quellenstudium betrieb.-

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Es war etwas Zwiespältiges und schwer Erträgliches, wenn die jungen Leute von dem Unglücklichen redeten: Er hatte gemordet, heimtückisch, wohlvorbereitet, zäh andringend und ohne jedes Mitleid, das »Böse vernichten« wollen, das Schmutzige hinauskehren.

Nur – den Ahnungslosen, Wehrlosen niederstoßen … das war ein Verbrechen.

Mörike wollte mehr hören, wenn er den Namen nannte, da er ja wußte, Maria habe ihn gekannt. Aber daß sie so zusammenbrach, so hilflos und in einer Art Trance hinsank, erschreckte ihn.

Es war dann ein verwirrender Traum, den sie ihm vorsprach oder vorsang, Wortsplitter und Seufzen und Gewimmer, und der Unerfahrene versuchte mit weichen Worten dagegen anzugehen …

Im Sommer 1819 war der Raum dumpfig vor Hitze, es roch nach Medizin, nach Schweiß. Der Gefängnisarzt war eben gegangen, seufzend, denn er hatte in seiner langen seltsamen Praxis noch kaum einen so grotesken Fall zu behandeln gehabt, eine so grausame Heilung zustande bringen sollen: Der junge Mensch, dem er bei aller Staatstreue seine Sympathie nicht ganz entziehen konnte, war ein verhinderter Selbstmörder, er hatte versucht zu sterben, es war mißlungen. Seine Tat, ein geplanter, heimtückischer Mord, war als Heldentat und Vaterlandsbefreiung mit den erhabensten Namen belegt und belobt worden, nicht nur von ihm selber, dem Attentäter. Er hatte sich nicht entzogen, war nicht geflohen und hatte sich willig gefangennehmen lassen, in vollem Bewußtsein seines unabwendbaren Todes durch das Beil. Und er blieb tapfer und gelassen, obwohl er die grausige Art der Hinrichtung durch das Schwert kannte, die ihm weder die Guillotine noch auch den Richtblock gönnte. Die vergitterten Fenster ließen nur ein gelbliches Licht ein, das alles veränderte, auch die Laken im Bett auf dem angeketteten Brett, die zerfurcht und zerwühlt waren, und das gedunsene Gesicht des Kranken, mit dem dicken Brustwickel oder was immer es war, den ihm der Doktor angelegt hatte, und das Wasser in der Schüssel auf dem Stuhl, in dem ein Lappen lag, und die Wand, an der die Fliegen krochen.

»Nicht ganz – nicht ganz so …« murmelte der junge Mann, der da lag. »Nicht, wie ich’s tun sollte – ich lebe ja noch!« Er focht mit den Armen und stach mit der freien Hand, als hielte sie den selber entworfenen Dolch; die andere steckte in der Schlinge, die am Brustverband hing. Er streifte und stieß die Decke vollends weg, daß sie auf die Fliesen rutschte.

»Da ist er – das Teufelsgesicht! Das sind die schwarzen Brauen, nah beieinander, die gelbe Fratze mit der Habichtsnase, das ewige Gelächel, ich habe alles zerfetzt! Und Blut, so viel Blut aus dem Schlafrock, ich hab es schon berechnet, daß er die Hände vor die tückischen kleinen Augen reißt – daß er die Brust freigibt, die ich treffen muß, die Lunge, die Seele, wenn er nur eine hat …«

Draußen ging der Arzt auf und ab. Er verfluchte oft genug seinen Beruf; er sei ein mittelmäßiger Doktor, sagte man von ihm, daß er es nur bis zum Heiler der Verbrecher gebracht habe und zu mehr nicht, denn heilen dürfe er ja nur, was zum Siechtum verdammt sei, zum ungesundesten Hinvegetieren oder – wie dieser da, Sand – zum Tod. Einen hinhalten fürs Henkerbeil – dazu muß ein Arzt schon ganz abgestumpft sein, wenn er nur ein bißchen noch ein Mensch gewesen ist beim Antritt solchen Berufs.

Freilich, der da drinnen ist auch eine gänzlich kranke Seele, sagte er sich, indes er im Schatten saß und wartete, bis der Schließer ihm eine andere Zelle aufmachte, in der ein alter Säufer saß, der seine Frau erwürgt hatte … Der da, Sand, war ein Auswuchs und Austrieb der verdrängten und unterdrückten Kräfte der Zeit, ein ausgewuchertes Geschwür falschen Christentums auch, das sich da Luft machte, Märtyrer und Opfer fehlgeleiteter Vaterlandsliebe – und ein Arzt, so er noch ein wenig Arzt ist, sollte für das Kranke auch da Verständnis und Geduld aufbringen, Gelassenheit und Eingehen und Mitleid …

Er dachte darüber nach, was den jungen Menschen so voll Haß und Todesmut gepumpt haben könnte, er sah das vor sich wie eine gewaltsame Einflößung in eine wehrlose Seele – und lachte gleich wieder über seinen grotesken Vergleich. Kotzebue – schon der Name reizte die Jungen zum Hohn … Der Mann war zwielichtig – wie oft hatte er das gehört. Er war russischer Staatsbürger und hatte Besitzungen in Rußland, er war vom russischen Geschäftsträger beauftragt, über Strebungen, Strömungen, geistige Bewegungen in Deutschland – diesem durch die Napoleonkriege vollends undurchsichtig aufgewühlten, uneinsichtig brodelnden Gebilde – nach Petersburg zu berichten unter dem Gesichtspunkt, aufkeimende Richtungen, literarische und propagandistische, zu beobachten und auf ihre politische Wirkung hin zu untersuchen. Er war sogar vorgesehen als literarischer Kommissär für auswärtige Angelegenheiten, er hatte selbst vorgeschlagen, als Gesandter in Dresden in diesem Sinn zu wirken – »wer die Ereignisse voraussehen will, muß die bestimmenden Ideen kennen!« Unter den »bestimmenden Ideen« sah Kotzebue auch die neu aufgekommene Turnkunst, Jahns vaterländische Schöpfung, die ihm, dem Arzt, recht erfreulich und förderlich zu sein schien.

Man wußte, wie bissig Kotzebue den »Turnvater« und die »heilige Turnkunst« verspottet hatte, man zitierte seine »Geschichte des Deutschen Reiches«: „Nun, in Gottes Namen, so turnt und kitzelt euch in dem Gedanken, daß ihr etwas Großes vollbringt. Man läßt ja so manchen Toren seines Weges schlendern, wenn es einem beliebt, sich bei den Beinen aufzuhängen.“

Man wußte von Morddrohungen gegen den Spötter, dessen Schärfe der Gegenstand nicht rechtfertigte, man verbrannte seine Schriften, man warf ihm die Fenster ein. Ein Zettel lag vor seiner Tür: »… vielleicht wirst du selbst und nicht nur deine elende Schrift verbrannt …«, man nannte ihn einen »wiedergeborenen Teufel«.

Der Doktor wartete immer noch, er sinnierte. Man sollte dem armen Kerl da drinnen eigentlich ein Pulver eingeben, daß er sanft und für immer einschliefe, ehe sie ihn auf dem Stuhl sitzend enthaupteten … warum nur waren die Jungen so absolut?

Da kam der Wärter – eilig, erschrocken, mit einem bösen Grinsen um den Mund: der Trinker drinnen, den er habe waschen und zurechtmachen wollen für seinen, des Arztes, Besuch, habe sich erhängt – aus – nichts mehr zu machen … Der Doktor fand den Gefangenen tot.

Er ordnete an, was nötig war und trat noch einmal bei Sand ein. Der saß auf der Pritsche und las in der Bibel. Er hörte kaum hin, was der andere sprach, begann endlich zu zitieren: „Christus, der ist mein Leben – Sterben ist mein Gewinn.“ Danach, doch getrieben von dem Wunsch, sich zu erklären, da ihm der Arzt fragend und bohrend seine Motive abzuhören suchte, sprach er von den Zitaten, die der Schriftsteller Luden in seinen Monatsrapporten, dem Burschenschaftsblatt, gebracht hatte – er redete fiebrisch aufgeregt, und manchmal sprudelte er fast unverständlich, und der Doktor – noch bedrückt vom Anblick des Selbstmörders – verstand nicht alles: daß Kotzebues Sekretär dies oder jenes in dem französischen Manuskript nicht habe lesen können und den Redakteur des »Volksfreund« deswegen gefragt habe; daß der sich die Notizen ausgebeten und heimlich Auszüge gemacht, daß der Sohn des Dichters Wieland daraus in seinem Blatt einiges Verfängliche abgedruckt habe … und Polemiken angehängt.

Der Herr von Kotzebue zerrieb sich an so viel Intrigen, so sagte man, und wirklich bat er den russischen Gesandten um Versetzung nach Reval, auch wenn er dort weniger als in Weimar verdiene; er wich aus, er hatte berechtigte Angst, er zog nach Mannheim. Alexander von Rußland genehmigte das Gesuch – aber das hatte eine gute Zeit gedauert, und inzwischen schrieb der Student der Theologie Karl Ludwig Sand in sein Tagebuch: „Das Vaterland schafft Freude und Tugend – unser Gottmensch, Christus, unser Herr, er ist das Bild der Menschlichkeit, die ewig schön und freudig sein muß …“ Und gleich daneben schrieb er: „Wenn ich sinne, so denke ich oft, es sollte doch einer sich den Mut nehmen, dem Kotzebue oder sonst einem solchen Landesverräter das Schwert ins Gekröse zu stoßen …“

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