Nataly von Eschstruth - Der Majoratsherr Bd. 1

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Der Majoratsherr Bd. 1: краткое содержание, описание и аннотация

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In Angerwies, einem kleinen Ort, steigt an einem regnerischen Märztag ein vornehmes Paar im Hotel Stadt Hamburg ab: Graf Rüdiger von Niedeck und sein Gattin Melanie. Der hochverschuldete Graf hat es auf den Besitz seines Vetters abgesehen, des Majoratsherrn Graf Willibald von Niedeck, den Rüdiger entmündigen lassen will. Rüdiger plant, seinen Sohn, Wulff-Dietrich, dereinst zum Erben zu machen. Der aber sperrt sich gegen die Pläne des Vaters und Rüdigers Vorhaben misslingt. Graf Willibald wiederum freit um die Baronesse Johanna, heiratet sie und erwartet Nachwuchs. -

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Die Damen hatten ungeheuerliche Anstrengungen gemacht, zu glänzen.

Die Mamas fanden sich mit Würde in entsagungsvolle Farben, schwarz, pflaumenblau, kaffeebraun, lila und grau, Nüancen, welche jedoch aufs lieblichste durch die dreieckig gelegten weissen Crêp de chin-Tücher gehoben wurden, ohne welche eine Ballmutter von Angerwies einfach undenkbar war.

Die Matronen hatten einen ungeheuren Kopfputz, eine Art blumenumrankter, federumwallter, spitzenumnickter und bänderumflorter Sturmhauben, bei deren schwiegermütterlichem Anblick eigentlich jedem Freier, auch dem beherztesten, das Herz in die Hosen rutschen musste, — so kriegerisch kampfesmutig trugen die Damen dieses stattlich geschmückte Haupt auf den Schultern.

Der Mittelschlag der noch nicht ergrauten Frauen lächelte unter Puffscheiteln oder Zöpfen hervor, welche als Wunder der Flechtkunst um die Ohren gelegt waren, ein paar handfeste Rosen oder Astern vervollkommneten den Liebreiz, goldene oder elfenbeingeschnitzte Kreuze oder Broschen prunkten am Halse. — Trotz manches hübschen, vollwangigen Gesichts waren diese mittelalterlichen Gattinnen die vollste Ehrbarkeit, welche nicht mehr an Tanzen und Kokettieren denkt; der Strickstrumpf erinnerte auch jetzt in ihrer Hand an die lieben Kleinen daheim.

Die holde Jugend war vollzählig und wie überall in kleineren Städtchen im Übergewicht erschienen. Auf vier Damen kam ein Herr, weswegen die Fräuleins ungeniert unter sich tanzten. Weiss, rosa, himmelblau, Blumenkränze, Filethandschuh, bemalte Holzfächer und ausgeschnittene Kittlederschuhe ... schwarze, blonde, rote Haare, dick und dünn, gross und klein, hübsch und hässlich, graziös und plump, alles war vertreten.

Ein Gefühl, aus Staunen, Bewunderung und Neid gemischt, beschlich aller Herzen, als die Bürgermeisterin mit ihren drei Töchtern eintrat! Die Überraschung war komplett. —

Modern frisiert! — das Althergebrachte einfach über den Haufen geworfen, nach dem Muster der Gräfin hochmodern frisiert! Die Haare des halben Vorderkopfes waren kurz geschnitten und in krause Locken gebrannt. Hoch auf dem Kopfe bäumten sie sich, wie indigniert über solche Zumutung, gleich einem Kakaduschopf, von der Stirn abstarrend und über die Ohren hinweg ragend!

Wie wunderschön verändert die Mädchen aussahen! Die beiden Ältesten waren ja nie sehr hübsch — aber heute ... hm ... oder täuschte man sich? Eine so hochmoderne Frisur muss ja gut kleiden, es war nur das Ungewohnte des Anblicks, welches jedes Auge stutzig machte! Ein Wagen rollte heran. Oberförsters. — Nun waren die hohen Würdenträger versammelt, nun konnte das gräfliche Paar auch erscheinen; die Getreuen von Angerwies stellten sich feierlich, mit hochklopfenden Herzen rings an den Wänden auf, gleich dem Hofstaat, welcher die Majestäten erwartet. — Während dessen hatte Gräfin Melanie ihre Toilette beendet und die Jungfer hinaus geschickt. Es war die Zofe ihrer Schwester, welche sie sich vom Lande hatte kommen lassen, und welche so gut wie kein Wort Deutsch verstand.

Diesen Umstand lobte der Graf soeben wieder. „Es ist ein Glück, dass die Person nicht ahnt, was um sie her vorgeht, ihre Sprachunkenntnis ist der Hemmschuh für jeglichen Klatsch. Es wäre dir doch auch sehr zu empfehlen, anstatt dieser entsetzlichen Frau Stiehl auch eine Französin zu engagieren! Denke dir die Stiehl hierher in diese Situation! Ihre Zunge würde uns jeden Plan durchkreuzen, sowohl hier wie in der Residenz.“

Die Gräfin seufzte: „Du hast ganz recht, aber sag selber, wäre es vorteilhaft, dieses Frauenzimmer jetzt zu entlassen, damit sie uns in der ganzen Stadt herumbringt? Sie hat zu oft gehorcht und ausspioniert, um nicht über mancherlei vollständig informiert zu sein. Die Klugheit gebietet energisch, sie im Hause zu behalten!“ —

Rüdiger knurrte etwas Unverständliches, seine Gemahlin aber stand vor dem Spiegel und musterte ihre strahlende Erscheinung mit ironischem Blick. Und als sie die Brillantarmbänder anlegte, brach sie plötzlich in ein leises Gelächter aus und warf sich in das Sofa. Sie presste das duftende Spitzentuch gegen das Gesicht, aber sehr vorsichtig, dass der Puder nicht abwischte — und lachte immer mehr und immer spöttischer.

Der Graf, welcher in elegantestem Ballanzug mit Orden und Ehrenzeichen geschmückt im Zimmer auf und abgegangen war, blieb vor ihr stehen und blickte sie mit seinen scharfen, kalten Augen überrascht an.

„Bist du von Sinnen? Was soll dies Benehmen?!“ herrschte er sie ärgerlich an.

„Verzeih, Rüdiger — es kommt mir so namenlos komisch vor.“

„Was denn, wenn man fragen darf?“

Ihr Blick flog musternd über seine schlanke Gestalt und sie lachte abermals! „Dass wir so fabelhafte Anstrengungen machen, um uns für dieses odiöse Krähwinkelpack zu putzen! Schade um meine schöne Schleppe!“

Er zuckte nervös die Achseln: „Thuen wir es etwa zum Vergnügen? Ich dächte, du wüsstest genugsam, um was es sich handelt!“ —

„Weiss ich auch, mon ami“ — nickte sie plötzlich ernst werdend und sich erhebend — „und ich will diese schöne Toilette und noch weitere acht Tage meines Lebens gern opfern, wenn wir dadurch das Ziel erreichen können! Bis jetzt stehen die Chancen gut, und ich denke, heute abend werden wir siegen.“ —

„Ich bitte dich, liebe Melanie, bei der ausserordentlichen Farce, welche du zu sehen bekommst, ernst zu bleiben. Denke, du besuchst einen Kostümball — altmodische, spiessbürgerliche Verhältnisse sind Vorschrift. Und nun komm und öffne der Liebenswürdigkeit alle Schleussen, um mir in die Hände zu arbeiten!“ — Er bot ihr aufseufzend den Arm und schritt zur Thür.

Wie durch einen Zauberschlag verstummte das Sprechen, Lachen und Geigenstimmen im Saal, als Herr Simmel atemlos in der Thür erschien und in heimatlichen Lauten meldete: „Se kumm’n — Se kumm’n!“

— Und sie kamen.

Der Bürgermeister hatte sich mit dem Gedanken getragen, beim Eintritt des gräflichen Paares die Nationalhymne spielen zu lassen, der Doktor und Oberförster fanden diese Idee jedoch nicht ganz passend, und der Vater der Stadt fühlte sich ein wenig beleidigt. —

Dafür aber schritt er, von sämtlichen Honoratioren der Stadt geleitet, den Eintretenden unter zahllosen Bücklingen entgegen, und das gefeierte Paar wusste bei aller Liebenswürdigkeit doch so viel hoheitsvolle Würde zu zeigen, dass es den Herren und Damen von Angerwies voll traumhaft seligen Entzückens zu Mute war, als ob sie doch einmal in ihrem Leben auf höfischem Parquet stünden, sich tief vor den Majestäten zu verneigen.

Der Graf drückte dem Bürgermeister die Hand. „Wollen Sie uns zu Ihrer Frau Gemahlin führen und uns mit den Damen der Gesellschaft bekannt machen?“ sagte er in dem Flüsterton hoher Wichtigkeit, welcher ganz besonders zu imponieren pflegt.

Der Ausgezeichnete legte die Hand in dem baumwollenen Handschuh mit gespreizten Fingern auf die Brust und machte einen Kratzfuss, ein Benehmen, welches die hinter ihm stehenden Herren sofort kopierten, bis auf den Assessor, welcher voll weltmännischer Eleganz sofort als Kammerherr an die Seite der Gräfin trat.

Sie grüsste ihn lächelnd mit vertraulichem Händedruck, und Bärning erglühte vor Stolz und blickte sich rings im Kreise um, als wollte er sagen: „Welch ein Mensch bin ich!!“ —

Dann begann die Tournee.

Unter feierlichstem Schweigen schritt man quer durch den Saal, zum Entzücken der Damen, welche nun so recht von allen Seiten das Prachtkleid der hochgeborenen Frau mit den Augen verschlingen konnten!

Wie geblendet starrte Alt und Jung auf die märchenhafte Erscheinung dieser schönsten aller Gräfinnen, welche wie eine Fata Morgana glitzernd und schier spukhaft über die weissgescheuerten Dielen schwebte.

Ja, sie war doch noch etwas anders frisiert wie Bürgermeisters Töchter!! —

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