Nataly von Eschstruth - Der Majoratsherr Bd. 1

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Der Majoratsherr Bd. 1: краткое содержание, описание и аннотация

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In Angerwies, einem kleinen Ort, steigt an einem regnerischen Märztag ein vornehmes Paar im Hotel Stadt Hamburg ab: Graf Rüdiger von Niedeck und sein Gattin Melanie. Der hochverschuldete Graf hat es auf den Besitz seines Vetters abgesehen, des Majoratsherrn Graf Willibald von Niedeck, den Rüdiger entmündigen lassen will. Rüdiger plant, seinen Sohn, Wulff-Dietrich, dereinst zum Erben zu machen. Der aber sperrt sich gegen die Pläne des Vaters und Rüdigers Vorhaben misslingt. Graf Willibald wiederum freit um die Baronesse Johanna, heiratet sie und erwartet Nachwuchs. -

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Obwohl der Tag kühl und regnerisch war, redeten sich die Männer doch immer mehr in die Hitze, so dass zur Mittagszeit ein jeder nach Hause dampfte wie ein Kessel, welcher dicht vor dem Platzen steht. War solch eine Beleidigung, solch eine Schmach je zu verwinden, je zu vergessen?

Wehe dem Schafpelz von Niedeck, welcher so den Hass geschürt und die Rache herausgefordert hatte!

Also hatte sich die Geschichte zugetragen: Obwohl Graf Rüdiger und seine Gemahlin umsonst an dem Portal von Schloss Niedeck angeklopft hatten, kannten die hochherzigen, edlen Menschen doch kein Gefühl des Zornes und der Rache, im Gegenteil, Graf Rüdiger hatte sich abends zu den alten Freunden der table d’hôte und den Vätern der Stadt gesetzt und hatte mit ihnen ehrlich und aufrichtig, wie zu seinen besten Vertrauten gesprochen. Obwohl ihn Graf Willibald jüngsthin noch aufs herzloseste gekränkt hatte, war er doch zu ihm nach Niedeck gefahren, die Hand der Versöhnung zu bieten. Nicht um seinetwillen — o bewahre! Es kann dem Millionär Rüdiger ganz gleichgültig sein, ob der Vetter ihm zürnt oder nicht, er trägt kein Begehr nach dem Majorat, welches sein Sohn ja doch einmal erben muss und wird, — nein, um der armen, vernachlässigten Angerwieser wollte Graf Rüdiger auf Niedeck vorsprechen! Er beabsichtigte dem geizigen Vetter einmal ernstlich in das Gewissen zu reden, dass er sich der Seinen doch besser annehmen möge! Da gab es eine neue Gemeindeschule zu bauen, welche der Majoratsherr selbstredend der Stadt zum Geschenk machen müsste, dann war es dringend nötig, Chausseen und Wege verbessern zu lassen, eine Ausgabe, welche er der armen Stadt auf jeden Fall abnehmen müsste! Nun und schliesslich noch so tausenderlei anderes! Man sah ja, wie Handel und Wandel aufblühten, wenn ein wirklich gräflich auftretender Niedeck nur acht Tage lang in der Stadt weilte! Hier hatte sich der Sprecher allerdings seufzend unterbrochen: „Dies letztere wird allerdings nie bei Graf Willibald zu erreichen sein, denn wo keine Frau im Hause ist, kann kein Aufwand gemacht werden, da gibts keine Ansprüche, keine Geselligkeit! — Wie soll aber ein Verrückter heiraten? Dieser Gedanke ist leider ganz ausgeschlossen!“ — Dann aber hatte er die jammernden Häupter getröstet, er wolle noch ein Letztes versuchen, günstig auf seinen Vetter einzuwirken. Er bäte darum, dass man dem Grafen eine formelle Einladung zum Festaktus und Ball des Kriegervereins schickte! Graf Willibald habe ja freilich nie am Pulver gerochen und keinen feindlichen Franzosen je zu Gesicht bekommen, dennoch müsse er so viel Patriotismus besitzen, um an dem Feste teil zu nehmen! Er könne ja die freundliche Einladung gar nicht ablehnen, ohne dadurch sämtliche Bürger der Stadt aufs tödlichste zu kränken und zu beleidigen. Nur Krankheit könne ihn entschuldigen — er sei aber nicht krank. Sagte er dennoch ab, wäre es eine Schmach! Auf dem Ball aber wolle Graf Rüdiger den Vetter schon stellen, dass er ihm Gehör geben müsste, und dann wollte er auf jeden Fall die Schule und Chausseebauten bei ihm durchsetzen.“

Welch eine Aufregung hatten diese Worte verursacht! Sie wirkten wie ein Stich ins Wespennest!

Man jubelte Graf Rüdiger zu und er mass mit funkelnden Augen, die Möglichkeit, dass der Majoratsherr vielleicht doch absagen könne! Bei diesen Gedanken ballten sie die Hände zu Fäusten!

Dann hatte man eine feierliche, sehr schmeichelhafte und respektvolle Einladung aufgesetzt, welche zwei Herren persönlich nach Schloss Niedeck brachten.

Natürlich bekamen sie den Grafen, welcher ausgegangen sei, nicht zu Gesicht. Aber es sollte baldmöglichst Antwort geschickt werden. Heute morgen war diese Antwort endlich eingetroffen, und als der Bürgermeister sie las, brach es wie ein Wutschrei über seine Lippen.

„Er kommt nicht, Lieschen! — zum Teufel, er kommt nicht!!“ —

Frau Lieschen schüttelte den Kopf. „Ich habe es gleich nicht begriffen, dass ihr ihn eingeladen habt! So etwas ist euch doch früher nicht in den Sinn gekommen! Da sagtet ihr: ‚Wie können wir es wagen, einen hochgeborenen Reichsgrafen zu uns Ackerbauern zu invitieren!‘ und nun mit einem Mal thut ihr, als wäre er euresgleichen!“ —

Der Bürgermeister tobte mit wütenden Schritten durch die Stube: „Schweig still! das verstehst du nicht! Reichsgraf hin — Reichsgraf her! — zeigt es nicht unser Freund Rüdiger und seine Gemahlin, dass man mit uns verkehren kann? Und die sind auch Grafen von Niedeck — und Millionäre! Aber sie kennen keinen Dünkel und Hochmut, wie der verdammte Kerl im Schafspelz! Dieser Verrückte! Dieser Geizhalz, dieser Kleidertrödler, der sich nicht schämt, einher zu gehen wie ein Lump, wie ein Slowak!!“ Damit stürzte er zur Thür hinaus.

Und wie Anno 48 ein dumpfes Murmeln aufrührerischen Hasses durch das Volk ging, so schlug auch jetzt die Zunge des Stadtoberhauptes als Alarmglocke an —: „Bürger heraus!!“ — Das lief an allen Strassenecken zusammen, schimpfte und fuchtelte, immer bedrohlicher und hitziger.

Gevatter Handschuhmacher aber zuckte wehmütig die Achseln. „Ruhig Blut, Kinder! Was nützt alles Gezeter? Ein Majoratsherr ist kein König, den eine Revolution stürzen kann. Der Niedecker sitzt sicher und unantastbar im Nest, und ehe nicht Freund Hein ihn herauswirft, nützt alles Sturmlaufen unsererseits ganz und gar nichts!“ —

„So? muss man sich etwa einen Verrückten zum Herrn gefallen lassen? — Sagt nicht die Gräfin auch, ein Narr gehört ins Narrenhaus?“ —

„Die Gräfin mag das schon sagen, denn sie gehört zu seiner Familie, aber uns geht das nichts an!“ —

Dadrüber liesse sich wohl reden!“ trotzten etliche Stimmen: „Ein Gaudi wär’s für uns, wenn es dem hochmütigen Schuft passierte!“ —

„Fragt doch den Assessor! der muss es ja wissen, ob wir ihm nicht eine Suppe einbrocken können.“

„Lasst aber den Rüdiger nichts merken! Es mag kein Vornehmer gern einen Vetter im Tollhaus haben!“ —

„Bah — er und die Gräfin haben ihn ja zuerst verrückt genannt!“

„Ich rate euch, sprecht erst mit dem Assessor!“ —

„Heute abend sondieren wir den Graf, der Wein löst die Zunge!“

„Gut, heute abend!“

Mit wetterschwülen Stirnen trollten sie heim. Die Schmach, die Graf Willibald ihnen angethan, frass ihnen an der Ehre, und einer hetzte den anderen auf, wenn gar ein Wort fiel: ob’s denn wahrlich ein so schwerer Schimpf sei, wenn ein Sonderling nicht gern unter Menschen gehe!

Die Sonne sank — und voll fiebernden Eifers rückten die Frauen und Jungfrauen von Angerwies die Spiegel zurecht, um endlich die Fesseln der Papilloten zu sprengen!

Wenn es nur aufhören wollte zu regnen! Die Mütter konnten ja feste, rindslederne Stiefel anziehen, aber die tanzenden Töchter! je nun, man hatte sich in solcher Verlegenheit schon so oft geholfen, warum nicht auch heute? In Ermangelung einer Droschke thaten die riesenhaften Holzpantoffeln genau so gute Dienste, und darum waren sie so lange man denken konnte in Angerwies existenzberechtigt und genossen die Achtung, welche sich das Zweckmässige überall erwirbt.

Eine halbe Stunde vor der angesetzten Zeit hörte man denn auch ein unermüdliches „Klipp-Klapp-Klipp-Klapp“ auf dem holprigen Pflaster und dann und wann ein jungfräulich zartes Aufkreischen, wenn eins der hölzernen Piedestale in einer Pfütze versank. — Grosse Regenschirme und flatternde Umschlagetücher verhüllten den Scharen neugieriger Gaffer die Pracht, welche sich jenseits der Hotelthüre enthüllen sollte. —

Hie und da schwankte ein Laternchen vor einer Honoratiorendame her, und je nachdem, ob ein oder zwei Lichtlein in demselben brannten, erkannte man den Grad der Würde, welchen die Nahende einnahm. —

Mehr und mehr füllte sich der Festsaal.

Die Herren in seltsam langschössigen Fracks, mit weissen Zwirnhandschuhen an den Händen. — Der Assessor, Apotheker und Doktor, sowie etliche der „übertrieben“ eleganten jungen Herren hatten Glacés angelegt, köstlich duftend nach Pomade und Moschus, die Krieger mit der Denkmünze oder gar dem schwarz-weissen Bändchen im Knopfloch, die Nicht-Krieger mit kleinen Sträusschen an der Brust, deren Blüten in dieser blütenlosen Märzzeit durch Strohblümchen geschmackvoll und sinnig ersetzt wurden.

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