Er sank mit einem zufriedenen Seufzer auf das Sofa.
Ich sah mir den Boden an. Man hätte davon essen können.
»Meine Verlobte wirft mir vor, ich wäre ein Pedant geworden, seit ich hier wohne. Aber wenn man eine Hütte mietet, muss man doch pfleglich damit umgehen. Genauso der Garten. Früher hatte ich nichts für Gartenarbeit übrig, aber inzwischen arbeite ich nach dem Mittagessen mindestens eine Stunde. Wenn nicht gerade Großreinemachen dran ist. Man hat schließlich eine gewisse Verantwortung, dass nicht alles zuwuchert. Und dann ist da noch mein Lauftraining. Man kann nicht intellektuell arbeiten, wenn man den Körper nicht in Form hält. Ich jogge und mache Krafttraining.«
Der Staatsminister wollte wissen, wann er schreibe.
Der Schriftsteller kam auf die Beine.
»Meine beste Schreibzeit ist genau genommen jetzt, wenn ich vom Joggen zurück bin und eine Tasse Tee getrunken und eventuell ein kleines Nickerchen gemacht habe. Nein, Sie stören überhaupt nicht! Im Gegenteil, ich freue mich über jeden Besuch. Das Schlimmste, was ein Schriftsteller tun kann, ist, sich abzukapseln. Schließlich will er doch das Leben und die Menschen beschreiben. Jetzt würde es sich sowieso nicht mehr lohnen, vor dem Abendessen mit dem Schreiben anzufangen.«
Er setzte sich wieder und schien ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Ich sagte, dass die Abende in der einsam gelegenen Hütte doch sicher wunderbar für kreative Arbeit geeignet wären.
»Ja, natürlich«, sagte Herr Nord und nahm seine Wanderung wieder auf. »Aber man muss achtgeben, nicht zu sehr an seinem Schreibtisch zu kleben. Die Natur spielt eine wichtige Rolle in meinen Gedichten. Deswegen bin ich viel im Freien unterwegs, mit offenen Sinnen. Ich ziehe in Erwägung, eine breite, epische Schilderung über das Leben auf dem Land zu schreiben. Bisher kannte ich ja leider nur die Großstadt. Obwohl, wir haben mal eine Klassenfahrt nach Gotland gemacht ...«
Er begleitete uns vor die Tür, als wir Anstalten machten, aufzubrechen. Die Rasenfläche sah aus wie ein Golfrasen, und in den Beeten fand sich nicht das kleinste unbefugte Hälmlein.
»Meine Güte, das Unkraut wuchert schon wieder!«, rief er begeistert. »Und finden Sie nicht auch, dass der Rasen dringend gemäht werden müsste! Und die Büsche müssen gegossen werden, bevor es zu regnen anfängt!«
Wir waren noch nicht weit gekommen, als hinter uns bereits freudig der Rasenmäher knatterte.
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