Max Leonard - Lanterne Rouge

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Als letzter durch's Ziel zu gehen ist normalerweise kein Grund zu feiern. Doch wenn man ein Radrennen über dreitausend Kilometer bestreitet, bei gnadenlosem Wetter Bergketten bezwingt, wenn man diese Herausforderung meistert, und zwar in der langsamsten Zeit, ist man dann wirklich ein Verlierer? Lanterne Rouge, die inoffizielle Bezeichnung für die Letztplatzierung bei der Tour de France, benannt nach den roten Rücklichtern am letzten Waggon einer Eisenbahn, ist längst viel mehr als bloß ein Trostpreis. Max Leonard widmet sich in seinem ganz und gar außergewöhnlichen Buch den vergessenen, inspirierenden, teilweise absurden Geschichten der Letztplatzierten seit 1903. Wir erfahren von Etappensiegern und ehemaligen Gelben-Trikot-Trägern, die auch das Leben am anderen Ende des Hauptfeldes kennengelernt haben. Von Ausbrechern, die für eine Flasche Wein angehalten haben, um sich dann zu verfahren, und von Gedopten, deren Cocktails sie versehentlich langsamer gemacht haben. Max Leonard stellt Betrachtungen an, die weit über die Welt des Spitzensports und der Leistungsphilosophie hinausgehen und uns einladen zu hinterfragen, was Erfolg wirklich bedeutet.

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Die Entwicklung der Durchschnittsgeschwindigkeiten während der Geschichte der Tour ist sehr interessant. Verbesserungen bei der Technik, den Straßenbelägen, dem Training, der Ernährung und der Unterstützung während der Fahrt haben zu einem stetigen Anstieg geführt, wobei die heutigen Touren etwas langsamer gefahren werden als während der EPO-Jahre in den spätern 1990er und 2000er Jahren. Der Abstand zwischen den Siegern und den Letzplatzierten schwankte während der ersten Touren sehr stark, als die Fahrer allein auf unbefestigen Straßen unterwegs waren und alle Schäden selbst reparieren mussten. Nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch, als die Tour zu einer Mannschaftssportart wurde, ließ man technische Assistenz zu, während gleichzeitig die Straßenbeläge besser wurden. Das führte dazu, dass sich der Abstand zwischen Sieger und Schlusslicht einpendelte und abnahm. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten des Ersten und des Letzten auf diesem Rennen über Tausende von Kilometern und 60 Stunden oder mehr unterscheiden sich in der Zeit nach dem Krieg nur um ein bis zwei Stundenkilometer. Nehmen wir etwa Adriano Malori, einen knapp 23 Jahre alten ehe maligen Zeitwertungschampion aus Italien, der 2010 die lanterne rouge trug und die 3642 km der Tour mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,7 km/h zurücklegte – nur 1,9 km/h langsamer als der Sieger Alberto Contador (dem sein Titel aber nachträglich aberkannt wurde). Ein anderes Beispiel ist José Berrendero, der auf der Tour 1960 für Spanien fuhr: 35,63 km/h im Vergleich zu den 37,21 km/h von Gastone Nencini, dem Träger des gelben Trikots. Es gibt noch viele, viele weitere Beispiele. Die Regel gilt tatsächlich, auch wenn die Durchschnittsgeschwindigkeiten insgesamt steigen.

Ein bis zwei Stundenkilometer über eine Strecke von drei- bis viertausend Kilometern. So schmal ist der Grat zwischen Sieg und Niederlage.

Der Abstand zwischen dem langsamsten Profi und dem schnellsten Amateur ist größer. Der Sieger der verhagelten Amateuretappe Issoire–Saint-Flour, an der ich kurz teilnahm, brauchte eine ganze Stunde länger als der langsamste Profi auf derselben Strecke im selben Jahr der Tour. Es gibt viele Faktoren, die diese große Kluft erklären können – das bessere Wetter und die Aerodynamik des Fahrens im Peloton machten es für die Profis erheblich einfacher –, aber dafür waren die Profis auch schon seit acht Tagen unterwegs. Es ist nicht zu leugnen, dass nur sehr wenige von uns mehr als ein oder zwei Kilometer mit den Profis mithalten können, selbst mit der lanterne rouge.

Denken Sie immer daran, wenn Sie sich über Arsènes Leistung amüsieren. Seine Verspätung um 65 Stunden mag heute lächerlich wirken, aber er hatte sich seine Gesamtzeit wenigstens ehrlich erkämpft. Maurice Garin errang ewigen Ruhm und ging in die Geschichte des Radsports ein, indem er die erste Tour gewann, allerdings verdarb er es sich schon im nächsten Jahr mit den Radsportfans, indem er schummelte. Man muss sich einmal vorstellen, was da im Jahr 1904 passierte: Mitten in einem Rundrennen stieg der Titelverteidiger von seinem Fahrrad und nahm den Zug. Garin war nur der Erste von vielen Tourgewinnern, die betrogen haben. Ist es richtig, dass wir einigen Betrügern vergeben – und sie sogar feiern! –, während wir andere kritisieren?

An Arsène dagegen erinnert man sich kaum noch. Bei der ersten Tour de France gab es noch keine Mannschaften, und jegliche Hilfe von außen war untersagt. Er war auf sich allein gestellt, und wir werden seine ganze Geschichte nie erfahren. »Es gibt keinen Teilnehmer, der hier ohne die Hoffnung auf eine ehrenvolle Platzierung antritt«, sagte Desgrange 1903 von seinen glorreichen Männern. Es mag offensichtlich erscheinen, aber ich denke, dass er Recht hatte: Ich wette, dass Arsène große Hoffnungen in dieses Abenteuer setzte. So gut wie niemand tritt mit der Vorstellung zu einem Rennen an, dass er Letzter werden könnte, und das auch noch mit einem so großen Abstand, und erst recht kein Profi, der das Talent, den Mut und das Geschick hat, um sich einen guten Platz zu erkämpfen. Ich glaube, dass ihn irgendwo auf dem langen Weg zurück nach Paris sein Glück und seine Ausrüstung im Stich ließen, vielleicht sogar mehrmals, und ihm einen Zeitverlust beschwerten, den er nicht wieder ausgleichen konnte. Das einzige realistische Ziel, das ihm blieb, bestand darin, die Tour wenigstens komplett zu absolvieren.

Henri Desgrange und viele seiner Zeitgenossen liebten es, über la vélocipédie zu schwadronieren – das Radfahren im großen Stil, als Bewegung, als Branche und als Berufung. Arsène war ein Fanatiker, ein echtes Mitglied des Fahrradbooms der 1890er. Als armer Mechaniker (im Alter von 81 Jahren arbeitete er immer noch) war er mehr für Härten geboren als für Triumphe und verließ sich ganz auf seine Beine, um sich seine wenigen Top-10-Platzierungen zu erkämpfen und damit ein bisschen zusätzliches Geld zu verdienen.

»Sein ganzes Leben ist ein Radrennen«, schrieb der Miroir Sprint 1947, und Arsène blieb kämpferisch bis zum Schluss. In der Zeitschrift hieß es weiter: »Nur wenige Monate zuvor bestand M. Millochaus großer Wunsch darin, ein höheres Alter zu erreichen als Gaston Rivierre, sein ruhmreicher Gegner aus jener heroischen Zeit, der vor vier Jahren im Alter von 80 Jahren und vier Monaten gestorben ist.« Millochau starb am 4. Mai 1948, weniger als ein Jahr nach dem Erscheinen des Artikels, im Alter von 81 Jahren. Sein letztes Rennen hatte er gewonnen.

1903

60 Teilnehmer am Start

Sieger: Maurice Garin, 25,68 km/h

Lanterne rouge: Arsène Millochau, 15,24 km/h, 64 h 57' 08" Abstand

21 Finalisten

KAPITEL 2

DER ÜBERLEBENDE

Bei der idealen Tour gelingt es nur einem einzigen Fahrer, die gesamte Strecke zu absolvieren.

Henri Desgrange

Zurück in den Tiefen der Bibliothek war ich eifrig bemüht, mich nicht den Reihen der Besucher anzuschließen, die hier ein Nickerchen abhielten, als ich plötzlich etwas Bemerkenswertes entdeckte: Bei der Lektüren eines Mikrofilms über die 13. Tour im Jahr 1919 stolperte ich über den Begriff lanterne rouge.

»Devilly ist bei unserer Tour de France nicht losgefahren«, schrieb Henri Desgrange ein oder zwei Tage nach dem Beginn des Rennens, »da er nicht genügend Reifen auftreiben konnte. Es ist eine Schande: Die ehemalige lanterne rouge hätte vielen Fahrern eine Lektion in Sachen Mut erteilen können.«

Georges Devilly war 1909 lanterne rouge gewesen, als er als isolé teilgenommen hatte – als Einzelfahrer, der nicht von einem Fahrradhersteller wie Clément, Peugeot oder Alcyon unterstützt wurde. Dies waren zur damaligen Zeit die Hauptsponsoren der professionellen Radsportler. Sie nutzten die Siege ihrer Fahrer für Werbezwecke und gewannen in Folge immer mehr Macht und Einfluss auf den Sport. Die Grenze zwischen Profis und Amateuren war jedoch unglaublich fließend. Keinen Sponsor zu haben, bedeutete nicht, ein schlechter Radfahrer zu sein. Der erste isolé des Jahres 1909 machte den sechsten Platz und gewann einen erheblichen Geldpreis.8 Georges war früher für Alcyon und Le Globe gefahren. Vielleicht lag es an einem momentanen Formtief, dass er an der Tour als isolé teilnahm (beim Rennen Paris–Brüssel war er erst eine Woche zuvor Drittletzter geworden) und den Wettkampf mit dem 55sten und letzten Platz9 abschloss. Isolés mussten für ihre gesam ten Reisekosten über die 14 Etappen selbst aufkommen. Das war eine Menge Geld für das Vorrecht, als Letzter durchs Ziel gehen zu können.

Ich hatte mir schon Gedanken über den Ursprung des Begriffs lanterne rouge gemacht. Französische Wörterbücher zum Radsportjargon datierten den Ausdruck auf das Jahr 1924, in dem der Journalist Albert Londres ihn in seinem berühmten Artikel Les Forçats de la Route (»Die Zwangsarbeiter der Strecke«) gebrauchte, aber er ist offensichtlich viel älter. Aus ein paar Gründen schloss ich, dass er im ersten Jahrzehnt der Tour geprägt worden war. Erstens: Wenn Desgrange Devilly im Jahr 1919 als lanterne rouge bezeichnete, musste dieses Beiwort schon vor dem Ersten Weltkrieg in Gebrauch gewesen sein. Das Rennen von 1924 war das erste seit 1919, und damit dieser Ausdruck die vierjährige Pause überlebt haben konnte, musste er im Sprachgebrauch der Radfahrer schon fest etabliert gewesen sein. Das musste jedoch nicht bedeuten, dass der Begriff schon 1909 geläufig gewesen war, denn George hätte diese Auszeichnung auch rückwirkend erhalten können. Zweitens: Ich lehne mich jetzt einmal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass diese Bezeichnung erst mit der Tour ins Leben gerufen wurde und nicht vorher. Nicht nur die Sprache ist ein Hinweis; es gibt auch gute Gründe für die Annahme, dass der Kult um die lanterne rouge nicht bei einem Ein-Tages-Rennen entstanden ist. Lassen Sie mich das erklären: Bei einem üblichen Ein-Tages-Rennen ohne Handicaps stellen sich alle Teilnehmer ohne Rangfolge und offizielle Hierarchie am Start auf. Das Rennen beginnt, und alle rasen Richtung Ziel und versuchen dabei, den ersten Platz zu machen. Während der Fahrt nehmen viele verschiedene Personen die letzte Stelle ein. Erst mit dem Überqueren der Ziellinie wird die Klassifizierung sozusagen in Stein gemeißelt.

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