Jean-Daniel Macchi - Ester

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Ester: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Buch Ester gehört zu den fünf Festrollen, den Megillot. Es berichtet von einer jungen Israelitin, die im persischen Reich zur Königin aufsteigt und ihr Volk vor einem Genozid bewahrt. Diese Geschichte ist der Ausgangspunkt des Purim-Festes, das Juden in aller Welt bis heute feiern.
Der Kommentar bietet eine Literarkritik des Textes und analysiert die Komposition der unterschiedlichen Perikopen ebenso wie Erzählweise, Stil, Syntax und Vokabular.
Macchi zeigt, wie das Buch auf biblischen und außerbiblischen Texten und Traditionen basiert und mit ihnen im Gespräch ist, und charakterisiert auf dieser Grundlage den Redaktionsprozess und die historischen und sozialen Kontexte, in denen Autoren und Redaktoren des Buches arbeiteten.

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In der Erzählung ruft diese legitime Ablehnung furchtbare Unterdrückung hervor. In der Konfrontation mit einer Macht, die ethnische Unterschiede nicht respektiert und gewaltsam unterdrückt, ist es notwendig, die eigene Identität zu bekräftigen und die Anpassung an Praktiken zu verweigern, die mit der jüdischen Kultur unvereinbar sind. Diese Weigerung führt jedoch dazu, dass das gesamte jüdische Volk von der Unterdrückungsmaschinerie des Imperiums mit der Vernichtung bedroht wird.

5.2.4. Ester: Handeln mit Charme, Courage und List

Ester enthüllt ihre Identität und setzt sich auf andere Weise als Mordechai für ihr Volk ein.

Ester ist der Darstellung nach eine Schönheit und besitzt die Gabe, die Gunst ihrer Mitmenschen zu gewinnen (2,7.8.15.17). Ihr Auftreten vor dem König geht jedoch weit über den bloßen Einsatz weiblicher Reize hinaus. 210Nachdem sie sich entschlossen hat, ihr Leben zu riskieren (4,16), handelt sie unabhängig und wird zur Herrin ihres Schicksals. Anders als bei ihrem früheren Vorgehen (2,10.15.20) nimmt sie keine Anordnungen von den Männern in ihrer Umgebung mehr entgegen. Ihre Handlungsweise wird zugleich originell, unerwartet und scharfsinnig. Mittels einer List erreicht sie eine günstige Entscheidung des Königs. Als Ester ungebeten vor dem König erscheint und ihn zu einem Gastmahl einlädt (5,1–8), tut sie genau das Gegenteil von dem, was Waschti getan hat, als diese sich weigerte, zum Festmahl des Königs zu kommen. Sie kehrt sozusagen die Demütigung um, die der König durch Waschti erlitten hat. Ester ist klug und beherrscht die sozialen Codes am Hof. Das Gastmahl ist ein Ort theatralischer Machtkämpfe und Entscheidungen. Als sie den König einlädt, bringt sie sich in eine gute Position, ihn um einen Gefallen zu bitten. Mehr noch: Als sie den König (und Haman) ein zweites Mal einlädt (5,4–6.8), anstatt ihre Bitte sofort zu äußern, handelt sie ausgesprochen umsichtig, indem sie zuerst ihre Nähe zu ihm stärkt. Als sie in 7,3–4 schließlich ihre Bitte formuliert, setzt sie subtile Rhetorik ein. An Bekundungen der Ehrerbietung 211schließt sich die Wertschätzung des Königs und seiner Bedürfnisse an. 212Außerdem lädt sie Haman allein mit dem König zum Gastmahl ein und stellt auf diese Weise indirekt dessen Hybris bloß, da sie ihn behandelt, als sei er ihrem königlichen Gatten ebenbürtig. 213Die Redaktoren machen deutlich, dass Ester während der zwei Gastmähler mit beiden Männern spielt. 214

Dank Esters Einfluss lässt der König Haman hinrichten und vertraut dessen Güter und seine Aufgaben Ester und Mordechai an (8,1–2). Mit List und Courage nutzt Ester die Gepflogenheiten des Imperiums, um gegen die Unterdrückung vorzugehen. 215Mittels der Figur Esters lädt das Buch seine Leser und Leserinnen dazu ein, Methoden anzuwenden, die Methoden von Frauen sind, denen es gelingt, sich mit Raffinesse, List, Charme und Mut zu verteidigen, obwohl sie in der Gesellschaft einen niedrigeren Rang als Männer einnehmen. Nicht umsonst spricht Sidnie Ann White von Ester als Handlungsmodell für die Diaspora. 216

5.2.5. Die Anwendung von Gewalt durch die Juden

Die Anwendung von Gewalt ist der letzte Weg, um dem Imperium zu widerstehen. Nach der Hinrichtung Hamans schien die Situation geklärt zu sein, doch deutet 8,8 an, dass der Erlass zur Vernichtung der Juden nicht aufgehoben werden konnte. Unfähig zu handeln, fordert der König Ester und Mordechai auf, selbst einen königlichen Erlass an die Juden zu formulieren. Dieser „Gegenerlass“ (8,11–13) erlaubt es den Juden, sich zu verteidigen und diejenigen zu vernichten, die sie unterdrücken könnten (8,11). Angesichts der Unfähigkeit der persischen Macht, die Kontrolle über ihre eigenen Gesetze auszuüben, bildet sich eine Widerstandsarmee, und das Buch endet mit der Schilderung eines Blutbads, das den Triumph der Juden über ihre Feinde besiegelt (9,1–19), gefolgt von der Einführung der Feier zum Gedenken an diese Ereignisse (9,20–32).

Diese Anwendung von Gewalt mag Anstoß erregen. Das Buch ist jedoch keine Apologie der Gewalt oder des jüdischen Nationalismus. 217Die Erzählung entschuldigt die Gewalt nicht, sondern reflektiert die Legitimität des Rückgriffs auf Gewalt. Gewalt erscheint hier als notwendiger Verteidigungsakt. Die kriegerische Handlung ist nur als letzter Ausweg legitim und trifft nur diejenigen, die versuchen, die Juden zu vernichten.

Man könnte befürchten, dass die jährliche Feier dieser Gewalttaten eine gewalttätige und nationalistische Kultur fördert. 218Diese symbolische Erinnerung an einen Sieg könnte aber auch als Möglichkeit für das Judentum verstanden werden, unter schwierigen Umständen Hoffnung und Mut aufrechtzuerhalten. 219

5.3. Gottes An- und Abwesenheit im MT

Der MT von Ester enthält keine expliziten Hinweise auf Gott oder auf Gottes Handeln. Des Weiteren fehlt offenbar auch die Ausführung der von der Tora vorgeschriebenen rituellen Gebote durch die Protagonisten. Man könnte das Buch Ester als ein weltliches Werk betrachten, das keine theologischen Gedanken enthält. Eine ganze Reihe von Hinweisen deutet jedoch darauf hin, dass die Redaktoren der Erzählung durchaus auf theologische und rituelle Fragen anspielen wollten. 220

Dazu gehören mehrere günstige Umstände, die sich nicht aus dem Handeln der Protagonisten ergeben. Damit es nicht zur Vernichtung der Juden kommt, muss allerhand geschehen: Eine jüdische Frau muss auf den Thron gelangen (Kap. 2); Mordechai muss seine Loyalität unter Beweis stellen können, indem er von einer Verschwörung erfährt (2,21–23); und das Werfen der Lose muss den Juden ausreichend Zeit verschaffen, um angemessen reagieren zu können (3,7). In Kapitel 6 führt der erste Rückschlag für Haman zu einer Reihe von Zufällen: Es muss einen königlichen Anfall von Schlaflosigkeit geben, die Lektüre der richtigen Passage aus den Chroniken und Hamans Eintreffen zum richtigen Zeitpunkt. Darüber hinaus legen die Worte bestimmter Charaktere nahe, dass sie glauben, günstige Umstände könnten durch göttliches Handeln erklärt werden. In 4,14b fragt sich Mordechai, ob Ester nicht gerade für die Rettung des Volkes Königin geworden ist, und in 6,14 interpretiert Seresch die Enttäuschungen, die Haman erlitten hat, als Zeichen seiner kommenden Niederlage in der Auseinandersetzung mit den Juden. Schließlich legt die Konversion von Nichtjuden, die der „Schrecken vor den Juden“ befallen hatte (8,17), nahe, dass diese Menschen aus anderen Völkern im Triumph der Juden die Kraft ihres Gottes erkannten. 221

Trotz der zahlreichen Andeutungen, dass Gott im Werk gegenwärtig ist, macht der MT dies nie explizit. Diese Beobachtung mag überraschen, denn Proto-Ester erwähnt Gott und jüdische Rituale ohne Umschweife. 222Da der MT aus einer Überarbeitung von Proto-Ester resultiert, müssen es somit die protomasoretischen Redaktoren gewesen sein, die explizite Hinweise auf göttliches Handeln aus der Erzählung entfernt haben. 223

Diese Verschleierung der göttlichen Gegenwart und des göttlichen Handelns macht aus Ester keineswegs einen profanen Text. 224Indem der MT nicht ausdrücklich auf göttliches Handeln hinweist, wendet er vielmehr eine literarische Technik an, die die Leserinnen und Leser anleiten soll, Gottes Willen und Handeln hinter den Ereignissen und dem menschlichen Handeln zu entdecken. Ein analoges Verfahren findet man in der Josefsgeschichte (Gen 37–45). 225Praktisch keine einzige Handlung Gottes wird ausdrücklich erwähnt. Doch über die zufälligen Ereignisse, die Josef widerfahren, wird berichtet, und auch seine Träume können als Ausdruck des Handelns Gottes verstanden werden. Erst am Ende der Erzählung wendet sich Josef an seine Brüder und interpretiert, was geschehen ist, ausdrücklich als Folge des göttlichen Willens: „Quält euch nicht damit, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn es ist Gott, der mich vorausgesandt hat …“ (Gen 45,5). Das göttliche Handeln anzudeuten statt es offen zu erwähnen, ist klug, denn dies zwingt die Leser und Leserinnen, den Sinn der Erzählung und ihre theologische Bedeutung sich selbst zu erklären.

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