John Densmore
MUSIC LOVERS
Begegnungen mit Jim Morrison, Janis Joplin,
Bob Marley, Lou Reed, Patti Smith, Paul Simon
und anderen Legenden
Aus dem Amerikanischen übersetzt
von Paul Fleischmann
www.hannibal-verlag.de
Impressum
Deutsche Erstausgabe 2021
© 2021 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
www.hannibal-verlag.de
ISBN 978-3-85445-682-7
Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-681-0
Titel der Originalausgabe, erschienen 2020 bei Hachette Books, einem Imprint von Perseus Books, LLC, einem Tochterunternehmen der Hachette Book Group, Inc.:
THE SEEKERS – Meetings with Remarkable Musicians (and Other Artists)
ISBN 978-0-306-84623-6
Copyright © 2020 by John Densmore
Foreword © 2020 Viggo Mortensen
Illustration und Design Umschlag © Obey Giant Art, Inc. / Shepard Fairey
Illustration John Densmore Cover Quelle © Jeff Katz Photography
Cover copyright © 2020 by Hachette Book Group, Inc.
Grafischer Satz in deutscher Sprache: Thomas Auer
Übersetzung: Paul Fleischmann
Deutsches Lektorat und Korrektorat: Hollow Skai
Hinweis für den Leser:
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden.
Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.
Inhalt
Widmung Widmung Für all die „Music Lovers“ da draußen, die sich den Sphärenharmonien hingeben
Immer auf der Suche
Einleitung
I. Margret (Peggy) Mary Walsh
II. Robert Armour
III. Fred Katz
IV. Elvin Jones
V. Jim Morrison
VI. Emil Richards
VII. Lou Reed
VIII. Janis Joplin
IX. Ray Manzarek
X. Van Morrison
XI. Ravi Shankar
XII. Patti Smith
Bilderstrecke
XIII. Robert Nesta Marley
XIV. Airto Moreira
XV. Jerry Lee Lewis
XVI. Joseph Campbell
XVII. Peggy Feury
XVIII. Robert Bly
XIX. Barbara Morrison
XX. Seine Heiligkeit, der Dalai Lama
XXI. Gustavo Dudamel
XXII. Paul Simon
XXIII. Ram Dass
XXIV. Willie Nelson
Zum Schluss
Danksagungen
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Widmung
Für all die „Music Lovers“ da draußen,
die sich den Sphärenharmonien hingeben
Immer auf der Suche
* * *
Von Viggo Mortensen
Sie ist eine echte Künstlerin. Und er ist ein einmaliger Künstler. Künstler sind nun einmal so. Nicht wie du und ich. Sie fühlen, sie sehen und verstehen Dinge auf eine andere Art und Weise als die meisten Menschen. Maler, Schlagzeuger, Bildhauer, Sänger, Dirigenten, Regisseure, Designer, Poeten, Schauspieler, Tanzlehrer, Bühnenkünstler aller Art (und ihre weiblichen Entsprechungen) – sie alle sind auf der Suche. Sie sind sensibel. Sie blicken unter die Oberfläche und über den Tellerrand hinaus. Sie sehen das große Ganze und bemerken jedes noch so unscheinbare Detail. Wir bewundern und misstrauen Künstlern gleichermaßen. Der Rest der Welt kümmert sich um seine Geschäfte, während Künstler vor sich hinträumen und Kritik an Menschen üben, die tatsächlich etwas leisten. Sie leben in ihrer eigenen Welt und sollten sich um ihren eigenen Kram kümmern – bei jenen Dingen bleiben, von denen sie Ahnung haben. Und überhaupt, was soll an Künstlern so besonders sein?
Nichts.
Rein gar nichts. Sie sind kein Deut außergewöhnlicher, als du es bist. Jedem von uns wohnt diese Kraft inne. Wirklich jeder einzelne Mensch ist in der Lage, auf eine subjektive Art zu beobachten und zuzuhören und sich in der Welt zu bewegen, die Vorgänge rund um uns herum zu interpretieren und zu kommunizieren. Es ist dabei nicht nötig, als Künstler angesehen zu werden, oder sich selbst als solchen wahrzunehmen. Zumindest nicht auf jene Weise, wie wir den Begriff in der Regel gebrauchen, um einzuschätzen, was uns auf unserem Lebensweg widerfährt, um zu entscheiden, zu was wir uns hingezogen und von was wir uns abgestoßen fühlen, sowie um Dinge, die wir bedeutsam finden, nachzuempfinden und mitzuteilen, falls wir dies wünschen. Kinder teilen sich nicht in Künstler und Nicht-Künstler ein. Warum sollten also Erwachsene so verfahren?
Du bist am Leben und du rezipierst. Vielleicht muss man sein Gehör besonders schulen, an seinem Rhythmusgefühl und Timing arbeiten und den richtigen Augenblick abwarten, in dem man seine Zehenspitzen in das Wasser des Flusses steckt. Sobald sich die Haut an die Temperatur gewöhnt hat, kann man ein wenig tiefer ins Wasser hineinwaten. Vielleicht sogar so weit, bis es einem bis zum Kinn steht. Eventuell muss man mehrere Anläufe wagen, bis man dorthin gelangt. Man muss dabei gar nicht schwimmen können. Es gibt nichts, das man schon vorab können oder wissen muss. Man kann jederzeit wieder ans Ufer zurückkehren und andere dabei beobachten, wie sie unter der Wasseroberfläche verschwinden und an einer anderen Stelle wieder auftauchen. Beobachte die Regentropfen, wenn sie auf die gekräuselte Wasseroberfläche fallen. Wärme dich in der Sonne, wenn sie scheint. Spüre die Gänsehaut, wenn du eine bekommst. Sieh, was du siehst, macht dir selbst ein Bild. Das ist alles, worauf es ankommt, wenn man Künstler sein will. Gehe niemals schwimmen, wenn das nicht dein Ding ist. Halte dich vom Wasser fern. Stell dich auf einen Hügel oder hinter einen Baum. Lausche den anderen dabei, wie sie planschen und lachen. Keiner muss wissen, dass du überhaupt dort warst. Du verstehst, dass du genauso viel spürst und fühlst wie alle anderen auf ihre individuelle Art und Weise. Egal, ob man sich nun in der Nähe des Wassers oder fernab davon aufhält. Man kann sich vorstellen, dass man sich am Boden des Gewässers befindet, von wo aus man all die kleinen Fische und Kaulquappen beobachten kann oder die absinkenden Blätter, die um einen herumwirbeln. Du rotierst in deinem eigenen Tempo und tanzt in deinem eigenen Takt, während du dich von der Strömung davontragen lässt. Du begreifst und erschaffst damit bereits etwas. Du hinterlässt deine Spuren, selbst wenn du anfangs
noch
gar
nichts
hören
kannst
lausche weiterhin
der Melodie
eines Wassertropfens
der quer über
die Wand rinnt
am Türknauf
hängt
singt
zusammen
durch die Stadt
quetsche
eine Note
die in
deiner Faust
bleibt
und
an deinen Haaren
zerrt
Unbenennbar
unverständlich
unvernünftig
gutgläubig
handelnde
stimmig
getönte
Fenster
Wann
setzte
der Ton
ein
herrschte
jemals
Stille?
Seine Abwesenheit
unvorstellbar
nur der Gedanke
erzeugt
Geräusche
wir beginnen
und
enden
als Murmeln
sich erhebend
aus dem Wasser
das uns gebracht
das uns voranbringt
verweilend
verbindend
unendlich
Lieder
Strom
Folgende
Harmonie
jedoch
schwach
matt
unsere unvermeidbare
Teilnahme
überdauert uns
jedes
Echo
imaginiert
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