Lars Andersson - Der Eistaucher

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Als der Pastorensohn Emil Thorelius um 1880 nach Uppsala geht, um Medizin zu studieren, ist es vor allem der industrielle und wissenschaftliche Aufschwung, der ihn reizt und lockt. Emil Thorelius ist getrieben von dem Wunsch und der Suche nach einem besseren, sinnvollen Leben. Schon bald wird er auch auf die brennenden politischen und gesellschaftlichen Fragen aufmerksam. Sozialismus, Meinungs- und Religionsfreiheit und die aufklärerischen Ideale faszinieren den jungen Studenten gleichermaßen, wie der naturwissenschaftliche Fortschritt. Nächtelang debattiert er mit seinen Kommilitonen über Linné, Darwin und Marx. Doch mit seinem Zweifel an den alten Gewissheiten wächst auch seine innere Verlorenheit.DER EISTAUCHER ist ein flirrender Bericht über Menschen, Ideen und Konflikte in einer Zeit, als das moderne Schweden Gestalt annimmt. Anhand des Emil Thorelius wird eindrucksvoll beschrieben, wie nah Faszination und Verzweiflung auf der Suche nach einer neuen Wahrheit beieinander liegen. Es ist ein historischer Roman, dessen Bilderreichtum und dargestellte Spannungen unweigerlich auf die unmittelbare Gegenwart verweist. Lesenswert!-

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Der Schaffner stand eine Weile da und dachte darüber nach, sein Gewicht von einem Fuß auf den andern verlagernd, und sagte dann:

»Ich war doch nicht hier, als er durchging.«

»Nein, nein, das stimmt ja. Nein, das ist klar.«

Und als hätte diese Feststellung einen ganzen Akkord von Versöhnlichkeit und Selbsterforschung angeschlagen, fuhr die Kellnerin noch lange fort, mit einem der Passagiere über den Mann mit der Zigarette zu diskutieren: womöglich war er krank, womöglich war es eine Asthmazigarette, die er rauchte?

»Solche Leute können einem leid tun«, stellte sie fest.

Der Passagier, mit dem sie sprach, war ein Mann aus Skåne, der noch nie nördlich des Dalälven gewesen war. Das machte die Kellnerin vollkommen glücklich. Sie führte jetzt die Landschaft vor dem Fenster vor, als sei es ihre schönste Stickerei, wies auf das Behindertenhotel des Reichsverbands der Behinderten hin, als wir uns Åre näherten, »kostet 200 Kronen pro Nacht«.

Und ich, der ich da vor meinem Kaffee saß und den Blick zwischen einer Seite in Ulf Lundells »Winter im Paradies« und dem ansteigenden Fjällpanorama vor dem Fenster hinund herwandern ließ, ich merkte, daß ich anfing, den Kopf zu verdrehen und fast einen Knoten in den Hals machte, um zu sehen, worauf sie zeigte; ihre Stimme lenkte meinen trägen Kopf wie das sanfte Klatschen eines Laubbündels die Kuh am Feldrain auf dem Weg nach Hause.

Ich war ein bißchen schläfrig. War es das Paradies, worauf sie gerade deutete? War sie mein Vergil? Lag in einem Bastkorb, den sie hinter der Theke stehen hatte, die Taschenbuchausgabe von einem meiner alten Bücher? Hatte dieser dunkel humusbraune, warme Duft des Kaffees eine geheimnisvolle Heilkraft?

Vermutlich nicht.

In Trondheim stieg ich aus und mußte mir sieben Stunden vertreiben, bis ein Zug nach Grong ging. Ich stellte die Tasche in ein Schließfach und überquerte auf der Jernbanebrücke den breiten, melancholischen Nidelva mit seinen leise zitternden Spiegelbildern von alten Vorratshäusern auf Holzpfählen, erwog kurz einen Abstecher, um die alte Holzbebauung in den östlichen Stadtteilen wiederzusehen, merkte aber, daß ich dringend etwas essen mußte.

Trondheim. Wo ich mich so fühlen konnte, als sei die Stadt ein natürliches Biotop. Wohin ich und Ragnhild vor fünf Jahren schon so gut wie übergesiedelt waren, lange Briefwechsel mit einem verdutzten Fakultätsangestellten, Studienplätze gesichert, ein Freund, der für uns eine Wohnung suchte . . . Trondheim mit einer gutmütig militanten, agrarmaoistischen Gegenkultur, Isenkram und Vømmøls Spielmannsgruppe, und mit seiner mächtigen, gotischen Feldsteinkathedrale, die ich schon so oft hatte besichtigen wollen und stets verschlossen fand. Trondheim mit seinem Horizont von Meer und zottig bewaldeten Bergrücken, mit dem grotesk phallischen Standbild von Olav Trygvason auf dem Marktplatz, mit den Suppen des Sentrumcafés, mit der Universität, dem Krankenhaus, einer Nervenklinik, in deren Park einer meiner besten Freunde sich in einer Sommernacht auf der Jagd nach der Königin der Fjorde auf allen Vieren kriechend fand, ohne zu wissen, wo er war.

Hierher führten die Pilgerpfade, nicht zuletzt von Värmland, vom Vänersee hinauf durchs Klarälvtal hierher, nach Nidaros. Und vielleicht war es eine Pilgerreise, auf der ich mich befand. Doch ich hatte niemanden mehr in der Stadt zu besuchen, und außerdem war ich hungrig; ich nahm den Weg am Dom vorbei eigentlich nur, um das Mißlingen bestätigt zu bekommen, und wurde an der Tür von einer Kustodin empfangen, die freundlich erklärte, daß die Kirche in diesem Moment geschlossen werde und ab halb zwei wieder geöffnet sei.

Nun gut. Das Hotel Phoenix am Trygvasonstandbild hatte sein Straßencafé geöffnet, doch die Preise waren horrend. Ich ging einen Block weiter, ins Restaurant des Missionshotels, aß für billiges Geld Schmorfleisch und gedünsteten Weißkohl nach Art des Hauses und ging zurück zum Phoenix, um die Mahlzeit mit einem Bier abzurunden.

Und dann waren es immer noch viele Stunden, ich bummelte durch die Stadt, machte wieder den obligatorischen Abstecher zum Dom und stellte fest, daß er gerade wieder geschlossen war, es war drei Uhr, ich kaufte eine Nummer der Adresseavisa und las, daß Hugos Tivoli in Lade gastierte und den Auftritt der Zigeunersängerin Raya ankündigte.

Håkon Ladejarl war einer von denen, die gegen Ende des 10. Jahrhunderts in dieser Gegend mit Olav Trygvason um die Macht gekämpft hatten. Im Sklavenpulk des Jarls war einer, der Tormod Kark hieß; in Gauldahl mußten sie sich zusammen in einem Schweinetrog verstecken, als aufrührerische Bauern zu den Waffen griffen.

Und Kark sein Messer zog

im dunklen, tiefen Grab.

Da brachte er Jarl Håkon um

und schnitt den Jarlkopf ab.

Auf Lade gab’s ein Fest

als Kark den Kopf hinschafft,

denn da saß Olav Trygvason

so fromm und tugendhaft.

Der Sklave ward belohnt

auf königliche Art;

das Königsschwert, das schnitt so scharf,

daß Kark den Kopf losward.

Doch jetzt war es Hugos Tivoli, das in Lade hofhielt.

Es war ein ziemlich wehmütiges Tivoli, nicht viel anders als Axels Tivoli, das auf einem Kiesplatz am Rävåshügel in Karlskoga zu kampieren pflegte, als ich klein war, genau dort, wo später die Nobelhalle gebaut wurde. Ein Tivoli ist ein wenig wie ein Kollektivroman, es muß wenigstens einen echt Verrückten geben, einen Symptomträger und maniac , womöglich an der Peripherie, aber einen, der durchgedreht ist und den Schaum der anderen vorm Mund hat und alles in seiner Umgebung zum Schweigen bringt. Ein Tivoli muß zunächst eine wirklich ausgefeilte tragische Metapher haben.

Gleichaltrige Mitschüler haben mit eigenen Augen die Motorradfahrer gesehen, die noch Anfang der sechziger Jahre in der Provinz im Tivoli auftraten; sie fuhren auf einer kleinen, mit einer Art Holzzarge verkleideten Arena im Kreis herum, ungefähr wie in einer Tonne, und wenn sie richtig in Fahrt waren, gaben sie der Maschine einen Ruck und fuhren plötzlich an der Innenwand der Tonne, das Motorrad in waagerechter Lage, immer im Kreis herum, und die Zentrifugalkraft hielt sie an der Wand fest. Die Geschickteren lenkten die Maschine während der Runden in Sinuskurven die Wand hinauf und hinunter. Der schwierigste Moment war, zur Landung herunterzukommen. Eine harte Branche, komplizierte Frakturen; zumal wenn der Fahrer etwas verkatert war, konnte die Landung eine heikle Sache werden.

Hugos Tivoli in Lade fehlte ein solcher Clou. Es waren die üblichen Schiffschaukeln, ein bißchen Pfeilwerfen, Luftgewehre, bizarre Spielautomaten, wo man sich im Saloonmilieu ein Duell mit einem Hologramm lieferte, ein Kraftmesser in der Form eines Balls, auf den man hauen mußte – die Skala war als Bildfolge gestaltet, wo bei Stufe 1 eine Frau mit Sternchen auf Brüsten und Schoß sagte: »Sublime! You’re unbeatable!«, während sie stufenweise immer mehr anhatte, um bei Stufe 4, der schlechtesten, in Rock und Pullover zu sagen: »You are a mess!« Zentrifugalgeräte, eine Geisterbahn, Losbuden. Ringwerfen nach einer Champagnerflasche, die sich beim näheren Hinsehen als gewöhnlicher Schaumwein erwies.

Doch dann betrat Raya die Bühne, mit ihrem norwegischen Ehemann und Impresario und zwei Gitarristen, den Brüdern Les Gitanes Ivanovitch, sowie einem Ziehharmonikaspieler, der nordischer Meister im »Trekkspill« gewesen war. Sie sang, sie tanzte, sich routiniert darbietend, prachtvoll, schimpfte in den Pausen darüber, daß man nicht gescheit genug war, die Karusselle abzustellen, und versetzte mit ihrem Gesang die stillstehende Nachmittagsluft in balkanische Schwingungen. Und im Publikum wurde plötzlich einem riesigen, imposant betrunkenen Norweger Platz gemacht, mit naß gekämmtem Haar und einer ungeheuren Fleischwunde im Gesicht. Er war bis zu den Schultern hinauf tätowiert und tanzte im Kies, wie wohl noch keiner zuvor in Lade bei Trondheim getanzt hat. Er drehte sich im Kreis, er tastete mit den Händen zur Bühne hinauf, um Rayas Rocksaum zu berühren, sie glitt mit kleinen, souveränen Schritten zur Seite und lächelte und sang weiter, und die Tonleitern des Trekkspillmeisters flossen wie glänzendes Quecksilber aus den tonverzerrenden Lautsprechern.

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