Lars Andersson - Der Eistaucher

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Als der Pastorensohn Emil Thorelius um 1880 nach Uppsala geht, um Medizin zu studieren, ist es vor allem der industrielle und wissenschaftliche Aufschwung, der ihn reizt und lockt. Emil Thorelius ist getrieben von dem Wunsch und der Suche nach einem besseren, sinnvollen Leben. Schon bald wird er auch auf die brennenden politischen und gesellschaftlichen Fragen aufmerksam. Sozialismus, Meinungs- und Religionsfreiheit und die aufklärerischen Ideale faszinieren den jungen Studenten gleichermaßen, wie der naturwissenschaftliche Fortschritt. Nächtelang debattiert er mit seinen Kommilitonen über Linné, Darwin und Marx. Doch mit seinem Zweifel an den alten Gewissheiten wächst auch seine innere Verlorenheit.DER EISTAUCHER ist ein flirrender Bericht über Menschen, Ideen und Konflikte in einer Zeit, als das moderne Schweden Gestalt annimmt. Anhand des Emil Thorelius wird eindrucksvoll beschrieben, wie nah Faszination und Verzweiflung auf der Suche nach einer neuen Wahrheit beieinander liegen. Es ist ein historischer Roman, dessen Bilderreichtum und dargestellte Spannungen unweigerlich auf die unmittelbare Gegenwart verweist. Lesenswert!-

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Nachts versuchte ich mich an Cohen:

Die Glocken, die dein Reich geschmückt,

liebte so mancher Mann.

Und jeder, der dich je begehrt,

fand, was er immer mehr begehren muß.

Die Schönheit dir verloren ging,

so verloren wie für sie.

Lös meiner sehnend Zunge Band

nimm alles eitle Tun aus meiner Hand

zeig deinen Körper mir in Brand

als wäre ich der, den du liebst.

Dein Körper wie ein Flutlicht

auf meiner Ärmlichkeit.

Gern würd ich deine Güte erproben

bis du weinst – probier jetzt meine Gier.

Und alles hängt nun davon ab

wie nah du bei mir schläfst.

Lös meiner sehnend Zunge Band

nimm alles eitle Tun aus meiner Hand

zeig deinen Körper mir in Brand

als wäre ich der, den du liebst.

Hungrig wie ein Torweg

den der Troß durchzog,

steh ich verwittert hinter dir

mit deinem Wintermantel, dem kaputten Riemenschuh.

Ich liebe es, dich nackt zu sehn,

von hinten allermeist.

Lös meiner sehnend Zunge Band

nimm alles eitle Tun aus meiner Hand

zeig deinen Körper mir in Brand

als wäre ich der, den du liebst.

Du bleibst dem bessern Manne treu,

ich fürchte, er ist fort.

So hör mein Urteil über deine Liebschaft hier

in diesem Zimmer an, wo meine Liebe starb.

Nie trag ich diesen welken Lorbeerkranz,

der ihm vom Kopfe glitt.

Ach, lös nur meiner sehnend Zunge Band

nimm alles eitle Tun aus meiner Hand

zeig deinen Körper mir in Brand

als wäre ich der, den du liebst.

Ich habe stets Schwierigkeiten gehabt, etwas, das ein Gespräch auch nur simulierte, mit anderen Leuten als erprobten Freunden aufrechtzuerhalten. Jetzt wurde es vollends beschissen. Eine vernünftige Antwort für jemanden zu finden, der beispielsweise fragte, wie es mir denn zur Zeit so gehe, war, wie in einem dunklen Zimmer nach dem Lichtschalter zu tasten. Ich verwickelte mich in Erklärungen, dementierte mich selbst, je länger ich redete, konstruierte Sätze ohne Kopf und Schwanz, weil die Grammatik selbst plötzlich blind zu enden schien. Und meist zog ich mich so schnell es nur ging wieder in die Stummheit zurück, als wäre ich in einen Sumpf getreten.

Der Reihe nach schienen die zuverlässigen, unbewußten Steuerfunktionen, die erlernten und längst unsichtbar gemachten Navigationssysteme, die Instinkte, die Hilfsmotoren, ihren Platz im Gehirn zu verlieren. Die Erinnerungen wurden ungenau. Die Gedanken lösten sich auf wie in Säure. Es konnte sich anfühlen wie eine schleichende Verblödung. Und je weniger gelenkte Dynamik in der inneren Rede, derjenigen, die dem Reden vorangeht, um so stereotyper und schlafwandlerischer das äußere Verhalten.

Es konnte passieren, daß ich für mich selber einfache Behauptungen formulierte, die sich mir plötzlich als verblüffende Entdeckungen darstellten. Als erinnerte ich mich selber an elementare Sachverhalte, die in einer Art Black-out weggefallen waren und nun mit einem Ruck wieder auf den Füßen standen. Es waren keine bemerkenswerten Sentenzen. Sie waren von der Art, wie man sie aus jedem beliebigen TV-Manuskript herausgekürzt hätte. Doch sie bekamen plötzlich eine illuminierende Kraft.

Sie frappierten mich ungefähr so wie etwas, das man liest, und es sich sofort vor einem ganz bestimmten Menschen zitieren hört.

Der Mensch, dem ich im Geiste bei passender Gelegenheit diese Banalitäten zitierte, war ich selbst.

Doch zehn Minuten darauf hatte ich sie meist wieder vergessen, das Gedächtnis schnappte zu, eine Tür hatte sich lautlos geschlossen, und in meiner Sprache leuchtete unscharf ein neuer leerer Fleck.

Eine dieser Sentenzen war immerhin von so außerordentlicher Belanglosigkeit, daß ich sie wie ein Anti-Maskottchen aufbewahrte. Sie lautete: Das wichtigste ist nicht das, was zu Papier kommt.

Diese Behauptung, diese kitschige Behauptung war ehrlich gesagt ein bißchen erschütternd.

Als ich hörte, wie einfältig das klang, hörte ich auch, auf wieviel Dummheit, wieviel Eitelkeit, wieviel jämmerliche Selbstumnachtung in meinem Dasein es hindeutete. In seiner ganzen Blödheit deutete es doch, deutete blöd und besserwisserisch auf eine Täuschung hin, der mein Leben, wie ich mir eingestehen mußte, zu fast hundert Prozent anheimgefallen war.

Was besagte dieser lächerliche Satz?

Er besagte, daß Arild Andersson sich im Frühjahr 1980 darauf besinnen mußte, daß sein Leben sich nicht in dem Maß verwirklichte, wie es Worte auf Papier absonderte. Er besagte, daß für Arild Andersson eigentlich alles, was er tat und erlebte und dachte, auf unklare Weise, jedoch mit ganz deutlichen praktischen Konsequenzen, als Vorarbeit für geschriebene Worte galt. Er besagte, herzlos, aber vermutlich wahr, daß Arild Andersson sich noch nie so recht mit dem Gedanken befaßt hatte, er selbst sei es, der ein Anrecht auf sein Leben habe, und nicht seine Schreibmaschine.

Er bedeutete so vieles mehr, Dinge, die nicht vor der Schreibmaschine haltmachten.

Ich hatte mich vom öffentlichen Wort an die Kandare nehmen lassen. Alles, was ich in meiner Sprache in Äußerungen verwandelte, waren Entwürfe für schriftliche Mitteilungen. Ich hatte keine privaten Papiere, was ich schrieb, war nicht meine eigene Angelegenheit, die ich dann nach Belieben anderen in die Hand geben konnte, denn auf meiner Schulter saß immer ein Teufelchen und notierte, was ich gerade trieb. Ich stand unter der Bewachung meines eigenen Schreibens. Jedes Wort war als gelesen gedacht, schon bevor es zu Papier gebracht worden war. Jede Idee wurde sofort von einer Vorstellung des gelesenen Worts verschlungen. Alles ging über den Tisch eines Lektors, der sich tief in den Schichten meiner Phantasie eingenistet hatte, wo mir selbst der Einblick fehlte.

Ich hatte mich in einen Belagerungszustand versetzt. Ich war der Leibeigene meiner künftigen schriftstellerischen Erzeugnisse. Man könnte es auf viele andere Arten sagen, beispielsweise so: ich war nicht im Besitz meiner Produktionsmittel.

Und da gerieten meine Schwierigkeiten, in diesem Frühjahr irgend etwas zu schreiben, ins gleiche Licht wie meine Schwierigkeit zu reden, überhaupt irgend etwas mit meiner Person auszudrücken. Ich hatte das Reden dem Fetisch des Geschriebenen geopfert. Eine Weile war es noch möglich, an den Erinnerungen meiner eigenen Rede, den Resonanzen der Rede der anderen, weiterzuschreiben. Doch wenn die Rede zum Schweigen gebracht, wenn sie der Bewachung eines Fetischs unterstellt worden ist, der im voraus einen Besitzanspruch auf alles erhebt, was gesagt werden könnte, dann verdorrt die Sprache an ihrem Skelett, zerreißt und hängt an ihrer Form fest. Und der Tag ist mit der Hypothek unbeschriebener Blätter belastet.

Doch das wichtige war nicht das, was zu Papier kam.

In derselben Woche, in der Buch-Viktors Antiquariat unter den in Uppsala üblichen mysteriösen Umständen abbrannte, fuhr ich mit dem Nachtzug nach Trondheim, um mich am nächsten Tag zu Namdalens Volkshochschule in Grong, Nord-Trøndelag, zu begeben, wo mein Freund A. als Lehrer arbeitete. Morgens im Buffetwagen, unterwegs an den Ufern des Storsjön und des Indalsälven, die Fensterscheibe voll mit Wald und Fjäll und wogenden Wiesen, wo Heuharfen wie abgenagte Skelette einer von Trollen verschleppten Rinderherde auf gespreizten Beinen balancierten, regte die Kellnerin sich über einen Mann auf, der beim Durchgehen stur die Zigarette im Maul behielt. Ich kannte sie von früheren Reisen, kannte ihre Thermosflaschen und ihre gigantischen, in Plastikfolie eingepackten Stullen. Jedesmal aufs neue pries sie ihre Butterbrote an. Als der Schaffner vorbeikam, machte sie ihm heftige Vorwürfe, daß er sich diesen Mann nicht vornehme, der in ihrem Caféwagen Zigaretten rauchte.

»Wäre es Strömlund gewesen, der hätte ihn aus dem Zug geworfen, soviel ist sicher. Du bist einfach zu gutmütig!«

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