Lars Andersson - Der Eistaucher

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Als der Pastorensohn Emil Thorelius um 1880 nach Uppsala geht, um Medizin zu studieren, ist es vor allem der industrielle und wissenschaftliche Aufschwung, der ihn reizt und lockt. Emil Thorelius ist getrieben von dem Wunsch und der Suche nach einem besseren, sinnvollen Leben. Schon bald wird er auch auf die brennenden politischen und gesellschaftlichen Fragen aufmerksam. Sozialismus, Meinungs- und Religionsfreiheit und die aufklärerischen Ideale faszinieren den jungen Studenten gleichermaßen, wie der naturwissenschaftliche Fortschritt. Nächtelang debattiert er mit seinen Kommilitonen über Linné, Darwin und Marx. Doch mit seinem Zweifel an den alten Gewissheiten wächst auch seine innere Verlorenheit.DER EISTAUCHER ist ein flirrender Bericht über Menschen, Ideen und Konflikte in einer Zeit, als das moderne Schweden Gestalt annimmt. Anhand des Emil Thorelius wird eindrucksvoll beschrieben, wie nah Faszination und Verzweiflung auf der Suche nach einer neuen Wahrheit beieinander liegen. Es ist ein historischer Roman, dessen Bilderreichtum und dargestellte Spannungen unweigerlich auf die unmittelbare Gegenwart verweist. Lesenswert!-

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Ihr Verlobter war auf einem anderen Weg geflüchtet. In Schweden kamen sie wieder zusammen.

Und plötzlich erinnerte ich mich an die allerersten Male, als für mich daheim auf dem Küchenfußboden ein wenig Wirklichkeit wurde, daß Menschen in anderen Ländern wohnten – aber das muß ein paar Jahre später gewesen sein, vielleicht ’58 oder ’59 –, als meine Eltern alte Schals, Mützen, Kinderkleider in große Pappkartons packten, die für eine Familie in Budapest bestimmt waren, und dann kamen ein Photo und Briefe, über denen meine Mutter mit ihrem deutschen Schullexikon saß, um sie zu entziffern. »Gewesen.« Ja, undeutlich wie auf einer Radiofrequenz, die sich nie richtig einstellen läßt, doch verbunden mit irgendwelchen unbestimmten optischen Erinnerungen, einem Fußboden, einer Tür, hörte ich meine Eltern wieder über etwas diskutieren, das die Wortstellung von diesem »gewesen« betraf. Das muß das erste ausländische Wort gewesen sein, das ich aufschnappte.

Kurz vor fünf Uhr nachmittags am Aschermittwoch stiegen wir im gigantischen, an eine halbwegs ausgeräumte Markthalle erinnernden Budapester Hauptbahnhof aus. Dann gingen wir von einem Hotel zum anderen, wegen Ostern war alles belegt, und landeten zu guter Letzt in einer Jugendherberge hoch oben in Pest.

In der nachmittäglichen Dämmerung des Gründonnerstags kletterten wir in Siófok am südlichen Ufer des Balaton aus dem Zug. Auf gut Glück; und so off season wie nur möglich, wie uns klar wurde, als wir den Koffer durch dunkle Straßen schleppten, vorbei an einer halb verdunkelten Kneipe, in ein völlig verlassenes Hotel Europa hinein, wo man bedauerte, daß man erst in etwa einer Woche anfangen würde, die Zimmer zu heizen.

Am Karfreitag nachmittag standen wir ganz hinten, neben der Säule, an der die Eintretenden die äußerste Kuppe des Handschuhs ins Weihwasserbecken tauchten und sich damit die Stirn befeuchteten, in der überfüllten Kirche von Siófok, und eine Stunde lang war es, als vibriere alles, was wir hörten und sahen, auf den Spitzen einer Stimmgabel, die man mit einem enormen Resonanzkasten in Kontakt gebracht hatte.

Es wehte eine steife, eiskalte, hartnäckige Brise über dem See. Immer noch am Nachmittag des Karfreitags parkten wir einen gemieteten Fiat an der offenbar verriegelten Kirche, ein gutes Stück weiter weg, in einem winzigen Dorf, gingen in die Dorfwirtschaft, wo die Bauern hereinkamen und ein Glas Palinka kippten, während der Traktor draußen im Leerlauf brummte, wanderten auf dem lehmigen Weg zwischen Häusern und Hühnerställen in ein Tal herab, wo man eine Kiesgrube ausgehoben hatte, und kamen auf einen Friedhof mit einem riesigen Steinblock, dessen vier Seiten mit den Namen von gefallenen Soldaten der Roten Armee bedeckt waren, und dicht gedrängten, niedrigen Holzkreuzen auf dem Boden.

Am Abend des Ostersamstags saßen wir jeder in eine graue Decke gehüllt da und hatten eine Flasche Weißwein und einen Brotlaib vor uns auf dem Tisch, als ein mißtrauisch glotzender Hausmeister hereinkam, um eine Glühbirne auf der Toilette einzuschrauben.

Am Morgen des Ostersonntags wurden wir um halb sechs geweckt und trugen unser Gepäck zum Bahnhof, beobachteten einen Zug, der ostwärts davonfuhr, und wunderten uns über eine Bahnhofsuhr, die eine Stunde vorging, bis uns klar wurde, daß die ungarische Eisenbahn (doch keine andere) pünktlich in dieser Nacht auf Sommerzeit geschaltet hatte. Ein schönes und teilnahmsvolles Mädchen in der Hotelrezeption schaffte es, nach einer Rundfahrt durch die Stadt einen Bekannten aufzutreiben, der uns zum Freundschaftstarif nach Budapest fuhr, wo sich unser Zug, mit starker Verspätung durch Schneeverwehungen in Vojvo Dina, nordwärts in Bewegung setzte.

Am Dienstag, dem 8. April, trafen wir wieder im Bahnhof von Uppsala ein, und das Frühjahr versprach nichts Bestimmtes.

Nur noch ein einziger Zug: an einem Sonntag Mitte April gehen Arild Andersson, Ragnhild und der Freund F. die Straße zur Dänischen Kirche entlang, biegen an einer Scheune ab, die zum Treffpunkt eines Motorradclubs umgebaut worden ist, klettern über den Zaun eines Schafpferchs und stehen auf der einzigen Andeutung von Hügel, die auf dieser Seite des Flüßchens Fyris zu entdecken ist. Der Sonnenschein ist hell und scharf. Die Ackerfurchen der Felder liegen nur auf der Sonnenseite bloß, mit einer Schwärze, die nur möglich ist, wenn man lange keine nackte Erde mehr gesehen hat. Auf der Schattenseite liegt noch eine Schicht Schnee. Die Landschaft zeichnet sich mit graphischer Schärfe ab. Von der Anhöhe aus sieht man jenseits der Klötze der Fabrikanlagen und Mietskasernen den anderen, den wirklichen Hügel, das Schloß ist daraufgedrückt wie ein roter Fez, und aus der Mulde daneben steigen souverän die beiden watvogelartigen Türme des Doms auf.

Sie haben sich hingehockt und angefangen, Kaffee einzuschenken, als sich Schnee in die Luft mengt. Dann wird der Schneefall rasch dichter, ein niedrig dahinjagender Wind kommt auf, im Laufe von Minuten herrscht ein heftiges Schneetreiben. Sie sind dünn angezogen und brechen bald auf, nehmen den kürzesten Weg zum Bahndamm, wo die Bahnlinie nach Länna, auf der im Sommer sonntags ein Ausflugszug verkehrt, die Ebene durchquert.

Im Näherkommen sehen sie, daß eine Lok auf dem Gleis steht. Sie hat vorn einen Schneepflug, ist aber offenbar steckengeblieben, zwei Männer sind ausgestiegen und schaufeln den Schnee weg. Wenn diese Lok sie mitnähme, könnten sie praktisch zu Hause vor der Tür abspringen. Sie beschleunigen ihr Tempo, die Männer sind in die Lok gestiegen, und als sie nur noch zehn Meter entfernt sind, startet die Lok und kommt durch, fährt davon.

Knapp hundert Meter weiter bleibt sie wieder stecken. Arild Andersson, Ragnhild und der Freund F. legen wieder Tempo zu. Jetzt haben sie vielleicht noch fünfzehn Meter vor sich, als die Lok losruckelt.

Dies wiederholt sich ein drittes Mal. Sie schwören, niemals nach Länna zu fahren.

Doch der Frühling pochte unter der Erde, rechthaberisch, unerschütterlich. Die Fluren begannen zu trocknen. Der Schnee kehrte in raschen, geordneten Attacken zurück, besetzte die Felder, brachte das Pochen zum Verstummen, befestigte seine Macht, zog sich aber genauso schnell wieder zurück. Und mit jedem Mal war die Zeit stärker aufgestaut: sobald der Boden nackt dalag, brach der Strom der Zeit mit neuer Kraft hervor.

Auf dem Rasen vor dem Haus strömten die Kinder zusammen, sie konnten nicht alle vom Hof kommen (ich kannte kaum die Hälfte davon), er mußte zum Treffpunkt der Kinder aus der ganzen Gegend geworden sein. Ich saß vor einem unbeschriebenen Blatt Papier in der Schreibmaschine, stand mit irgendwas in den Händen herum, beugte mich über die eine oder andere eilig zusammengewürfelte Mahlzeit und schaute zum Fenster hinaus, auf die Kinder, die beispielsweise mit Eishockeyhelmen auf dem Kopf Rugby spielten, die Tore mit Stöcken markiert. Sie hatten jede Größe zwischen 90 und 150 Zentimeter, und faßte man ein einzelnes ins Auge, so schienen Kopf, Körper, Bewegungen, Gesten absolut und richtig, passend in dem speziellen Maß, wenn man sie aber zusammen betrachtete, entstanden absurde Kontraste, unvereinbare Proportionen, wie in einem Aquarium. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie es gewesen war: in einer Welt zu leben, in der Alter und Körpergröße das waren, was zählte, was ganz eindeutig definierte, wer man im Verhältnis zu allen anderen war. Dadurch war festgelegt, welchen Platz man bei den Spielen hatte, welchen Wert bei den Mannschaftskämpfen, wie lang der Tag für einen war, wie groß das Revier. All die Systeme von Maßen und Dimensionen, in denen das Kind lebt! All die Ordnungen, die das Kind im Laufe eines Tages mit seinem Körper durchläuft! Rechtsordnungen, die keine einfachen Hierarchien waren – ein feines Netz von Rücksichtnahmen, Ehrenkodexen, Vorteilen und Trumpfkarten. Doch im Grunde genommen ist das gesamte Dasein topologisch nach diesen Zeichen geordner: >, <. Größer als, kleiner als.

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