Tilman Mayer - Bismarck - Der Monolith - Reflexionen am Beginn des 21. Jahrhunderts

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Bismarck: Der Monolith - Reflexionen am Beginn des 21. Jahrhunderts: краткое содержание, описание и аннотация

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Wieviel Bismarck steckt im 21. Jahrhundert?Am 1. April 2015 würde Bismarck 200. Anlass, kritisch Bilanz zu ziehen. Zehn namhafte Wissenschaftler untersuchen, inwieweit sein Erbe die politische Landschaft bis heute beeinflusst hat. Wie kann man zum Beispiel erklären, dass das Bismarck-Reich seine Größe so schnell und gründlich verspielte? War dieses Verhängnis von Beginn an angelegt, hat es gar mit Bismarck zu tun? Wie können wir heute in der Mitte Europas den Ton angeben, ohne anderen Mächten zu viel zuzumuten? Wie halten wir es mit Russland? Innenpolitisch: Wie sieht eine zeitangemessene Sozialgesetzgebung aus? Was erwarten wir von einer anspruchsvollen Kanzlerschaft?AUTORENPORTRÄTTilman Mayer, geboren 1953 in Freiburg_i. Br., ist seit 2001 Professor für Politische Theorie, Ideen und Zeitgeschichte am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Nach seinem Studium u. a.der Politikwissenschaft , der Philosophie und der Germanistik in Freiburg und zeitgeschichtlichen Tätigkeiten leitete er das Bonner Büro des Instituts für Demoskopie Allensbach. Seit 2007 ist Mayer Vorsitzender der Gesellschaft für Deutschlandforschung (GfD) und seit 2010 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD). Neben der Zeitgeschichte beschäftigt er sich mit der Parteitenforschung, der Demographie und geopolitischen Fragen.-

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Der verfolgten Sozialdemokratie in der Ära Bismarck setzt Brigitte Seebacher ein eindrucksvolles Denkmal. Zunächst würdigt sie Lassalle, mit dem Bismarck sich zu arrangieren begonnen hatte. Im Kern geht es dann aber um August Bebel, um dessen Kampf- und Leidensgeschichte im zweiten Reich. Er hat die Annexion Elsass-Lothringens abgelehnt und einen ehrenvollen Frieden mit Frankreich verlangt. Bebel hat die Reichsgründung nur aus der Haft miterleben können und war wegen der Kritik an der Annexion im Dezember 1870 verhaftet worden – wegen »Vorbereitung zum Hochverrat«! Noch 1889 standen in Elberfeld-Barmen 128 Sozialdemokraten vor Gericht und 400 Zeugen wurden geladen. Das Ausmaß an Diskreditierung und Verfolgung hat die politische Kultur des zweiten Reiches vergiftet. Wenn Willy Brandt 1967 Walther Rathenau zitiert: die Bismarck ’sche Zeit sei für alle Zeiten vorüber, dann ist dies nachvollziehbar.

Ulrich Lappenküper skizziert ein eindrucksvolles und einfühlsames Porträt einer Einrichtung, die sich dem Erinnern an Bismarck widmen kann, ohne einem Mythos frönen zu müssen. Der Autor zeichnet ein Bild einer Memorialkultur, die im Sachsenwald, parteiübergreifend und wissenschaftlich besten Ansprüchen genügend, eine historische Leistung erbringt. Lappenküper spiegelt aber auch die Geschichte des Bismarck-Bildes in den unterschiedlichen deutschen Gesellschaften. Vor allem wird der sehr lange Weg bis zur Einrichtung der Otto-von-Bismarck-Stiftung aufgezeigt, der belegt, wie schwierig es in Deutschland ist, ein Erbe anzutreten, das die Geschichte hinterlassen hat – und dem man sich stellen können muss, denn, so zitiert Lappenküper, »jede Kultur beruht auf Erinnerung« (Norbert Lammert).

Henry Kissinger verweist gleich zu Beginn seiner berühmten, 1968 zuerst erschienen Studie über den weißen Revolutionär auf den Anstoß, warum man sich mit Bismarck beschäftigen sollte, auch im 21. Jahrhundert. Bismarck habe die Landkarte Europas neu gestaltet, aber sein Erbe sei von nicht zu bewältigender Größe gewesen. Kissinger geht methodisch so vor, dass er schon in der biografischen Entwicklung Bismarcks dessen Naturell herausarbeiten möchte. Weiterführender ist vielleicht seine Bemerkung, die auch den späteren Außenminister Kissinger bestimmt haben dürfte: »Friedliche Veränderung ist nur dann möglich, wenn die Mitglieder eines internationalen Staatensystems den Wert ihrer Ordnung über jede zwischen ihnen auftretende Uneinigkeit hinaus anerkennen.« Diese Erkenntnis schließt fast zum jüngsten Buch Kissingers, World Order (2014), auf, in dem das Westfälische System von 1648 gewürdigt wird. Dass die Zustände, die in Deutschland herrschten, der Schlüssel für das europäische Gleichgewicht waren, führt zu Bismarcks Leistung hin. Bismarck versuchte die Realität nach seinen Zielen hin zu gestalten und war insofern revolutionär. Eine Politik, die die Ereignisse nur abwartet, würde leicht von ihnen bestimmt werden. Eine von Kissingers Thesen lautet, dass die von der Revolution, der deutschen Einheit, entfesselten Kräfte einer eigenen Logik folgen, die mit den ursprünglichen Zielvorstellungen ihrer Initiatoren nichts mehr gemein haben, sondern machtbezogen sich verselbständigen. Nur solange Bismarck regierte, konnte seine tour de force in der Geschichte des 19. Jahrhunderts, auf der Grundlage eines um Deutschland zentrierten komplizierten Bündnissystems, die Engpässe beziehungsweise Starrheit des internationalen Systems überspielen. Der hier wiederaufgelegte Aufsatz von Henry Kissinger besticht, weil er Bismarck wegführt vom stereotypen Bild eines Konservativen, eines junkeraffinen Politikers und ihm ganz im Gegenteil die nötige Anerkennung für seine realpolitischen Leistungen zollt und damit einen Politikertyp goutiert – übrigens 1968 ihn mit de Gaulle! vergleicht –, den man später vielleicht als großen Reformer wiederfindet, in Gestalt Bismarcks aber als Gründerfigur (Deutsches Reich) und als Anstifter von neuen, sozialstaatlichen Politikfeldern ausgewiesen findet.

Der große Bismarck-Kenner Michael Stürmer nimmt sich vor, die alten Erzählungen zu überprüfen. An sich sei das Bismarck-Reich, insbesondere im Bewusstsein der Westdeutschen bis 1989, kein Gegenstand ernsthafter Betrachtungen mehr gewesen. Doch wenn die Weltgeschichte mit der Tür ins Haus falle, so Stürmer, könne das Haus nicht unverändert bleiben. Auch Stürmer fällt es nicht schwer, von einer Staatskunst zu sprechen, die sich 1989 / 90 nach innen ebenso wie nach außen behauptet hat und Sinn für Geschichte und Geografie und speziell Geopolitik entwickelt habe. Stürmer spricht von den Lehren der Geschichte, die man im Verhältnis zu Russland etwa ziehen könne – bis in unsere Tage!

Vergleichen was vergleichbar ist, heißt ja nicht, dass man etwas gleichsetzt – in diesem Sinne nimmt sich Hans-Peter Schwarz mit einer gewissen Courage die Einigungsbewegungen von 1871 und 1989 / 90 einmal vor. Dabei wecken sowohl die Unterschiede als auch die aufgezeigte Vergleichbarkeit gleichermaßen Erstaunen. Beide Male gelang es, einen deutschen Nationalstaat zu errichten, von dem angesichts der Widerstände im In- und Ausland weder Bismarck noch Kohl es vernünftig fanden, unmittelbar zu sprechen. Genauso wie im 19. Jahrhundert schon geschehen, hatten sich in Westdeutschland viele Widerstände gegen eine Nationalbewegung etabliert. Dass ein späterer deutscher Außenminister noch eine Woche nach dem Fall der Mauer die Wiederherstellung des deutschen Nationalstaates mindestens 25 Jahre lang verhindert wissen wollte, steht für sich. Willy Brandt war diese Metternich ’sche Ängstlichkeit nicht zu eigen. Weder Bismarck noch Kohl hatten per se einen größeren Bezug zur jeweiligen Nationalbewegung, an deren Spitze sie sich aber rasch zu stellen wussten. Beide Staatsmänner wussten ausländische Mächte für ihr Vorhaben zu gewinnen. Innenpolitisch galt es für beide, Anti-Preußentum oder antinationales Denken aufzufangen. Der faszinierende Vergleich, der dem Biografen Adenauers wie Kohls hier gelungen ist, steht für sich.

* * *

Ich danke allen Autoren, dem Verlag, meinen Mitarbeitern, beratenden Kollegen und der Jakob-Kaiser-Stiftung für die Möglichkeit, eine derart wertvolle Sammlung von Betrachtungen im Bismarck-Jahr zusammenstellen zu dürfen.

»Genie« im Kanzleramt?

Otto von Bismarck als erster deutscher Kanzler und als preußischer Regierungschef

Peter März

1. Expositionen

An Bismarck-Verherrlichung war in Deutschland schon früh, bereits nach seiner Entlassung durch Kaiser Wilhelm II. am 18. März 1890, kein Mangel. Zu den Höhepunkten von Bismarcks Glorifizierung nach der Verbannung aus seinen Ämtern zählten seine ausgedehnte Reise im Sommer 1892 nach Dresden, Wien und München – aus Anlass der Vermählung seines Sohnes Herbert mit der Gräfin Marguerite von Hoyos in der österreichischen Hauptstadt –, sein 80. Geburtstag 1895 und später, in der Zeit nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, die nostalgische Sehnsucht in die scheinbar gute alte Zeit des Kaiserreiches unter Wilhelm I.

Schon zwei Jahre nach seiner Entlassung war Bismarck im Geschichtsbild großer Teile der Öffentlichkeit, auch und gerade unter Einschluss des 1866 geschlagenen Österreichs, vom reaktionären preußischen Junker zum Idol des nationalen Bürgertums geworden. 1Vom »Genie« aber spricht ein anderer, wenn auch nicht frei von zweifelndem Unterton: der Historiker, Sicherheitspolitiker und ehemalige US-amerikanische Außenminister Henry A. Kissinger. Er gebraucht, auf Bismarck bezogen, die bekannte Formel vom weißen Revolutionär, also vom Staatsmann, der die Revolution von oben durchgesetzt habe, um die von unten abzufangen, und er schreibt über die Verfasstheit, die Bismarck in Deutschland seit Ende der 1860er-Jahre durchsetzte: »Die neue Ordnung, die den Konservativen zu demokratisch, den Liberalen zu autoritär und den Legitimisten zu machtorientiert erschien, war auf ein Genie zugeschnitten, das sich vornahm, die widerstreitenden Kräfte sowohl auf der innenpolitischen als auch auf der außenpolitischen Ebene, dadurch zu bändigen, dass es sie jeweils gegeneinander ausspielte.« 2

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