[Es folgen die zahlreichen Kriegszüge Karls des GroßenKarl der Große, fränkischer Kg. (768–814), Kg. der Langobarden (774–814), Ks. (800– 814) entsprechend des Berichtes der Historia Turpini, die in einer gerafften Form erscheinen2.]
Über die Passion und Translation des heiligen JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) nach GalicienGalicien, L.
Der heilige JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) predigte zuerst in JudäaJudäa, L. und kam später nach GalicienGalicien, L.1. Nach nur geringem dortigen Erfolg kehrte er nach Judäa zurück und wurde von HerodesHerodes Agrippa († wohl 44) enthauptet2. Dies alles kann man ausführlicher in seiner Legende, die „Iacobus“3 genannt wird, finden. Allerdings ist viel Apokryphes über dessen Translation nach Galicien aufgeschrieben worden, aber nachdem er alles dies zurückgewiesen hatte, erklärte CalixtCalixt II., P. (1119–1124)4 jenes Buch, das „Iacobus“ genannt wird, gleichsam als authentisch5.
Es sagt der Papst CalixtCalixt II., P. (1119–1124) weiterhin, dass während er (Jakobus) enthauptet wurde, das Haupt nicht auf die Erde fiel, sondern er dies selbst in seinen Armen hielt, damit es nicht von irgendeinem der Verfolger getrennt werden konnte. In der Nacht kamen aber seine Jünger, fanden den Leichnam selbst und beugten die Knie. Sie legten das Haupt in einen hirschledernen Beutel mit aromatischen Stoffen und übertrugen [alles] von JerusalemJerusalem, Ort nach GalicienGalicien, L., ein Engel begleitete sie über das Meer. Und sie begruben ihn bei dem Ort, an dem er heute verehrt wird6. Der heilige JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) wurde 11 Jahre nach der Passion des Herrn enthauptet7. In dieser Zeit herrschte die Königin LupaLupa, heidnische Kg. in der Hagiographie in Galicien, das kannst du in seiner Geschichte ausführlicher lesen8.
Freue1 Dich also, GalicienGalicien, L., mit einem solchen Glanz ausgestattet und vom Irrtum des Aberglaubens befreit worden zu sein. Freue Dich, dass Du durch die Ankunft eines solchen Gastes die Wildheit der Tiere hinter Dir ließest und das zuvor ungezügelte Hirn dem Joch Christi unterwarfst. Denn die Demut des heiligen JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) gewährt Dir sogar mehr als die wilde Entschlossenheit all Deiner Könige. Denn während jene Dich dazu verführten, Götzen zu verehren, reinigte Dich jener und empfahl Dir die wahre Verehrung Gottes. Sei glücklich, SpanienSpanien, L., über das Füllhorn dieser zahlreichen Dinge, aber sei noch glücklicher über die Gegenwart des seligen Jakobus. Einstmals warst Du der Säulen des Herkules wegen berühmt, aber jetzt stützt Du Dich noch glücklicher auf die Säule Jakobs. Herkules hatte Dich durch den verstockten Aberglauben mit dem Teufel verbunden, Jakobus verband Dich mit seinem Schöpfer. Du steigerst mit steinernen Säulen den Unglauben, jene aber führt Dich zu Heil und Gnade.
Wir2 wollen also ehrwürdig seinen Festtag begehen und die Begierden unseres Fleisches zügeln, damit wir weder durch Wollust verstört und befleckt, noch durch Hochmut und Stolz überheblich werden. Wir wollen nicht zu leicht im Zorn entbrennen, und ebenso dürfen wir uns nicht durch Neid oder Eifersucht quälen lassen. Streben wir danach, ihm ähnlich zu sein, wenn wir möchten, dass unsere Bitten erhört werden. JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) nämlich zügelten weder die grausamen Juden oder die arroganten Pharisäer, noch hielt ihn der zornige HerodesHerodes Agrippa († wohl 44) vom wahren Gott fern. Deshalb dürfen wir uns auch nicht von Reichtum und Überfluss beeindrucken lassen, noch mögen uns fleischliche Regungen umschmeicheln, noch mögen uns die Qualen der wilden Fürsten schrecken, damit wir die Aufgaben der Predigt nicht zu wenig wahrnehmen.
In Bezug auf die Translation glauben wir also, wie ich vorher gesagt habe, jenem authentischen Buch, das „Iacobus“ genannt wird, und wir weisen Anderes zurück3. Dieses4 Buch „Iacobus“ berichtet nämlich das, was zum Lesen und an den Festtagen zum Singen notwendig ist. Freuen wir uns also auf Erden über JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi), wie die Engel in der himmlischen Heimstatt frohlocken. Siehe, die Stadt CompostelaSantiago de Compostela, Ort ist durch die Hilfe des seligen Jakobus geheiligt worden. Dort wird Gläubigen und Ankommenden das Heil zuteil. Wie sehr ist dieser heilige Ort zu verehren, in dem die heiligsten Gebeine des Apostels, die Gott in seinem Fleisch berührten, begraben liegen. Deshalb erstrahlt der große Jakobus in GalicienGalicien, L. durch Wunder, und er erstrahlt ebenso an anderen Orten.
Lasst uns also pilgern, das bedeutet im wahren Pilgergeist: Unterdrückung der Laster, Abtötung des Fleisches, Hervorhebung der Tugenden, Vergebung der Sünden, Buße der Reumütigen, Weg der Gerechten, Liebe zu den Heiligen, Glaube an die Auferstehung, Ferne von der Hölle und Gewährung des Himmelreichs. Vermieden seien Völlerei, das Verlangen des Bauches sei fern, die Begierde gebremst. Er (JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi)) bändigt die fleischlichen Genüsse, reinigt den Geist, regt den Menschen zur Kontemplation an: Er erniedrigt die Hochmütigen, preist die Erniedrigten selig, liebt die Armut und hasst es, wenn jemand durch Raffsucht Besitz erworben hat.
Über die Muscheln (De crusillis). CalixtCalixt II., P. (1119–1124)1
Im Meer2 des seligen JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) gibt es eine gewisse Fischart. Die Fische haben auf jeder Seite einen Schild, und zwischen diesen Schilden verbirgt sich, wie zwischen zwei Schalen, der Fisch in Gestalt einer Auster. Diese Schalen sind wie die Finger einer Hand geformt. Volkssprachlich heißen sie nidulae (Nestchen), bei den Franzosen crusillae (kleine Gefäße), bei den Deutschen „muschelas“3. Die Pilger, die vom Grabe des heiligen JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi) zurückkehren, heften sie an Hut und Mantel und tragen sie zu Ehren des Apostels, zur Erinnerung an ihn und als Zeichen einer solch großen Pilgerfahrt freudig in ihre Heimat zurück.
Durch zwei Schalen werden die zwei Vorschriften der Liebe bezeichnet, mit denen der Träger sein Leben kennzeichnen möge, zum einen, Gott immer über alles zu lieben und den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Gott liebt, wer seine Gebote einhält, seinen Nächsten liebt und der so handelt, dass er niemandem etwas zufügt, was er nicht selbst wollte. Oh, Pilger des heiligen JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi)‘, mögest Du nicht mit jenem Munde lügen, mit dem Du seinen Altar geküsst hast. Mit den Füßen aber, mit denen Du so viele Schritte gemacht hast, schreite nicht zu schlechten Werken und mit den Händen, mit denen Du den Altar berührt hast, wage nichts Schlechtes auszuführen. Wenn Du einen starken Patron und Helfer haben möchtest, habe Jakobus zum Freund.
Gebet zum heiligen JakobusJakobus der Ältere († um 44), Apostel, Hl. (als Iacobus auch mittelalterlicher Buchtitel des Liber Sancti Jacobi)
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