Heidemarie Hirschmann - Von Chef zu Chef II
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Im Zellermeyer war es auch, wo ich mit einer niedlichen Delegation wohlgenährter Herren aus Holland, Belgien und Luxemburg bekanntgemacht wurde, drei Monsieurs oder Mijnheers, die sich mit Dussing über ein größeres Geschäft in Tarnplanen unterhalten wollten. Mir paßte die Ankunft der drei, mit denen wir uns fünf Tage lang intensiv zu befassen haben sollten, überhaupt nicht in den Kram. Ich hatte mich – nach zwei lesbischen Liebschaften – endlich wieder einmal für einen Mann erwärmt, was mir sehr gut tat und ihm noch mehr. Er war ein junger Textil-Chemiker, der in Dussings Betrieb in der Imprägnierungsabteilung arbeitete, was soviel heißt wie: er machte die Gewebe wasserdicht, nachdem sie gefärbt worden waren. In seinen freien Stunden arbeitete er außerdem für sich selbst an einem Verfahren, das schon die Faser wasserabstoßend machen sollte, und Dussing hatte ihm dafür das Labor zur Verfügung gestellt. Als ich einmal wegen eines Ferngesprächs abends länger im Büro geblieben war, traf ich mit Willi, dem Chemiker, zusammen, und seither kam er – wie ich befürchte – mit seinen Faserforschungen nur noch sehr langsam voran.
Willi war siebenundzwanzig, also nur wenig älter als ich, sehr dünn, beinahe schlaksig, elend groß, so an die 1,91 und wirkte auf den ersten Blick mit seinem blonden Schöpfchen, den abstehenden Ohren, dem großen Mund und dem riesigen Adamsapfel ein wenig doof. Das war aber nur die Fassade, er blödelte eben gern. Im Grund war er ein ganz kluges Bürschchen und wollte es zu etwas bringen. Zunächst freilich brachte er es nur zu einer ganzen Menge Spaß im Bett. Er war zwar alles andere als ein wirklicher Liebhaber, daran fehlte es ihm an Ernst, an Hingabe, an Leidenschaft und an Erfahrung. Aber er war so munter, so unermüdlich in seinen Späßen und auch nachher immer noch so gut aufgelegt, daß es nie zu schwülen oder tristen Stimmungen kam und ich mich von seinem urwüchsigen Berliner Humor richtig wieder eingedeutscht fühlte nach den Zeiten in Wien, Paris und an der Riviera.
Ich hatte mich eben daran gewöhnt, ein ganz gewöhnliches Mädchenleben zu führen, mit fünfmal die Woche Freund und zweimal die Woche Chef im Bett, mit Wochenende am Wannsee oder in Tegel und abends Kino auf dem Kudamm, als die NATO anrückte, und zwar gleich drei Mann hoch. „Ich kann dir nicht helfen, Heidemariechen“, hatte Dussing gesagt und seine Sorgenmiene aufgesetzt, „die müssen wir abkochen, koste es, was es wolle.“
Nun, ich hatte ja dank der Schule des netten Barons Patkul eine gewisse Erfahrung im Umgang mit gutsituierten Herren mittleren Alters und fürchtete mich nicht vor dem, was da auf mich zukam. Mich schmerzten nur die fünf Abende, die das kosten sollte, und darum verhandelte ich vorneweg ein wenig mit Dussing.
„ Ich bin deine Freundin“, sagte ich ihm zwischen der ersten Nummer und der Doublette, in jener vagen Stimmung, da beide voneinander genug haben und doch wissen, daß sie noch einmal loslegen werden, „ich bin deine Freundin, aber ich bin kein Callgirl. Ich bin eine sogenannte femme entretenue, was etwas durchaus Ehrenwertes ist und nicht so mir nichts dir nichts weiterverhökert werden kann.“
„ Mariechen“, blökte Dussing und krabbelte ablenkungsbedürftig in meinen Schamhaaren herum, „ich habe dich doch in dieser Hinsicht niemals strapaziert. Mir hat es immer genügt, wenn du nett aussahst und freundlich zu den Herren warst und mal ein paar Blicke in dein Dekolleté gestattet hast. Diesmal aber geht es wirklich um etwas. Wenn ich diesen Vertrag kriege, dann bin ich in, dann brauche ich keine Lobby mehr, dann spare ich die ganzen irrsinnigen Provisionen, die ich bisher diesem Schnösel – du kennst ihn, mir fällt der Name jetzt nicht ein – bezahlt habe, dann bin ich vor allem nicht mehr abhängig von dieser Visage!“
„ Wenn du soviel sparst, sollte dann nicht auch für mich etwas ‘rausspringen?“
„ Halte ich dich zu kurz? Hast du nicht Wohnung, Gehalt und Apanage?“
„ Für das Gehalt arbeite ich, das scheidet aus den Erwägungen aus, mein Guter“, sagte ich hart, „und was Wohnung und Apanage anbelangt, so rechne mal ein bißchen. Im Schnitt kommst du neunmal im Monat zu mir, zu einer Biene mit Grips, Figur, Umgangs- und anderen Formen, jeweils für den ganzen Abend mit allen Schikanen. Das kostet dich bei einem hübschen Callgirl neunmal zweihundertfünfzig.“
„ Danke, ich habe begriffen“, ächzte Dussing und erhob sich. „Mir ist die Lust vergangen, womöglich rechnest du mir noch jeden Verkehr einzeln vor. Also bis morgen!“
Ich hatte eine unruhige Nacht. Hatte ich den Bogen überspannt? Epple war weicher gewesen, Sachenberger reicher; woher sollte ich wissen, wie man mit einem deutschen Chef von Mittelkaliber umzuspringen hat?
Mittags aber, als er mit der Post fertig war und vor dem Essen noch eine Minute Zeit hatte, leuchtete das Cheflämpchen auf, und ich marschierte, zum Beidrehen entschlossen, in sein Zimmer.
„ Hier“, sagte er wortlos, reichte mir ein weißes Kuvert und nahm den Mantel vom Haken, „aber es ist ein reines Erfolgshonorar, also voller Einsatz!“
Ich sah natürlich nicht gleich nach, was drinstand, steckte mit eisiger Miene das Kuvert in meine Bluse und verschwand. Erst, als er mit Tschüs Mahlzeit enteilt war und die Mittagsstille sich im Büro ausbreitete, öffnete ich den Umschlag. Darin stand groß
Ein Prozent
und darunter: Wir brauchen aber noch zwei Bienen, und zwar Klasse, keinen Durchschnitt.
Im Büro gab es wohl noch ein paar Damen, aber wir waren insgesamt kaum ein Dutzend Angestellte, und ich konnte mir denken, daß Dussing die Sache nicht gerade in diesem Kreis bekanntmachen wollte. Die Arbeiterinnen aber, vor allem die zum Teil recht jungen und appetitlichen Anfängerinnen an den Webstühlen, kannte ich viel zu wenig, traf nur gelegentlich die eine oder andere im Lohnbüro, da konnte man in der gebotenen Eile auch nicht viel machen, und es war auch mehr als zweifelhaft, ob diese breit berlinernden, ziemlich direkten Mädchen den Geschmack der doch ziemlich zugeknöpften Benelux-Herren getroffen hätten.
Während ich so grübelte und das verheißungsvolle Prozent bereits wieder davonschwimmen sah, blätterte ich im Tagesspiegel und sah zu meinem Entzükken, daß der Oiseau bleu bei Eden gastierte. Das war ein Fingerzeig des Himmels oder zumindest eines liebenswürdigen Teufels. Ich schrieb Dussing einen erklärenden Zettel und machte mich sogleich auf, um das Hotel meiner Kolleginnen von einst ausfindig zu machen.
Um zwei Uhr hatte ich sie gefunden, sie saßen eben beim Frühstück in einem scheußlichen neuen Kasten von Hotel am Kudamm ganz hinten, von wo sie bis zum Europacenter endlos zu hatschen hatten, wie sie mir nach den ersten frenetischen Umarmungen alle zugleich anvertrauten. Noemi war nicht mit von der Partie, das war natürlich eine Enttäuschung, und auch Don Hersch war in Paris geblieben, was ich eher verschmerzen konnte. Aber von dem Rest der niedlichen Schweinchen, die diese Tournee mitmachten, waren zwei gleich bereit, mir aus der Patsche zu helfen:
„ Wir haben ohnedies eine Reserve von zwei Girls, so daß zwei immer bei Eden herumsitzen oder im Hotel. Da ist es doch viel lustiger, bei einer alten Freundin ein wenig Geld zu verdienen!“
Die erste Markaufwertung und die erste Francsabwertung lagen inzwischen hinter uns, und beide erklärten sich begeistert mit 300 DM pro Kopf und Abend einverstanden.
Dussing fiel mir erleichtert um den Hals, als ich ihm, eben noch vor Büroschluß eintrudelnd, von dieser eleganten Lösung berichten konnte.
„ Wunderbar“, sagte er, „die können ja mit den Herren französisch sprechen.“
„ Die können überhaupt französisch“, bekräftigte ich, „und nicht nur sprechen!“
Der Empfang der drei Herren verlief denn auch in bester Stimmung, Dussing brachte sie selbst ins Hotel, zeigte ihnen nachmittags seine Fabrik und die Schneiderei und verabschiedete sich dann mit ihnen verheißungsvoll zu einem intimen Abend in seiner Villa, die erst am Morgen von der Familie geräumt worden war: Frau Dussing mit den süßen Kleinen war Hals über Kopf zur Oma nach Bad Kreuznach expediert worden. Die Villa – ein Gelegenheitskauf – lag in Lichterfelde-Ost sehr angenehm in einem Garten mit hohen alten Bäumen, aber es hatte meines besten Französisch bedurft, um den Herren klar zu machen, daß Lichterfelde-Ost immer noch WestBerlin sei und sie keine Gefahr liefen, wenn sie uns dort besuchten: Kleiner Scherz der Berliner Topographie, sonst nichts.
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