JONAS DEICHMANN
PHILIPP HYMPENDAHL
TIM FARIN
IN REKORDZEIT MIT DEM
FAHRRAD VOM NORDKAP BIS
NACH SÜDAFRIKA
VORWORT VORWORT Die Lust auf Abenteuer hat den Stoff für dieses Buch geliefert, und die Erinnerung an dieses außergewöhnliche Erlebnis ist noch sehr präsent. Nach der epischen Fahrt durch alle Klimazonen, durch die sogenannte Erste Welt, Schwellen- und Entwicklungsländer, haben wir einen anderen Blick auf die Welt gewonnen. Und dann kam eine globale Pandemie, die dieses Abenteuer vom Nordkap nach Südafrika zwischenzeitlich wie von einem anderen Planeten wirken ließ. Ein Großteil der Arbeit an diesem Text und an der Bildauswahl geschah unter ungewohnten Bedingungen: In den Monaten der Corona-Maßnahmen haben wir der Lust aufs Außergewöhnliche nachgespürt, während unsere Reisen und sozialen Kontakte auf ein Minimum sanken, während wir uns auch eingesperrt fühlten. Im Home-Office, auf der Couch des väterlichen Wohnhauses, unter dem Eindruck einer unbekannten Enge haben wir uns gefreut, die Rekordfahrt von Nord nach Süd noch einmal zu durchleben, Material zu sichten, per Skype über Afrika zu sprechen und Begegnungen mit unbekannten Menschen aufleben zu lassen. Wie auch immer die Pandemie die Welt verändern wird: Die persönliche Passion für die Ferne, das Erreichen fremder Ziele aus eigener Kraft, wird gewiss nicht nur für uns noch bedeutsamer. Dieses Buch möchte einen Beitrag leisten, um Menschen bei ihrer Suche nach dem Abenteuer zu inspirieren. Jonas Deichmann Tim Farin Philipp Hympendahl
PROLOG
SKANDINAVIEN (NORWEGEN & FINNLAND) ENDLICH GEHT’S LOS
RUSSLAND UND DER KAUKASUS (GEORGIEN & ASERBAIDSCHAN) IM RIESENREICH DER ANGST
IRAN IN DER WÜSTE DER HERZLICHKEIT
SAHARA (ÄGYPTEN UND SUDAN) DAS EWIGE MEER AUS SAND
INTERVIEW MIT PHILIPP HYMPENDAHL »WEITERMACHEN WÄRE WAHNSINN GEWESEN«
OSTAFRIKA (ÄTHIOPIEN, KENIA UND TANSANIA) STEINE FLIEGEN, STRASSEN BRENNEN
AFRIKAS SÜDEN (SAMBIA, BOTSWANA, SÜDAFRIKA) SCHLAFLOS INS ZIEL
EPILOG
INTERVIEW MIT JONAS DEICHMANN »ICH HATTE MIT EINER SPAZIERFAHRT GERECHNET«
STATISTIK
AUSRÜSTUNG PACKLISTE
FAQS
WIR SAGEN DANKE!
Die Lust auf Abenteuer hat den Stoff für dieses Buch geliefert, und die Erinnerung an dieses außergewöhnliche Erlebnis ist noch sehr präsent. Nach der epischen Fahrt durch alle Klimazonen, durch die sogenannte Erste Welt, Schwellen- und Entwicklungsländer, haben wir einen anderen Blick auf die Welt gewonnen. Und dann kam eine globale Pandemie, die dieses Abenteuer vom Nordkap nach Südafrika zwischenzeitlich wie von einem anderen Planeten wirken ließ.
Ein Großteil der Arbeit an diesem Text und an der Bildauswahl geschah unter ungewohnten Bedingungen: In den Monaten der Corona-Maßnahmen haben wir der Lust aufs Außergewöhnliche nachgespürt, während unsere Reisen und sozialen Kontakte auf ein Minimum sanken, während wir uns auch eingesperrt fühlten. Im Home-Office, auf der Couch des väterlichen Wohnhauses, unter dem Eindruck einer unbekannten Enge haben wir uns gefreut, die Rekordfahrt von Nord nach Süd noch einmal zu durchleben, Material zu sichten, per Skype über Afrika zu sprechen und Begegnungen mit unbekannten Menschen aufleben zu lassen.
Wie auch immer die Pandemie die Welt verändern wird: Die persönliche Passion für die Ferne, das Erreichen fremder Ziele aus eigener Kraft, wird gewiss nicht nur für uns noch bedeutsamer. Dieses Buch möchte einen Beitrag leisten, um Menschen bei ihrer Suche nach dem Abenteuer zu inspirieren.
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Jonas Deichmann |
Tim Farin |
Philipp Hympendahl |
Erschöpft, aber überglücklich: Jonas Deichmann nach der Zieleinfahrt in Kapstadt .
Jonas steckte noch mitten in seinem größten Abenteuer, als schon der Plan zur großen Rekordfahrt vom Nordkap zum Kap der Guten Hoffnung in ihm reifte. Es muss weitergehen, immer höher und schwerer sein, und so nahm er noch im Herbst 2018 das nächste große Ziel ins Visier, während er auf dem Rad Tag für Tag südwärts auf der Panamerika-Strecke von Alaska nach Feuerland strampelte. Jonas, der zu diesem Zeitpunkt den Eurasien-Rekord als Radler ohne Support bereits geknackt hatte und auf dem besten Weg war, auch hier die Bestmarke zu erreichen, wollte mehr. Und er brauchte mehr. Einer wie er will immer weiter.
So war schon nach seiner Ankunft am »Ende der Welt« in Ushuaia im südlichen Argentinien klar, dass die Feierlichkeiten kurz und die nächsten Vorbereitungen lang und konzentriert verlaufen würden. Eine Fahrt durch drei Kontinente, von Nordeuropa in den tiefsten Süden Afrikas, durch alle Klimazonen, durch ökonomisch und politisch oft kritische Länder: All das würde ihm schon in der Vorbereitung einiges abverlangen. Um die körperliche Seite einer solchen Tour, 18.000 Kilometer, machte er sich keine Sorgen, gestählt durch die Erfahrung von mehr als 23.000 Kilometern und fast 200.000 Höhenmetern auf Amerikas Routen. Das würde kein Kinderspiel werden, aber es wäre machbar. Die Organisation des Abenteuers allerdings bereitete ihm mehr Kopfzerbrechen, denn die Nachrichten von Aufständen, Bürgerkriegen und gesellschaftlichem Aufruhr an vielen Orten entlang der Route häuften sich. Die Fahrt durch den Irak, durch Syrien, durch den Libanon war aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich. Also musste Jonas anders planen und abschätzen, welche Probleme an welchem Grenzübergang drohen würden. Aber auch, welche Straßen gut passierbar wären, wo der Wind normalerweise in welche Richtung weht, wo es Ärger auf der Strecke geben könnte. Eine gewaltige Recherche.
Als Startdatum war der Frühherbst 2019 günstig, da Jonas die arktische Kälte im Winter möglichst umgehen, aber den Wechsel von Wetter und Licht jenseits des Äquators erleben wollte und die Vorteile, die das für seine tägliche Reisezeit bringen würde. Er hatte vor, all diese Aufgaben allein zu meistern, doch dann meldete sich am 2. Mai ein Düsseldorfer Fotograf bei ihm: Philipp Hympendahl. Der steckte selbst gerade mitten in der Vorbereitung auf ein Langstreckenradrennen von Wien nach Barcelona. »Was hältst du davon, wenn ich dich begleite und Fotos mache?«, schrieb Philipp an Jonas, nachdem er sich in dessen Pläne eingelesen hatte. »Wir könnten versuchen, anschließend ein Buch zu machen.«
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