Alex Marzano-Lesnevich - Verbrechen und Wahrheit (eBook)

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Alexandria Marzano-Lesnevich, selbst Kind zweier Anwälte, tritt ein Praktikum in einer Kanzlei in Louisiana an. Sie ist stolz auf ihre Arbeit, stolz darauf, sich gegen die Todesstrafe einzusetzen. Doch als sie eines Tages Videoaufzeichnungen des verurteilten Kindermörders Ricky Langley sieht, verändert sich ihr Leben für immer: Sie verspürt den überwältigenden Wunsch, dass Langley für seine Tat hingerichtet wird. Schockiert von ihrer Reaktion stürzt sie sich in den Mordfall, recherchiert und macht eine weitere Erfahrung, die sie erschüttert, denn vieles scheint frappierende Parallelen zu ihrer Kindheit zu haben, als sie von ihrem Onkel sexuell missbraucht wurde. Und dann nimmt der Fall eine spektakuläre Wendung …
Ein True-Crime-Thriller und eine Geschichte über das Geschichtenerzählen selbst: Welche Geschichten legen wir uns zurecht, um mit traumatischen Erfahrungen umzugehen? Welchen Narrativen schenken wir im Privaten und vor Gericht mehr Glauben als anderen? Und inwiefern hat das Konsequenzen für die Frage nach Schuld und Vergebung?

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Ich drehe meinen Kopf weg und richte meine Augen auf den gelben Rock einer Puppe, die gleichzeitig eine Lampe ist. Ihr Körper erhellt den Rock, lässt ihn zu einem formlosen, hellen Gelb verschwimmen. Es brennt im Dunkel des Raumes, und während er seine falschen Zähne auf den Nachttisch legt und seine Hände nach dem Saum meines Nachthemds tasten und dann den Stoff von meinen plötzlich ganz kalten Beinen heben, starre ich in das Gelb und versuche, in der Flamme aufzugehen, mich aufzulösen. Seine Hand wandert auf meinem Bein nach oben. Mit der anderen zieht er den Reißverschluss seiner Hose herunter. Ich blicke das Licht so starr an, dass die Luft um mich herum in Stücke bricht, zerbirst. Ich fühle, wie er meine Unterhose herunterzieht. Ich fühle seine Finger. Die Luft zersplittert in einzelne Moleküle. Es ist wieder kalt zwischen meinen Beinen, seine Hand hat sich bewegt – und dann ist sie zurück, umklammert einen dicken Teil von ihm. Er hält meine Beine auseinander. Er reibt sich an mir.

Um mich herum drehen sich die Moleküle in einem wilden Strudel. Ich fühle, wie ich mit ihnen zerbreche.

Noch heute hasse ich die Farbe Gelb.

Aber als das Kind, das barfuß in dem dunklen Esszimmer steht, während draußen der Sommerabend langsam sein Licht verliert, habe ich mehr Angst vor dem, was meine Mutter sagen wird. Und deshalb gehe ich.

Ich haste die Treppe hinauf und versuche, das Knarren der Stufen nicht zu hören. Stattdessen zwinge ich mich, mich auf das Surren des Ventilators zu konzentrieren. Seine Rillen öffnen und schließen sich in einem langsamen Brüllen, sein Atem ist ein kaltes Nichts da­runter. Das Schlafzimmer meiner kleinen Schwester erinnert an einen Dachboden; es hat eine schräge Wand und ist eigentlich ein Korridor. Ich muss durch ihr Zimmer hindurchgehen, um in meines zu kommen. Es ist derselbe Weg, den mein Großvater nimmt, wenn er nachts nach oben kommt. Auf ihrer Kommode liegt ein flauschiger Pullover von der Farbe eines Kükens; seine Ärmel sind nach hinten gefaltet wie Flügel. Ich bleibe stehen. Das Gefühl, mit dem ich ihn anstarre – sein fahles Gelb in der Dunkelheit, mein Körper, der still und leer sein muss –, dieses Gefühl wird für immer da sein. Dann treffe ich eine Entscheidung: Ich werde meiner Mutter sagen, dass ich nicht gleich einen Pullover finden konnte. Ich werde ihr sagen, dass ich erst danach suchen musste. Hinter mir ist Elizes Kinderbett. In meiner Vorstellung presst sich dieses Bett gegen meinen Rücken, ich kann es spüren. Das Wissen, dass auch er hier steht. All die Male, die ich ins Zimmer meiner Schwester gekommen bin und gesehen habe, wie er sich über sie beugte. Ich kämpfe gegen die Gedanken, will ganz leer sein.

Dann muss ich wegrennen.

Ich schnappe mir in meinem Zimmer einen blauen Pullover – meine Lieblingsfarbe. Zurück durch das Zimmer meiner Schwester, unter dem Ventilator durch, die Treppe hinunter. Ich fliehe. In dem dunklen Esszimmer halte ich an, fühle den Holzboden kühl und glatt unter meinen Füßen. Mein Körper ist reglos. In der Stille ist das Schlagen meines Herzens so laut wie der Ventilator.

Zaudern. Ich zaudere immer noch.

Dann gehe ich nach draußen.

Als ich auf die Veranda hinaustrete, bemerkt mich meine Mutter und winkt mich zu sich.

»Warum hat das so lange gedauert?«, ruft sie. »Komm, setz dich.« Nach dem glatten Boden im Haus fühlt sich das Gras uneben an und sticht in meine Fußsohlen; das helle Licht hier draußen trifft mich wie aus weiter Ferne. Ich rutsche auf die Bank mit ihrem abgesplitterten Holz und reiche meiner Schwester den flauschigen Pullover. Mein Körper sitzt da, aber eigentlich bin ich nicht hier, nicht wirklich.

»Euer Vater und ich müssen euch allen etwas sagen«, sagt sie.

Es kann nicht um meinen Großvater gehen. Sie kann nichts davon wissen. Kann es noch ein anderes Geheimnis geben?

»Ihr alle hattet eine Schwester«, sagt sie. »Ihr Name war Jaqueline. Sie war Andrews und Alexandrias Drillingsschwester.«

Meine Mutter benutzt niemals unsere vollen Namen. Mein Bruder ist Andy und ich, auch wenn ich es hasse, bin Ali. Dass sie diese Worte benutzt, zeigt mir mindestens ebenso sehr wie das, was sie sagt, wie gravierend das Ganze ist. »Erinnert ihr euch, wie wir euch gesagt haben, dass Andrew und Alexandria krank waren, als sie geboren wurden?« Nicola sitzt mit großen Augen da wie eine Schülerin im Unterricht und nickt. Das ist es, was sie uns erzählen, wenn mein Bruder ohnmächtig wird: dass er krank war, als er ganz klein war, und dass das nur die Spätfolgen davon sind. Das ist es, was sie uns erzählen, wenn plötzlich die Nachbarin auftaucht, um auf uns aufzupassen, und meine Mutter die Reisetasche aus dem Schrank zerrt. »Nun, Jaqueline war auch krank, aber bei ihr war es zu schlimm. Sie war zu klein. Sie starb, als sie fünf Monate alt war.«

Und ein höchst eigenartiges Gefühl ergreift mich: Ich wusste es bereits.

Später am Abend, nachdem unsere Eltern uns ins Bett gebracht haben, liege ich in dem Zimmer, das ich mir mit Nicola teile, wach.

»Ali?«, sagt sie. Heute Nacht lasse ich zu, dass sie mich so nennt. »Werden wir auch sterben?«

»Nein«, sage ich. »Psst. Schlaf jetzt. Wir werden nicht sterben.«

»Aber sie ist gestorben.«

Ich denke darüber nach. »Ja, aber wir nicht. An dieser Sache stirbt man nur, wenn man klein ist. Wir sind jetzt groß.« Ich bin sieben und sie fünf. »Wir sterben nicht.«

Als ich das sage, wird mir plötzlich bewusst, dass ich lüge. Dass wir alle eines Tages sterben werden. Ich hoffe, dass sie das nicht weiß. Ich hoffe, dass sie das niemals wissen wird.

»Versprochen?«, fragt sie.

»Versprochen«, antworte ich. Danach ist meine Schwester still. Aber ich liege in der Dunkelheit noch lange wach. Woher wusste ich von dem Mädchen?

9

Louisiana, 1992

Lorilei ist diejenige, die zu guter Letzt die Polizei auf Ricky Langleys Spur führt. Früh am Montagmorgen, ihr Sohn ist noch immer nicht gefunden, sucht der Sheriff sie in Melissas Haus auf und bittet sie, zur Polizeistation zu kommen, um dort einige Fragen zu beantworten. Er ist freundlich, aber entschieden. Sie muss sich einem Lügendetektortest unterziehen.

Platzieren wir sie dafür in einem kleinen Raum in der Polizeidienststelle. Von der Decke hängt eine kegelförmige Lampe, genau wie in der Küche meiner Eltern, als ich ein Kind war, die Art Lampe, die in jedem Krimi zu sehen ist, wenn ein Verdächtiger verhört wird, und die deshalb zweifellos auch über Ricky Langleys Kopf hängen muss, wenn er schließlich vor laufender Kamera sein Geständnis ablegt. Lorilei ist nicht verdächtig – »Nein, Ma’am, wir wollen nichts andeuten«, sagt der größere, stämmige Polizist mehrmals zu ihr. Die Wahrheit ist, dass es keine Verdächtigen gibt. Noch nicht.

Die Männer stellen sich ihr als Don Dixon vom FBI-Außendienst und Donald DeLouche von der Polizeiwache des Calcasieu Parish vor. »Aber Sie können mich Lucky nennen«, meint der hochgewachsene Mann. »Das tun alle.«

Lucky?, denkt sie sich bestimmt. Schönes Glück! Wo ist ihr Junge?

In den Stimmen der beiden Männer am Tisch mischen sich Freundlichkeit und Anspannung. Sie kann nicht ausmachen, ob sie glauben, dass sie etwas mit Jeremys Verschwinden zu tun hat. Wahrscheinlich ist sie auch zu müde, um sich darum zu kümmern, was sie glauben. Sie will nur ihren Jungen zurückhaben.

»Nun, Ma’am, ich muss Sie bitten, sich so genau wie möglich an alles zu erinnern.«

Sie seufzt. »Ich habe den Ermittlern doch schon alles gesagt. Ich bin nach nebenan gegangen und danach zum Haus der Lawsons. Sie haben einen Jungen und ein Mädchen; Jeremy spielt dort manchmal mit ihnen. Ein Mann hat mir die Tür geöffnet und mir angeboten, das Telefon zu benutzen, damit ich meinen Bruder anrufen konnte.«

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