Jürgen Jesinghaus - Mombasa

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Jürgen Jesinghaus, der Autor des Romans «Nikolaus, der Mann aus Myra» und des Berlin-Romans «Mauerstreifen», befasst sich in seinem neuen Werk wiederum mit einem Menschen, der seine Stellung im Leben sucht – das Generalthema des Autors: Wie winde ich mich aus beengten Verhältnissen in einen Raum größerer Freiheit? Wie stehe ich der Welt gegenüber und wie sieht sie mich an? Welche Fesseln bleiben mir auferlegt und welche muss ich abschütteln? Und wer bin ich dann? Solche Fragen trägt der Protagonist Philipp Radebusch nicht auf der Zunge. Ja, er stellt sie nicht einmal, aber er handelt so, als wären sie im gestellt worden.-

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Jürgen Jesinghaus

Mombasa

SAGA Egmont

Mombasa

Copyright © 2010, 2018 Jürgen Jesinghaus und Lindhardt og Ringhof Forlag A/S

All rights reserved

ISBN: 9783905960693

1. Ebook-Auflage, 2018

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach

Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.comund Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk– a part of Egmont www.egmont.com

„Mein Herz ist eine Weide für Gazellen, ein Kloster

für christliche Mönche, ein Tempel für Heiden,

die Kaaba für muslimische Pilger,

die Doppeltafel des jüdischen Gesetzes,

die Buchrolle des Korans.

Ich folge meiner Religion der Liebe

– wohin auch immer sich ihre Kamele wenden.“

Aus: ‚Dolmetsch der Sehnsüchte‘

von Ibn Arab

Teil I

Kapitel 1

1.

Die Spielsteins wurden einmal als „Arembergische Hofjuden“ bezeichnet, und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Daniels Vorfahren tatsächlich im Arembergischen gelebt und vielleicht eine Stelle bei Hofe innehatten, wahrscheinlich in den Positionen von Inspektoren, die über praktische Fähigkeiten ebenso verfügten wie über solide Verwaltungskenntnisse. Die „Dernauer Verwandtschaft“ hingegen existierte nachgewiesenermaßen. Sie hatte sich, wie andere Juden auch, im Lauf der Jahrhunderte an der Grenze zwischen dem Kölner und Mainzer Erzbistum versammelt, in der trügerischen Sicherheit einer klerikalen Demarkationslinie, die ihnen das Hinüber- und Herüberwechseln in die Herrschaftsbereiche der konkurrierenden und zeitweise verfehdeten Bistümer erlaubte. Die Dernauer Verwandtschaft ist nach dem Französischen Krieg in die USA ausgewandert. Die überhitzte Konjunktur im Deutschen Reich und ihre nachteiligen Folgen mögen der Grund dafür gewesen sein.

Die zurückgebliebenen Spielsteins unterhielten stets eine lose Verbindung zur amerikanischen Koterie, die gestärkt wurde durch die Zuversicht einer Zusammenführung in den USA. Die Dernauer Verwandtschaft rühmte sich einer belesenen Tante, Eva Sophie, die den Ursprung der Spielsteins im Flandrischen vermutete. Daniel amüsierte sich später über die Ergebnisse ihrer Ahnenforschung, die eindeutig den Nicht-Arier-Nachweis stützten, da die Familie (Tante Sophie zufolge) aus dem israelitischen Stamme Dan herangewachsen war. Sie machte dafür den Gerechtigkeitssinn und den Hang zum Wasser geltend, der allen Spielsteins zu eigen gewesen seien, weswegen sie auch am Wasser gewohnt hätten, nicht weit von Antwerpen. Tante Sophies Denkschrift, die in der Familie kursierte, ist in einem Exemplar auf Daniel gekommen. Es befand sich in dem Nachlass seines Vaters Prosper.

Daniels Großvater jedenfalls lebte schon in Bonn, und um 1890 wurde Daniels Vater Prosper im Bonner Quartier Latin geboren, nicht weit vom jüdischen Friedhof entfernt, der heute in trauriger Verlassenheit daliegt (auf ihm ist der Großvater väterlicherseits begraben). Prosper hatte etwa um 1910 seine Meisterprüfung abgelegt und eine Stelle in einer Schuhfabrik erhalten. Diese Position befähigte ihn, in seinen eigenen Augen und in den Augen der Verwandtschaft, zu heiraten. In der Zeit, die man einem jungen Ehepaar zubilligte, wurde Daniel geboren - 1911.

Zu Beginn des ersten Weltkriegs wiegte sich die Familie in der Hoffnung, das protestantische Kaiserhaus könne auf Juden verzichten. Diese trügerische Annahme wurde 1915 zunichte, der Vater eingezogen. Ein Jahr später musste der Kaiser ihn entbehren, weil ein russisches Geschoss Prospers Dienst mit der Waffe beendete. Ein Streifschuss wäre zu wenig, ein Kopfschuss zu viel gesagt. Darum sprach er von seinem Heimatschuss. Fortan galt er als Invalide. Wie alle (oder die meisten) Frontsoldaten hat Prosper wenig über Kriegserlebnisse gesprochen, wahrscheinlich weil ihm die Worte fehlten, Angst und Fassungslosigkeit auszudrücken, und weil er nur einen kleinen Ausschnitt der Schlacht erlebt hatte, in einem Dreckloch, ohne Strategie, nur mit der Sorge, den Hintern flach zu halten. Die Stabsoffiziere mit ihren Karten hatten die Augen frei. Sie könnten mehr berichten. Sie haben vielleicht gewusst, wozu ein Befehl gut gewesen sein soll. Prosper erinnerte sich noch an die Etappe und nickte bei der Lektüre seiner eigenen Briefberichte verständig mit dem Kopf, aber die Brussilow-Offensive kannte er nur aus der Literatur, als wäre ihm genau das Stückchen Erinnerung daran weggeschossen worden. Er war dennoch imstande, sie so gut zu erklären wie jeder Stabsoffizier, weil er darüber gelesen hatte.

Seinen Vorgesetzten in der Schuhfabrik hatte es ärger erwischt. Er starb im letzten Kriegsjahr an einer verschleppten Blinddarmentzündung. Trotzdem wurde ihm das Epitheton „Held“ zuerkannt. Prosper durfte nach seiner Rückkehr aus dem Lazarett den Posten in der Schuhfabrik übernehmen. Die Witwe des den Heldentod gestorbenen Meisters, dessen Stelle Prosper angetreten hatte, beschloss 1918, nach Dresden zu ziehen, zurück zu ihrer Verwandtschaft, und ihr Wohnhaus in der Pfarrer-Gyssel-Straße, das ihr Mann 1913 gekauft hatte, wieder zu entäußern. Prosper wollte auch diesbezüglich in die Fußstapfen seines Vorgängers treten und dessen Immobilie in Besitz nehmen. Die Witwe zeigte sich geneigt. Der Ruf, dass Juden Geld besäßen oder dass im Laufe der Zeit Geld an ihnen kleben bliebe, vereitelte allerdings die Aussicht auf einen günstigen Kaufpreis. Außerdem stellte sie die Bedingung, dass der neue Eigentümer auch das Grab ihres Mannes in Pflege zu nehmen hätte, und zwar für so lange, wie er der Besitzer des Hauses bleiben würde. Danach, so sagte sie, werde Gott weiter sehen. Prosper übernahm dankbar schon vor Vertragsabschluss die Pflege. Und so kam es, dass man ihn einige Male auf dem städtischen Nordfriedhof beobachtete, wie er mit Hingabe die Kunststeinfigur einer Trauernden abwusch, die ihren Ellbogen auf eine gebrochene Säule stützte und ihren Kopf in eine Hand schmiegte. Deshalb hielten ihn manche auch für keinen Juden, sondern für einen Christen, von dem die Katholiken meinten, er sei Protestant, und die Protestanten, er sei Katholik oder Altkatholik. Stets wusch er die blicklosen Augen der Trauernden aus, wie um sie von den Tränen zu befreien und ihren umflorten Blick zu schärfen. Darum hieß er in der Familie „Tränenwischer“. Als die Inflation nahte, zerschlug sich das Kaufvorhaben. Die Witwe war klug genug, das Wohnhaus ihres Mannes einem täglich wachsenden nominellen Guthaben auf ihrem Konto vorzuziehen. Nach der Einführung der Rentenmark besaß sie noch ihre Immobilie, aber die Spielsteins hatten rein gar nichts außer dem Lebensnotwendigen. Nach der Währungsreform verkaufte die Witwe dann doch, um in ihr geliebtes Dresden zu ziehen. Dieses Mal verhandelte sie erfolgreich mit dem Kieswerkbesitzer Bernhard Hartkopf, der ein Verbindungsbüro in der Stadt benötigte und die Wohnungen vermieten wollte, vorzugsweise an seine Arbeiter, die sich zur Ruhe gesetzt hatten. Bei Gelegenheit des Hauskaufs mögen sich Prosper Spielstein und Bernhard Hartkopf begegnet sein, vielleicht auf dem Nordfriedhof, denn die Witwe bestand nach wie vor auf ihrer Forderung, der Besitzer des Hauses müsse das Grab ihres gefallenen Mannes pflegen, wofür sie einen Nachlass des Kaufpreises gewährte.

2.

1923 zogen die Spielsteins nach Oplyr zur Miete in ein Fachwerkhaus. Der Hauskauf in Bonn war nicht zustande gekommen. Prosper hatte die Stelle in der Schuhfabrik aufgegeben, weil die Ärzte ihm geraten hatten, in seinem Zustand (mit dem Streifschuss am Kopf) ein „vegetatives Leben“ zu führen, ein Leben an der frischen Luft, mit einem Gärtchen, ein wenig Landwirtschaft, ohne Überanstrengung. Der Tränenwischer pachtete also ein Stück Land und unterhielt im Keller seines Hauses eine kleine Schusterwerkstatt. Er hatte gelernt, Schuhe in Handarbeit herzustellen, und bezog aus dieser Kunstfertigkeit, zusätzlich zu seiner Kriegerrente, einen Verdienst, der zum Lebensunterhalt seiner Familie ausreichte.

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