Jürgen Jesinghaus - Mombasa
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„Stimmt was nicht, Meister?“
„Ihre Papiere.“
„Für Dreiräder braucht man keinen Führerschein.“
„Die Personalien.“
Der Wachtmeister blickte streng unter seinem Tschako hervor. Hartkopf zeigte die Papiere, die er im Krieg immer bei sich trug.
„Sie stehen im Halteverbot.“
„Entschuldigung. Wir hatten dienstlich in Ihrer Behörde zu tun, eine Angelegenheit betreffend, die keinen Aufschub duldet.“
„Das nächste Mal denken Sie daran.“
Der Wachmann tippte an den Tschako und schritt davon.
„Freundlicher Kerl, war nur eine harmlose Sache, Dan, wirklich.“
Jetzt erst fiel Hartkopf auf, dass mit Spielstein etwas nicht stimmte.
„Was ist denn?“
Daniel las von Hartkopfs Gesicht und sagte in das Rauschen:
„Ich kann nicht hören, sie haben mir die Ohren kaputt geschlagen.“
Hartkopf schickte den Betriebselektriker Fritz Radebusch in die Pfarrer-Gyssel-Straße, um die Sachen von Daniel zu holen, so unauffällig wie möglich. Dans Zimmer war möbliert, so dass alles, was ihm gehörte, auf das Tempo-Dreirad passte. Zwei Hausbewohner, Zeugen der Verhaftung, drückten sich an Radebusch vorbei, im Glauben, er sei eine Art Gerichtsvollzieher der Gestapo. Nachdem Fritz alle Sachen herausgeholt und untergebracht hatte, verschloss er die Wohnung und lieferte den Schlüssel bei dem Hausmeister ab, der hinter seiner Tür die Räumung verfolgt hatte und bei der Entgegennahme des Schlüssels keine Fragen stellte, als wäre es selbstverständlich, dass Menschen in dieser Zeit plötzlich verschwinden und Fremde ihr Hab und Gut davontragen. Jeder hielt sich an die Regel: Wo die Geheimpolizei war, da stellt man keine Fragen mehr.
Radebusch, der selbst allen Grund hatte, unauffällig zu leben und wenig zu reden, war rechtzeitig fertig geworden, einen Raum, kaum vier mal vier Quadratmeter, neben der Schlosserei des Kieswerkes einzurichten. Dorthin stellte er die mitgebrachten Sachen. Ab diesem Tag lebte Daniel Spielstein in dem Raum, der „Löwengrube“, zurückgezogen von der Welt, versorgt von Hartkopf, Radebusch und deren Frauen. Die ‚Organisation‘ hatte strikte Zurückgezogenheit befohlen, obwohl Daniel jetzt ordentliche Papiere besaß. Nur im Notfall möge man sich bei Herrn von Grein melden, dem Verbindungsmann, mit dem Hartkopf die Bedingungen für das Überleben Daniels ausgehandelt hatte. Der Arzt, den Daniel konsultieren wollte, war unbestimmt verzogen. Die Eintönigkeit des Dahinlebens und die Angst vor Unbekannten zögerten den Besuch eines anderen Arztes hinaus. Das Brausen in Dans Kopf hatte zwar nachgelassen, aber das Gehör blieb beschädigt. Hartkopf und Radebusch gewöhnten sich an, mit Daniel laut und artikuliert zu sprechen.
Was Daniel Spielstein blieb, war das nackte Leben, die Löwengrube und der 9-Uhr-Kaffee. Manchmal fragte er sich, woher und wieso Hartkopf die Kontakte zur Organisation hatte. Wie auch immer, er hatte sie genutzt, ihn aus der Haft zu befreien und vor einem Lager im Osten zu retten. Wer Jude war, sprach sich schnell herum. Die Leute kramten in Erinnerungen und wussten, wer den Sabbat feiert und wer in die Kirche geht. Und es gab Frauen, die untrügliche Zeichen am Fleische hätten angeben können. Aber sie hüteten sich wohl, darüber zu sprechen. Wer also hatte ihn denunziert?
6.
Masrat war der jüngste Sohn des Hof- und Brennereibesitzers. Er hatte Pädagogik studiert, aber den Schuldienst früh quittiert, weil er in eine Affäre verwickelt gewesen sein soll, über die niemand offen sprach, denn es sei „Schnee vom letzten Jahr“. Trotzdem, einige munkelten von Bestechung und Verführung Minderjähriger. Er hatte sich früh der herrschenden Partei angeschlossen, weil sie seiner Auffassung von Zucht und Sitte, vom neuen Menschen, der sich höheren Zielen bedingungslos unterordnet, entgegenkam, und weil er hoffte, die Gerüchte über ihn würden dadurch endgültig verstummen. Er spürte „abartigen“ Zeitgenossen nach, Abweichlern und Zugereisten, die nicht, wie er sich ausdrückte, in „unseren Volkskörper“ gehörten. Seine Familie war alteingesessen, gut katholisch. Unter Seinesgleichen im Dorf, den Bauern, Ladenbesitzern, Kneipiers und einigen Beamten ließ er sich schon einmal gehen, warf Runden, verkündete die neue Zeit und gab zum Besten, wer nicht mehr in sie hineingehöre: alle die es „mit der internationalen Verschwörerbande halten und Schweinkram schreiben“. Dabei fielen auch Namen. Er machte gerne Andeutungen, weil er sich dann der besonderen Aufmerksamkeit sicher sein durfte. Hatte er anfangs nur Informationen aus seinem Parteizirkel durchsickern lassen, begriff er bald, dass er selbst Macht ausüben konnte, wenn er von sich aus durch erfundene Andeutungen Personen einkreiste, ohne sie zu benennen. Er beobachtete zu seiner Lust, wie solche Personen isoliert wurden, weil niemand etwas mit ihnen zu tun haben wollte. Das hatte Masrat gelernt: Man musste sich zum Apparat bekennen, je lauter, desto besser, dann durfte man ihn bedienen, und er tat, was man wollte, wenn nur die Wünsche nicht übertrieben waren, die Ziele nicht zu hoch gesteckt, nicht ins Politische, und nicht so, dass man anderen aus der Partei in die Quere kam. Er war auf dem besten Weg, sich diese Entdeckung im großen Stil nutzbar zu machen, nachdem er festgestellt hatte, dass sich selbst Behörden auf seinen Wink hin in Bewegung setzten, Menschen verhörten und verhafteten - aber ihm blieb keine Zeit dazu.
Seine Gewohnheit, an Samstagabenden in die Großstadt zu fahren, weil er, wie er tönte, am heiligen Sabbat noch Geschäfte erledigen müsse, nutzte Radebusch, um eine Rechnung zu begleichen. Er tat es mit dem Sendungsbewusstsein eines Widerstandskämpfers. Masrat ist ein kleines Würstchen, zwar ein Großkotz in Oplyr, aber in der Politik da draußen ein Niemand, er ist ein Arschloch, sagte sich Radebusch. Hat er mit seinem Gequatsche die Leute nicht ins Lager gebracht? Und was geschieht mit ihnen, wenn sie einmal dort sind? Ist je einer wiedergekommen, Jabotinsky und seine Familie, der alte Doktor Schön? Alle plötzlich abgereist, und keiner außer diesem Arsch wagt es, darüber zu sprechen. Radebusch war sich sicher, dass Masrat auch Spielstein ans Messer geliefert hatte – und zwar auf den bloßen Verdacht hin, dass Daniel Jude sei, weil er so heißt, wie er heißt, und nicht in die Kirche gehen mochte.
Fritz Radebusch kannte den Mercedes, den Masrat an den Samstagabenden eigenhändig chauffierte, einen schwarzen Dienstwagen von der Sorte, die in dieser Gegend sonst niemand fuhr. Fritz hatte die Strecke aus Oplyr hinaus Richtung Köln mehrmals mit dem Rad abgefahren, um sich die seinem Vorhaben günstige Stelle einzuprägen. Für ihn kamen zwei Punkte in Betracht, ein Heiligenhäuschen mit der schmerzensreichen Madonna unter einer Linde und eine verlassene ausgebeutete Kiesgrube, neben deren mit Stacheldraht verrammelten Zufahrt ein mannshoher Findling lag. Fritz erinnerte sich, wie die Arbeiter damals den Stein mit einem Raupenfahrzeug aus dem Sand gehoben, geschoben und an der Straße abgelegt hatten, denn die Aktion war in der Regionalpresse erörtert worden (man hatte deshalb in der Schule über Eiszeiten und schwedische Findlinge gesprochen). Dieser Stein – das war der Punkt. Die Brombeerbüsche würden ihre Schatten werfen und Fritz zusätzlich Deckung gewähren. Außerdem hatte er bei der Hand, was er zu dem Einsatz sonst noch benötigte: Baubretter und eine alte Straßensperre.
Generalprobe. Fritz versteckte das Rad und postierte sich hinter dem Findling. Noch hatte er ruhiges Blut, noch würde nichts passieren, noch lag es bei ihm, ob jemals etwas passieren würde. Scheinwerferlicht ließ sich von Weitem erkennen. Das erste stammte von einem Lieferwagen. Dann hörte er ein Motorrad noch bevor das Licht aufblitzte. Die Funzeln der Radfahrer waren kaum zu sehen, erst wenn man das Sirren der Dynamos hörte. Auf die Radfahrer musste er besonders achten. Sie sahen mehr als die Motorisierten. Fritz stand eine weitere halbe Stunde. Dann leuchtete die Madonnenlinde, ihr Wipfel erstrahlte. Es konnte kein Lastauto sein, denn der Wagen fuhr leise und war erst zu hören, als Fritz sich ducken musste, um nicht von den Scheinwerferkegeln erfasst zu werden. Fritz merkte sich die ausgeleuchteten Stellen, wo er sich keinesfalls würde aufhalten dürfen. Der schwarze Mercedes fuhr schnell, seine 80 Sachen. Fritz käme nicht darum herum, ein Hindernis auf die Straße zu werfen.
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