Jürgen Jesinghaus - Mombasa

Здесь есть возможность читать онлайн «Jürgen Jesinghaus - Mombasa» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Mombasa: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Mombasa»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Jürgen Jesinghaus, der Autor des Romans «Nikolaus, der Mann aus Myra» und des Berlin-Romans «Mauerstreifen», befasst sich in seinem neuen Werk wiederum mit einem Menschen, der seine Stellung im Leben sucht – das Generalthema des Autors: Wie winde ich mich aus beengten Verhältnissen in einen Raum größerer Freiheit? Wie stehe ich der Welt gegenüber und wie sieht sie mich an? Welche Fesseln bleiben mir auferlegt und welche muss ich abschütteln? Und wer bin ich dann? Solche Fragen trägt der Protagonist Philipp Radebusch nicht auf der Zunge. Ja, er stellt sie nicht einmal, aber er handelt so, als wären sie im gestellt worden.-

Mombasa — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Mombasa», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Daniel wurde an der „Sammelstelle“ der Gestapo abgeliefert und so behandelt wie einer, der 20 Reichsmark aus einer Ladenkasse gestohlen hatte, nicht freundlich, aber mit einer schmerzlosen Gleichgültigkeit. Das änderte sich am nächsten Tag, als er Rede und Antwort stehen sollte und die Herkunft des angeblich gefälschten Passes erklären musste. „Unverschämtheit!“ schrie der Verhör-Offizier ein um das andere Mal. Er stellte Fragen, wartete aber keine Antworten ab, sondern schlug dem Häftling jedesmal mit der flachen Hand auf die Ohren. Daniel stürzte. Er konzentrierte sich darauf, nicht in Ohnmacht zu fallen. Als er hochgerissen wurde, sah er, wie sich der Mund seines Peinigers bewegte, aber er hörte keine Stimme. Er war von Rauschen umgeben, als stünde er unter einem Wasserfall. Der Mann hob wieder seine Hand gegen ihn, Daniel deutete auf ein Ohr und sagte, ohne dass er es kontrollieren konnte: „Kann nicht hören.“ Man schlug ihn trotzdem. Er wachte in einer Zelle auf. Die Kälte hatte ihn geweckt. Um ihn herum drängten sich zehn, zwölf Personen. Seine Nachbarn redeten auf ihn ein, aber er hörte nichts, nur das Rauschen. Es rief das Bild eines schwarzen Meeres hervor, das kalte Wellen vor ihm auftürmt. Er schloss die Augen. Der Schmerz schoss durch seinen Kopf.

Tags darauf transportierte man sie in Wehrmachtautos zu einem stillgelegten Fabrikgelände, wo man sie hinter Stacheldraht in Baracken unterbrachte. Daniel fror. Er hatte vergessen, eine Jacke überzuziehen. Seine sieben Sachen waren auch verloren gegangen. Er wusste nicht, wie es weitergehen würde, er wusste nur, dass er es in diesem Zustand nicht lange aushalten konnte. Er stand in sich zurückgezogen, eingeigelt gegen den Schmerz und die Kälte, hinter seinen Armen versteckt, mit denen er sich selbst umklammerte. Nach der Helligkeit zu urteilen, war es ungefähr 9 Uhr. Kaffeezeit. Er dachte daran, dass jetzt im Büro von Gustav Hartkopf jemand Kaffee brühte.

Hartkopf mochte damals 40 Jahre alt gewesen sein. Jedenfalls sah er so aus, denn sein Gebaren ließ auf ein gesetztes Alter schließen. Der jahrelange Umgang mit Geschäftsleuten und Arbeitern, die alle etwas auf ihn gaben und ihm zuhörten, wenn er redete, hatte ihn zu einem selbstbewussten Mann gemacht, der sein Ego nicht hervorzukehren brauchte wie sonst die Männer an der Schwelle zu Amt und Würden. Er hatte gestern mit einem Bekannten telefoniert. Der kannte jemanden, der einen von der Gestapo kannte. Diesem schrieb Hartkopf einen förmlichen Heil-Hitler-Brief. Er hatte sein Anliegen so dringend vorgetragen, dass er sich schon für nächste Woche mit einem Funktionär der Sonderpolizei in Bonn verabreden konnte. Er war darauf aufmerksam gemacht worden, dass dieses Treffen rein außerdienstlich sei und er deshalb mit einem Mann zu rechnen habe, der nicht in Uniform, sondern im Straßenanzug erscheinen würde.

„Wenn ich Ihnen helfen kann, jederzeit gerne, nur stellen Sie bitte meine Loyalität nicht in Frage.“

„Mein Angestellter befindet sich in Ihrem Gewahrsam.“

Der Herr im Straßenanzug, am Revers ein rundes Abzeichen, das ihn als Angehörigen der herrschenden Kaste auswies, steckte sich eine Zigarette an.

„Ja wissen Sie, ‚befinden´ ist gut gesagt. Ich weiß zwar nicht, was im einzelnen mit ihm geschehen wird, aber ich möchte es so ausdrücken: Die Chancen, dass er wieder bei Ihnen arbeitet, sind ungefähr gleich Null.“

Hartkopf schwieg betreten. Zu gehen wäre ratsam, denn die Frage lag in der Luft: Haben Sie nicht gewusst, dass er beschnitten ist? Und wenn Sie es gewusst haben, warum setzen Sie sich dann für ihn ein?

„Zigarette?“ Das Gespräch sollte fortgeführt werden.

„Danke, gerne. Russische?“

„Der Führer wird keine Gegenoffensive wegen russischer Zigaretten machen.“

„Nein? Nein. Ihre Bemühungen sind natürlich nicht umsonst. Ich weiß, dass Sie persönlich keine Vergünstigungen annehmen, aber Ihrer Organisation könnte vielleicht an einem fairen Geschäft gelegen sein.“

Das Wort ‚fair‘ brachte Hartkopf widerwillig über die Lippen. Er ärgerte sich über seinen gestelzten Stil. Während er ihm nachhing, verlor er den Faden und schwieg. Nach einer Pause, in der er eine Zigarette entgegennahm und anzündete, sprach er weiter:

„Sie wissen vielleicht, dass ich einen kriegswichtigen Betrieb zu laufen habe: Sand, Zement, Beton, Pisten, Bunker. Der Betreffende könnte im Dienst Ihrer Organisation in meinem Betrieb weiterarbeiten. Ich brauche jede Hand für den Endsieg.“

„So haben Sie sich das also vorgestellt. Sind Sie in der Partei?“

„Nein, obwohl auch ich im Dienst der Sache stehe. Meine Produkte sind, wie ich schon sagte, kriegswichtig.“

„Es kann ja nicht jeder in der Partei sein. Was ich jetzt sage, bleibt hübsch unter uns: Der Krieg läuft nicht so, wie wir uns das gedacht haben. Und nochmals unter uns: Mir ist nichts daran gelegen, überhaupt nichts, dass diese Menschen über den Jordan gehen. Ich bin sogar bereit, dem einen oder anderen aus der Patsche zu helfen. Ich hätte da meine Risiken und einige Spesen. Wie sollen wir uns näherkommen?“

„Ich bin bereit, Ihre Spesen zu übernehmen. Und was das andere angeht, so habe ich mir vorgestellt, dass ich den Lohn des Betreffenden bis auf eine Courtage an Ihre Organisation abführe.“

„Sagen wir mal so: Die Courtage beträgt 50% und dient zur Deckung meines Risikos, mit dem ich leben muss, eines Risikos, das sobald nicht aufhört.“

„Bei Kriegsende.“

„Was kann ich mir denn nach einem verlorenen Krieg dafür kaufen?“

„Einen Persilschein.“

„Es bleibt dabei. Sie haben mich verstanden! Was die Zahlungsmodalitäten angeht, setzt sich meine Organisation schon bald mit Ihnen in Verbindung. In Sachen Provision komme ich noch auf Sie zu. Und Persilschein, mein lieber, mein sehr lieber Herr Hartkopf, dazu würde ich Ihnen gerne noch einige Takte sagen!“

5.

Es hieß, sie führen nach Osten, um bei der Abschaffung der polnischen Wirtschaft und beim Aufbau des Generalgouvernements zu helfen, in Steinbrüchen und beim Straßenbau. Es hieß auch, sie sollten mal richtig arbeiten lernen. Daniel erinnerte sich, dass die Partei, die seine Inhaftierung betrieben hatte, einer nationalistischen, vulgär-sozialistischen Ideologie anhing und diese im Dunst missbrauchter Festsäle verkünden ließ. Also die Juden und Sozialdemokraten und besonders die jüdischen Sozialdemokraten sollen arbeiten lernen! Als hätte er nie gearbeitet, als hätten seine Eltern nicht gerackert! Wenn er schon arbeiten musste, warum wurde er dann so behandelt? Wer arbeitet, soll essen, darf nicht frieren. Daniel rechnete mit vielem, sogar mit einer besonderen Strafe für das fehlende J im Pass. Aber dass sein Leben auf dem Spiel stand (es gab Gerüchte), glaubte er nicht. Leute umbringen, weil sie keine Vorhaut haben, weil sie das Laubhüttenfest feiern? Absurd. Er war noch jung und glaubte an die Erklärbarkeit der Welt, dass sie im Prinzip verständlich sei, wenigstens bei einem tieferen Verständnis, als ihm jetzt gegeben war. Und wie zur Bestätigung seiner Theorie kam er aus dem Übergangslager, der alten Fabrik, in ein überheiztes Büro, wo er von zwei Ledermänteln empfangen wurde, die ihn zurück in die Stadt fuhren, aber nicht in seine Wohnung, sondern in das Polizeipräsidium.

„Ich erklär dir alles später, jetzt verschwinden wir, bevor die es sich anders überlegen.“

Hartkopf hatte ihn kurz begrüßt, ihm auf den Rücken geklopft. Er drängte zum Gehen und zerrte ihn fort, so dass Daniel beinahe gefallen wäre.

„Ich möchte wenigstens meine Sachen wiederhaben!“

„Bloß kein Aufsehen! Lass die Klamotten.“

Hartkopf zog ihn über das Laminat des Präsidiums. Sie stiegen rasch die Freitreppe hinab, nachdem sie das rechteckige Portal, ein Tor wie zu einer Grabkammer, verlassen hatten. Sie hasteten entlang einer Reihe Polizeiautos und bogen in die Seitenstraße. Dort stand der dreiräderige Lieferwagen, der T2, mit dem Hartkopf gekommen war, und davor ein Polizist, der sich die Nummer notierte. Es hatte keinen Zweck, weiterzugehen und so zu tun, als gehörte einem der Wagen nicht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Mombasa»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Mombasa» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Mombasa»

Обсуждение, отзывы о книге «Mombasa» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x