Rudolf Stratz - Die letzte Wahl

Здесь есть возможность читать онлайн «Rudolf Stratz - Die letzte Wahl» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die letzte Wahl: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die letzte Wahl»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Berlin, 5. Dezember 1894: Kaiser Wilhelm II. setzt den Schlussstein des neu errichteten Reichstagsgebäudes. Mary, die Tochter des «alten Banners», ist mit ihrem Vater bei der Zeremonie dabei. Nur ihr Mann ist mal wieder unabkömmlich. Nach Ende der Zeremonie begegnen sie einem hageren, abgerissenen Mann in den Dreißigern. Es ist Dietrich Queetz, der ehemalige Hauslehrer der Familie, der jetzt als Reporter arbeitet. Als Hauslehrer hatte er eine ungeahnte Macht über die junge Mary, die sich in ihn verliebt wähnte. Kehren nun die Dämonen der Vergangenheit zurück? Der Roman verfolgt einerseits den rasanten Aufstieg von Queetz vom halbverhungerten Abenteurer zum Reichstagsabgeordneten und zu einem entscheidenden Politiker des Landes, anderseits das Schicksal Marys, die aus einer unglücklichen Ehe ausbricht und sich auf eine Affäre mit dem Mann ihrer Schwester, Herbert von Haldern, einlässt, dem erbitterten Feind ihres Mannes. Ein spannender Roman über die Politik und Liebe im Deutschen Kaiserreich, wie ihn nur ein Rudolph Stratz zu schreiben vermochte.Rudolph Heinrich Stratz (1864–1936) war ein deutscher Schriftsteller, der zahlreiche Theaterstücke, Erzählungen und vor allem Duzende Romane verfasst hat. Stratz verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heidelberg, wo er auch das Gymnasium besuchte. An den Universitäten Leipzig, Berlin, Heidelberg und Göttingen studierte er Geschichte. 1883 trat er in das Militär ein und wurde Leutnant beim Leibgarde-Regiment in Darmstadt. 1886 quittierte er den Militärdienst, um sein Studium in Heidelberg abschließen zu können. Zwischendurch unternahm er größere Reisen, z. B. 1887 nach Äquatorialafrika. Mit dem 1888 und 1889 erschienenen zweibändigen Werk «Die Revolutionen der Jahre 1848 und 1849 in Europa» versuchte der Vierundzwanzigjährige erfolglos, ohne formales Studium und mündliches Examen zu promovieren. 1890 ließ er sich in Kleinmachnow bei Berlin nieder und begann, Schauspiele, Novellen und Romane zu schreiben. Von 1891 bis 1893 war er Theaterkritiker bei der «Neuen Preußischen Zeitung». Von 1890 bis 1900 verbrachte er wieder viel Zeit im Heidelberger Raum, vor allem im heutigen Stadtteil Ziegelhausen. Ab 1904 übersiedelte er auf sein Gut Lambelhof in Bernau am Chiemsee, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1906 heiratete er die promovierte Historikerin Annie Mittelstaedt. Während des Ersten Weltkrieges war er Mitarbeiter im Kriegspresseamt der Obersten Heeresleitung. Bereits 1891 hatte er sich mit dem Theaterstück «Der Blaue Brief» als Schriftsteller durchgesetzt. Doch vor allem mit seinen zahlreichen Romanen und Novellen hatte Stratz großen Erfolg: Die Auflagenzahl von «Friede auf Erden» lag 1921 bei 230 000, die von «Lieb Vaterland» bei 362 000. Ebenso der 1913 erschienene Spionageroman «Seine englische Frau» und viele weitere Werke waren sehr erfolgreich. 1917 schrieb er unter Verwendung seines 1910 erschienenen zweibändigen Werkes «Die Faust des Riesen» die Vorlage für den zweiteiligen gleichnamigen Film von Rudolf Biebrach. Friedrich Wilhelm Murnau drehte 1921 nach Stratz' gleichnamigem mystischen Kriminalroman den Spielfilm «Schloß Vogelöd». Den 1928 als «Paradies im Schnee» erschienenen Roman schrieb Stratz 1922 nach Aufforderung von Ernst Lubitsch und Paul Davidson als Vorlage für den 1923 unter der Regie von Georg Jacoby realisierten gleichnamigen Film. 1925 und 1926 erschienen seine Lebenserinnerungen in zwei Bänden. Zwischenzeitlich weitgehend in Vergessenheit geraten, wird das Werk von Rudolph Stratz nun wiederentdeckt.-

Die letzte Wahl — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die letzte Wahl», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Schon die Kleidung — dieser tadellos elegant geschnittene, aber ganz abgeschabte und vom Regen verwaschene Winterpaletot, wie man ihn als „von Kavalieren nur vier Wochen getragen“ in den Trödelläden kauft, der nicht unmoderne, aber zerbeulte und stachelhaarige Zylinder, die modisch spitzen, zerrissenen Stiefel und die leicht ausgefransten, aber noch mit einer Bügelfalte gezierten Beinkleider — wies auf einen Mann hin, der seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden hat, und ebenso zweifelhaft blieb sein Gesicht. Vollkommen bartlos, von langen Haarsträhnen umwallt und mit einem mephistophelischen Zug um den Mund, konnte es einem brutalen Abenteurer gehören. Aber die Augen blickten darüber stark und fest in die Weite, und die breite Stirn zeugte von ernster Gedankenarbeit.

„Sind Sie’s wirklich, Herr Queetz?“ fragte der Kommerzienrat etwas unsicher, „na, wie geht’s Ihnen denn?“

„Danke! Soso!“ — der Mephisto lüftete nachlässig lächelnd den Hut — „und Ihnen? ... na, ’nen Kommerzienrat braucht man nicht erst zu fragen!“

Herr Banners runzelte die Stirn, als wolle er sagen: „Immer noch die alte Frechheit! ...“ aber er bezwang sich und forschte wohlwollend weiter: „Sind Sie immer noch Hauslehrer?“

„Ich bin Journalist!“ sagte Dietrich Queetz ... „... schon seit damals ... ’s schützt einen wenigstens vor dem Verhungern.“

„Da berichten Sie wohl jetzt über die Einweihung des Reichstags?“

„Ja. An ein paar Provinzblättchen; Zeile zehn Pfennige, halbe nicht gerechnet.“

„Hatten Sie denn einen guten Platz?“

„Ich war doch nicht drin!“ sagte Dietrich Queetz erstaunt. „So leicht kriegt unsereins doch keine Karte. Darauf kommt’s ja auch nicht an.“

„... na ... auf was denn?“ fragte der alte Herr verblüfft.

„Dass man weiss, wovon man morgen sein Diner in der Volksküche zahlt ... Herr Kommerzienrat haben heute wohl schon gefrühstückt?“

„Adieu!“ sagte Herr Banners ärgerlich. „Aber wissen Sie ... ich hab’s als junger Mensch niemand gesagt, wenn ich kein Geld hatte! Das hilft nämlich zu gar nichts!“

Damit ging er weiter. „Existenzen sind das ...“ klagte er zu seiner Tochter, die, den Gruss des Journalisten kaum erwidernd, ihm gefolgt war, „... Existenzen! ... Kerle, die in den Dreissigern noch kein Geld haben ... lächerlich ... aber freilich ... das sind die richtigen Weltstadtpflanzen ... ein Mensch, der halb wie ein Schmierenkomödiant aussieht, halb wie ein stellenloser Kammerdiener ... und noch so ’n Schuss Landpfarrer mit langer Mähne dazwischen — und dann erst frech gegen alle Welt und selbstbewusst wie der Hahn auf dem ...“

Er verstummte plötzlich mit einem Blick auf Mary und schritt auf den Wagen zu, der mitten im Gedränge der anderen Fahrzeuge hielt.

„Wer war denn dieser sonderbare Heilige, mit dem Papa eben sprach?“ fragte unterdessen im Wagen Herbert seine Frau.

„Hauslehrer bei uns ...“ erwiderte Ellen. „Für meinen Bruder. Vor acht oder neun Jahren. Ein Kandidat der Theologie! Weil er so frech war, hat ihn Papa weggejagt!“

„Na ... so sieht er auch aus!“

„Aber es hatte, glaub’ ich, noch einen andern Grund!“ fuhr Ellen fort ... „... freilich, Mary ist ja so verschlossen. Sie redet ja nie von sich und ihren Sachen ...“

„Mary?“

„Ja ... denk dir nur ... aber ganz im Vertrauen ...“ Ellen legte ihre Hand auf die des Gatten ... „... sie war damals ja noch ein halber Backfisch ... ich glaube ... er war der einzige Mann in ihrem ganzen Leben, der jemals wirklich Eindruck auf sie gemacht hat! Denn Oskar ... nun ... darüber brauchen wir ja eigentlich ...“

„Hör’ mal, Herbert!“ sagte der kleine Kaufherr, noch etwas erhitzt von der Begegnung, an den Wagenschlag tretend. „Du bist ein vernünftiger Mensch und nimmst’s nicht übel ... ich möchte eigentlich gern mal mit meinen Mädels ein paar Worte im Vertrauen reden ...“

„Ich verstehe schon.“ Herbert stützte sich vorsichtig auf seinen Stock und stieg aus ... „Wo treffe ich dich nachher?“

„Hol’ mich doch zum Mittagessen ab ... im alten Reichstag ... so nach vier ... da haben wir die letzte Sitzung! Also nichts für ungut! Los, Kutscher!“

Der Wagen rasselte davon. Herbert schaute ihm nach. Neben dem Graukopf des alten Herrn schimmerte Ellens Goldhaar, die, obwohl die jüngere Schwester, auf dem Rücksitz sass. Gegenüber Mary. Er wunderte sich, in wie weiter Entfernung die festen, kühnen Linien ihres leicht zurückgeneigten Hauptes deutlich erkennbar blieben, und ihm schien es, als blickten aus dem blassen Antlitz ihre grauen Augen unruhig in die seinen.

Ob das eine Täuschung war, konnte er nicht unterscheiden. Weiter und weiter rollte der Wagen, in dem sie reglos, das Gesicht ihm zugewendet, sass, und verschwand dann um die Ecke der Dorotheenstrasse.

III.

„Uff!“ sagte der alte Banners und liess sich erschöpft auf einen Sessel im Wohnzimmer seines Hotels nieder. „... so ’n unnützes Herumstehen und feierliches Gesicht machen ... das macht müder als ein ganzer Vormittag Arbeit ... Ich werd’ alt ... ich merk’s ... alt und müde ...“ wiederholte er nach einer Weile und stützte den verwitterten Graukopf in die Hand ... „... ja ... ja ... Kind ... das ist der Lauf der Welt ...“

Er war allein mit Mary. Ehe sie noch am Hotel vorfuhren, hatte er Ellen gebeten, ihm für ihre Kinder einige Spielsachen einzukaufen, damit er als Grosspapa des Abends doch nicht mit leeren Händen in ihr Haus käme. Das hatte ihr ohne weiteres eingeleuchtet, und sie war mit dem Versprechen, bald wiederzukommen, an der Ecke der Charlottenstrasse ausgestiegen.

Mary freilich ahnte, dass die Bitte ihres Vaters nur ein Vorwand war. Sie sass ihm stumm gegenüber, ihren gewohnten gleichgültigen Ausdruck auf dem blassen, leidenschaftlichen Gesicht. Sein Blick ruhte zuweilen auf ihr — das fühlte sie, ohne es zu sehen — ein treuer, sorgender Vaterblick, den sie von früher her wohl kannte. Es schien, als warte er, dass sie zu sprechen anfangen solle. Allein sie schwieg. Sie atmete leicht, ihr Auge war klar und kühl, ihre Hand ruhig wie immer, während sie ihrem Vater, der seine Zigarrentasche hervorgeholt hatte, ein Streichholz entzündete.

„Danke!“ sagte der Alte, seiner Henry Clay die ersten duftigen Ringeln entlockend, und wieder trat Stille ein.

Plötzlich stand Mary auf und begann im Zimmer auf und nieder zu gehen. Scheinbar gelangweilt und doch von einer inneren Unruhe getrieben, jenem leisen, unbestimmbaren Zittern der Nerven, mit dem das Temperament über die Willenskraft siegt und sich verrät.

Der alte Herr schob sich die Brille zurecht und folgte mit den Augen der schlanken, hohen Gestalt, um die sich in schillernden, leise zischelnden Falten der Wurf des perlgrauen Kleides schmiegte. Darunter blinkten die langen, schmalen Lackschuhe und durchmassen, lautlos und elastisch wie der Tritt einer Katze, den dicken Smyrnateppich. Etwas Katzenhaftes, eine seltsame Mischung von gleichgültiger Ruhe und verhaltener Schnellkraft lag in all ihren Bewegungen und glomm in dem grünlichen Glanz, der zuweilen tief innen in ihren grauen Augen aufleuchtete. Kein Zweifel — sie war nicht so schön wie ihre goldblonde, rosige Schwester. Sie war mehr. Eines der Gesichter, die man nicht vergisst, die mit ihrer stummen Leidenschaftlichkeit wie ein quälendes Rätsel in der Erinnerung stehenbleiben.

Der kleine Kommerzienrat sah auf die Uhr. „Hast du ’ne Ahnung, Mary,“ fragte er ... „... wie lange Ellen braucht, um das Spielzeug für die Kleinen zu finden?“

„Woher soll ich das wissen?“ Mary war am Fenster stehengeblieben und schaute hinaus. „... Wir haben ja keine Kinder!“

„Na ja ...“ der alte Herr schüttelte ärgerlich den Kopf ... „... ’s ist ja auch zu dumm! Vorderhand musst du dich eben mit über Ellens Kinderstube freuen.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die letzte Wahl»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die letzte Wahl» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die letzte Wahl»

Обсуждение, отзывы о книге «Die letzte Wahl» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x