Anny von Panhuys - Lumpenelse

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Auf das «von» kann Frau Ottilie Falkenstein verzichten. Wenn sie wollte, könnte sie jeden Abend im schwerseidenen Kleid in die Oper gehen. Stattdessen lebt sie lieber von ihrem Laden, der Lumpen, Alteisen und Papier ankauft und das nicht schlecht. Für ihre sensible Tochter ist diese Existenz in der dunklen, verrufenen Altstadtgasse schrecklich. «Lumpenelse» rufen ihr die Straßenjungen nach, die nicht begreifen können, warum so jemand die Höhere Töchterschule besucht. Auch der vornehme Herr, der sich eines Tages in den Laden verirrt und ihr vorsichtige Komplimente macht, nennt sie so. Voller Zorn ruft ihm Fee ein «Pfui» hinter her und wendet sich ab. Doch Axel von Rechberg kann diese seltsame junge Frau nicht vergessen. Überraschenderweise trifft er sie eines Tages im Haus seines Onkels, des Bankiers Eduard Römer. Römers Tochter Maria ist die beste Freundin von Fee Falkenstein. Und wenn auch das von allen erwartete Verlöbnis mit Maria stattfindet, neben Fee kann Maria für Axel nicht bestehen. Für Fee ist der junge Mann, der bei den Römers einmal die Nachfolge seines Onkels antreten soll, weiterhin eine Unperson. Maria aber ahnt in ihrer Güte, dass Axel nicht nur mit der Banklehre bei ihrem Vater unglücklich ist. Eines Tages schreibt sie ihm einen langen Brief …Tief ergreifend schildert der Roman das Schicksal einer jungen Frau, die das Leben auf den falschen Platz gestellt hat, bis die Liebe, einer alten Prophezeiung gemäß, ihr den richtigen zuweist.-

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Anny von Panhuys

Lumpenelse

Roman

Saga

Lumpenelse

© 1953 Anny von Panhuys

Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen

All rights reserved

ISBN: 9788711592243

1. Ebook-Auflage, 2017

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com– a part of Egmont, www.egmont.com

1.

„Lumpen, Alteisen, Knochen, Papier,

Die höchsten Preise, die zahl’ ich dafür!“

sang eine absichtlich allzu laute Knabenstimme. Aufdringlich klangen die Worte in die Stille des dumpfen Lädchens, dessen Tür offenstand, um Luft einzulassen, wenn es auch nur die verbrauchte Luft der schmalen Altstadtgasse war.

Else Falkenhein unterdrückte einen Seufzer. Die Mutter, die eben in einer Ecke alte Zeitungen nachwog, hätte sich nur wieder geärgert über das dumme Getue, wie die robuste Frau alles nannte, was sie nicht begriff. Und die Tochter begriff sie fast niemals. Frau Ottilie Falkenhein war sehr zufrieden mit ihrem Leben, mit ihrer Person, und verstand das scheue und gedrückte Wesen ihrer Tochter ganz und gar nicht. Beim Himmel, welchen Grund hatten sie, die beiden alleinstehenden und aufeinander angewiesenen Frauen denn eigentlich, sich zu beklagen? Tausenden von Menschen ging es in dieser wirren, aufregenden Zeit hundeschlecht. Alles ward von Tag zu Tag teurer. Das Hungergespenst erschien jetzt so manchem, der noch vor wenigen Jahren im eigenen Auto durch die Strassen der Stadt gefahren war. Ottilie Falkenhein, Richard Falkenheins Witwe und Inhaberin des von ihm hinterlassenen Lumpenhandels, dagegen konnte sich mit ihrer Tochter am Sonntag die teuerste Loge im Opernhaus leisten und darin in einem schwerseidenen Kleide Platz nehmen, wenn es ihr beliebte. Natürlich verplemperte sie ihr Geld nicht für solchen Blödsinn. Von dem Gesinge in der Oper verstand sie doch nichts, und als ihr Mann sie in den ersten Ehejahren ein paarmal dorthin mitgenommen hatte, war sie müde und abgespannt wieder nach Hause gekommen. Der Komiker in „Meisters Singspielhalle“ gefiel ihr besser, da gab es doch etwas zu lachen, und man wusste, was man für sein Geld hatte!

Vorläufig galt es noch zu verdienen, tüchtig zu verdienen, die sich bietenden Gelegenheiten zu ergreifen. Das Geld lag heutzutage im wahren Sinn des Wortes auf der Strasse. Die schmutzigen, üblen Lumpen, die allerdings schon früher ganz netten Verdienst abgeworfen hatten, verwandelten sich jetzt förmlich in Gold.

Lumpen, Felle, altes Eisen und altes Papier! — Niemals hätte sie geahnt, welche Reichtümer darin steckten.

Später, wenn das Ausruhen kam, wollte sie sich auch des Wörtchens „von“ vor ihrem Namen wieder bedienen, wozu sie volles Recht besass, jetzt passte es allerdings nicht, jetzt stand es nur in den amtlichen Urkunden, und schon ihr Mann hatte im gewöhnlichen Leben keinen Gebrauch davon gemacht. Sein Vater war ein kleiner Schreiber gewesen, der gleichfalls keinen Wert mehr auf den Adel gelegt hatte. Nur Else konnte sich manchmal darüber freuen wie ein Kind über ein heimlich gehaltenes, besonders liebes Spielzeug, das man niemand zeigt. In der Schule war auf besonderen Wunsch ihres Vaters das „von“ vor ihrem Namen fortgeblieben, obwohl es in ihrem Geburtsschein stand. So kannten die Mitschülerinnen nur eine Else Falkenhein. Alle, ausser einer — alle, ausser Maria Römer!

Ottilie Falkenhein war mit dem Nachwiegen der alten Zeitungen fertig.

„Es sind dreihundert Pfund. Meinert soll das Papier nachher in den Keller schaffen“, sagte Frau Ottilie, sich aus ihrer gebückten Haltung zu ihrer imposanten Höhe aufrichtend. „Ich muss jetzt in die Küche, sonst verbrutzelt das Fleisch.“ Eine kleine Pause. „Else, hast du nicht gehört? Träumst du schon wieder?“

Die mütterliche Stimme klang ungeduldig. Das schmale, blonde Mädchen strich sich mit schneller Bewegung das flimmernde krause Stirnhaar zurück, und ihre Augen richteten sich wie in leichtem Erschrecken auf die in wuchtiger Üppigkeit vor ihr stehenden Frau.

„Ich habe gehört, Mutter, was du gesagt hast — natürlich. Geh nur in die Küche. Ich bleibe im Laden. Wenn Meinert kommt, soll er das Papier in den Keller tragen.“

Frau Ottilie lächelte schnell versöhnt.

„Na, weisst du, geträumt hast du doch wieder, wenn du auch gehört hast, was ich sagte.“

In einer kleinen Aufwallung von Zärtlichkeit, die diese sonst kühle und äusserst nüchterne Geschäftsfrau zuweilen beim Anblick ihrer zarten und hübschen Tochter überfiel, zupfte sie sie leicht an dem mattgoldenen Haargespinst.

„Lass gut sein! Ich weiss, du passt nicht recht hierher, aber vielleicht kommt einmal ein Prinz vorbei und macht dich zu seiner Prinzessin.“ Sie lachte. „Ob’s gerade ein Glück wäre? Denn Prinzen haben heutzutage nicht mehr viel. Die meisten, die sich in die neue Zeit nicht haben hineinfinden können, sind arme Luder geworden.“ Sie reckte sich. „Meine Tochter kann Ansprüche machen. Deine Mutter, Else, hat verstanden, alten Lumpenkram in wertvolle Aktien und gediegene Devisen zu verwandeln, und im Kassenschrank der Schmuck, den ich gelegentlich und unter der Hand kaufte, ist auch nicht zu verachten. Bist ’ne gute Partie, Elschen, brauchst nicht zu träumen! Ist ja doch alles dummes Zeug! Wenn man reich ist, darf man leben. Wer Geld hat, hat Macht. Aber zunächst wollen wir noch ein paar Jahre das Wort Verdienen gross schreiben, dann können wir tun, was uns Spass macht.“

Sie tätschelte flüchtig die Schulter der Tochter und verschwand durch die Tür, die aus dem Laden in die Wohnräume führte.

Von draussen klang es wiederum, fast noch lauter und aufreizender als vorhin:

„Lumpen, Alteisen, Knochen, Papier,

Die höchsten Preise, die zahl’ ich dafür!“

Und nach einem Weilchen rief die helle Knabenstimme das entsetzliche Wort, das Else, trotzdem sie es seit einiger Zeit zu hören gewohnt war, noch immer wie ein scharfer Peitschenschlag traf. Zwei-, nein, dreimal rief die helle Knabenstimme „Lumpenelse!“

Röte flammte über ihr zartes Gesicht, es entriss sich ihr ein leises Stöhnen.

Wie ein Mal der Schande haftete ihr der Name an, schon aus der Schulzeit; und ihr war oft, als schleppe sie ständig eine Kette am Bein hinter sich her, die klirrte und klirrte, deutlich klirrte — das schlimme Wort: „Lumpenelse!“

Es gab damals vier Mädel in der Klasse, die Else hiessen, und die anderen Kinder legten jeder von ihnen, um sie zu unterscheiden, einen Spitznamen bei.

Die eine nannte man die „Blumenelse“. Sie war die Tochter eines Grossgärtners. Eine andere rief man „Müllerelse“. Ihr Vater besass die Mühle. Dann taufte man noch die „Rektorelse“, und als man nach einer näheren Bezeichnung für sie suchte, überschrie eine feine, kleine Schulkameradin alle anderen: „Das ist die Lumpenelse!“

Sie hätte das kleine Geschöpf erwürgen mögen für seine Erfindungsgabe!

Die anderen lachten, als sie ihren Zorn sahen.

„Dein Vater handelt doch mit Lumpen, und eigentlich gehörst du gar nicht in eine höhere Schule!“ spöttelte die Vornehmste der Klasse.

Da hatte sie ergeben den blonden Kopf gesenkt. Doch als sie zu Hause ihren Jammer klagte, lachten die Eltern, und der Vater meinte: „Eigentlich haben die kleinen Kröten recht, und ‚Lumpenelse’ finde ich riesig komisch!“

Komisch nannte der Vater, was ihr so schmerzlich weh tat! Es war ihr erster, grosser Kinderschmerz; es blieb davon eine Wunde zurück, die noch immer offen war, noch immer blutete.

Von jenem Tag an war sie die „Lumpenelse“, war es geblieben. Es hatte sich breitgemacht, das Wort, hatte sich an sie geklammert, und sie duckte sich scheu, wenn es laut ward.

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