Anny von Panhuys - Lumpenelse

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Auf das «von» kann Frau Ottilie Falkenstein verzichten. Wenn sie wollte, könnte sie jeden Abend im schwerseidenen Kleid in die Oper gehen. Stattdessen lebt sie lieber von ihrem Laden, der Lumpen, Alteisen und Papier ankauft und das nicht schlecht. Für ihre sensible Tochter ist diese Existenz in der dunklen, verrufenen Altstadtgasse schrecklich. «Lumpenelse» rufen ihr die Straßenjungen nach, die nicht begreifen können, warum so jemand die Höhere Töchterschule besucht. Auch der vornehme Herr, der sich eines Tages in den Laden verirrt und ihr vorsichtige Komplimente macht, nennt sie so. Voller Zorn ruft ihm Fee ein «Pfui» hinter her und wendet sich ab. Doch Axel von Rechberg kann diese seltsame junge Frau nicht vergessen. Überraschenderweise trifft er sie eines Tages im Haus seines Onkels, des Bankiers Eduard Römer. Römers Tochter Maria ist die beste Freundin von Fee Falkenstein. Und wenn auch das von allen erwartete Verlöbnis mit Maria stattfindet, neben Fee kann Maria für Axel nicht bestehen. Für Fee ist der junge Mann, der bei den Römers einmal die Nachfolge seines Onkels antreten soll, weiterhin eine Unperson. Maria aber ahnt in ihrer Güte, dass Axel nicht nur mit der Banklehre bei ihrem Vater unglücklich ist. Eines Tages schreibt sie ihm einen langen Brief …Tief ergreifend schildert der Roman das Schicksal einer jungen Frau, die das Leben auf den falschen Platz gestellt hat, bis die Liebe, einer alten Prophezeiung gemäß, ihr den richtigen zuweist.-

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Er neigte sich vor, griff nach den kleinen Händen, die matt ineinander ruhten, und streichelte sie. Die kleinen, hilflosen, ihm willig überlassenen Hände rührten ihn.

„Seien Sie mir nicht böse!“ flüsterte er, wollte die weissen Finger an seine Lippen ziehen.

Doch jetzt kam Leben in die Regungslose. Fast ungestüm machten sich die Hände frei.

„Gehen Sie! Gehen Sie auf der Stelle, und beleidigen Sie mich nicht länger! Einer wie mir küsst man nicht die Hand. Wenn man es aber tut, dann nur, um mich damit erst recht zu verspotten.“ Ihre Hände hoben sich flüchtig. „Lumpen habe ich damit sortiert und werde weiter damit sortieren, wenn Mutter und unsere Helfer es nicht allein schaffen können.“ Sie sah ihn mit unbeschreiblichem Blick an. „Ahnen Sie, wieviel Jammer und Elend an schmutzigen Lumpen hängen kann? Ich weiss es, weil ich es manchmal ganz leise daraus weinen höre.“

Er musste denken: Welch ein seltsames Geschöpf war doch das schmale Mädchen, dessen Antlitz jetzt einen leicht visionären Ausdruck trug!

„Liebes Fräulein, vergessen Sie, was mir vorhin über die Lippen schlüpfte, vergessen Sie das Gassenbubenwort!“ bat er.

Das Jungmädchengesicht wandte sich; es trug jetzt einen harten Ausdruck.

„Ich habe Ihnen nichts zu vergeben, Sie gehen mich nichts an! Ich will Ihnen nur noch sagen, dass ich den Gassenbuben das Wort nicht so übel vermerke als Ihnen. In der Schule schon nannte man mich Lumpenelse. Der Spitzname lief mir nach wie mein Schatten. Kinder können sehr grausam sein, ich habe es an mir erfahren; aber sie sind unbewusst grausam. Sie dagegen, der Erwachsene, sind bewusst grausam gegen mich gewesen! Gehen Sie sofort, sonst rufe ich telefonisch meine Mutter herbei! Sie ist nicht weit.“

Der Ärger übermannte Axel von Rechberg. Donnerwetter, spielte sich die Kleine auf! Es war auch töricht von ihm gewesen, in den Laden einzutreten, einem blonden Mädchen nachzulaufen in so ein Altstadthaus, in dem sicher allerlei lichtscheue Elemente wohnten.

„Gehen Sie!“ Scharf betont und feindlich klang es.

Da lachte er ärgerlich auf. „Nun, dann muss ich eben auf die Vergebung verzichten! Immerhin: Nichts für ungut! Und vielleicht auf Wiedersehen, schöne Lumpenelse!“

Er hatte nicht widerstehen können, es ihr noch einmal ins Gesicht zu werfen, das Wort, durch das sie sich beleidigt fühlte. Sie hatte ihm die Tür gewiesen. Das hatte ihn erregt, machte ihn ungerecht. Er war sich vollkommen klar darüber.

Er befand sich bereits am Ausgang und blickte noch einmal flüchtig zurück. Da stand das schlanke Mädchen und sah ihm mit blitzenden Augen nach.

Er fühlte, dass sein Lächeln, das er festzuhalten suchte, krampfig wurde. Warum tat sie ihm plötzlich wieder so bitterleid? Er ward nicht aus sich klug.

„Liebes Fräulein ...“ begann er, schon die Hand auf der Klinke.

Die grossen, dunklen Augen in dem weissen Gesicht schienen sich noch zu vergrössern, die rosigen Lippen öffneten sich.

„Pfui!“ sagte Else Falkenhein laut, und noch einmal „Pfui!“

Da verliess Axel von Rechberg, ohne sich nochmals umzusehen, den kleinen, dämmerigen Laden.

Hätte er sich umgeschaut, würde er vielleicht die Tränen bemerkt haben, die sich unter den langen Wimpern der blonden Lumpenelse hervordrängten und alle Dunkelheit der Augen fortwuschen, sie wieder zu scheuen Rehaugen wandelten. So aber sah er es nicht, ging seines Weges weiter, wollte denken: Dummes Ding! hörte aber immer nur das „Pfui!“ der Verachtung und begriff nicht, dass er nicht davon loskam.

2.

Maria Römer war Elses einzige Freundin. Die Freundschaft datierte noch von der Schule her. Maria hatte keine Mutter mehr. Wer weiss, ob ihr sonst der Umgang mit der Tochter Ottilie Falkenheins erlaubt worden wäre. Ihr Vater kümmerte sich wenig um Maria und liess das ziemlich ernst veranlagte Mädchen tun und treiben, was ihm behagte. Er war froh, wenn er Marias Blick nicht fragend auf sich gerichtet fühlte; denn ihre graublauen Augen schienen ihm auf den Grund der Seele zu schauen.

Eduard Römer war, was man im allgemeinen unter einem Lebemann versteht. Er liebte in seiner freien Zeit Weib, Wein und Kartenspiel, bummelte auch gern ein bisschen und gönnte, wenn es ihm sebst gut ging, jedem das Seine. Er besass ein gutfundiertes Bankgeschäft, das er von kleinsten Anfängen zu hohem Ansehen gebracht hatte, und gehörte zu den reichsten Leuten der Stadt. Seinem Haushalt stand ein ältliches Fräulein vor.

Fräulein Gumpen gegenüber verbarg Maria die Herkunft Else Falkenheins sorgfältig; denn sie wusste genau, sobald die Dame etwas davon erfuhr, würde sie nicht eher rasten und ruhen, als bis der Vater den Umgang für unmöglich erklärte. So wusste Fräulein Gumpen nur, dass Elses Mutter eine Witwe war, die von ihrem Geld lebte. Und sie hatte bisher niemals Interesse gezeigt, mehr zu erfahren. Der Name „von Falkenhein“ klang ihr zu gut.

Maria hing an Else, vielleicht besonders deshalb, weil sie mitempfand, wie wenig die Freundin in dem muffigen Laden der engen Altstadtgasse am Platze war. Sie bewunderte ehrlich die Schönheit Elses, ohne Neid zu empfinden. Sie selbst hatte ein grosszügiges kluges Gesicht, und flockiges, kastanienbraunes Haar gab ihr eine auffallende Note.

Als Maria Römer heute das Lädchen betrat, kam ihr Frau Falkenhein entgegen.

„Ah, gnädiges Fräulein, welche Ehre! Else wird sich freuen über Ihren Besuch. Sie fühlt sich leider nicht wohl und ruht ein wenig!“ Sie führte Maria in die Wohnung und liess sie in Elses Zimmer eintreten.

„Else, du bekommst lieben Besuch!“ Darauf verschwand sie sofort wieder.

Es war ein lauschiges, anheimelndes Zimmer, das Else bewohnte. Niemand hätte in diesem hässlichen, düsteren Hause einen so lichten Raum vermutet. Zu ihrem fünfzehnten Geburtstag hatte Frau Falkenhein der Tochter die Zimmereinrichtung geschenkt.

Die weissen Möbel waren mit schmalen silbernen Leisten geschmückt. Das Sofa und die dazu passenden niedrigen Sessel überspannte lichtblauer Samt. Dazu gab es noch einen passenden Teppich und einen grossen Spiegel in goldenem Rahmen. Von den niedrigen Fenstern hingen entzückend gemusterte Spitzenstores, durch die man leider auf den engen Hof blickte, wo die Karren standen und ein grämliches Hintergebäude die Lumpenvorräte barg. Trübe Scheiben glotzten herüber, hatten etwas Böses und Feindseliges.

Else hatte auf dem Sofa gelegen. Sie erhob sich bei Marias Eintritt sofort, ein Lächeln ging über ihr schmales Gesicht.

„Wie lieb von dir, heute zu kommen, Maria! Ich habe vorhin so stark an dich denken müssen. Ja, ich hatte grosse Sehnsucht nach dir.“

Maria drückte die Freundin wieder auf das Sofa nieder und zog sich einen Sessel heran.

„Hast du geweint, Fee?“ fragte sie, und ihre Augen forschten in dem Antlitz der anderen.

Sie nannte Else immer Fee; sie fand das zärtliche Wort am bezeichnendsten für die zarte Freundin.

„Bewahre! Weshalb sollte ich weinen?“ gab Else etwas allzu hastig zurück.

„Mache mir nichts vor, Liebste!“ Maria streichelte sanft die Hände der Freundin. „Ich sehe ganz deutlich noch die Tränenspuren.“ Sie blickte teilnahmsvoll. „Haben dich die schmutzigen Lumpen wieder geärgert, meine Fee? Oder hast du dich wieder einmal über den penetranten Gestank empört, der dem Anzug eures sonst braven Tobias Meinert entströmt?“

Elses Lippen zuckten. Sie hätte gern erzählt, was ihr heute geschehen war, hätte der Freundin gern ihr Herz ausgeschüttet, aber es wurde ihr schwer.

Sie verstand sich selbst nicht. Sie hatte doch keinen Grund, einen unverschämten, ihr noch dazu völlig unbekannten Menschen zu schonen. Und nachdem sie sich darüber klar geworden war, brach sich ihre Empörung Bahn.

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