Matthäus zeigt Jesus als den versprochenen König: Er erlebt in konzentrierter Form die Leidensgeschichte seines Volkes. Er wird wie einst das Volk Israel ein Fremdling in Ägypten, er entkommt wie Mose dem Kindermord des Herodes und er kehrt wie die Israeliten aus dem Exil nach Israel zurück. Vers 15 ist ein Zitat aus Hosea 11,1. Hier wird das Volk Israel als Gottes Sohn bezeichnet. Matthäus sieht die Gottessohnschaft in Jesus in besonderer Weise verkörpert. Vers 18 spricht von Rahel, der Frau Jakos, die laut der Überlieferung in Rama begraben liegt, nicht weit von dem Weg, der die Israeliten ins Exil nach Babylon führte. Josef zieht nach Galiläa. Der neue Heimatort der Familie schlägt sich später in der Bezeichnung „Jesus von Nazaret“ nieder.
Archelaus:bedeutet „Herrscher des Volkes“. Ältester Sohn Herodes‘ des Großen, Herrscher von Judäa, Samaria und Idumäa, regierte von 4 v. Chr. bis 6 n. Chr.
Josef:bedeutet „Gott möge hinzufügen“. Ehemann von Maria, gilt als Nachkomme von König David.
Engel:Boten Gottes; überbringen Nachrichten, schützen oder loben Gott.

Eine Geschichte wird mithilfe von Stimme, Gestik und Mimik zum Leben erweckt.
Material:kein Material
Beschreibung:Die freie Erzählung geschieht ganz ohne Kostüme, Requisiten oder Bilder. In der Vorbereitung geht es zunächst darum, selbst Bilder und Vorstellungen zu entwickeln, bis die Geschichte wie ein „Erlebnis“ verinnerlicht wird. Damit Sprache, Klang und Stimme sich voll entfalten können, wird in der Sprache / in dem Dialekt erzählt, in der/dem auch sonst gesprochen wird. Die Kinder sitzen im Halbkreis. Die erzählende Person sitzt oder kniet auf Augenhöhe der Kinder. Sie erzählt anschaulich und bildhaft, ist präsent in der Geschichte. Sie schafft kleine Pausen, damit die Kinder ihre Fantasie spielen lassen können. Sie spielt mit ihrer Stimme und passt sie der Handlung an, ebenso ihre Gestik und Mimik. Sie hält Augenkontakt zu den Kindern, bezieht sie aber im Moment des Erzählens nicht mit ein. Sie achtet darauf, so „neutral“ zu erzählen, dass die Deutungsmöglichkeiten der Geschichte nicht vorweggenommen werden.
Bibeltext:Die Geschichte der Flucht lässt sich eindrücklich erzählen. Den Kindermord des Herodes nicht ausschmücken.
Kompetenzen:Die Kinder können eine Geschichte hören und sich darauf einlassen. Sie können ihre Fantasie spielen lassen und der Handlung folgen.
•• Kegelfiguren/ Erzähl-Leine

Bildlücken mit der eigenen Fantasie füllen und gestalten.
Material:1 beliebiges unvollständiges Bild (hier: Bastelvorlage (s. Downloads) und entsprechendes Material) pro Kind, Buntstifte, Bibeln
Beschreibung:Die Kinder sitzen an Tischen. Das benötigte Material liegt aus. Die Kinder betrachten das unfertige Bild. Sie füllen die Lücken mit ihrer Fantasie und vervollständigen auf diese Weise das Bild. Sind die Kinder fertig, können sie einander ihre Bilder vorstellen. Die Moderation greift die Bilder auf. Dabei können unterschiedliche Interpretationen gesucht und miteinander verglichen werden. Wichtig ist, die gemalten Bildausschnitte nicht zu werten.
Bibeltext:Zu dieser Geschichte gibt es ein Bild des schlafenden Josef, mit zwei zu füllenden Traumblasen. Da Josef in dieser Geschichte dreimal träumt, können die Kinder selbst entscheiden, welche Szene sie im Bild verarbeiten wollen. Bibeln auslegen, damit die Kinder nachlesen können.
Tipp:Die „Kinder-Bibel zum Selbstgestalten“ enthält Bildelemente oder Symbole zu einer großen Auswahl an Geschichten und lädt zum kreativen Gestalten ein: Landgraf, Michael: Kinder-Bibel zum Selbstgestalten, Deutsche Bibelgesellschaft / Calwer, Stuttgart 32018.
Kompetenzen:Die Kinder können eigene Vorstellungen zur Geschichte malen und gestalten. Sie können ihr Bild vorstellen und die Ergebnisse anderer betrachten.
•• Durch die Lupe/ Stabfiguren

Sich an wechselnden Orten über Fragen austauschen und Meinungen festhalten.
Material:Fragen zur Geschichte, Knabbereien, ggf. Stifte, weißes Papier und leere Plakate in verschiedenen Formaten, Klebstoff, Scheren
Beschreibung:Eine Sitzecke lädt zum Essen, Reden und Gestalten ein. Bei dieser Methode bilden die vier Ecken des Gruppenraums oder Klassenzimmers je eine Sitzecke. Die Kinder sammeln sich in den Ecken. In jeder Ecke gibt es etwas zum Knabbern und es liegt passendes Material aus. Die Ecken können alle gleich oder ganz unterschiedlich gestaltet werden. Möglichkeiten sind z. B.: 1.Fragekarten, mit deren Hilfe die Kinder ihre Gedanken und Erfahrungen austauschen können. 2.Kreatives Material wie z. B. ein Plakat, auf dem die Kinder ihre Gedanken zu einer Frage / einem Inhalt festhalten können. – Als Faustregel gilt, dass etwa sechs Kinder in jeder Ecke sitzen sollen, aber wie man bei einer Sitzecke immer noch etwas zusammenrücken kann, darf sich auch hier ggf. noch eine weitere Person dazusetzen. Die Kinder entscheiden selbst, wie lang sie in einer Gruppe bleiben. Die Moderatorin oder der Moderator sollte ab und zu zum Wechseln ermutigen.
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