Andre Brink - Kupidos Chronik

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In seinem neuen Roman begibt sich Südafrikas großer Chronist André Brink auf die Spur des ersten schwarzen Missionars des Landes. Die rasante Lebensgeschichte des Kupido Kakkerlak vereint erzählerische Kraft und magischen Realismus afrikanischer Prägung. «Kupidos Chronik» ist ein eindringliches Buch über einen Mann auf der Suche nach seinen Wurzeln, über eine unverwechselbare Landschaft, in der Wunder immer noch möglich erscheinen – und über eine Gesellschaft, in der schwarze Menschen wie Vieh behandelt werden. AUTORENPORTRÄT André Brink, 1935 in Vrede im Oranje-Freistaat geboren, gehörte zu den Schlüsselfiguren im Kampf weißer südafrikanischer Autoren gegen die Apartheid. Seine Romane wurden in 30 Sprachen übersetzt. Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Im Osburg Verlag erschien 2008 der Roman «Die andere Seite der Stille».

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Es ist das erste Mal, dass sie wirklich und wahrhaftig miterlebt haben, wie Kupido einen Schuss abfeuert. Noch dazu einen perfekten Treffer. Das bestätigt nur das Bild, das sie sich schon immer von ihm gemacht haben. Nur dass es diesmal wirklich zu spät war.

Sie hacken die Stoßzähne heraus, um sie mit nach Hause zu nehmen. Sechzig Pfund das Stück, die Waage wird es zeigen. Den Baas legen die Männer in seinem Wagen auf den Haufen Häute von all den Tieren, die sie bis jetzt geschossen haben. Dann kehren sie um, weg vom Gariep, machen sich auf den langen Heimweg.

Nach drei Tagen müssen sie den Mann beerdigen, da der Gestank unerträglich geworden ist. Das Grab ist ziemlich flach, an einer Stelle, wo der Boden nicht so steinhart ist wie anderswo. Dann schichten sie Zweige und Steine auf das Grab, um die Schakale und Hyänen fernzuhalten. Ein Stapel, der von weitem den Steinhaufen, die im Lauf der Jahrhunderte zu Gedenkmalen an die Leben und Tode Heitsi-Eibibs geworden sind, ziemlich ähnlich sieht.

Das ist der Gipfel- und Endpunkt von Kupidos Leben als Jäger. Doch in seinem Beginn, und das weiß er, war auch schon sein Ende inbegriffen. Nie mehr wieder wird er Heitsi-Eibib vertrauen können.

Ein erstes Zeichen dafür, dass der Gott ihm seine Gunst entzogen hat (obwohl man natürlich nie ganz sicher sein kann), ist, als sie nach dem ausgedehnten Beutezug wieder auf der Farm im Koup eintreffen und er entdeckt, dass seine Mutter aus ihrer schäbigen Hütte verschwunden ist. Keiner hat auch nur die leiseste Ahnung, was mit ihr geschehen sein könnte. Doch nach all den Jahren, in denen sie unablässig davon gesprochen hat wegzugehen, ist es eigentlich keine Überraschung.

Auf der Farm herrscht nach dem Tod des Baas solche Bestürzung, dass keiner auch nur auf die Idee kommt, sie zu suchen. Das heißt, falls sie weggelaufen ist wie in den Jahren zuvor. Wer kann das schon sagen? Vielleicht hat einfach ein Wirbelwind sie mitgenommen. Mit Sicherheit lässt sich nur sagen, dass sie weg ist. Und Kupidos Einsamkeit jenseits aller Worte.

9. Der Vielgesichter-Mann

Von Kupido Kakerlak hören wir erst wieder, als eines Tages auf der Farm zwei Wagen auftauchen. Sie knarzen und quietschen, alle beide; bei dem einen hängt das eine Vorderrad schief, der andere sackt fast durch. Begleitet werden sie von zwei Hottentotten und zwei jungen Buschmännern, die zwei Gespanne von je zwölf Ochsen fuhren. Ihrem Aussehen nach könnte man meinen, sie seien den ganzen Weg vom Kap heraufgefahren, ohne Rast zu machen. Auf dem Bock des vorderen Wagens sitzt ein Mann mit langem, traurigem Gesicht, der einen unmäßig hohen Zylinder aufhat. Sein Gewand wirkt ärmlich, doch sein Verhalten ist das eines zum Befehlen geborenen Mannes. Sein Name, so teilt er den Leuten im Vorderhof mit, ist Servaas Ziervogel. Er ist Geschichtenerzähler. Außerdem Musiker und fahrender Händler, und seine Wagen sind mit allem beladen, was die Leute tief im Landesinneren vielleicht brauchen oder auch nicht brauchen. Drunten am Kap, so berichtet er ihnen, sind immer weniger Waren zu kriegen, weil immer seltener Schiffe in der Bucht ankommen, nun ja, wie könnte es auch anders sein, führen wir doch erneut Krieg gegen die Engländer. Was seine Fracht so außerordentlich wertvoll macht. Sie umfasst:

Zucker und Kaffee

viele Päckchen Tabak und Dosen mit Schnupftabak

etliche Fässchen Arrak, Steingutflaschen mit Branntwein und holländischem Wacholderschnaps

Nadeln und Garn

Stahlnägel

Schießpulver und Kugeln

Zunderbüchsen und Feuersteine

Hüte und Strümpfe und Knöpfe jeglicher Art

Kattun-, Leinen- und Kordballen

Kopftücher und Bowler-Hüte

Salz und Gewürze

Damenpantinen und -schuhe aus Amsterdam und Amersfoort

eine Kiste mit in Leder gebundenen Büchern in Sprachen, von denen keiner je etwas gehört hat

Schmuckkästchen und Werkzeugkisten

Klistierspritzen und Schläuche für alle Körperöffnungen

Fiedeln und Holzflöten

Beile und Handsägen und Längsschnittsägen und Zugsägen und Drillbohrer und Nieten

federleichte Halsketten und schwere Wagenketten

Ambosse

eine schweißige Sandale, die einst dem heiligen Paulus gehörte

Essbestecke, Taschenmesser und Säbel

Federn, Steinguttöpfe mit Tintenpulver, große Mengen Papier

Ferngläser und Vergrößerungsgläser

Zeichnungen von biblischen Gestalten

reich mit Schnitzwerk verzierte Stühle aus dunklem Holz

Halseisen mit zugespitzten Nägeln für widerspenstige Sklaven

Kupferdraht

Tüten und Fässer mit allen nur denkbaren Samen

Laternen und Hängelampen aus Kupfer und Messing

einen ausgestopften bengalischen Tiger

Bottiche und Eisenkessel zum Seifensieden, Teekessel und Kasserollen

Arzneikistchen

allerlei hinter Glas verwahrte Splitter vom Kreuz

eine Geburtszange

eine Kollektion Taschenuhren und zwei Schiffsuhren

Ballen Brüsseler Spitze

Scharniere und Türknäufe

Blasebälge

ein Fischernetz

Eimer und Kübel aus Metall oder Teak mit Kupferbeschlägen

einen kleinen Schädel des heiligen Petrus als Kind

zahlreiche mit Blättern, Blumen und Engelsköpfchen verzierte Nachttöpfe

zwei weißfedrige Flügel eines Engels aus Mazedonien

und Spiegel: Wandspiegel, Standspiegel, Handspiegel, alle schwarz verhüllt

Doch vor allem, teilt der Mann mit dem Zylinder ihnen mit, ist er ein Diener des Herrn der Heerscharen, ausgesandt, um im Inneren dieses heidnischen Landes das Evangelium zu verbreiten. Er hält einen Augenblick inne, um sich mit einem roten Tuch den Schweiß vom Gesicht zu wischen; das lässt an die Stirn des Moses denken, als er vom Berg Sinai herabstieg. (Für ein so dunkles Land wie dieses brennt die Sonne sich erbarmungslos in die Augen des Betrachters.)

Er macht den Leuten auf der Farm den Vorschlag, eine Gebetsstunde mit ihnen abzuhalten – vielleicht nachdem einige Erfrischungen gereicht worden sind –, die er mit einer langen, volltönenden Anrufung Gottes beschließt. Als er wieder aufsteht, bekundet er seine Bereitschaft, angesichts der Schrecknisse der Hölle, welche die Unerlösten erwarten, unverzüglich zur Taufe jedweder ungetauften Mitglieder der Farmerfamilie überzugehen; und ohne danach gefragt worden zu sein, holt er aus seinem Wagenkasten einen Stapel Pergamenturkunden hervor, um zu beweisen, dass er ordnungsgemäß ordiniert und befugt ist, alle kirchlichen Rituale zu vollziehen und die Sakramente zu spenden. Die Mutter und ihre Kinder (nun neun, nicht mehr sieben an der Zahl) scharen sich um ihn, befingern voller Ehrfurcht die beeindruckenden Dokumente, von denen sie nicht ein einziges Wort verstehen. Selbst die wenigen, die lesen gelernt haben, werden aus dem Latein (wenn es denn Latein ist) nicht schlau; doch immerhin macht all das großen Eindruck.

Die Kinder, von denen nicht eines getauft ist, werden aufgefordert, sich zu einer Prozession aufzustellen; ihnen schließen sich die Bediensteten und Sklaven an. Nun geht es zu dem Quelltopf unter dem Felskamm, an dessen Hang vor vielen Jahren der Farmhof angelegt wurde. Ehe irgendjemand einen Warnruf ausstoßen kann, watet der Gottesmann, nach wie vor mit Zylinder, Frack und Schuhen angetan, schnurstracks ins Wasser; er kann ja nicht wissen, wie steil die Böschung zur Quelle hin abfällt. Als er plötzlich den Boden unter den Füßen verliert, verschwindet er ganz unzeremoniell vor ihren Augen. Nur der Zylinder, der auf dem Wasser treibt, ist noch zu sehen. Voll heiliger Scheu und Gottesfurcht stehen alle wie angewurzelt am Ufer, vielleicht in Erwartung eines Wunders. Aber nur ein paar Blasen blubbern an die Oberfläche. Es dauert eine Zeit lang, ehe der erschrockenen Witwe klarzuwerden scheint, dass entschlossenes Handeln vonnöten ist. Sie schreit den Arbeitern, unter ihnen Kupido, zu, sie sollen dem Mann zu Hilfe kommen. Da keiner von ihnen schwimmen kann, sie überdies eine tief verwurzelte Scheu vor Wasser haben, legen sie keine besondere Neigung dazu an den Tag. Als jedoch klar wird, dass eine Katastrophe droht, tritt Kupido, nicht ohne Bangigkeit, ein paar Schritte vor. Wie alle von seinem Volk weiß er, dass in jeder Quelle eine Schlange lauert und man zuerst ihre Gunst mit der Opferung von Innereien eines frisch geschlachteten Schafes erringen muss. Tut man das nicht, kommt sie heraus und holt einen. Außerdem, so hat seine Mutter ihn von klein auf gewarnt, haust in der Quelle unter dem hohen Kamm eine Nixe. Der Oberkörper ist der eines menschlichen Wesens, mit langen Haaren wie Strähnen aus grünem Schleim und Brüsten so rund wie Kürbisse. Die untere Hälfte ist geschuppt wie bei einer Schlange oder einem Fisch. Hat man sich erst einmal mit ihr eingelassen, so stattet sie einem des Nachts unweigerlich einen Besuch ab, und dann verschwindet man auf Nimmerwiedersehen.

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