Pirmin Müller - Sara Z., verschwunden

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Sommer 1998. Nach einer Party mit Freunden im Stadtpark verschwindet die junge Sara
Zeittlinger spurlos. Zehn Jahre später werden ihre sterblichen Überreste im Jura gefunden. Die Untersuchungsbehörde geht von einem Gewaltdelikt aus. Der Fall bleibt aber weiterhin ungelöst.
Die Frage, was mit Sara passiert ist, lässt die ältere Schwester Rahel nicht los. In ihr erwachen die Angst und das Misstrauen neu.
Was wäre, wenn sie den Mörder kennen würde?
Wieder einmal stellt Pirmin Müller seine Menschenkenntnis unter Beweis. Seine Charaktere schildert er lebensnah und authentisch. Ein beklemmendes Psychodrama, in dem Firmin Blanc, ein Ermittler aus Müllers erstem Roman, versucht, der Wahrheit näherzukommen.

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Wütend schlug sie den Rahm über die Erdbeeren, den Löffel schmiss sie in die Spüle.

«Entschuldige.» Dorotheas Hände suchten Halt an einer Stuhllehne. «Wenn es so ist, dann lassen wir es.»

«Nein. Wir lassen es nicht», fiel ihr Rahel ins Wort. «Nein. Auf keinen Fall. Ich will wissen, wer es war. Er darf nicht davonkommen. Er muss ein Gesicht bekommen. Damit dieser Wahnsinn einmal ein Ende hat – nicht nur für uns.»

Dorothea nahm sie in den Arm.

«Essen wir die verdammten Erdbeeren.» Rahels Stimme zitterte. «Die müssen weg.»

«Die können warten», antwortete Dorothea und hielt die weinende Rahel wie die Tochter, die sie nie hatte.

9. Dorothea

Dorothea blieb länger als beabsichtigt bei Rahel. Sie sassen im Garten, unterhielten sich über Belanglosigkeiten wie die neuen E-Zigaretten – «die gibt es jetzt mit Geschmack, aber gesünder sind sie nicht, alles gelogen» – und über die Zustände in der grossen Welt und der kleinen Stadt. Dorothea, nun ganz im Element, zeterte über die grassierende Feigheit (mit anschaulichen Beispielen aus ihrem Bekanntenkreis) und verlor sich in ihrem Lieblingsthema: der schandhaften Stadtentwicklung.

Sie hatte in den 60er-Jahren Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung studiert und fühlte sich den hiesigen Stadtplanern meilenweit überlegen.

«Hätten diese Herren auf mich gehört, die Stadt wäre nicht zu einem Agglomerationsdesaster mit verklemmter Altstadt verkommen. Ich hätte das Potenzial genutzt.»

In Gesellschaft erzählte sie gerne, dass sie detaillierte Pläne präsentiert habe, nur sei sie als Frau mit Fachwissen unerwünscht gewesen. Wie eine Plage sei sie behandelt worden von den Männern mit ihrer gottgegebenen geglaubten Überlegenheit. Ideen von Frauen: bitte, gerne, aber nur im Bett. So sei das gewesen im Land der kalten Krieger.

Dabei hatte ihre Karriere vielversprechend begonnen: Nach ihrem Studium hatte sie sich mit der Restaurierung von historischen Park- und Gartenanlagen einen Namen gemacht. Zu ihren Kunden zählten sowohl Patrizierfamilien als auch Neureiche, die sich vorgeblich einen Lebenstraum erfüllten, tatsächlich jedoch bloss ihren sozialen Aufstieg mit alten Gemäuern zu verewigen suchten.

Den eigenen, adligen Stammbaum wusste Dorothea hierfür gut zu vermarkten – er verlieh ihr eine Aura von Autorität und altem Wissen, als wäre sie vor Hunderten von Jahren selbst in diesen Gärten gewandelt. Sie entstammte den von Landenbergs, einem einfachen Adelsgeschlecht aus der Gegend von Mannheim, das sich vor Generationen in die Berner Patrizierfamilien eingeheiratet hatte. Eine Verbindung, die sich zu beidseitigem Vorteil entwickelte, mit einer frühen Blütezeit, einem Niedergang bei der Abschaffung der Aristokratie und einem erneuten Aufschwung nach der Festigung der Demokratie.

«Eine von mir gestaltete Anlage spielt mit allen Sinnen», pflegte Dorothea ihren Kunden zu sagen. «Nur wenn sich die Elemente Erde, Wasser, Licht und Wärme darin wiederfinden, erwacht diese Lebendigkeit auch in den Menschen, die sich darin aufhalten. Ein gesunder Park wächst über Generationen; er bildet den Keim für künftige Lebensräume, für die Zeit nach dem Raubbau. Er ist ein Versprechen an eine gemeinsame Zukunft.»

10. Dorothea

Mit dreiundzwanzig Jahren heiratete Dorothea einen französischen Hochstapler adligen Geblüts, den sie zwei Jahre später mit gebrochenem Herzen zum Teufel jagte (Aristokratie hat erwiesenermassen den Hang zu exaltierter Lebensführung).

Am Donnerstag, dem 7. September 1972, ihrem dreissigsten Geburtstag, wurde sie als Zeugin eines Einbruchs vorgeladen. Da sie als arrogant galt, schob man den Fall dem aufstrebenden Schulze zu. Die Einvernahme war kurz, das anschliessende Treffen lang, und seitdem hielt die Liaison gegen alle Widerstände.

Ihre Eltern waren strikt gegen die Heirat mit einem Mann weit unter ihrem Stand gewesen – «Schulze! Dieser Name, schrecklich!». Erst nachdem Dorothea klargestellt hatte, dass sie ihn heiraten werde und sie eher mit der Familie als mit ihm breche, wurde er eingeladen.

Eine Woche später standen sie im Wohnzimmer vor dem Familientisch. Über einer Kommode hing das düstere Gemälde des Stammvaters. Otto wurde gebeten, sich zu setzen. Dorotheas Vater stellte allgemeine Fragen zu Tagesthemen, die Antworten wurden stumm zur Kenntnis genommen. Frage um Frage folgte. Otto wurde verhört nach den strikten Regeln argwöhnischer Eltern, die um Ruf und Tochter fürchten. Er bestand mit Bravour. Seinem gemütlichen Charme, der so gar nichts Preussisches hatte, erlag der Vater sofort und die Mutter nach einer halben Stunde. Dass er mit beiden Beinen im Beruf stand, tat das Seinige – einzig die rundliche Statur fand die Mutter nicht angebracht, hielt sich aber mit ihrem Urteil zurück, denn insgeheim gefiel ihr das ungewöhnliche Paar. «Immerhin», sagte sie anschliessend zu ihrem Mann, «ist er kein Spross eines krummbeinigen Bauern. Es hätte schlimmer kommen können.»

Die Hochzeitsfeier fand auf dem Landgut Eichenau bei Bern statt. Geladen waren dreihundert Gäste, es erschienen dreihundertfünfzig, ein rauschendes Fest mit Ansprachen von Herren von altem Schrot und Korn, Goethe wurde zitiert und Novalis, das Bläserensemble spielte gross auf. Es wurde getrunken und getanzt und in den Gemächern des Hauses der Liebe gefrönt. Die Feier dauerte, bis sich am Horizont die Sonne erhob. Dorothea schlief auf einem Stuhl, glücklich und mit einem Dutzend Aufträgen für ihre Firma. Otto sass mit ein paar Neuverwandten auf der Treppe. Einer, Lukas hiess er, verkündete lallend, er gehe nach Indien, zu den Tigern, die werde er schützen vor den Geiern.

«Schick mir eine Karte», sagte Otto und legte den Arm um den neuen Freund, «so von Tiger zu Tiger.»

Die Neuverwandten grölten.

Doch die Karte kam. Seither hängt sie über dem Klavier, das im Wohnzimmer steht, aber kaum je benutzt wird. Die schleichende bengalische Raubkatze vergilbte mit dem Wechsel der Jahreszeiten, der wache Ausdruck blieb, bis auch der irgendwann zu verblassen begann. Daher wünschte sich Dorothea einen Löwen auf der Einladung (ob Löwe oder Tiger machte für sie keinen Unterschied: Afrika lag ihr näher als Asien, und Katze bleibt Katze.)

Dorothea zündete sich eine weitere Zigarette an.

«Zur Feier deiner herrlich gemalten Karte. Sagt man eigentlich gemalt oder gezeichnet?»

«Japanische Tuschzeichnung. Kalligraphie ist die Kunst des schönen Schreibens.»

Dorothea blies den Rauch aus, ein trockener Husten folgte. Sie fluchte und gestand, dass sie morgens beim Aufstehen röchle wie ein asthmatisches Pferd. Aber das komme nicht vom Nikotin. Husten habe es schon immer gegeben – wie der Klimawandel auch nur ein Röcheln der Erde sei. Rahel blickte sie skeptisch an.

«Meine Gute, das war sarkastisch gemeint. Mit meinen Ausreden verhalte ich mich doch wie eine Klimalügnerin.»

«Sagt dein Mann, nicht wahr?», fragte Rahel, während ihr Smartphone brummte.

«Sagt mein allwissender Otto. Korrekt. Recht hat er, doch schweigen sollte er.»

Sie lehnte sich zurück und beobachtete Rahel, die die Nachricht las und eine Antwort tippte. Ob sie die Idee des Privatermittlers noch einmal ansprechen sollte? Rahel hatte als Einzige die Tragödie überstanden – die Ungewissheit, die Medienjagd, die Spinner, die zu wissen glaubten, was mit Sara geschah. Die Frömmler, die im Stadtpark für sie und Sara beteten. Die Freunde, die nach und nach auf Distanz gingen.

Wie von fern vernahm sie Rahels ruhige, leise Stimme.

«Wenn es für Otto gut ist, dann engagiere ihn. Auf einen mehr, der den Helden spielen will, kommt es nun wirklich nicht mehr an.»

«Er heisst Firmin Blanc, wohnt in Biel, ein ehemaliger Polizist aus Besançon. Wir überstürzen nichts und entscheiden gemeinsam. Du und ich.»

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