Pirmin Müller - Sara Z., verschwunden

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Sara Z., verschwunden: краткое содержание, описание и аннотация

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Sommer 1998. Nach einer Party mit Freunden im Stadtpark verschwindet die junge Sara
Zeittlinger spurlos. Zehn Jahre später werden ihre sterblichen Überreste im Jura gefunden. Die Untersuchungsbehörde geht von einem Gewaltdelikt aus. Der Fall bleibt aber weiterhin ungelöst.
Die Frage, was mit Sara passiert ist, lässt die ältere Schwester Rahel nicht los. In ihr erwachen die Angst und das Misstrauen neu.
Was wäre, wenn sie den Mörder kennen würde?
Wieder einmal stellt Pirmin Müller seine Menschenkenntnis unter Beweis. Seine Charaktere schildert er lebensnah und authentisch. Ein beklemmendes Psychodrama, in dem Firmin Blanc, ein Ermittler aus Müllers erstem Roman, versucht, der Wahrheit näherzukommen.

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Nachdem Rahel das Telefongespräch beendet hatte, platzierte sie ihr Handy parallel zur Sonnenbrille vor sich auf dem Tisch. Sie nahm die Vase mit den Feldblumen, stellte sie dazu, betrachtete die Gegenstände, ordnete sie geduldig um, bis das kleine Stillleben ihren Vorstellungen entsprach.

Dorothea Schulze, geb. von Landenberg, trug ein kanariengelbes Sommerkleid, viel Lippenstift und einen Strohhut mit einem Federarrangement. Sie hielt sich aufrecht, Schultern zurück, Kopf hoch, Rücken gerade – eine Aristokratin hatte die Form zu wahren, wie widrig die Umstände auch sein mochten. So hatte sie es gelernt. Zur Begrüssung küsste sie Rahel auf die Wange und setzte sich zu ihr unter das Sonnensegel, das sich von der Theke rautenförmig über den Vorplatz spannte.

«Einen Tee bitte!»

Der angesprochene Kellner mühte sich an den Tisch, stellte sich mit der Getränkekarte vor sie hin und betete die grossartige Teeauswahl herunter.

«Einen Schwarztee bitte.»

«Sie haben auch hier die Wahl zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Falls Sie eine Empfehlung benötigen: Auf meine Erfahrung dürfen Sie sich verlassen.»

«Darjeeling bitte. Klassisch, mit Milch.» Dorothea verdrehte die Augen.

Rahel grinste. «Schön, dass du gekommen bist.»

Sie zeigte ihr die Fotos des lauernden Löwen, den sie gemalt hatte.

Dorothea betrachtete das Bild, nahm Rahels Hand und hielt sie fest.

«So habe ich es mir vorgestellt. Das ist Otto, wie er in meiner Erinnerung bleiben soll.»

«Danke, das freut mich.» Rahel errötete.

«Heute fühlt er sich gut. Bei klarem Wetter scheint es ihm besser zu gehen.» Sie liess das Teesieb abtropfen und legte es auf den Unterteller. Die Milch roch frisch, behutsam goss sie die nötige Menge in die Tasse. «Otto erzählt von früher – Dinge, über die er geschwiegen hat, all die Jahre, die wir zusammen waren. Ich lerne eine Seite kennen, die mir in dieser Form unbekannt gewesen war: Wut, Angst, Verbitterung.»

Sie nippte an ihrem Tee, schaute auf die schimmernde Aare, auf den Fussweg zwischen Fluss und Restaurant, zu den Müttern mit ihren Kinderwagen. «Er hat ja nie über seine Ermittlungen geredet. Jetzt denke ich, es hat seine Persönlichkeit entzweit. Als wären wir zusammen auf einem Schiff gewesen, und zur Arbeit wäre er an Land gegangen.»

«Hat er von Sara gesprochen?», fragte Rahel.

«Über deine Schwester hat er viel geredet, wie die ganze Stadt. Es hat ihn mitgenommen, auch die Anfeindungen.»

Rahel deutete mit dem Finger unauffällig auf die anderen Gäste und tippte sich ans Ohr. Dorothea verstand, wechselte das Thema und trank den Tee zu Ende.

Es folgte das Zeremoniell des Rechnungbegleichens in Szenerestaurants: Geldschein in die Höhe halten, winken, rufen, kaum sichtbare Gesten als positive Zeichen deuten. Warten, bis der Kellner die Zeit für gekommen hält. Dorothea zahlte die Essen, Rahel übernahm die Getränke. Auf seinen tadelnden Blick hin schoben sie Trinkgeld nach, traten unter dem Sonnensegel hervor und atmeten durch. Rahel zündete sich eine Zigarette an.

«Übrigens», sagte sie zwischen zwei Zügen, «ich bin in die Sicherheitskommission nachnominiert worden. Stell dir vor, kaum im Gemeinderat, schon in einer Kommission. Heute Abend ist die erste Sitzung.»

«Ah ja», Dorothea zog eine Augenbraue hoch.

«Pia van Eick, meine Vorgängerin, ist ausgewandert. Nach Bolivien, Biolandbau. In Wahrheit sei es Liebe gewesen, ein Musiker, den sie an einem Festival kennengelernt habe. Die Gute sei jedenfalls nicht mehr zu halten gewesen.»

Auf Rahels Schreibtisch türmten sich die Akten in beeindruckende Höhen. Eine Machtdemonstration der direkten Demokratie, vor der sich Rahel klein und unwissend fühlte. Sie stand auf, stieg die Treppe hinunter und trat auf die Veranda vor der Küche. Eine Amsel sammelte in einem Gestrüpp Ästchen für den Nestbau. Vorbildlich, dachte Rahel. Das macht wenigstens Sinn.

Der Papierstapel lag genauso da wie vor der Pause. Sie las sich quer durch die Seiten, Vorfälle bei der Polizei, alles längst bekannt. Mehr Personal und Mittel wurden verlangt, um den ständig wachsenden Herausforderungen zu begegnen.

Schreibt doch gleich, dass es ums Geld geht.

Sie überflog den zugehörigen Rapport: Polizist A auf Streife mit Polizist B, auffälligen Eritreer beim Bahnhof festgehalten, Einmischung der Umstehenden, die Situation eskalierte. Einsatz von Pfefferspray, Ruhigstellung des Verdächtigen, worauf dieser mit Kopfverletzungen ins Spital gebracht werden musste.

Unschön, doch nicht der Rede wert, hätte es nicht ein Jugendlicher gefilmt und auf Instagram gepostet.

Nichts hat sich geändert, dachte Rahel. Dieselben Personen kontrollieren die Stadt. Neugewählte fügen sich ein und vergessen die Missstände, die sie im Wahlkampf angeprangert hatten. Es war ein Fehler gewesen, sich auf die Wahlliste setzen zu lassen. Ein Missgeschick.

Eine Fliege schwirrte über den Tisch und hielt auf einem Bleistift inne. Von dort flog sie weiter ans Fenster, wo sie auf einer Querstrebe verharrte.

Das Handy summte, eine unbekannte Nummer. Rahel erwachte aus ihren Gedanken.

«Ja, bitte.»

Ein schnellsprechender Verkäufer empfahl sich für günstige Abonnements von Frauenzeitschriften. Noch günstiger bei Abschluss jetzt gleich am Telefon.

«Nein, danke», sagte sie freundlich und hängte auf. Oben in der Altstadt schlugen die Glocken der Kirche vier Uhr. Sie kämpfte sich weiter durch das Gewirr der Worte. Als sie das letzte Blatt beiseiteschob, hatte sie vergessen, was sie eben gelesen hatte. Als wäre die Schnur der Erinnerung gerissen, die Gedächtnisfolge auseinandergefallen. Rahel wusste, dass es mit der Belastung durch Ungewohntes – der ersten Kommissionssitzung – zusammenhing, dass es vorübergehen würde, und dass es sich um eine zeitweilige Einschränkung handelte, mit der es sich leben liess. Nichts Bedrohliches.

3. Die Kommission

Ausser der Stadtpräsidentin Verena Grunder-Koch, die von Amtes wegen Einsitz hatte, war Rahel die einzige Frau in der Sicherheitskommission. Sechs Herren, ein Sozialdemokrat und fünf Bürgerliche, standen im Sitzungszimmer 2a, ovaler Nussbaumtisch, herrlicher Ausblick auf die Jurakette. Die Begrüssung: luftiges Küsschen hier, stählerner Händedruck dort, bei Parteifreunden verbunden mit Schulter- und Rückenklopfen. Austausch der üblichen Belanglosigkeiten, danach das routinierte Platzieren der Akten und Rechner – Vorbereitungshandlungen für einen langen Sitzungsabend. Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure stand auf dem Tisch bereit, in Keramikschälchen lockten Lindor-Kugeln. Die Temperatur war angenehm, die neue Belüftungsanlage bewährte sich, was inzwischen auch die grössten Sparfüchse im Gemeinderat anerkannten.

Trotz der lockeren Attitude wirkten die Herren verschlossen wie Burgen, ganz im Gegensatz zur Stadtpräsidentin, die Rahel den Platz neben sich zuwies und sich nach ihrem Befinden erkundigte.

«Sehr freundlich. Danke, es geht.»

«Als Präsidentin sitze ich oben am Tisch. Es gibt keine festgeschriebene Sitzordnung, allerdings sitzen die Herren stur am selben Platz. Wahrscheinlich nennen sie es prinzipientreu. Oder standhaft.»

Rahel lächelte, die Anspannung (ihre eigene und die der andern, die sich auf sie übertragen hatte) wich aus Nacken und Brust. Der Raum kam ihr luftiger vor, die Kommissionsmitglieder weniger gewichtig.

Der Protokollführer schloss die Tür, die Traktanden wurden eröffnet, der Polizeichef auf zwanzig Uhr angekündigt.

Stadtrat Gregor Häusermann, seit vier Legislaturen Vorsteher Departement Sicherheit und Verkehr, drückte die Fingerspitzen gegeneinander. Im trockenen Ton eines müde gewordenen Politikers mahnte er Disziplin an. Ihm gegenüber sass Parteikollege Schornfeger, so unbedeutend wie sich selbst überschätzend, der sich einer Karriere zwischen Parteilinie und Verschwörungstheorien entlanghangelte. Mit seinen engstehenden Augen, dem bohrenden Blick und dem schütteren Haar, dem er neuerdings einen getrimmten Bart gegenüberstellte, hatte er nichts Gewinnendes an sich. Nichtsdestotrotz sah er sich als Häusermanns Nachfolger.

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