F. Die Insomnie kann nicht besser durch das Vorhandensein einer anderen Schlafstörung (z B Narkolepsie, atmungsbezogene Schlafstörung, Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus-Störung, Parasomnie) erklärt werden und tritt nicht ausschließlich in deren Verlauf auf.
G. Die Insomnie ist nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz (z B Substanz mit Missbrauchspotenzial, Medikament).
H. Gleichzeitig bestehende psychische Störungen und medizinische Krankheitsfaktoren bieten keine angemessene Erklärung für die vorherrschenden insomnischen Beschwerden.
Bestimme, ob:
Mit einer Nichtschlafbezogenen Psychischen Störung, einschließlich einer Substanzkonsumstörung
Mit einem Anderen Medizinischen Krankheitsfaktor
Mit einer Anderen Schlafstörung
Codierhinweis: Der Code F51 01 gilt für alle drei Zusatzcodierungen Notiere auch die entsprechende psychische Störung, den medizinischen Krankheitsfaktor oder die andere Schlafstörung direkt hinter dem Code für die Insomnie, um die Verbindung anzuzeigen.
Bestimme, ob:
Episodisch: Die Symptome bestehen seit mindestens 1 Monat, aber seit weniger als 3 Monaten.
Andauernd: Die Symptome bestehen seit 3 Monaten oder länger.
Rezidivierend: Zwei (oder mehr) Episoden innerhalb eines Jahres.
Beachte: Eine akute und kurzzeitige Insomnie (vor allem bei einer Symptomdauer von weniger als 3 Monaten, wenn die anderen Kriterien hinsichtlich Häufigkeit, Intensität, Schwierigkeiten und/oder Beeinträchtigung aber erfüllt sind) sollte als Andere Näher Bezeichnete Insomnie codiert werden.
Diagnostische Kriterien der Durchschlafstörung nach RDC-PA
A. Klagen über Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder eine schlechte Schlafqualität
B. Die Schlafstörungen treten mindestens dreimal pro Woche mindestens 1 Monat lang auf.
C. Die Schlafstörungen verursachen entweder einen deutlichen Leidensdruck oder wirken sich störend auf die alltägliche Funktionsfähigkeit aus. (gesamte Familie)
D. Verursachende organische Faktoren fehlen, wie z. B. neurologische oder andere somatische Krankheitsbilder, Störungen durch Einnahme psychotroper Substanzen oder durch eine Medikation.
Diagnostische Kriterien der Einschlafstörung nach DC: 0-5 (ZERO TO THREE, 2019)
Alle folgenden Kriterien müssen zutreffen.
A. Der Säugling/das Kleinkind braucht, an den meisten Nächten, mehr als 30 Minuten, um einzuschlafen.
B. Das Schlafproblem wird nicht besser durch ein Symptom einer anderen Erkrankung erklärt.
C. Die Symptome der Störung oder Reaktionen der Bezugspersonen haben erheblichen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des Kindes und der Familie auf eine oder mehrere der folgenden Arten:
1. Verursachen Stress und Leid beim Kind.
2. Beeinträchtigen die Beziehungen des Kindes.
3. Schränken die Teilnahme des Kindes an entwicklungsbedingt erwarteten Aktivitäten und Routinen ein.
4. Schränken die Teilnahme der Familie an Alltagsaktivitäten und Routinen ein.
5. Schränken die Fähigkeit des Kindes ein, neue Fertigkeiten zu lernen und zu entwickeln, oder beeinträchtigen den Entwicklungsprozess.
Alter: Das Kind ist mindestens sechs Monate alt.
Dauer: Die Symptome müssen über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen vorhanden sein.
Diagnostische Kriterien der Durchschlafstörung nach DC: 0-5 (ZERO TO THREE, 2019)
Alle folgenden Kriterien müssen zutreffen.
A. Mehrfaches oder längeres Erwachen, bei dem sich das Kind meldet, in den meisten Nächten.
B. Die Symptome sind nicht erklärbar durch andere Erkrankungen oder medizinische Probleme und medikamentöse Nebenwirkungen.
C. Die Symptome der Störung oder Reaktionen der Bezugspersonen haben erheblichen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des Kindes und der Familie auf eine oder mehrere der folgenden Arten:
1. Verursachen Stress und Leid beim Kind.
2. Beeinträchtigen die Beziehungen des Kindes.
3. Schränken die Teilnahme des Kindes an entwicklungsbedingt erwarteten Aktivitäten und Routinen ein.
4. Schränken die Teilnahme der Familie an Alltagsaktivitäten und Routinen ein.
5. Schränken die Fähigkeit des Kindes ein, neue Fertigkeiten zu lernen und zu entwickeln, oder beeinträchtigen den Entwicklungsprozess.
Alter: Das Kind ist mindestens acht Monate alt.
Dauer: Die Symptome müssen über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen vorhanden sein.
1.4.3 Klassifikation von Fütter- und Essstörungen
Fütterstörungen lassen sich mit der ICD-10 als »Fütterstörung im frühen Kindesalter« (F98.2) klassifizieren. Diese Störungskategorie umschreibt nach Remschmidt, Schmidt und Poustka (2006) eine, für das frühe Kindesalter spezifische, Störung des Gefüttert-werden«. Zur Vergabe der Diagnose nach ICD-10 müssen beim Kind Nahrungsverweigerung oder ein Gewichtsverlust in Abwesenheit einer anderen psychischen oder organischen Krankheit bzw. Nahrungsmangel vorliegen.
Diagnostische Kriterien der Fütterstörungen im frühen Kindesalter ICD-10, F98.2
A. Anhaltende Unfähigkeit, adäquat zu essen oder anhaltende Rumination oder Regurgation von Speisen.
B. Mangelnde Gewichtszunahme, Gewichtsverlust oder andere eindeutige Gesundheitsstörungen über einen Zeitraum von mindestens einem Monat.
C. Beginn der Störung vor dem sechsten Lebensjahr.
D. Keine anderen psychischen oder Verhaltensstörungen der ICD-10 (außer Intelligenzminderung F7)
E. Keine organische Krankheit, die die Essstörung erklären könnte.
Die Diagnose »Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme (Avoidant/restrictive food intake disorder; ARFID)« wurde 2013 im DSM-5 eingeführt und ersetzte die Diagnose »Fütterstörung im Säuglings- und Kleinkindalter« des DSM-IV (Attia et al., 2013). Die Diagnose ARFID beschreibt eine Beeinträchtigung des Essens bzw. Fütterns (z. B. ein Mangel an Interesse am Essen bzw. Nahrung, Nahrungsverweigerung aufgrund bestimmter sensorische Eigenschaften der Nahrung, Sorgen hinsichtlich bestimmter Konsequenzen, die das Essen haben könnte), die einer unzureichenden bzw. nicht altersadäquaten Nährstoffversorgung führt und mit mindestens einer der folgenden Bedingungen assoziiert ist: signifikanter Gewichtsverlust bzw. fehlende Gewichtszunahme, signifikanter Nährstoffmangel, Abhängigkeit von enteraler Ernährung (Sondennahrung) oder Nahrungsergänzungsmitteln, signifikante Beeinträchtigung des sozialen Funktionsniveaus (Bryant-Waugh, 2019; Eddy et al., 2019).
Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme (Avoidant/Restrictive food intake disorder; ARFID) nach DSM-5 3
A. Eine Ess- oder Fütterstörung (z. B. offensichtliches Desinteresse an Essen oder Nahrung; Vermeidung von Nahrung aufgrund ihrer sensorischen Merkmale; Sorge um aversive Folgen von Essen), die sich durch das anhaltende Unvermögen manifestiert, den Bedarf an Nahrung und/oder Energie zu decken und mit einem oder mehreren der folgenden Merkmale in Zusammenhang steht:
1. Bedeutsamer Gewichtsverlust (oder Unvermögen, die erwartete Gewichtszunahme zu erreichen oder vermindertes Wachstum bei Kindern).
2. Bedeutsame ernährungsbedingte Mangelerscheinungen.
3. Abhängigkeit von enteraler Ernährung oder oraler Nahrungsergänzung.
4. Deutliche Beeinträchtigung des psychosozialen Funktionsniveaus.
B. Das Störungsbild kann nicht besser durch einen Mangel an verfügbaren Lebensmitteln oder ein kulturell akzeptiertes Verhalten erklärt werden.
C. Die Essstörung tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Anorexia Nervosa oder Bulimia Nervosa auf, und es gibt keine Hinweise auf eine Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts.
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