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Apl. Prof. Dr. phil. habil. Thomas Müller lehrt am Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen an der Universität Würzburg.
Außerdem im Ernst Reinhardt Verlag erschienen:
Müller, Thomas (2018): Kinder mit auffälligem Verhalten unterrichten. (ISBN 978-3-497-02804-7)
Müller, Thomas, Temper, Annette (2018): Pädagogisch arbeiten mit Bilderbüchern (ISBN 978-3-497-02759-0)
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
ISBN 978-3-8252-5578-7 (Print)
ISBN 978-3-8385-5578-2 (PDF-E-Book)
ISBN 978-3-8463-5578-7 (EPUB)
© 2021 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München
Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Printed in EU
Cover: Agenturfoto. © iStock.com / AlexSava
Satz: FELSBERG Satz & Layout, Göttingen
Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 München
Net: www.reinhardt-verlag.deE-Mail: info@reinhardt-verlag.de
Inhalt
1 Einleitung
2 Herkunft und Zukunft
2.1 Gesinnung und Verantwortung
2.2 Exklusion und Vernichtung
2.3 Separation und Institutionen
2.4 Integration und Inklusion
3 Begriffe und Ordnungen
3.1 Werte, Normen und Normalität
3.2 Definitionen
3.3 Perspektiven
3.3.1 Resilienz und Vulnerabilität
3.3.2 Psychosoziale Belastungen und soziale Benachteiligung
3.4 Klassifikationen und Epidemiologie
3.4.1 Klassifikationen
3.4.2 Epidemiologie
4 Verhalten erklären – Erleben verstehen
4.1 Psychologische Erklärungsansätze
4.1.1 Lernpsychologische Perspektive
4.1.2 Perspektive der Selbst- und Handlungsregulation
4.1.3 Perspektive der Selbstkonzepttheorie
4.1.4 Interaktionistische Perspektive
4.2 Psychologische Verstehensansätze
4.2.1 Psychoanalytische Perspektive
4.2.2 Individualpsychologische Perspektive
4.2.3 Bindungstheoretische Perspektive
4.3 Soziologische Erklärungsansätze
4.3.1 Perspektive der Theorien der Subkultur und des Kulturkonflikts
4.3.2 Perspektive der Anomietheorien
4.3.3 Perspektive der Theorien des differentiellen Lernens
4.3.4 Perspektive des Labeling Approach
5 Bildung und Erziehung
5.1 Bildsamkeit und Bildung
5.2 Erziehung als sonderpädagogische Aufgabe
5.2.1 Ziele und Erwartungen
5.2.2 Legitimation
5.2.3 Mittel
5.2.4 Überschneidungen und Grenzen
6 Lehren und Lernen
6.1 Didaktische Modelle
6.1.1 Bildungstheoretische Didaktik
6.1.2 Lerntheoretische Didaktik
6.1.3 Kritisch-kommunikative Didaktik
6.1.4 Integratives didaktisches Modell
6.2 Didaktische Konzepte
6.2.1 Strukturfokussierte Konzepte
6.2.2 Schülerfokussierte Konzepte
6.2.3 Strukturiert-schülerzentrierter Unterricht
6.2.4 Psychodynamisch orientierte Konzepte
6.2.5 Zusammenfassung
6.3 Unterrichtsprinzipien
6.3.1 Allgemeine Unterrichtsprinzipien
6.3.2 Spezifische Unterrichtsprinzipien
7 Diagnostik und Förderung
7.1 Diagnostik als sonderpädagogische Aufgabe
7.2 Emotionale und soziale Kompetenzen
7.3 Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen
8 Prävention und Intervention
8.1 Formen der Prävention
8.1.1 Außerschulische Prävention
8.1.2 Schulische Prävention
8.2 Formen der Intervention
8.2.1 Beratung als sonderpädagogische Aufgabe
8.2.2 Classroom-Management
8.2.3 Trainings und Programme
8.3 Pädagogische Persönlichkeit und Haltung
8.3.1 Aufgaben und Rollen
8.3.2 Pädagogische Haltung
Literatur
Sachregister
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches
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In den einzelnen Kapiteln gibt es Verständnis- und Vertiefungsfragen. Musterlösungen finden Sie auf der Homepage des Ernst Reinhardt Verlages und der UTB GmbH bei der Darstellung dieses Titels:
www.reinhardt-verlag.de, www.utb.de. Das Passwort befindet sich hinten im Buch.
1 Einleitung
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit emotional-sozialem Förderbedarf steigt in Förderschulen, Regelschulen, aber auch den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe stetig an. Mehr denn je sehen sich pädagogische Fachkräfte gefordert, sich intensiv mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen auseinanderzusetzen.
Das Basiswissen Pädagogik bei Verhaltensstörungen will daher dazu beitragen, einen Überblick über fachlich relevante Aspekte für die Arbeit mit diesen Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Es nimmt eine pädagogische Perspektive ein, ohne Aspekte wichtiger Bezugsdisziplinen zu vernachlässigen. Bewusst verzichtet es auf die Darstellung verschiedener Störungsbilder, wie z. B. ADHS, Angststörungen oder dissoziale Verhaltensweisen. Dies ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass nicht ohne Weiteres beantwortet werden kann, für welche Kinder und Jugendlichen mit welchen spezifischen Störungsbildern die Pädagogik bei Verhaltensstörungen zuständig ist und wo diese Zuständigkeit endet. Eine Darstellung einzelner Störungsbilder, z. B. der am meisten verbreiteten, würde vielen Kindern und Jugendlichen gerecht, aber lange nicht allen. Zum anderen sind psychische Erkrankungen bei weitem nicht das einzige, was zu Verhaltensstörungen führen kann. Fragen der familiären und (außer-)schulischen Erziehung, der Unterrichtsgestaltung, der pädagogischen Haltung, der Prävention und Intervention kommen dabei ebenso wichtige Rollen zu. Eine Darstellung verschiedener Störungsbilder lenkte den Blick zudem zu einseitig auf die Kinder und Jugendlichen selbst, und liefe Gefahr, sie als Symptomträger einseitig zu den Verantwortlichen von Verhaltensstörungen zu erklären. Das Basiswissen folgt in seiner terminologischen Anlage einer interaktionistischen Sicht von Verhaltensstörungen und vermeidet einseitig den Kindern und Jugendlichen Ursachen zuschreibende Formulierungen (4.1.4). Als Basiswissen kann es jedoch ausführliche Grundlegungen (z. B. Stein 2019; Myschker / Stein 2018; Ahrbeck / Willmann 2009; Hillenbrand 2008a; Gasteiger-Klicpera et al. 2008) nicht ersetzen. Um dem Anspruch eines Basiswissens gerecht zu werden, folgt das Buch einem didaktischen Aufbau:
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