Nataly von Eschstruth - Comödie. Band 2

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Der in zwei Bänden angelegte Roman erzählt von einer adeligen Gesellschaft, die sich von ihren strengen Regeln verabschiedet und sich einer Gesellschaftsschicht öffnet, deren Erfolg auf Begabung, Interesse und Fleiß beruht. Die arrogante Aglae hat es inzwischen nach außen geschafft und alle notwendigen Voraussetzungen für ein Leben im Adel ergattert. Den Titel hat sie von ihrem ältlichen Ehemann Vicomte Saint Louis, das Geld vom Herrn Papa – und die Verachtung der feinen Gesellschaft ihr als Emporkömmling gegenüber ignoriert sie, so gut es geht. Inzwischen ist ihr Vater heimlich abgereist – mit unbekanntem Ziel – und in wenigen Wochen hat ihr Mann alles Vermögen, das sie noch besaß, verspielt. Doch ihren Stolz hat sie nicht verloren – obwohl sie völlig verarmt und auf sich gestellt ist, will sie ohne Hilfe versuchen, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Und wieder begegnet sie ihrem Freund Hans aus alten Tagen, der inzwischen als Arzt erste Erfolge hat. Er sieht, dass von ihrem einstigen Hochmut nicht mehr viel übrig ist und beschließt, ihr zu helfen.-

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Der grosse, traurige Wechsel ihrer Verhältnisse und die schwere Lehrzeit, welche der Umschwung von reich zu arm mit sich gebracht, hatten Aglaë wohl viele schwere und bittere Stunden geschaffen, der Umstand aber, dass sie wieder „Aglaë Lorrain“ hiess, dass sie alle gräfliche Herrlichkeit und ihre vornehmen Titel verschweigen musste, der fiel als bitterster Tropfen in den Kelch ihrer Leiden. — Der Hochmut hatte viel zu tiefe, unlösliche Wurzeln geschlagen, um in einer kurzen Spanne Zeit gerodet werden zu können, und dass sie nun, wo sie endlich das höchste Ziel ihres Lebens, eine Grafenkrone, erreicht, dieselbe unbenutzt ignorieren musste, das war die tiefste Wunde, welche das Schicksal ihrer Eitelkeit geschlagen. — Und selbst jetzt, wo sie neben den Koffern sass, welche ihre ganzen Habseligkeiten bargen, wo sie nicht mehr wusste, womit sie in einem halben Jahr ihren Hunger stillen sollte, selbst jetzt galt ihre Sehnsucht nicht dem verlorenen Reichtum, sondern hauptsächlich der Stunde, wo sie es der Welt wieder als interessantes Faktum mitteilen konnte, dass die junge Sängerin droben auf den Brettern eine Vicomtesse sei, welche freiherrlichem Hause entstamme!

Im Geiste las Aglaë bereits die geheimnisvollen Zeitungsnotizen, welche über die vornehme Herkunft der ‚jungen Sängerin aus Passion‘ — ihre Andeutungen machen und sie mit dem Nimbus der Fee im Bettlerkleid umgeben! Wenn nur erst an einem grossen Theater ein festes, glänzendes Engagement erfolgte, dann kann sie ihre bescheidene Maske wieder von sich werfen und sich unbeschadet wieder als Frau Vicomtesse respektieren und feiern lassen! O, was hätte sie darum gegeben, wäre es ihr beim Abschied vom Konservatorium vergönnt gewesen, all den eingebildeten, aufgeblasenen Menschen mit verächtlichem Lächeln sagen zu können: „Nun wisst auch, welche Ehre euch widerfahren! Ich bin die Vicomtesse von Saint Lorrain!“ — Aber es hätte ihr in der jetzigen hilflosen Stellung mehr geschadet wie genützt, — und ausserdem war jetzt noch die traurige Katastrophe des Lehnbergschen Hauses zu weltbekannt, um sich mit diesem gräflichen Namen brüsten zu können. Aglaë beabsichtigt auch nicht, ihn als berühmte Sängerin bekannt werden zu lassen. Geheimnisvolle Andeutungen sind bei weitem interessanter und aufregender als eine bekannte Thatsache. Man soll sich die Köpfe über das Grafenkrönchen, welches ihre Wäsche und all ihre anderen Sachen schmückt, zerbrechen, nun, und dann findet sich wohl ein Prinz oder Fürst, welcher um Herz und Hand dieser aristokratischen Sängerin wirbt. — Ein Prinz! Aglaës müde Augen blitzen auf. —

Wie viele Prinzen führten schon eine Theaterprinzessin heim! Und wie würde ihr dann der gräfliche Titel zu statten kommen! — Sie kehrte zurück zur Gesellschaft! Die Stunde ihres höchsten Triumphes wäre gekommen! Dann hätte sie erreicht, was sie stets ersehnt und trotz der grössten Opfer nicht zuwege gebracht!

Aglaës Phantasie arbeitet wie im Fieber. All die Bilder trotzigen Hochmuts, welche sie blendeten, als sie zum erstenmal den Fuss auf höfisches Parkett setzte, verwirren ihr auch jetzt den Sinn und werden zu trügerischen Irrlichtern, welche in Sumpf und Verderben locken.

Dieser Wahn ist ihr Verhängnis geworden, und er fordert sein Opfer.

Gibt es nicht viele Wege, die nach Rom führen? Der erste, welchen sie einschlug, hat sie irre geleitet, und ihr Schifflein mit den stolz geblähten Segeln litt in den Klippen Havarie; nun bindet sie sich glänzende Flügel an die Schultern, um als lachende, glückselige Genie der Kunst empor zur Sonne zu steigen! Ehemals hielten ihre Hände den schweren goldgefüllten Beutel als Attribut, aber er half ihr nicht empor, im Gegenteil, er zog sie tief hinab in ihr Verderben. — Jetzt schwingt sie die goldene Lyra und die lachende Maske über ihrem Haupt und ist nicht nur mit Worten, sondern auch in der That eine Priesterin der Comödie geworden! Comödie! — Ist sie nicht die mächtigste Göttin des neunzehnten Jahrhunderts! Liess sie jemals ihre Jünger sterben und verderben? Bah, die Comödie, welche Baron Lehnberg und seine Tochter vor der Welt aufgeführt, war zu plump und ungeschickt gewesen, darum machte sie Fiasko. Ihr Vater hatte kein Talent zum Schauspieler, darum verdarb er alles, was die Tochter geschickt insceniert hatte. Diesmal wird Aglaë ihre Rolle besser spielen, und ihre mächtige Protektorin, das Weib mit dem doppelten Gesicht und der zwiefachen Zunge, wird ihr Sieg und Triumph bringen. Und Hans Burkhardt? — Wunderlich, warum muss sie immer wieder zurückdenken an ihre Unterredung mit ihm, nach jenem ersten Diner in ihres Vaters Haus?

Da stand er vor ihr, der Millionärin, als armer, unbekannter, verachteter Bauernsohn, der Sohn des Pächters ihres Landbesitzes! Und er hob stolz und zuversichtlich das schöne Haupt und nahm die Rolle, welche ihm die Priesterin der Comödie angepriesen und trat sie verächtlich unter die Füsse. Da standen sie einander schroff gegenüber, sie, die leichtlebige Evastochter, welche die Maske aufs Schild hebt und Lug, Trug und Verstellung die Wege zum Glück und zur Höhe nennt, und er, der schlichte, ehrliche Mann, dessen Sinn viel zu gerade ist, um krumme Pfade zu gehen, der voll kindlichen Glaubens empor zum Himmel blickt und spricht: „Ich kenne nur einen Weg, den die Füsse des Rechtschaffenen wandeln können. — Das ist der Weg der Wahrheit. Spiele du immerhin Comödie, ich will geradeaus und wahr sein, so wie Gott mich geschaffen, so wie ich bin! Und dann lass uns sehen, wer von uns beiden das Glück erreicht!“

Die Jahre sind vergangen — das Blatt hat sich gewandt! — Sie, die Millionärin, ist ein verlassenes, betrogenes Weib, eine Bettlerin geworden, die kaum noch ein Fleckchen auf der Erde weiss, wo sie ihr Haupt niederlegen soll, und er, der Bauernsohn, dessen sie sich damals schämte, er ist der Herr ihres Schlosses, er ist ein weltberühmter Professor, dessen Wissen ein Segen für die Menschheit, dessen Name eine Ehre fürs deutsche Vaterland geworden.

Er steht hoch in Ansehen, Ehre und Gunst der Welt, ein reicher Mann, der den Schild der Wahrheit so rein und blank gehalten wie seine Ehre und seinen Ruf. — Und Aglaë? — Sie schämt sich ihres Namens, und sie muss es leiden, dass die Menschen die Achseln zucken und sagen: „Sie gehört nicht mehr in unsere Gesellschaft — die Wege, welche durch Lampenlicht und Coulissen führen, sind schlüpfrig und abschüssig, und man weiss genau, wie viele auf ihnen zu Fall gekommen!“

Aglaë hatte das Gefühl, als müsse sie laut aufstöhnend die Hände vor das Antlitz schlagen, aber sie beisst trotzig die Zähne zusammen und hebt das Haupt: „Noch ist nicht aller Tage Abend, Hans Burkhardt, und noch gestehe ich dir den Sieg nicht zu! Eines Tages Wende verändert oft viel, und die, welche bei Sonnenschein ihr Schifflein bestiegen, endeten oft bei Nacht in Sturm und Regenflut! Sieh! Die Sonne draussen hat sich hinter Wolken versteckt, Wind und Hagelschauer geben mir das Geleit ins Leben hinaus, lass sehen, ob mich die Dunkelheit verschlingt, oder ob mir ein neuer Stern aufgeht, welcher noch höher steht und strahlender erglänzt als der deine! Va banque, Hans Burkhardt!“

Monate sind vergangen.

Grau in grau lasten die Nebel auf der nordischen Gross- und Handelsstadt, Winterkälte hat alles blühende Leben zu Tode gefroren, und wo Karneval seine lärmende Musik nicht hinträgt, wo der Strassentrubel fernab verhallt — da ist’s, als liege die Welt in traumlosem Schlaf wie ein armes Weib, welches unter schwerer Last zusammengebrochen.

Im Hafen liegen die Schiffe, ernst, düster und still, wie unheimliche, gespenstische Riesen, welche das Unheil mit schwarzen Fittichen herbeitragen und das Glück auf Nimmerwiedersehen von dannen führen. Der Wind pfeift über das Wasser, in welchem sich mächtige Eisschollen übereinanderdrängen und aufstauen, um in wildgetürmten Blöcken zusammen zu frieren. Es saust und knirscht und pfeift im Tauwerk, und die Stimmen der heimkehrenden Hafenarbeiter verklingen in der Nacht. Wenig Laternen erhellen den Weg.

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